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Klasse-Programm mit 10.000 Euro-V7 beim Bahrenfelder Neustart

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Vorschau Hamburg-Bahrenfeld, 24.05.2020


Zwölf Wochen lang hatten die Traberfans Corona-bedingt auf Veranstaltungen in Hamburg-Bahrenfeld verzichten müssen, doch am Sonntag ab 10.30 Uhr geht es wieder los. Und wie! Nicht weniger als 108 Pferde wurden für die zehn Rennen, von denen die ersten fünf als PMU-Prüfungen gelaufen werden, genannt. Doch nicht nur Masse, sondern auch viel Klasse kommt an den Ablauf, darunter arrivierte Stars wie Cash Hanover, „Evergreens“ wie Iron Steel oder Hamburger Publikumslieblinge wie das Pferd des Jahres Larsson. Die Renntitel wurden an legendäre Pferde aus dem Stall der kürzlich verstorbenen Marion Jauß vergeben, wodurch Erinnerungen an diese große Dame des Trabrennsports und zahlreiche ihrer gerade auch in Hamburg erzielten bedeutende Erfolge als Besitzerin und Amateurfahrerin wach gehalten werden. 


Eine V7-Wette, für die Wetter in Anbetracht des Schwierigkeitsgerades ihr ganzes Können aufbieten und die eine oder andere Tippgemeinschaft gründen werden, ist mit einer Garantie von 10.000 Euro ausgestattet. Ein rechtzeitiges Hochfahren des heimischen PC lohnt sich an diesem natürlich ohne Bahnpublikum ablaufenden Renntag also in jeder Hinsicht. Dazu bietet Bahrenfeld ein Novum an, denn die beliebte Viererwette kann gleich vier Mal (2.,4.,5. und 7. Rennen) ausgetüftelt werden und in der glänzend besetzten Abschlussprüfung wartet eine Garantie von 3.000 Euro in der Dreierwette.


Wetthighlight V7


Nach einem Trotteur-Francais-Rennen zum Auftakt, in dem Seriensiegerin Dame Quick (Jaap van Rijn) das gegebene Pferd sein sollte, und einer extrem offenen Prüfung danach, in der es Izzi’s Newport (Michael Nimczyk) gegen drei weitere frische Sieger und ähnlich starke Jahresdebütanten aus zweiter Reihe nicht leicht haben wird, startet im 3. Rennen die mit Spannung erwartete V7-Wette. Selten war das Sprichwort „Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß“ gesetzt so angebracht wie diesmal in der trabrennsportlichen Königswette. Da hilft es auch nicht, dass dieses Zitat dem griechischen Dichter Hesiod zugeordnet wird, der im 7. Jahrhundert vor Christus lebte und dessen Namensvetter vor zwei Jahren in Bahrenfeld den Großen Preis von Deutschland gewann. Ins Schwitzen wird der Wetter schon zu Beginn gebracht, wenn man mindestens Erfolgspferde wie Shabani BR (Dion Tesselaar), Porto (Hansjörg Gröber), Ibracadabra (Victor Gentz) und trotz zweiter Startreihe Francesco (Jörgen Sjunnesson) in die engere Sieg-Wahl einbeziehen muss. Auf der Suche nach einer möglichen Bank wird man auch anschließend nur schwer fündig. Mutige könnten sich dennoch für Iron Polly (Kornelius Kluth) entscheiden, zumal die potenziellen Hauptgegner Velten Revenge (Niels Jongejans) und in zweiter Reihe Just be Proud (Jaap van Rijn) die deutlich schlechteren Startplätze beziehen müssen.


Großverdiener aus zwei Bändern


Knifflig ist auch V7-3, wo die beste Klasse antritt ‑ außer man ist eingefleischter Cash Hanover-Fan und ignoriert die misslungene Vorstellung in Mariendorf vor einer Woche. Da der Hengst in Bahrenfeld immer gut geht, werden ihm und Goldhelm Michael Nimczyk viele noch einmal ihr Vertrauen schenken. Wer das nicht tut, hat es schwer, denn mit Very Impressive S (Cees Kamminga), Hambo Transs R (Robin Bakker) und Panoramic (Jaap van Rijn) im zweiten sowie Iron Steel (Victor Gentz) und weiteren Formpferden im ersten Band gibt es jede Menge Alternativen. Aus anderem Grund ist das auch anschließend der Fall, denn von den elf Kandidaten in der Anfängerklasse hat mehr als die Hälfte noch gar kein Geld gewonnen, so dass das berühmte Bauchgefühl beim Wetten eine große Rolle spielen und man sich mit den Debütanten befassen wird. Den größten Anhang am Toto dürfte Noxx Vrijthout (Robin Bakker) aus dem Hagoort-Stall finden, dessen aktuelle Qualifikation in 1.16,0 eine starke Referenz, aber erfahrungsgemäß noch keine Sieg-Garantie ist.


Bänke mit Wenn und Aber


Ein Pferd, dass scheinbar etwas heraussteht, könnte in V7-5 auch Piccadilly (Josef Franzl) sein. Der Lasbeker gewann zweijährig in Jägersro beim einzigen Start, doch sind eine mehr als halbjährige Pause sowie die zweite Startreihe natürlich auch dazu geeignet, ihm nicht uneingeschränkt zu vertrauen. Dies gilt umso mehr, als Africa Bi (Michel Rothengatter), Calypso (Ronald de Beer) und Empereur de Moon (Dominik Holtermann) erheblich mehr Rennroutine besitzen und ebenfalls eine frische Siegform vorweisen. Noch klarer könnte die Situation in V7-5 sein, wo Jan Alki (Jaap van Rijn) mit einer blitzsauberen Viererserie aus Wolvega antritt und dabei jedes Mal haushoher Favorit war. Diese Position hatte der vierjährige Langeweg-Hengst allerdings auch beim Ausflug nach Jägersro inne, wo er nach Galoppaden disqualifiziert wurde. Wer das zum Anlass nimmt, nach Alternativen Ausschau zu halten, wird sich nicht leicht tun, aus einer Handvoll möglicher Pferde die richtige Wahl zu treffen. Wer bis dahin alle Sieger auf dem Schein haben sollte, darf sich dagegen über die letzte V7-Prüfung freuen, denn die scheint beinahe leicht zu entschlüsseln zu sein. Alles spricht für Junior Kite (Rob de Vlieger), der nicht nur mit fünffacher Siegesserie antritt und beim Comeback in Mönchengladbach gewann, sondern auch die überragende Stallform im Rücken hat. Wenn es mit dem Sieg des Favoriten nicht klappen sollte, könnte das eigentlich nur an Nu Pagadi-Bruder Ni Hao (Sönke Gedaschko) liegen. Der Fuchs ließ zwei Ehrenplätzen ebenso viele Siege folgen und ist noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten angelangt.


Knaller zum Abschluss


Die letzte Prüfung des Nachmittags gehört zwar nicht mehr zur V7, besitzt aber enormen sportlichen Reiz, treten hier doch mehrere Pferde an, die auf dem Weg in die beste Klasse sind. Hamburgs Pferd des Jahres Larsson (Heiner Christiansen) zeigte sich beim siegreichen Comeback in Odense gleich von bester Seite, bei ex-Seriensieger Samson Ris (Jaap van Rijn) ist der Bänderstart-Patzer aus Gelsenkirchen nicht über zu bewerten. Der immer besser werdende General Lee (Rob de Vlieger) unterlag beim Wiederauftreten nur einem Elitetraber, und vom Derby-Revanche-Sieger Free Bird (Robbin Bot) darf man nach der enormen Verbesserung im vergangenen auch in diesem Jahr Großes erwarten. Und, man glaubt es kaum, die Abschlussprüfung bietet sogar noch weitere Klassepferde. Kurzum: Es ist angerichtet in Bahrenfeld für einen glanzvollen Beginn der Nach-Corona-Zeit.


Der nächste Renntag ist für Donnerstag, 4. Juni vorgesehen, bevor am Sonntag, 14. Juni mit dem Schwarzer-Steward-Rennen der verspätete Einstieg in die „große Saison“ erfolgt.


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