Vorschau Berlin-Mariendorf, Sonntag 18.08.2024
(MW) Wie gewohnt einen bereits um 12.00 Uhr beginnenden Renntag der Superlative gibt‘s zum Abschluss des Derby-Meetings rund um jenen Höhepunkt, auf den praktisch die gesamte Saison ausgerichtet ist. Eine vom 2. bis 6. Rennen laufende V5-Wette mit garantiert 7.777 Euro Gesamtauszahlung, die V7+-Königswette von der 8. bis 14. Prüfung mit garantiert mindestens 40.000 Euro Ausschüttung, etliche Jackpots und weitere Garantie-Auszahlungen sollen die Wetter in Scharen an die Kassen locken.
Um 18.05 Uhr: Start frei zum trotto.de 129. Deutschen Traber-Derby
Über allem thront das 12. Rennen. Um 18.05 Uhr ist die Uhr heruntergelaufen, bittet der Hauptstarter die zwölf Finalisten hinter den Startwagen. Zwei Wochen ist es her, dass sie sich in vier Vorläufen qualifiziert haben für das finanziell größte Spektakel, das Deutschlands Sulkysport zu bieten hat. Um genau 236.951 Euro, von denen der Sieger 110.475 Euro erhält, geht‘s in der 129. Edition des von trotto.de gesponserten Blauen Bandes, das sich zum dritten Mal an vierjährige deutsch registrierte Traber wendet. Natürlich nehmen die vier Vorlaufsieger Photobox, Nortolanda, Brothers in Arms und Nelson Newport besonders exponierte Stellungen ein. Einer ragt aus diesem illustren Quartett deutlich heraus: Wie der erst im Juni von Werner Pietsch und dem Stall Germania erworbene und ins Quartier der Nimczyks überstellte Brothers in Arms (3) die Pflicht vor der heutigen Kür erledigte, war eine echte Show. Ein kapitaler Antritt 700 Meter vorm Ziel - und schon fegte der Fabolous-Wood-Sohn los wie von der Tarantel gestochen und gewann unter dem Raunen des Publikums nicht nur mit sehr deutlichem Vorsprung, sondern auch in der mit Abstand schnellsten Zeit. Der Reichste der Zwölf ist er außerdem, und völlig zu Recht darf Michael Nimczyk, Deutschlands 13facher Champion der Berufsfahrer - und das seit 2013 ununterbrochen -, vom ersten Derby-Sieg träumen.
Viele Experten sind der Meinung, nur ein außergewöhnlicher Umstand könne ihm einen Strich durch die wohlfeile Rechnung machen frei nach dem Motto der vor der Apotheke kotzenden Pferde. Ganz widerstandslos wird dem 38jährigen der große Wurf sicherlich nicht gelingen. Erstmals seit längerer Zeit hat sich wieder eine Stute gegen das starke Geschlecht gewagt und ihren Vorlauf in nicht minder beeindruckender Manier gewonnen. Die Rede ist von Nortolanda (2) aus dem Quartier des in Callantsoog an der niederländischen Nordseeküste stationierten Michel Rothengatter. Der ist ein Schüler des im Februar 2022 verstorbenen Peter Strooper, und genau der war der Letzte, der es geschafft hat, 2011 mit Lobell Countess den Hengsten und Wallachen eins auszuwischen.
13 Jahre später hofft die Oranje-Fraktion auf ein ebensolches Kabinettstück. Michel oder Michael - wer heftet sich erstmals das Blaue Band ans Revers? Oder geht es wie 2022 nach Bayern? Nelson Newport (4) hat im Derby-Vorlauf endlich die großen Vorschusslorbeeren bestätigt, die nach dem Triumphmarsch durch den Großen Preis von Bayern aus dem Süden der Republik über den Main-Äquator gedrungen sind. Die Nimczyks haben noch einen weiteren Vorlauf-Sieger unter Order: Photobox (1) spurtete als armer Schlucker von lediglich 7.230 Euro an Gewinnen mit Michael Nimczyk in irrwitzigem Speed an allen vorbei und stellte für 316:10 den Totalisator auf den Kopf. Im Finale grande darf Bronzehelm Robbin Bot ran.
Der Trostlauf - ein Buch mit sieben Siegeln
All jene, die es nicht ins große Finale geschafft haben, dürfen sich im Finale B (3. Rennen) noch einmal versuchen. Sieben wollen an die auf fünf Posten aufgesplitteten 20.000 Euro ran. 10.000 Euro für Platz eins könnten ein echter Trostpreis sein für den über 100.000 Euro reichen Cincinnati Beach S (5), der heuer die Last des Vorjahrs spürt, in dem er als Zweiter des Breeders-Course-Finales im noblen Solvalla allein 45.880 Euro gutgeschrieben bekommen und sich drei Monate später hier in Mariendorf das außerordentlich lukrative Auktionsrennen eingeklinkt hat. Ansehnlicher sehen allerdings die aktuellen Formen der sehr viel ärmeren Goldfinger (1), Tailor Hill (2) und Zorro Diamant (3) aus, und selbst der einige Male vom Pech verfolgte Easy Company (6) wirft im Kampf der Davids gegen den Goliath seinen Hut schwungvoll in den Ring.
Tempo ist Trumpf
Das vermutlich rasanteste Match des gesamten Meetings steht mit der über die englische Meile von 1.609 Metern führenden Derby-Rekordmeile (4. Rennen) ins, sollten die Langzeit-Wetterfrösche recht behalten, bei 23 Grad hin und wieder leicht beregnete Haus. Honey Bear (2), heuer bereits fünf Siege schwer, unterlag im Finale der Silberserie nur einem über sich hinauswachsenden Orkan Bo und will nun eine Etage höher nach den mit 15.000 Euro gespickten Sternen greifen. Uccellone (4), 2024 bislang ausschließlich in Mariendorf am Ablauf, hat vor 15 Tagen vorneweg den zweiten Lauf eines Kombi-Pokals gewonnen, muss aber eine gewaltige Schippe drauf packen. Die zweifache Breeders-Crown-Siegerin Isla (5) liefert immer dann eine Glanzleistung ab, wenn man eher nicht damit rechnet. Major Ass (7) ist nur die zweite Farbe von Victor Gentz; er hat fast ein Jahr lang den Mariendorfer Bahnrekord gehalten, bevor er ihm von Halva von Haithabu entrissen wurde. Aktuell steht er bei 1:10,5, in denen Chimichurris am 31. Mai 2023 um die Bahn geflogen ist.
Ebenfalls 15.000 Euro werden an acht dreijährige Hengste und Wallache ausgeschüttet, die im Halbfinale des Dreijährigen-Kriteriums (7. Rennen) ihre Kräfte messen. Der noch nie bezwungene Aladin (4) möchte zum fünften Mal die Wunderlampe leuchten lassen. Carpendale (3), Black Heuvelland (5), Seven Seas S (6) und Ready Hill (7) wollen ihm die Leviten lesen.
Oranje boven bei den Youngsters?
Zweimal ist die Traber-Jugend um jeweils 15.000 Euro im Jugend-Preis gefragt, dem seit 1892 ausgetragenen und damit ältesten deutschen Zuchtrennen. Für sämtliche 20 Jungspunde heißt es „Start frei“ in eine hoffentlich glanzvolle Karriere. Bis auf Qualifikationen haben sie allesamt noch nie echte Rennatmosphäre vor Publikum genossen. Traditionell zu beachten sind die in großer Schar einfallenden Niederländer. Fünf der lediglich sieben Herren der 2022er Schöpfung, die im 8. Rennen die Ärmel hochkrempeln, kommen aus dem Nachbarland. Bis auf Alman (6), der in Gelsenkirchen die Startberechtigung in 1:18,6 erworben hat, haben sie sich im Victoriapark zu Wolvega zwischen 1:15,6 (Fragolino Rosso aus Paul Hagoorts Erfolgsquartier) und 1:16,1 (Michel Rothengatters Grantorino Font) qualifiziert.
13 zweijährige Stuten sind im 11. Rennen unter Order, von denen das Quartier von Patrick Maleitzke allein sieben stellt. Geht man nach den erzielten Quali-Zeiten, sollte Undercover Girl S dank der 1:17,8 aus Wolvega die meisten Fürsprecher finden. Startplatz „9“ wird sicherlich einiges Stirnrunzeln hervorrufen. Eiliger hatte es lediglich Perfect Girl Boko, ins Renngeschehen einzugreifen: 1:17,0 lautet der Stab, an dem sich alle anderen messen lassen müssen. Dion Tesselaar bringt seine Youngster stets perfekt vorbereitet und siegfertig heraus, doch Startplatz „11“ ist alles andere denn ein Zuckerschlecken. Als vierter Teil der V7+-Wette eine schwer zu enträtselnde Aufgabe…
„HW“ bei den Champions
Im Derby-Pokal der Champions (10. Rennen) können Wetter und Zuschauer in Erinnerungen schwelgen, ist er doch jenen Fahrern vorbehalten, die mindestens ein deutsches Traber- oder Stuten-Derby gewonnen haben. Einsame Spitze in dieser Rangliste ist Heinz Wewering. Der 74jährige, der seine monströse Karriere heimlich, still und leise ausklingen lässt, hat sich insgesamt 17 Mal in den Annalen verewigt - achtmal in jenen des Blauen Bands, gar neunmal bei den Ladys. Mit Alwine (9) macht der 29fache deutsche Fahrerchampion jedoch nur Außenseiterchancen geltend. Da kann selbst „Mister Derby“ Robin Bakker nicht mithalten, der sechs Pokale für Derby- und drei für Stuten-Derby-Erfolge in der heimischen Vitrine stehen hat. Auch er wird mit Lochran F Boko (3) keine allzu scharfe Klinge schlagen. Besser ist‘s da um Thorsten Tietz, der den kniffligen Eberhard Truppo (1) vor der Nase hat, Micha Brouwer mit dem erst dreijährigen Feudale degli Dei (2), Josef Franzl und Torina (4), Ocean Eyes (5) und Thomas Panschow und vor allem Michael Nimczyk bestellt. Der kann mit dem aus zwölf Saisonstarts neunfachen „Winner“ Intinori (6) einen letzten deftigen Schluck Selbstvertrauen tanken für das eine Stunde später entschiedene Blaue Band 2024…
Die Wett-Highlights am 18. August:
Platzwetten-Gewinnspiel für Bahnbesucher um Wettgutscheine in Höhe von 1.000 Euro über die Platzwette der Rennen 1-4
Prämienausspielung um Wettgutscheine und Sachpreise in Höhe von 6.055 Euro über die Siegwette der Rennen 1-13.
1. Rennen - Platzwetten Garantie 4.000.- Euro.
2. Rennen - Start V5 Wette mit 7.777.- Euro Garantieauszahlung..
3. Rennen - 10.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 3.000.- Euro Jackpot.
4. Rennen - 8.000.- Euro 3er Wetten Garantie!!
5. Rennen - 10.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 3.000.- Euro Jackpot.
6. Rennen - 8.000.- Euro 3er Wetten Garantie!!
7. Rennen - 10.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 3.000.- Euro Jackpot.
8. Rennen - Start V7+ mit 40.000.- Euro Gar. inkl. 12.000.- Euro JP!!
9. Rennen - 8.000.- Euro 3er Wetten Garantie!!
10. Rennen - 8.000.- Euro 4er Wetten Garantie!! Keine 3er Wette!!
11. Rennen - 10.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 3.000.- Euro Jackpot.
12. Rennen - 25.000.- Euro 3er Wetten Garantie!! Mit 4er Wette!!.
13. Rennen - 6.000.- Daily Double Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
14. Rennen - 10.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 3.000.- Euro Jackpot.
Unsere Tipps:
1. Eckmuhl Jack – Jojo Lapin – Good Fellow
2. Heavenly Dreamgirl – Mireije Charisma – Flash Gordon
3. Cincinnati Beach S – Tailor Hill – Zorro Diamant
4. Honey Bear – Uccellone – Major Ass
5. Noche del Amor – Isadora Newport – Latina di Baia S
6. Heavenly Dreamgirl – Mireije Charisma – Flash Gordon
7. Seven Seas S – Aladin – Ready Hill
8. Fragolino Rosso – Piece of Cake – Grantorino Font
9. European Winner– Madeira Newport – Samburu
10. Intinori – Torina – Feudale Degli Dei – Eberhard Truppo
11. Perfect Girl Boko – Midnight Lady S – Undercover Girl S
12. Brothers in Arms – Nortolanda – Remember me – Nelson Newport
13. Millennium Heyday – Gotta be Brilliant – Orlando Attack
14. Aconcagua – Saluki – Neymar Black