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„Mondaufgang“ durch Vintage Moon im Ferdinand Leisten-Memorial

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Nachschau Baden-Baden, 14.10.2022


(MH): „Mondaufgang“ bei strömendem Regen – das war die Losung zum Auftakt des Sales & Racing Festivals am Freitag auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim: Vintage Moon (3,2:1:1-Favorit) setzte im Ferdinand Leisten-Memorial, dem mit dem 200.000 Euro an Preisgeldern höchstdotierten BBAG Auktionsrennen über 1.400 Meter, die Festwochen des Gestüts Auenquelle (Rödinghausen) und von Trainer Marcel Weiß (Mülheim) fort.


Knapp zwei Wochen nach dem dritten Platz von Torquator Tasso im Prix de l‘ Arc de Triomphe triumphierte der von der Zuchtstätte der Familien Endres und Ellerbracke auch gezogene zweijährige Hengst Vintage Moon in diesem Erinnerungsrennen für den legendären Auktionator, Funktionär, Züchter und Besitzer Ferdinand Leisten mit Jockey Wladimir Panov sicher mit eineinviertel Längen Vorsprung und verteidigte auch beim zweiten Start seine weiße Weste.


100.000 Euro Siegprämie


100.000 Euro Preisgeld waren der Lohn für eine sehr starke Leistung des Hoffnungsträgers, der aus dem Vordertreffen Mitte der Geraden entscheidend von der Konkurrenz weggezogen war und auch durch den von weit hinten mächtig anpackenden Außenseiter Waldzauber sowie die nie nachlassende Stute Waldeza nicht in  Bedrängnis geriet. Der lange führende Mister Hollow hielt Rang vier fest vor dem Iffezheimer Youngster Night Counter, der kurz beste Chancen zu haben schien. Die stärker gewetteten Postman und Willibald endeten im geschlagenen Feld.


Stimmen:


Wladimir Panov (Jockey von Vintage Moon): „Er ist ein sehr cooles Pferd, das ich fahren konnte wie ein Auto.“


Marcel Weiß (Trainer von Vintage Moon): „Es war heute seine unterste Distanz, aber da er viel Klasse besitzt, hatten wir entschieden, hier anzutreten, zumal das Rennen auch sehr lukrativ war. Vintage Moon bevorzugt weitere Wege. Ob er seine Nennung im Ratibor-Rennen im November in Krefeld wahrnehmen wird, entscheiden wir in Ruhe mit den Besitzern.“


Andreas Suborics (Trainer von Waldzauber): „Er ist super gelaufen, ich bin sehr zufrieden. Waldzauber hat die schwächere Form von seinem zweiten Start wieder gerade gerückt. Am Start hatte er etwas Pech, doch die letzten 300 Meter waren stark. Nun geht er in die Winterpause.“


Wilhelm Feldmann (Racing Manager von Waldeza): „Alles bestens, sie hat gekämpft bis ins Ziel.“


Henk Grewe (Trainer von Mister Hollow): „Der Hengst hat sich sehr gut verkauft.“

Gerald Geisler (Trainer von Night Counter): „Wir waren auf der Zielgeraden kurz auf einer emotionalen Welle und dachten, er könnte gewinnen, aber die Leistung war stark. Er hat noch eine Option im Auktionsrennen in München.“


Woodking und Wladimir Panov sind die „Könige von Iffezheim“


Den Premieren-Freitag des Sales & Racing Festivals 2022 auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim wird Jockey Wladimir Panov so schnell nicht vergessen. Nicht nur im Hauptereignis, dem Ferdinand Leisten-Memorial, trumpfte der 41-jährige vor 2.900 Zuschauern auf. Auch im Ausgleich II (14.000 Euro, 1.400 m) lieferte er eine Kostprobe seines Könnens, als er mit dem von Dominik Moser in Hannover für den Stall Flying Dreams vorbereiteten Woodking ein besonderes Kunststück fertig brachte: Der sechsjährige Wallach landete nach den Treffern beim Frühjahrs-Meeting und der Großen Woche einen „Iffezheim-Hattrick“. 




Ein hartes Stück Arbeit musste Panov leisten, bis er mit dem 3,3:1-Favoriten den nicht schlechter gehenden Arabino in den Traditionsfarben des Stalles Steintor knapp niedergerungen hatte. Die stets führende Shymay verteidigte den dritten Platz.

Trainer Dominik Moser: „Wenn ein Pferd gesund ist und vom Kopf her mitspielt, dann ist sechs Jahre noch keine Grenze wie bei Woodking. So lange er Spaß hat, machen wir weiter.“


Hickst-Zweijähriger Sarasto locker voraus


Die Stallform des Kölner Trainers Waldemar Hickst könnte kaum besser sein. In einem über 1.400 Meter führenden Zweijährigen-Rennen trumpfte für den Kölner Coach und den Stall Lucky Owner als Besitzer der Zoffany-Sohn Sarasto groß auf. Der 3,6:1-Co-Favorit ließ mit dem immer mehr auf sich aufmerksam machenden Jockey Michal Abik den noch höher eingeschätzten Fährhofer Levanto und Keano bequem hinter sich. „Bei seinem Start hier im Renate und Albrecht Woeste - Zukunftsrennen hatte er einen sehr schlechten Rennverlauf, heute wurde er perfekt geritten“, kommentierte Waldemar Hickst.


Aus Iffezheim nach Dubai


Unmittelbar nach dem Sales & Racing Festival wird Top-Jockey Adrie de Vries wieder seinen Winter-Aufenthalt in Dubai beginnen. Doch am Freitag bewies er gleich im Auftaktrennen sein Können, als er der von Michael Figge in München trainierten Astoria (3,3:1) Start-Ziel alles bestens einteilte und in dieser 2.200 Meter-Prüfung vor dem Iffezheimer Lokalmatador Arturo und Balvany nie in Gefahr geriet. „Der Boden ist elastisch und wie ein Teppich“, berichtete der Holländer. „Ich kannte die Stute schon von einem Ritt zuvor, sie hatte gute Formen. Vorne hat sie immer wieder angezogen.“


Cheval Blanc glänzend gemanagt


Glänzendes Management darf man dem Bremer Trainer Pavel Vovcenko bescheinigen, der 2022 im Championatskampf eine tragende Rolle spielt, denn der von ihm trainierte Schimmel Cheval Blanc (Quote 4,9:1) feierte in einem 1.200 Meter-Ausgleich III bereits seinen vierten Saisonsieg. Vorausgegangen war ein packender Zweikampf zwischen dem von Rene Piechulek gesteuerten Wallach und der vom letzten Platz einen Tick zu spät kommenden Stute Laterani. Lexi’s Dream und Water Diviner komplettierten die Viererwette, die 123,9:1 Euro bezahlte. „Zuletzt in Leipzig wurde Cheval Blanc zu offensiv geritten, doch heute war es wichtiger“, signalisierte Pavel Vovcenko.


Den Reigen der Siege von Bahnspezialisten setzte Nymara (3,8:1) in einem 2.400 Meter-Ausgleich III fort. Die im Besitz von Albrecht Woestes Stall Grafenberg stehende Stute aus dem Düsseldorfer Quartier von Sascha Smrczek mobilisierte mit Michael Cadeddu gegen Nepalo und Gazeuse immer neue Reserven.


Dass sich in einem 16er-Feld zum Abschluss des Programms die Favoritin durchsetzt, kommt wahrlich selten vor. Doch die von Toni Potters aus Bremen entsandte Para (4,7:1) wehrte mit Maxim Pecheur in diesem 1.600 Meter-Handicap ganz knapp den tschechischen Riesenaußenseiter Anniemation ab. No Stopping Her und Naduah vervollständigten die Viererwette, die 31.942:1 Euro brachte. Der Wettumsatz in den sieben Prüfungen belief sich auf 275.424 Euro.


Finale am Sonntag mit zwei Grupperennen


Das Finale zum Sales & Racing Festival geht am Sonntag, 16. Oktober 2022, über die Bühne. Der BBAG – Preis der Winterkönigin  (Gruppe III, 155.000 Euro) und die The Länd Trophy (Gruppe III, 55.000 Euro) sind die Hauptattraktionen der zehn Rennen ab 13 Uhr.

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