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Samoa überrascht im rp Gruppe - Silbernen Band der Ruhr

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Nachschau Mülheim, 02.10.21

 

Nicht die englische 19:10 - Favoritin Alerta Roja hat am Samstag auf der Galopprennbahn Mülheim das mit 25.000 Euro dotierte rp Gruppe -  78. Silberne Band der Ruhr gewonnen, sondern die 108:10 – Außenseiterin Samoa. Die traditionsreiche Listenprüfung  führte über 4.000 Meter und ist Deutschlands längstes Flachrennen. Peter Schiergen trainiert die dreijährige Siegerin in Köln.  Im Sattel saß der Slowake Jozef Bojko. Züchter und Besitzer von Samoa ist das Gestüt Etzean aus Oberzent im Odenwald. Auf den Plätzen gefielen aber auch Noa Lea (Adrie de Vries) vor Lubiane (Martin Seidl). Die englische Favoritin Alerta Roya enttäuschte und wurde nur Fünfte. Insgesamt neun Prüfungen fanden am Raffelberg statt. Die Veranstaltung begann aufgrund eines fehlenden Krankenwagens mit einer 75-minütigen Verspätung.

Drei Tage hatte Siegjockey Jozef Bojko gefastet, um die erforderlichen 51,5 Kilos in den Sattel von Samoa im Mülheimer Hauptereignis zu bringen. „Der Trainer hat mir einen Sieg versprochen, wenn ich das Gewicht schaffe“, flachste der Slowake im anschließenden Interview. „Ich bin mehr kaputt als die Stute, die ungemein fleißig unterwegs war.“ Auf der Zielgeraden entlockte Bojko der Dreijährigen jedenfalls die entscheidenden Reserven und galoppierte als Erster durchs Ziel. „Jetzt geh ich erst einmal eine Bratwurst essen“, so der Siegjockey weiter.

Den Auftakt des rp Gruppe - Renntages machten die Zweijährigen im traditionsreichen Gestüt Niederrhein - Berberis-Rennen. Nach 1.500 Metern gab es dabei einen interessanten Debüterfolg der im französischen Besitz von Jean-Pierre Dubois stehenden Stute Parnac unter dem Slowaken Jozef Bojko vor Wild Gloria (Andrasch Starke) und A Kind Magic (Bayarsaikhan Ganbat). Die zur Quote von 26:10 gestartete Siegerin wird man demnächst in der Listenklasse in Hannover wiedersehen. Das bestätigte Parnacs Trainer Andreas Wöhler (Gütersloh) im Anschluss. Kampfgeist bewies anschließend auch Lotterbov (34:10) mit zunehmender Distanz. Am Ende wurde es ein Dreifach-Triumph für Trainer Markus Klug aus Rath-Heumar. Über den ungefährdeten Sieg von Lotterbov durfte sich der Kölner Besitzer Holger Renz freuen. Im Sattel saß Maxim Pecheur (Lohmar).

 

Mülheimer Pferde in Topform - Drei Heimsiege am Raffelberg

 

Mit dem 38:10-Sieger Mayvid (Adrie de Vries) und dem Zweitplatzierten Global Beat gab es im Dreijährigen-Rennen sogar einen Mülheimer Einlauf zu feiern. Der immer in vorderer Linie liegende Axel Kleinkorres-Schützling holte sich nach einer Serie von Ehrenplätzen den verdienten ersten Sieg im Leben. Besitzer Harald Stöber vom Mülheimer Lindenhof und seine Fangemeinde sorgten bei der Siegerehrung für die richtige Stimmung. Die größte Überraschung des Tages gelang dem 9-jährigen Wallach Ice Club (Stephanie Koyuncu) im Viererwett-Rennen. 234:10 zahlte der von Sarah Jane Hellier trainierte Veteran. Auch Bruce Hellier freute sich bei der Siegerehrung mit seiner Tochter. Die Viererwette wurde nicht getroffen. Ein Jackpot in Höhe von 10.238,66 Euro wird beim nächsten Renntag am 4. Dezember ausgespielt.

 

Wie die Tochter, so der Vater. Denn eine halbe Stunde später durfte sich auch „Altmeister“ Bruce Hellier selbst freuen, nachdem Stall Mara`s Olidaya (Cecilia Müller) leicht mit drei Längen ihren vierten Karrieretreffer und den zweiten Erfolg eines Mülheimer Pferdes gelandet hatte. 34:10 zahlte ihr Siegtoto.

 

Und auch Trainerin Yasmin Almenräder reihte sich in die Reihe Mülheimer Siege ein. Mit der vierjährigen Stute Dynamite Gold (29:10) holte sich Adrie de Vries Tagestreffer Nr. 2 im finalen Rennen des Tages.

 

Wenn der Postmann zweimal klingelt

 

Im Preis 186 Jahre Königsberger Rennverein von 1835 ging der Sieg in die Landeshauptstadt. Red Postmans Karrieretreffer Nr. 2 (40:10) freute ganz besonders Grafenberg-Trainer Ertürk Kurdu, nicht zuletzt weil der Ritt von Helen Böhler sehenswert war. Ein weiteres Handicap gewann Fellow (81:10) unter Martin Seidl für Trainer Andreas Bolte (Lengerich).

 

Mülheimer Stargalopper Torquator Tasso am Sonntag im Prix de l´Arc de Triomphe

 

Der amtierende Galopper des Jahres Torquator Tasso kann im mit 5 Millionen Euro dotierten Qatar Prix de l`Arc de Triomphe (Gruppe I, 2.400 Meter, 16.05 Uhr) am Sonntag Geschichte schreiben. Der 170:10 Außenseiter aus dem Mülheimer Diana-Stall von Trainer Marcel Weiß wäre der dritte deutsche Galopper nach Star Appeal (1978, 1187:10) und Danedream (2011, 278:10), dem dieses Kunststück gelingen könnte.

 

Mythico guter Sechster im Bois de Boulogne

 

Bereits am Samstag gab es auf der Pariser Galopprennbahn Longchamp für den klassischen Sieger Mythico aus dem Mülheimer Trainingsquartier von Jean-Pierre Carvalho einen Achtungserfolg. Im zur Gruppe II zählenden Prix Wildenstein (200.000 Euro Preisgeld, 1.600m) belegte Mythico unter Lukas Delozier einen respektablen sechsten Rang. Sogar Dritte wurde mit Novemba (Bauyrzhan Murzabayev) ein  weiterer deutscher Starter hinter dem von Frankie Dettori gerittenen Sieger Real World.

 

Fazit und Ausblick:

 

Frank Bierkämper, Geschäftsführer der rp Gruppe: „Wir freuen uns sehr über den internationalen Zuspruch des Silbernen Band der Ruhr in diesem Jahr. Dass zeigt, dass der Aufschwung hier in Mülheim in den vergangenen drei Jahren weitergeht. Dieser besondere Renntag ist darüber hinaus ein richtiges Event geworden. Unsere Gäste, manche erstmals auf der Rennbahn, treffen sich, reden und freuen sich miteinander.“ Die nächste Galoppveranstaltung auf der Mülheimer Galopprennbahn findet am Samstag, den 4. Dezember, statt. Im Mittelpunkt steht dann das BBAG-Auktionsrennen, dotiert mit 52.000 Euro.

 

Fotos: marcruehl.com       Text: Frank Schmitz

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