News

Willkommen im News-Channel! Hier finden Sie die neusten Beiträge zu Ihren Lieblingsthemen.
Viel Spaß!

Marius Coignard im Portrait

0

News Frankreich Trab, 07.06.2024

(hen) Das Leben von Marius Coignard hat sich im letzten Sommer mit dem Tod seines Vaters grundlegend geändert. Mit nur 24 Jahren musste er nun den Stall des Vaters viel früher übernehmen, als es geplant war. Die neuen Aufgaben meistert er aber mit Bravour und auch als Fahrer konnte er am letzten Sonntag mit zwei Siegen glänzen. Im Gespräch mit 24H Au Trot erzählt er mehr.

24H: "Der plötzliche Tod Ihres Vaters hat sie schwer getroffen. Sie waren gezwungen den Status hin zum Trainer schneller zu ändern, als es der Wunsch war.

MC: "Wir hatten bereits einige Monate vor dem Ableben meines Vaters eine Übergangsphase im Stall. Ich habe aber noch auf meine Trainerlizenz warten müssen, als er starb. Er war ohnehin jeden Morgen an meiner Seite. Er hatte Geduld und Wissen. Wir haben ein wunderbares Team gebildet. Er trainierte auch bestimmte Pferde, die mehr Zeit und mehr Geduld forderten. Dinge, die ich jetzt immer noch vermisse. Jetzt habe ich keine Wahl und ich muss alleine zurechtkommen. Ich habe das Glück, meine Mutter zu haben. Sie ist eine wertvolle Hilfe für den gesamten administrativen Teil und ist auch im Bereich der Pferdepflege vertreten."

24H: "Wie ist Ihr Stall aufgebaut?"

MC: "Ich habe zwischen 15 und 20 Pferde. Der Personalmangel erlaubt es mir im Moment nicht mehr Pferde im Training zu haben. Ich habe die Einrichtung der Familie in der Nähe von Lisieux übernommen, wo ich zwei Pisten habe, eine Gerade und 25 Paddocks mit Unterständen auf zwanzig Hektar. Ich habe den Vorteil, den Ort zu kennen. Dort hängt schon lange mein Herz dran und dort sind meine Spuren. Unser Team besteht aus einem Mitarbeiter und einem Teilzeitmitarbeiter, der kommt, um uns zu helfen, wenn der Stall ihn braucht. Dazu bekomme ich noch Hilfe, wenn ich mit meinen Pferden zum Trainieren ans Meer fahre."

24H: "Sie hatten im Jahr 2023 als Trainer 10 Siege und stehen in dieser Saison bereits bei 17 Erfolgen. Dazu haben Sie einen Prozentsatz von 65% in den Top 5. Wie sehen Sie Ihre Ergebnisse?"

MC: "Es stimmt, die Ergebnisse sind da. Ich präsentiere meine Pferde im Rennen, wenn ich spüre, dass sie gut drauf sind und sie profitieren insgesamt von einem guten Programm, was dabei hilft, diese Ergebnisse zu erzielen. Ich habe auch die Chance mit einem Fahrer wie Yoann Lebourgeois zusammenzuarbeiten. Ich gebe ihm lieber meinen Platz im Sulky und widme mich der Ausbildung."

24H: "Auf wen zählen Sie in den kommenden Wochen?"

MC: "Ich setze große Hoffnung auf JOHNY DU VIVIER . Er wird bald zurückkehren. Er kam im letzten Oktober mit zwei Siegen in meinen Stall. Seitdem hat er fünf weitere Rennen gewonnen. Er sollte diesen Sommer auf dem richtigen Weg in Cabourg sein. Außerdem habe ich Hoffnung in JINGALO DU CHENE , ICONE DE L´ETRE oder auch HELLO DU GERS gesetzt. Letzterer wird leider kein sehr günstiges Programm mit seinen Gewinnen haben. Es wird schwierig sein ein Rennen für ihn zu finden. JOSELITO DU VIVIER wird auf den besseren Pisten eingesetzt."

24H: "Was sind ihre kurzfristigen Ziele?

MC: "Um die Dynamik fortzusetzen, dass wir die Pferde noch besser bei den Rennen einsetzen. Das Training kann auch immer verbessert werden. Ich hoffe, eines Tages einen Starter im Criterium Des Jeunes zu haben. Und natürlich habe ich auch den Traum am Prix D'Amerique teilzunehmen, wie ihn alle Trainer haben."

 

Gelernt bei Philippe Allaire und Robert Bergh

Philippe Allaire und Robert Bergh perfektionierten das Wissen von Marius Coignard: "Ich habe offensichtlich viel von meinem Vater gelernt, bevor ich mit 16 meine Lizenz erhielt. Vor Jahren bin ich für meine Ausbildung zu Philippe Allaire gegangen. Ich hatte auch die Gelegenheit bei Robert Bergh in Frankreich zu arbeiten, bevor ich auch fast fünf Monate bei Bergh in Schweden verbrachte. Es war sehr bereichernd sich bei diesen Profis weiterzuentwickeln. Ich habe viel gelernt, vor allem durch die Arbeit mit den jungen Pferden bei Philippe Allaire."

Garance du Vivier, eine unauslöschliche Erinnerung

"Garance Du Vivier war die letzte Siegerin mit dem Namen meines Vaters als Trainer. Das war sogar am Tag seiner Beerdigung. Sie bescherte mir auch meinen ersten Sieg in einem Quinte als Trainer, während des Wintermeetings in Vincennes. Sie tritt nun ihre Karriere als Mutterstute im Gestüt an. Sie wird immer einen besonderen Platz in meiner Erinnerung behalten."

Kitts Et Nevis - das neue Aushängeschild

"Eines Abends besuchte ich Philippe (Allaire) und fragte, ob KITTS ET NEVIS zu verkaufen sei. Zwei Tage später rief er mich zurück und bestätigte den Verkauf an Pascal Garreau (Ecurie Oasis). Also hat er sich meiner Truppe angeschlossen. Ich bin sehr zufrieden, dass er in meinem Stall angekommen ist. Ich denke, er ist zu gewissen Fortschritten fähig. Er läuft bisher vorne leicht beschlagen, hat aber hinten noch Gewicht. Und die Zugwatte kennt er noch nicht. Er ist noch neu und versteht sich sehr gut mit seinem Piloten Yoann Lebourgeois. Wir müssen seine jüngste Disqualifikation vergessen. Er wird im Sommer ans Meer gehen. Dadurch kann er sich körperlich weiterentwickeln und ich kann ihn bestmöglich auf das Wintermeeting vorbereiten. Ich denke, dass er nächstes Jahr noch besser wird. Im Moment funktioniert er besser als ein gewisser Al Capone Jet, der seine Karriere mit mehr als 480.000 Euro beendete. Er ist ein Spitzenpferd."

Enge Bindung zu Philippe Allaire

"Philippe sagte bei der Beerdigung meines Vaters, dass sie wie Brüder waren. Ich habe keinen Paten, aber wenn einen gehabt hätte, wäre es Philippe. Ich bin regelmäßig mit ihm in Kontakt und er scheut sich nicht, mir Ratschläge zu geben. Wir telefonieren miteinander und haben die Möglichkeit, uns zu ein- bis zweimal pro Woche zu sehen. Wir haben auch einen Hengst zusammen. MACLAREN D´ALESA sollte unter seiner Verantwortung nächsten Dienstag zur Qualifikation erscheinen (Anm. qualifiziert in 17,5). Es ist schwierig über Nacht plötzlich ohne Vater zu sein, aber ich weiß, dass ich mich auf Philippe verlassen kann."

Pascal Garreau, der Besitzer der Loyalität

"Ich wünsche mir, dass jeder so einen Besitzer im Stall hat. Er hatte mit einem Vater viele Jahre zusammengearbeitet und gewährte mir sofort sein Vertrauen. Er zögert nicht zu investieren. Ich habe zwei Pferde zum Kauf angeboten. Johny Du Vivier und Kitts Et Nevis und er folgte mir ohne Probleme."

Kommentare(0)
arrow