News Trab, 16.04.22
(agr) Mit Orlando Jet (v. Orlando Vici a.d. Chicolina) beendet eines der erfolgreichsten dt. Trabrennpferde der letzten zehn Jahre seine Karriere. Der Neunjährige startete am 24. April 2016 seine Karriere mit einer Qualifikation in 1:20,3 in München-Daglfing. Gleich zwei Wochen später konnte er in München sein erstes Rennen gegen die zwei Biendl-Schützlinge Meydan und Querys Alesio in 1:18,9 gewinnen. Nach einem weiteren Sieg in Daglfing ging es nach Berlin-Mariendorf ins Buddenbrock-Rennen. Nach den zwei Siegen in München ging er als knapper Toto-Favorit ins Rennen, war aber mit zwei Längen vom Co-Favoriten Geronimo T, mit Dennis Spangenberg im Sulky, geschlagen. Nach einem weiteren Sieg in München ging es zum Dt. Traber-Derby nach Berlin. In seinem Vorlauf war eigentlich Blackhawk favorisiert, der aber keine Rolle spielen sollte. So konnte Rudi Haller den Vorlauf als 36:10 Co-Favorit den Vorlauf in 1:12,9 gegen Zauni und Comanche Moon für sich entscheiden. Nach dieser beeindruckenden Leistung ging man sogar als Favorit in das 121. Deutsche Traber-Derby. Co-Favorit war Dreambreaker, mit dem er später Europa aufmischen sollte, der allerdings an einer Disqualifikation scheiterte. Für den Derby-Sieg sollte es aber trotzdem nicht reichen. Das „Blaue Band“ holte sich an diesem Nachmittag Muscle Scott, von dem danach nicht mehr viel zu sehen war.
Nach dem Ehrenplatz holte sich Orlando Jet zumindest noch die Breeders Crown und ging dann erst mal in Winterruhe. Vierjährige sollte der Hengst nur in sechs Rennen an den Start gehen, davon gewann er aber fünf dieser sechs Starts. In Erinnerung bleiben dürfte sicherlich der Sieg in Paris-Vincennes, der mit 38.250 Euro dotiert war und erneut die Breeders Crown in Berlin. Der fünfte Platz in Hamburg war sicherlich nicht enttäuschend, denn hier ging es im „Großen Preis von Deutschland“ gegen europäische Spitzen-Vierjährige wie Diamant, Generaal Bianco, Django Riff u.a.
Fünfjährig erfolgte nach dem Sieg im Bild-Pokal sogar eine Einladung nach Solvalla zum Elitloppet. Hier scheiterte er leider an einem Fehler in der Startphase in seinem Vorlauf mit dem späteren Sieger Ringostar Trebb, Cokstile und Propulsion. Aber schon vier Wochen später belohnte er sich für das Missgeschick mit seinem zweiten Sieg in Paris, der weitere 36.000 Euro auf sein Gewinnkonto spülte. Nach weiteren Siegen in Berlin und Enghien folgte ein sechster Platz in Paris und dann, erneut in Paris, ein Ehrenplatz hinter Dijon und vor Django Riff. Sechsjährig folgten nach einem Sieg in München vier gute Platzierungen in Frankreich. Danach holte er sich im Rahmen des Derbys die Rekordmeile und seine dritte Breeders Crown, bevor zum Abschluß der Saison noch ein vierter Platz in Paris folgte.
2020 ging er nach zwei Streichresultaten im Januar in Paris in Pause, holte sich danach eine Gold-Serie in Berlin und einen Sieg in Frankreich, bevor er bei seiner vierten Breeders Crown-Teilnahme nur von Officer Stephen geschlagen wurde.
Achtjährig kam Orlando nur noch dreimal an den Start. Nach einem fünften Platz in Italien im Februar holte er sich in Juni in Berlin den 21. und letzten Sieg seiner Karriere. Der nächste Start, ein dritter Platz in Berlin, sollte dann der letzte seiner einzigartigen Karriere sein.
Mit nur 38 Starts wurde Orlando Jet sehr sparsam und gut ausgesucht eingesetzt. Zu diesen 21 Siegen kamen noch 13 Platzierungen, die zu seiner Gewinnsumme von 424.826 Euro bei einem Rekord von 1:10,3 beigetragen haben. Seine Mutter Chicolina, die selbst nur 1.300 Euro verdient hatte, brachte 2015 mit Queen for a Day (Make it Happen) noch ein weiteres tolles Produkt. Royal Beauty, eine Vollschwester zu Orlando Jet, konnte die großen Erwartungen bisher noch nicht erfüllen. Die zwei nächsten Vollschwestern, The Rose und Valerie Jet, sind aufgrund des Alters noch nicht einzuschätzen und im letzten Jahr wurde noch eine weitere Stute (v. Brilliantissime) geboren.
Orlando Jet soll im Rahmen des Renntages am 08. Mai in München-Daglfing offiziell verabschiedet werden.