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King Schermer wie ein König

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Nachschau Berlin-Mariendorf, 03.12.23

 

Michel Rothengatter führt den Trixton-Sohn zum Sieg in der Gold-Serie. Michael Nimczyk und Thorsten Tietz gelingen Doppeltreffer.  

 

Passend zur vorweihnachtlichen Stimmung und der Auslosung von Gänsen und Tannenbaumgutscheinen hatte sich eine weiße Zuckerdecke über die Derby-Bahn gelegt. Auf der bestens präparierten Piste fanden insgesamt neun Rennen statt, Im absoluten sportlichen Mittelpunkt stand natürlich der mit 20.000 Euro dotierte achte Lauf der Gold-Serie. Das achtköpfige Teilnehmerfeld war exzellent besetzt. Und obwohl der Wettkampf in einen Triumph für den Niederländer Michel Rothengatter und seinen Crack King Schermer mündete, gestaltete sich das Rennen weitaus spannender, als es die klare 1,1-Favoritenstellung des mehrfach sogar in Vincennes gestarteten Wallachs vermuten lässt. Der von der Spitze aus vorgetragene Sechsjährige traf nämlich auf eine durchaus ernstzunehmende Opposition. Ende des Schlussbogens schien sich sogar eine Sensation anzubahnen. Denn der vor den Tribünen in die zweite Spur gewechselte 25,2-Außenseiter Exclusive Fire (Victor Gentz) wurde immer stärker und sah bei seinem vehementen Angriff für einen Moment tatsächlich wie der Sieger aus.

 

Doch im Einlauf bewies King Schermer, der zuvor bereits über 186.000 Euro verdient hatte, einmal mehr seine große Klasse und zog innen immer wieder an. Mit zäher Energie holte der Braune bis zum Pfosten in der Tagesbestzeit von 15,4/1.900m sogar noch zweieinhalb Längen Vorsprung auf Exclusive Fire heraus, der sich aber ebenso wie der Sieger eine exzellente Note verdiente. Überaus achtbar waren auch die Leistungen der dritt- und viertplatzierten Isla (Dennis Spangenberg) und Sunset boulevard (Michael Nimczyk), die nur mit einer Kopf- bzw. Halslänge hinter Exclusive Fire am Pfosten vorbeisprinteten. Isla hatte unterwegs an der Innenkante viele Reserven aufgespart und entwickelte im Einlauf mächtige Geschwindigkeit. Sunset boulevard war auf der Zielgeraden sogar das schnellste Pferd. Die Stute hatte es als mäßige Beginnerin aber diesmal sehr schwer angetroffen. Sie lag lange an sechster Position und konnte daher nicht mehr erreichen. Ihr Endspurt war absolut sehenswert.              

Eine regelrechte Demonstration war der Triumph des in den Besitz von Ulrich Mommert gewechselten Trogir unter der neuen Regie von Michael Nimczyk. Der Wallach lag nach dem Start zunächst an dritter Stelle. Eine Runde vor dem Ziel dirigierte der Goldhelm seinen Schützling dann entschlossen an die Spitze und fortan wurden die Schritte des Dreijährigen immer länger. Der Sohn des legendären Vererbers Love You siegte in 16,5/1.900m mit sieben Längen Vorsprung und ließ Jabellina (Michel Rothengatter) sowie Sartre (Thorsten Tietz) nicht den Hauch einer Chance. Unmittelbar danach ging der Champion mit Quick Bo auf die Ehrenrunde. Der außen herum ein imposantes Pensum ableistende Hengst steckte seine Nüstern kurz vor dem Einbiegen auf die Zielgerade in Front und hielt die fein nachsetzende Theresita (Josef Franzl) in 15,5/1.900m mit einer Halslänge auf Abstand.

 

Genau andersherum – nämlich Josef Franzl vor Michael Nimczyk – lautete die Reihenfolge 25 Minuten später. Denn der Lasbeker Gestütstrainer feierte mit Saluti einen überlegenen Erfolg. Auf den ersten Metern ließ es der Derby-Sieger zunächst noch ruhig angehen, doch vor den Tribünen übernahm seine Stute nach einem energischen Zwischenspurt die Führung vor dem von Nimczyk gesteuerten Arcano BE. In 16,4/1.900m trennten beide Kontrahenten letztlich drei Längen. Das Rennen der in Frankreich gezüchteten Traber entwickelte sich ebenfalls zu einer One-Horse-Show. Denn der mit seinem neuen Trainer Victor Gentz als einziger Teilnehmer von der 2.000-Meter-Grundmarke aus angetretene Jester Tonic war ganz andere Ware und führte zeitweilig mit der halben Bahn.  Nach diesem überaus dominanten Auftritt sollte der Fuchs auch in den kommenden Wochen noch häufiger im Winner-Circle auftauchen.        

Die als Handicap ausgeschriebene Prüfung der Gewinnsummenklasse bis 16.000 Euro wurde zur klaren Beute von Thorsten Tietz und Royal Joker. Das für 1,9-faches Geld gehandelte Gespann fackelte nicht lange und übernahm von der 2.000-Meter-Grundmarke aus sofort die Führung. Die mit 20 Meter Zulage bedachte Taylor Swift (Kay Werner) startete auf der Schlusshalben zwar noch eine furiose Aufholjagd, kam mit zwei Längen Rückstand aber nicht mehr hin. Gleich im Anschluss punktete Thorsten Tietz erneut, diesmal mit Dexter CG. Der sechsjährige Wallach lieferte eine sensationelle Vorstellung ab. Denn trotz eines Verlaufs in zweiter Spur zwang der Dunkelbraune die 1,1-Topfavoritin Sicilia (Josef Franzl), die nach ständiger Führung am Ende hinter Rushida (Michael Nimczyk) sogar nur Dritte wurde, problemlos in die Knie.     

 

Zwei Amateurprüfungen rundeten das Geschehen ab. André Pögel konnte sich mit Andrala in bärenstarker Manier durchsetzen. Auf der Gegenseite machte die Stute in zweiter Spur zwar etwas Boden gut, aber erst aus dem Schlussbogen heraus gab der gelernte Hufschmied richtig Gas. Während die speedige Early Love (Gerrit Föllmer) sich hauchdünn vor Delta (Sebastian Gläser) das zweite Geld schnappte, lief Andrala mit drei Längen Vorsprung über die Ziellinie. Auch der andere Sieger, nämlich Sir Robert, wusste sehr für sich einzunehmen. Sebastian Gläser ergatterte mit dem 1,8-Favoriten rasch die Führung. Als Othello PS (Caroline Grevenig) auf den letzten 300 Metern in feiner Manier heranflog, legte auch Sir Robert noch einmal problemlos zu und gewann mit anderthalb Längen Vorsprung überaus leicht. 

     

Gesamtumsatz: 106.533,85 Euro. Bahnumsatz: 30.047,45 Euro. Außenumsatz: 76.486,40  Euro. 

 

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 17. Dezember statt. Beginn ist um 12.30 Uhr. Im sportlichen Mittelpunkt stehen die Vorläufe und das Finale zum Winter-Pokal der Amateure. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 11. Dezember. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de. Bitte vergessen Sie nicht die Angabe des Hufbeschlags!         

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