Nachschau Hamburg-Bahrenfeld, 09.07.2023
(htz-press) Bei hochsommerlichen Temperaturen, aber auch einer leichten Brise, ging in Bahrenfeld am Sonntag ein hochinteressantes Programm mit zehn Prüfungen über die Bühne. Den Aktiven gefiel, dass allein die vier Hauptrennen, im Mittelpunkt dabei die beiden Läufe zum TCT Northern Charm-Cup, mit zusammen mehr als 40.000 Euro dotiert waren. Die meisten Wetter fanden es angenehm, dass die Einläufe weitgehend formgemäß waren und man sich mehrfach zur Auszahlkasse begeben konnte. Vier Sieger stellte Trainer Wolfgang Nimczyk, die jeweils für einen Doppelerfolg von Robbin Bot und Tom Karten sorgten, während Goldhelm Michael Nimczyk sich mit drei Ehrenplätzen zufriedengeben musste.
Starke Dreijährige
Beide Läufe zum TCT Northern Charm-Cup, einer weiteren frühen Sichtung für das Derby 2024, wurden in 15er-Zeiten entschieden, was für die Qualität der Teilnehmer sprach. Bei den Hengsten und Wallachen setzte sich nach einem Rennen im Rücken des führenden und sich lange wehrenden Comand and Conqer S schließlich der durch seine Schweden-Starts gestärkte Yin Yang (Micha Brouwer) in 1:15,7 und als 1,7:1-Favorit durch. Nach nahezu identischem Verlauf, aber in noch schnelleren 1:15,1 dominierte bei den Stuten nicht minder eindrucksvoll Kira Bo Face (Robbin Bot) und kam noch sicher für 2,7:1 an der vom Fleck weg führenden Speedrise Lady S vorbei, hinter der dichtauf Niagara River und Never Ever Newport im toten Rennen Dritte wurden. Ein potentielles Derby-Pferd ist die Stute des Stalles Habo allerdings nicht, da sie im französischen Gestütsbuch eingetragen ist. Der Volkspark-Pokal als drittes fünfstellig dotierte Rennen des Nachmittags war im Nachhinein ebenfalls eine Derby-Vorprüfung, allerding für das diesjährige. Start-Ziel und ohne Mühe dominierte Simba (Josef Franzl), der auf dem Weg zum Derby-Vorlauf am 6. August diesmal mit offensivem Vortrag Farbe bekennen sollte und das als 2,2:1-Favorit Start-Ziel tat. Mit den Co-Favoriten Velten Bellagio und Orkan Bo sowie Bel Massive auf den weiteren Plätzen zahlte die Viererwette 132,60 Euro für den Einsatz von einem Euro.
Nimczyk dominiert
Im Rahmenprogramm gingen nach Kira Bo Face noch drei Rennen auf das Konto des Championat-Stalles. Dabei begann es durchaus überraschend, als die an dritter Stelle geschonte Rushida (Robbin Bot) für 11,7:1 den lange führenden Stallgefährten Lagerfeld Mo im Einlauf glatt stehenließ. Amateur Tom Karten dagegen kam mit zwei (Mit-)Favoriten zum Zuge, wobei sich sowohl Versace Diamant (2,0:1) gegen Karel G Greenwood wie auch Perfect Dream (2,6:1) gegen DeAngelo ForChildren von der Spitze aus mit großer Überlegenheit durchsetzen konnte. Dadurch übernahm Karten die Führung im Amateur-Championat. In die Niederlande gingen das Rennen der Anfängerklasse, das Maldini Pellini (Dion Tesselaar) für 1,7:1 gegen die sich heftig wehrende Croisette auf den letzten Metern noch umbog, und das „Frei für alle“, in dem sich ein im Schlussbogen in großer Manier aufziehender City Guide (Michel Rothengatter) in Tagesbestzeit von 1:13,4 gegen Larsson und die bis zum Einlauf führende Pastors Girl für sein letzten Reifendefekt-Pech entschädigte. Neben Simba im Volkspark-Pokal gab es zwei weitere Heimsiege. In einer durch viele Positionskämpfe gekennzeichneten Prüfung setzte sich die im Schlussbogen fast schon nicht mehr für den Sieg in Betracht kommende Happy Love AV auf der open stretch doch noch knapp gegen ZZ Top Diamant und Theresita durch, wobei Pferd und Fahrer durch enormen Kampfgeist beeindruckten. „Den Verlauf hatte ich mir vorab etwas anders vorgestellt“, strahlte ein erleichterter Heiner Christiansen dann auch bei der Siegerehrung. Von der Siegquote 3,8:1 war sein Anhang ebenso angetan wie der von You can do in der Abschlussprüfung, die als ebenfalls frische Siegerin sogar 4,3:1 zahlte. Kornelius Kluth wartete wie beim letzten Mal mit der Jauß-Stute lange, wurde im Einlauf immer stärker und hätte nach eigener Aussage, die viele teilten, auch ohne den Fehler des lange führenden Iniesta AM noch gewonnen.
Die V6-Wette, in der drei Favoriten und drei Co-Favoriten zum Zuge kamen, zahlte 348,8:1 und damit sensationell viel, denn eine Schiebewette mit den sechs Siegern hätte es nur auf 126 Euro gebracht.
Die nächste Rennveranstaltung in Bahrenfeld findet als PMU-Matinée bereits am Freitag, 14. Juli, statt.