Nachschau Hannover, 24.10.2021
Am heutigen Sonntag wurde unter strahlendem Sonnenschein der letzte Renntag des Jahres gefeiert. Spitzenpferde aus den vier Nationen Schweden, Frankreich, England und den Niederlanden reisten an, um den Sieg im Jahreshighlight, einem Grupperennen und den zwei international besetzten Listenprüfungen ins Ausland zu entführen. Trotz Spitzensports der Extraklasse wurde es auch ein wenig melancholisch auf der Neuen Bult, als das letzte der 11 Rennen an diesem Tag ausgetragen wurde und die Pferde ein letztes Mal in diesem Jahr über die Ziellinie galoppierten. Knapp 5000 Zuschauer zelebrierten gemeinsam mit den Aktiven diesen dann doch etwas wehmütigen Saisonabschied.
Als Ehrengäste waren die Spieler des TSV Hannover Burgdorf zu Gast. Mit der RECKEN-Trophy übernahm die heimische Handballmannschaft das siebte Rennen, in dem eine garantierte Gewinnauszahlung in der Viererwette von 22.222 Euro zur Ausspielung kam. In diesem Rennen gab es durch Janina Reeses Igneo auch den ersten Heimsieg des Tages. Im Sattel saß Sibylle Vogt, die sich im Hauptrennen die Nase brach und trotzdem Stall Indias Wallach zu diesem Treffer steuerte. „Wir freuen uns sehr, ein Rennen im Namen der Recken übernehmen zu können. Dass es in unserem Rennen auch noch einen Heimsieg für ein Bult-Pferd mit der derzeit erfolgreichsten deutschen Reiterin im Sattel gab, ist doppelt schön“, so Sören Christophersen, der sportliche Leiter des TSV Hannover Burgdorf, der gemeinsam mit Kreisläufer Bastian Roschek die Siegerehrung übernahm. Der Einlauf Igneo, Second Sight, Roxalagu, Vendetta zahlte 4040.30 bei einem Euro Einsatz. Die Viererwette wurde elfmal mit einem Einsatz von 50 Cent getroffen.
Der Höhepunkt des gesamten Rennjahres war mit dem sechsten Rennen der Große Preis des Gestüts Auenquelle und Torquator Tasso, ein Gruppe III-Rennen für dreijährige und ältere Stuten, das über 2200 Meter führte. In diesem mit 50.000 Euro dotierten Rennen siegte Markus Klugs Walkaway aus dem Besitz des Gestüt Schlenderhan. Zu Ehren der dreijährigen Stute, die den mehrfachen Championjockey Andrasch Starke im Sattel hatte, spielte das Blasorchester Langenhagen im Rahmen der Siegerehrung zum letzten Mal in diesem Jahr die deutsche Nationalhymne. Zweite wurde Waldbiene vor Whizzair auf Platz drei.
Außerdem kamen zwei Listenrennen zur Austragung, die mit jeweils 22.500 Euro lukrativ dotiert waren. Der Große Preis der Mehl-Mülhens-Stiftung richtete sich an den jüngsten Jahrgang der Stuten. Unter den acht Anwärterinnen auf den Sieg befand sich auch Andreas Wöhlers Parnac, die unter Eduardo Pedroza einen eindrucksvollen Sieg einfahren konnte. Die Zarak-Tochter aus dem Besitz von Jean-Pierre-Joseph Dubois kam beim zweiten Start zum zweiten Karrieretreffer. Der 81-jährige Jean-Pierre-Joseph Dubois verfolgte diesen neuerlichen Sieg seiner Stute allerdings nicht live, denn er sitzt während den Starts seiner Pferde aus Aberglaube immer im Sulky. Dubois ist nämlich der älteste aktive Trabrennfahrer Frankreichs und nicht nur der Besitzer, sondern auch gleichzeitig der Züchter Parnacs. Die Plätze belegten Run For Me und Goldana.
Der Große Preis des Gestüts Etzean war für dreijährige und ältere Pferde ausgeschrieben und führte über schnelle 1400 Meter. Es siegte abermals eine Gaststute aus Frankreich und aus dem Besitz von Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum, die diesen Sieg für Trainer Henri-Alex Pantall mit Julien-L. Guillochon an Bord nach Chantilly, in der Nähe von Paris, entführte. Die Godolphin-Stute Romantic Song holte sich diesen Treffer vor der Schwedin Good Eye und Gestüt Brümmerhofs Anno Mio.
Das Rennjahr 2021 fand im letzten Rennen mit dem Heimsieg von Dominik Mosers Nordinsky, aus der Zucht des Gestüt Brümmerhof, einen krönenden Abschluss. Im Sattel saß Lilli-Marie Engels. „Das Finale war ein versöhnlicher Abschluss für eine doch schwierige Saison. Bei herrlichen Wetter haben wir besten Sport erlebt und einen zufriedenstellenden Umsatz verzeichnet. Wir freuen uns auf die nächste Saison die vorrausichtlich am Osterwochenende gewinnt“, schließt Geschäftsführer Matthias Seeber.
Insgesamt wurden in den 11 Rennen 319.265,25 Euro umgesetzt.
Fotos: Frank Sorge (galoppfoto.de)