News Trab, 23.02.2022
Liebe Freunde des Trabrennsports,
Wie Sie alle wissen, hat es am letzten Renntag in Mönchengladbach am 20. Februar dramatische Ereignisse gegeben, die in der Tragödie um ein nicht mehr zu retten gewesenes Pferd gipfelten. Dieser Nachmittag hat bei uns allen, den Verantwortlichen, den unmittelbar wie mittelbar beteiligten Aktiven und nicht zuletzt den Zuschauern auf der Bahn selbst, aber auch an den Bildschirmen, tiefe Spuren hinterlassen. Ich bitte Sie deshalb um Verständnis, dass ich erst heute, nachdem einiges gesagt, aber auch in Teilen bereits aufgearbeitet ist, eine Erklärung abgebe.
Ich habe in den letzten Tagen mit vielen Menschen gesprochen, die am Sonntag auf der Bahn waren. Mit der Rennleitung, Trainern und Fahrern, mit Besuchern. Alle ‑ und hier möchte ich explizit den unmittelbar betroffenen Jochen Holzschuh erwähnen, der zum Glück nur Prellungen davongetragen hat ‑ haben bestätigt, dass dieser fürchterliche Unfall eben genau das war: Ein Unfall, wie er auf jeder Rennbahn der Welt passieren könnte, es glücklicherweise aber nicht tut. Niemand hat auch nur im Ansatz die z.T. im Internet verbreitete Ansicht vertreten, dass Dilettantismus oder gar ein Komplettversagen des Veranstalters vorgelegen habe und im Endeffekt der Unfall hätte vermieden werden können. Das macht die Tragödie nicht ungeschehen, aber glauben Sie mir: In so einer Situation mit dem Vorwurf leben zu müssen, man hätte Fehler gemacht, die zum Tod eines geliebten Geschöpfes geführt hätten, ist kein angenehmes Gefühl.
Was das Unglück selbst betrifft, möchte ich es mit der Feststellung, dass den Veranstalter keine Mitschuld trifft, bewenden lassen. Hier und jetzt noch auf Details des Vorfalls einzugehen, hilft niemandem.
Gleichzeitig mussten wir bei der Aufarbeitung aber eingestehen, dass nicht alles so verlaufen ist, wie es sein sollte. Das beginnt bei der Kamera-Regie und endet bei der fehlenden Transparenz bzw. Kommunikation, die vor allem die TV-Zuschauer fast eine Stunde lang uninformiert ließ. Solche Dinge dürfen und werden sich nicht wiederholen, die Sensibilität aller Beteiligten wird deutlich geschärft werden müssen.
Der Vorfall selbst hat uns in einer Phase getroffen, in der es auch dank der Zusammenarbeit mit hochengagierten externen Unterstützern in Mönchengladbach sichtbar aufwärts geht. Im zweiten Halbjahr 2021 hatten wir gegenüber dem ersten einen Umsatzzuwachs von rund 80 %. Dieser Trend hat sich im neuen Jahr nicht nur fortgesetzt, sondern sogar weiter verstärkt. Die neu geschaffene 1 Euro-V6-Wette scheint ein Erfolgsmodell werden zu können. Der am kommenden Renntag auszuspielende Jackpot von mehr als 10.000 Euro wird einer der höchsten sein, die es in einer V6 in Deutschland bislang gegeben hat.
Zusammen mit unseren Unterstützern, dem Team um „High Roller“ David Bechtel, haben wir uns entschlossen, den Renntag am 5. März zu einem besonderen Ereignis werden zu lassen. Wir wollen damit das tun, was alle erwarten und erwarten dürfen. Nicht nur von uns, sondern von jedem Rennverein: Wenn es gut läuft, müssen wir den engagierten Menschen, die bei jeder einzelnen Veranstaltung dazu beitragen, dass sie überhaupt stattfinden kann, etwas zurückgeben: Den Besitzern, Trainern, Fahrern auf der einen Seite, den Besuchern und Wettern auf der anderen.
Trotz des kleinen Lichts am Ende des Tunnels ist es uns in Mönchengladbach nicht möglich, schon ganz große Sprünge zu machen. Wir sind eben nicht auf Rosen gebettet. Doch wir werden am nächsten Renntag die Rennpreise um 50 % erhöhen, aber auch den Wettern neben dem großen Jackpot in der V6-Wette beträchtliche zusätzliche Anreize geben, ihre Euros bei uns möglichst gewinnbringend zu investieren. Dazu wird es zeitnah eine detaillierte weitere Erklärung geben.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie den nächsten wie alle folgenden Renntage in Mönchengladbach wieder so engagiert unterstützen wie es in letzter Zeit der Fall war. Genauso würden wir uns aber darüber freuen, wenn diejenigen, die uns in den letzten Tagen die heftigsten Vorwürfe gemacht haben, noch einmal in sich gingen und bei der Gesamtbewertung der Ereignisse zu einem anderen als dem spontanen Ergebnis kämen.
Herzlichst,
Ihr Elmar Eßer
(Vorsitzender Verein zur Förderung des Rheinischen Trabrennsports e.V.)