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Mourice bricht sein Schweigen

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News Frankreich Trab, 24.08.2024

(hen) Vor etwas mehr als einem Jahr wurde Romuald Mourice von der Rennleitung zu einer einmonatigen Sperre verurteilt. Es war der 24. Juli 2023. Im Prix Des Pigeons führte Trainer Romuld Mourice mit dem Favoriten Juno Jiel das Rennen schon deutlich an. Im Einlauf rückte ein Stallgefährte immer dichter an den Führenden heran und stellte ihn genau auf der Linie. Der Ausgang des Rennens führte zu einer Untersuchung durch die SETF. Es wurde eine zweimonatige Sperre gegen Mourice verhängt, wovon ein Monat auf Bewährung ausgesetzt wurde. Eine Entscheidung, die Mourice als ungerechtfertigt empfand: "Ich wurde an diesem Tag von einem Pferd aus dem eigenen Stall geschlagen und galt als Betrüger, obwohl ich mich im Sulky nicht mehr bewegen konnte", erzählt der 54jährige noch immer gerührt. Wenige Tage zuvor wurde ich von Jalny De Castelle mit Romain Derieux geschlagen. Ohne Peitscheneinsatz und mit den Händen in der Luft hätte ich mein Pferd ohnehin nicht vollständig fordern können. Ich habe der SETF alle Argumente vorgelgt, wurde aber nicht angehört. Für mich war es eine politische Entscheidung, die getroffen wurde, um ein Exempel zu statuieren und ein gutes Bild vom Rennsport zu vermitteln. Ich wurde von der Institution nicht verteidigt. Mein Name wurde beschmiert."

Danach folgte ein Jahr der Stille. Romuald Mourice verwehrte sich der Presse und auch den Wettern mit Informationen, indem er all seine Starter mit einem roten Emoji deklarierte. Eine radikale Entscheidung für jemanden, der zuvor täglich Informationen über seine Facebook-Seite verkündete. Dazu muss gesagt werden, dass die "Affäre Juno Jiel" weitere Kreise zog. "Nach dem Rennen erhielt ich unbekannte Anrufe, bei denen mich Leute am Telefon beleidigten. Dies war bereits im Jahr 2020 der Fall, als meine beiden Pferde Cash Des Caillons und Derby De Souvigne in Cagnes-Sur-Mer die ersten beiden Plätze belegten. Können Sie sich vorstellen, wie es ist, mitten in der Nacht von Fremden mit "Mourice Betrüger"-Anrufen geweckt zu werden? Wenn nicht ich damit konfrontiert werde, dann ist es meine Partnerin Emeline (Jousset). Sie ist diejenige, die die Facebook-Seite des Stalles betreut. Und sie war schockiert von all den Beleidigungen, die uns entgegengebracht wurden. Ich habe das Spiel mit den Wettern immer mitgemacht, aber das war zu viel. Zwischen den Sanktionen und den Beleidigungen haben wir es vorgezogen ein Jahr lang alles zu stoppen. Emeline erzählt mir auch, dass es ihr viel besser geht, seit wir nicht mehr über die Chancen unserer Starter sprechen. Es ist leicht, unter dem Deckmantel der Anonymität vom Sofa aus zu kritisieren! Letzten Samstag hätte ich vielleicht mit Geode Du Cherisay und High Horse Black gewinnen können. Wenn ich meine beiden Hände nach vorne gestreckt hätte, fahre ich Galopp und werde dafür kritisiert, dass ich zu viel verlange. Die Geschichte wird immer komplizierter. Ich habe beschlossen, noch einmal zu sprechen und den Wettern meine Emojis zu erklären, aber wir werden uns in den sozialen Netzwerken zurückhalten."

Der Sommer war für das Quartier in Cagnes-Sur-Mer sehr erfolgreich. Mit elf Siegen und Gewinnen von 285.565 Euro liegt der Stall hinter dem Team von Vincent Martens auf Rang Zwei. "Wir haben uns in Cagnes-Sur-Mer gut verteidigt, weil wir viele Platzierungen erzielt haben. Die Konkurrenz ist stark mit den Martens und Romain Derieux. Aber ich komme in Cagnes immer gut zurecht, auch mit den durchschnittlichen Pferden. Ich hatte oft Pferde für den Linkskurs und solche, die Freude an den großen Bahnen hatten. Dies ist auch bei einer Stute wie Lady Dry der Fall, die ihre Qualität zum Ausdruck bringen wird. Wenn Sie vielleicht denken, dass ich vor dem Rennen in kleinen Bahnen denke, bin ich in Cagnes oft optimistischer, als in den Provinnzen, in denen die Rennen oft weniger gleichmäßig gelaufen werden."

Romuald Mourice lebt noch immer mit dem Druck der Ergebnisse und schlägt Alarm wegen der aktuellen Situation in der Welt des Rennsports: "Ich bin vor zehn Jahren das Risiko eingegangen Eigentümer der Anlage in Charleval zu werden und muss jedes Jahr einen Kredit von 100.000 Euro zurückzahlen. Und ich kann Ihnen versichern, dass es trotz linearer Jahre mit der Erhöhung aller Kosten immer komplizierter wird. Ich habe noch vier Jahre vor mir, aber es wird eine lange Zeit! Die SETF sollte Selbsständige unterstützen und die Bemühungen um Dopingkontrollen fortsetzen, anstatt ihnen Hindernisse in den Weg zu legen und der Rachsucht der Bevölkerung zu folgen. Heute habe ich etwa sechzig Pferde und zwischen fünf und sieben Menschen, die mich unterstützen. Darunter sind Nicolas Germain Lefevre, Francois Tugend und Jean-Baptiste Bonet. Ich mache mir Sorgen um junge Menschen wie sie, die motiviert sind und jeden Tag Geld verdienen, aber sicherlich nicht meinen Weg gehen können, den eines Bäckersohnes, der mit 14 Jahren den Beruf begonnen hat. Der Beruf des Leiters eines Unternehmens ist allen Branchen in Frankreich zur Hölle geworden. Wenn man nicht "der Sohn von ist", begibt man sich auf eine höllische Reise. Und dann ist die Welt des Rennsports nicht mehr im Einklang mit der heutigen Zeit, in der soziale Netzwerke uns glauben machen, dass wir durch das Erstellen von Videos im Internet mühelos reich werden können. Auch wenn sich die Gesellschaft verändert, bleibt der Beruf mit den Pferden ein Beruf des alten Handwerks. Man muss morgens aufstehen und hart arbeiten. Ich befürchte, dass sich viele junge Leute abgeschreckt von dem Beruf fühlen, wenn sie ihn mit dem virtuellen Erfolg vergleichen, der uns in den sozialen Netzwerken verkauft wird."


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