News

Willkommen im News-Channel! Hier finden Sie die neusten Beiträge zu Ihren Lieblingsthemen.
Viel Spaß!

Laurent Bruneteau (Equidia): "30 Jahre Fernsehen sind nichts"

0

News Frankreich Trab, 21.04.2025

(hen) Während vor einigen Monaten Jean-Michel Bazire seinen 4.000. Sieg bei den Trainern erringen konnte, feierte am letztem Freitag eines der historischen Gesichter von Equidia, Laurent Bruneteau, seine 4.000. Sendung. Für den Paris Turf gab er einen Rückblick auf seine Arbeit bei Equidia, stellte aber auch andere Tätigkeiten vor.

ParisTurf: 4.000 Sendungen sind eine riesige Zahl. Wenn Du zurückblickst...was macht das mit Dir?"

Laurent Bruneteau: "Ich gebe zu, dass es ein bisschen seltsam ist, weil ich nicht das Gefühl habe, dass es so lange her ist, seit ich angefangen habe. Meine erste Sendung war vor 29 Jahren, im Oktober 1996. Ich erinnere mich sehr gut daran, ich habe viele Daten wie diese im Sinn, wie den Artikel, des ParisTurf über mich vor 9 Jahren anlässlich meiner 3000. Sendung. Wird es auch eine 5.000. geben? Wenn ich in zurückblicke und einige Moderatoren von anderen Fernsehsendern höre, wie Michel Drucker, merke ich, dass knapp 30 Jahre Fernsehen nichts sind. Ich sehe junge Leute, die zu Equidia kommen, die 25 Jahre alt sind und die noch nicht einmal geboren wurden, als ich anfing. Das lässt Dich den Lauf der Zeit visualisieren."

PT: "Da Du sehr regelmäßig auf Sendung bist oder einen Renntag in Vincennes moderierst, muss es sehr stressig sein. Wie schafft man das?"

LB: "In der Tat. Wenn ich arbeite, bin ich hyperfokussiert. Ich bin aber keine angespannte oder nervöse Person. Bevor ich eine Sendung mache, versuche ich, die Dinge gut vorzubereiten. Was mir gefällt, ist, dass ich mir viel gemerkt habe, was ich nutzen werde oder auch nicht, und auch Raum für Improvisation zu lassen. Wenn man zu sehr an seiner Vorbereitung kleben bleibt, kann man Ereignisse verpassen, die eine Live-Reaktion erfordern. Meiner Meinung nach ist es ein Zusammenspiel der beiden Faktoren, die interessant sind."

PT: "Was bevorzugst Du? Eine Live-Sendung oder einen Renntag auf der Bahn zu moderieren?"

LB: "Ich mag beides. Ich denke es sind zwei verschiedene Dinge, die sich sehr gut ergänzen. Ein wenig wie ein Sänger, der eine Platte aufnimmt oder ein Konzert gibt. Es gibt Momente, in denen ich glücklich bin, näher an den Aktiven zu sein, im Herzen des Geschehens. An den kalten Tagen in Vincennes, den Emotionen in Longchamp oder in Auteuil und anderen Bahnen, in denen ich es sehr zu schätzen weiß, am Set zu sein, wo wir näher dran sind, anders fokussiert und mit etwas mehr Perspektive denken. Über einen Monat gerechnet, verbringe ich zwei Drittel meiner Zeit auf Sendung und das letzte Drittel auf Rennbahnen, egal ob es sich um Trab oder Galopp handelt. Ich moderiere hauptsächlich große Rennen in Paris, aber ich mache auch gerne Meetings in Compiegne oder Craon. Ich mag es, wenn es sich was bewegt und wenn die Menschen da sind."

PT: "Hast Du eine kleine Anekdote im Kopf, die Du noch nie zuvor erzählt hast?"

LB: "Es gibt Unmengen von denen, aber ich habe eine besondere und eine lustige. Beginnen wir mit der ersten. Der 16. März 2020 blieb mir in Erinnerung, weil ich die letzte französische Veranstaltung vor dem Stop der Rennen wegen Covid moderierte. Ein echter Sprung ins Unbekannte. Die lustige Anekdote geschah, als ich die Sendung während der Rennen auf der Bahn moderierte, bekamen wir auch Gäste ins Studio. Wir waren in Deauville und hatten einen Assistenten, der Aktive brachte. Ich kenne viele Leute, aber eines Tages, während ich auf Sendung bin, kommt er mit einem Herrn zurück, dessen Identität ich nicht kannte. Er sitzt vor mir, wir schauen uns an und ich fühle, dass er merkt, dass ich nicht weiß, wer er ist. Wir beginnen das Gespräch, wir sind live und nach drei, vier Minuten, ich versichere Euch, das ist lang, fange ich an, das Pferd zu identifizieren, das er gerade unterstützt hat. Es war ein kleiner Züchter eines Pferdes, der nach einer Behinderung Vierter wurde. Niemand hat etwas bemerkt (lacht)."

PT: "Am 07. November warst Du auch einer derjenigen, der während der großen Demonstration in den Straßen von Paris gegen die Steuererhöhung von Pferdewetten Lärm gemacht hat. Welche Erinnerung hast Du an daran?"

LB: "Das war eine besondere Herausforderung, etwas anderes als die Animierung eines Prix D'Amerique, eines Prix Jockey Club, oder was auch immer. Ich war glücklich, dies zu machen, um der Institution und den Akteuren des Rennsports das zur Verfügung zu stellen, was ich kann. Wenn dieser kleine Beitrag diesen Tag noch erfolgreicher gemacht hat, freue ich mich. Ich hatte diese Rolle bereits bei der Demo 2017 angenommen, und habe dies wieder mit Vergnügen gemacht. Auf jeden Fall kann ich versichern, dass dies anstrengend ist (Anm.: Laurent Bruneteau hätte am 07. November einen zweiten Vertreter haben sollen. Aus Mangel an Kandidaten musste er die Demo aber alleine lautstark unterstützen). Tatsächlich mag ich Abenteuer, es macht mir keine Angst, gefährliche oder schwierige Dinge zu versuchen. Es ist interessant, wachsam zu bleiben, obwohl ich 57 Jahre alt bin, finde ich, dass ich Dinge ein bisschen so mache, als wäre ich immer noch 20 Jahre alt."

PT: "Equidia hat sich in den letzten Jahren mit der Entwicklung von "Racing" und der Priorität, die dem Wetter versteckte Informationen liefern soll, stark verändert. Hat der Kanal die richtige Positionierung gefunden?"

LB: "Wir haben uns mit einem Start jede Viertelstunde an das Tempo der Rennen angepasst. Wir mussten ein Modell finden, das funktionierte. Ich denke, es ist gut, Wetter mit Ticketvorschlägen zu begleiten. Dies kommt zusätzlich zu dem, was der ParisTurf mit seinen Vorhersagen, Le Parisien oder anderen Medien tun kann. Es steht allen frei die Ratschläge zu befolgen oder nicht, die von den Experten über die "vorsichtigen" oder "offensiven" Tickets gegeben werden. Es ist immer dasselbe, es gibt Leute, die es mögen und andere, die es nicht mögen, und einige Wetter, die einen Experten dem anderen vorziehen. Dennoch ist es eine schwierige Kunst, Vorhersagen zu liefern, an manchen Tagen liegen wir falsch, manchmal sind wir dabei. Ich mag diese Balance mit Equidia Racing für Zuschauer, die sich auf einen bestimmten Renntag konzentrieren wollen."

PT: "Du lieferst viele Wetttipps, ob in der Sendung oder in sozialen Netzwerken. Wettest Du selbst, und wenn ja, welche Art von Wetter bist Du?"

LB: "Ich wette gelegentlich, eher während meiner freien Tage. Wenn ich wette, was ich dann auch gerne mache, ist es manchmal schwierig, weil ich über Dinge aus der Arbeit nachdenke. Ich bin ein Wetter von Platz und Sieg, aber auch bis zur Super 4. Wenn ich gute Steller sehe, bewette ich auch die Quinte, indem ich mich auf 2 oder 3 Pferde verlasse, um zu versuchen, die ersten Fünf in der Reihenfolge zu finden."

PT: "Wie siehst Du die Zukunft der Pferdewetten. Der Rückgang der Einsätze, den wir seit vielen Monaten beobachten, ist unerbittlich."

LB: "Nein, ich glaube nicht, dass es unerbittlich ist. Die Rennen haben viele Möglichkeiten, um sich zu erholen, aber jetzt müssen Entscheidungen getroffen werden, investieren, um wieder auf Kurs zu kommen, auch wenn es schwierig ist, wenn die Dinge schlimm aussehen. Dieser Bereich der Aktivität findet im Freien statt, oft in angenehmen Umgebungen mit schönen Tieren. Es gibt schöne Geschichten zu erzählen. Vieles hat sich verbessert, ich möchte sowieso positiv bleiben, das ist meine Einstellung. Wir hatten in den 90er Jahren Krisenzeiten, bevor Jean-Luc Lagardere dazukam, und ich denke, dass der Rennsport durch Erfindungsreichtum zurückschlagen kann. Ich nehme ein Beispiel, wenn wir heute die Rennen auf dem Kanal L'Equipe ausstrahlen, warum haben wir nicht die Übertragung der Quinte auf dem Kanal eines großen französischen Influencers, der 10 Millionen Abonnenten hat und sich an junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren mit einer bestimmten Orientierung richtet? Ich denke zum Beispiel an Squeezie, der 15 Millionen Abonnenten hat. Wenn wir junge Menschen erreichen wollen, warum sich also nicht Partnerschaften mit solchen Influencern vorstellen? Wir müssen auch über Wetten im neuen Gewand nachdenken, um die Erwartungen der Jüngsten zu erfüllen. Warum nicht eine europäische Quinte, auch wenn es regulatorische Einschränkungen gibt."

PT: "Du hast gerade den Kanal L'Equipe erwähnt, der sich kürzlich mit der Übertragung der Quinte einmal in der Woche der öffentlichen Sendung "À Tout Allure" angeschlossen hat."

LB: "Ich finde das ziemlich gut gemacht. Diese Sendung ermöglicht es den Machern, sich die Zeit zu nehmen, um über die Quinte am Freitag zu sprechen. Guillaume Coves stellt die Favoriten und Außenseiter des Rennens vor und Elliot Fricaux geht auf eine etwas andere Art und Weise auf eine Person aus dem Rennsport zu. Marine Costabadie kennt ihr Thema und bringt eine positive Seite ein, ebenso wie Charly Milpied. Ich finde auch die Moderatorin Anne-Sophie Bernardi sehr gut. Es ist ein gemischtes und vielfältiges Team, durch Generationen hinweg. Die Sendung ist ziemlich erfolgreich, aber man muss ihr Zeit geben, sich festzusetzen, um neue Zuschauer zu gewinnen. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir können uns nicht nur darauf verlassen. Wir müssen weiter gehen."

PT "Du bist auch in dem Spiel "Jockiz" (NFT Card's) investiert. Bist Du mit den ersten Monaten zufrieden oder hast Du mehr Mitgliedschaften erwartet?"

LB: "Es ist immer schwierig, eine neue Marke und ein neues Spiel in einem Bereich zu starten, in dem neue Technologien eingesetzt werden. Das Spiel startete vor weniger als einem Jahr und die Benutzer sind im Allgemeinen damit zufrieden. Man verdoppelt nicht jeden Monat die Anzahl der Spieler, aber Jockiz befindet sich in einer Aufwärtsphase. Wir entwickeln Fortschritte und entwickeln neue Kategorien mit vielen kleinen Überraschungen, die im Laufe der Zeit herauskommen werden, und wir hoffen, Menschen zufriedenzustellen, die das Spiel lieben und die Neugier derer, die den Sprung noch nicht gewagt haben, weiter zu wecken. Zum Beispiel habe ich Freunde, die aus Jockiz eine kleine persönliche Challenge zwischen ihnen machen. Sie sammeln jede Woche ihre Punkte und am Ende eines bestimmten Zeitraums lädt derjenige, der am wenigsten Punkte hat, die anderen zum Abendessen ein. Es gibt auf jeden Fall viele positive Aspekte, innerhalb von 8 oder 9 Monaten ist viel passiert, wie Sponsoring auf den Rennbahnen oder mit Jockeys und Fahrern. Und es ist noch nicht vorbei!"

PT: "Du bist auch sehr aktiv für Zeturf..."

LB: "Ich mache eine Prognose für das ZE5-Rennen (Quinte) und nenne einige Pferde, die mir über den Renntag gefallen. Es war eine Partnerschaft, die mir vorgeschlagen wurde, und weil Zeturf ein Sponsor des Grand Steeple-Chase und des Prix D'Amerique war, akzeptierte ich. Ich gehe von der Prämisse aus, dass je mehr Betreiber es gibt, desto mehr über Rennen berichtet wird, was wiederum besser ist. Es ist auch gut, dass sich jeder selbst herausfordert, da er weiß, dass es verschiedene Kommunikationswege gibt, zum Beispiel mit Tony Parker für Zeturf, Florent Gautreau für Genybet oder Antoine Griezmann in der Vergangenheit für die PMU. Es kann Menschen, die nicht am Wetten interessiert sind, dazu bringen, deren Aufmerksamkeit zu erreichen."

PT: "Ein letztes Wort?"

LB: "Es leben die Rennen!"

Zahlen zu Laurent Bruneteau

57 Jahre

29 Jahre Moderation

20.000 Stunden live auf Rennbahnen in Frankreich

2022 spielt er sich selbst als Sprecher im Film "Storm"

Kommentare(0)
arrow