Vorschau, Quinte 13. Nov 18.25h Vincennes
(hen) Mal wieder ist es Jean Michel Bazire, der in der Quinte einen klaren Favoriten mitbringt. Mit Bo C. (12) hat er einen schwedischen Hengst am Start, der aus vier Versuchen drei in starker Manier für sich entscheiden konnte. Aber heute ist der Favorit angreifbar, denn dazwischen gab es auch einen Ausfall. In der zweiten Startreihe hinter dem Auto scheint sich der 6jährige nicht ganz so wohl zu fühlen. Auch zuletzt hatte der Skandinavier es sehr viel eiliger, als sein Trainer. Wenn es also zum möglichen Ausfall kommt, muss man als Wetter vorbereitet sein. Mit Emone Cruz (7) und Etoilee Vrie (1) ist man dann gut aufgestellt.
Prix Mizar / 18.25h / 32.000 Euro - 2.100m Autostart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/131120030103
Im letzten Winter ging der Stern von ETOILEE VRIE (1) in einer Autostartprüfung auf. Eine Serie von Ausfällen wurde über diesen Weg mit einem unglaublich starken Treffer pulverisiert. Seitdem ging es immer wieder Auf und Ab, aber der Sommer 2020 war mehrheitlich von Erfolg geprägt. Neben einem kämpferischen Sieg in Cagnes-Sur-Mer, war der Rekordlauf am 18. September in 13,3 auf der kleinen Piste hervorzuheben. Dabei hat Eric Raffin mit der Stute auf den finalen 500 Metern aus einer unmöglichen Position noch den Sieg geholt. Das es die nicht ganz einfache Singalo-Tochter Ende Oktober in Nachwuchshand nicht einmal bis zum Startauto schaffte und angehalten wurde, spielt bei der heutigen Überlegung eine untergeordnete Rolle.
Bei seinen letzten beiden Auftritten in Paris traf der Italiener VLAD DEL RONCO (2) bereits auf den heute favorisierten Bo C. Beide Male gab es für den 6jährigen nicht den Hauch einer Chance den erneuten Gegner umzustoßen. Ende September war er als Dritter noch in der Nähe, aber am 27. Oktober konnte er auch den guten Startplatz Eins nicht zu einem guten Resultat ummünzen. Gute sieben Längen hinter dem Sieger hatte er für das sechste Geld kaum was zu halten. Aber zwischendurch war der 6jährige in Agen sehr gut aufgehoben und hat seine Form mit einem Sieg im Speed aus dem Mittelfeld bestätigt.
Seit Ende Juli hat es bei sechs Starts für ELAN DE DOMPIERRE (3) nicht mehr für die Top Fünf gereicht. Und das obwohl der Hengst überwiegend in den Provinzen auftauchte. Einen kleinen Lichtblick gab es am 12. Oktober. Im Einlauf holte er sich in 13,4 über die Mitteldistanz noch ein paar Gegner und nahm den sechsten Scheck mit. So eine Leistung sollte aber heute nicht für die Quinte reichen dürfen.
Jacques Bruneau hat mit EQUINOXE (4) sehr früh einen Jahrgangs-Star gehabt. Gesundheitliche Probleme machten eine große Karriere aber früh zu Nichte. Der Trainer hat nach einer langen Pause aber sehr viel Arbeit investiert und den Hengst im letzten wieder in eine starke Form geführt. Im Frühjahr gab es wieder einen Rückschlag, woraufhin er selber das Kommando bei den folgenden Starts übernahm. Dabei stand der bis Ende Oktober der Wettkampf nicht im Vordergrund. Da der 6jährige immer mit Eisen läuft, ist eine ganz aktuelle Formeinschätzung schwer. Wenn aber wie heute wieder Matthieu Abrivard an Bord ist, muss man von einem starken Auftritt ausgehen.
CATCH MY LOVE (5) ist nun ein gutes Jahr in Frankreich und hat nach einem Dutzend Starts kaum überzeugen können. Aus dem Sommer ist aber ein Eindruck hängengeblieben. Die Stute besitzt ausreichend Geschwindigkeit. In Cabourg lief sie als Fünfte in 11,8 ins Ziel, und war nicht weit entfernt vom Podium. Dabei konnte sich die Goop-Farbe aber auch den ganzen Weg ziehen lassen. Zuletzt war in einem 12er-Schnitt auch nich eine kleine Prämie drin. Die 6jährige kam aber an der Innenkante zu spät frei. Zu dem Zeitpunkt hat der äußere Flügel schon zum Speed angesetzt. Letztlich fehlten zu Emone Cruz gute zehn Längen. Björn Goop ist weiter optimistisch und setzt sich heute selbst in den Sulky.
Ende Juli verabschiedete sich ECLIPSE D'ORIENT (6) eine Auszeit und kehrte nun zweimal in Nachwuchshand zurück ins Renngeschehen. Zweimal trabte die Stute genau 13,5 über den kurzen Weg in Enghien. Aber nur im Nachwuchsfahren am 24. Oktober reichte es zum Geld. Als Vierte kämpfte sie aus dem Mittelfeld sehr lange um einen Podestplatz. Noch ein Start mehr im Bauch wird ebenso hilfreich sein, wie die Verpflichtung von David Thomain. Insgesamt bleibt die 6jährige aber leichte Außenseiterin.
EMONE CRUZ (7) muss der Stolz von Trainer Nicolas Bridault sein. Die Stute gibt sich immer voll her, ist sehr trabsicher und strotzt auch harten Rennverläufen. Auch wenn sie die 2.100 Meter noch nicht auf der kleinen Bahn absolviert hat, gilt die 6jährige als Spezialistin für den Sprint in Vincennes. Am 12. September konnte sie sich an dritter Stelle innen schonen, was in Anbetracht der sehr schnellen Partie auch wichtig war. Eric Raffin brachte sie aber aus dem Schlussbogen heraus in Position und obwohl der Speed Mitte des Einlaufs scheinbar ins Stocken geriet, war sie auf der Linie sicher voraus. Der neue Rekord von 10,9 , der unter einer Sekunde des alten Bestwertes lag, machte den Tag rund. Zuletzt stand die zweite Reihe einem besseren Ergebnis als Rang Drei im Weg, denn in der Entscheidung hatte die Un Amour D'Haufor-Tochter die weitesten Wege. Ein Muss für jeden Wettschein.
Der ehemalige Hagoort-Schützling EADSHOT JOSSELYN (8) hat unter der Leitung von Nicolas Bridault seine Unsicherheiten zwar nicht gänzlich abgelegt, aber wenn er glatt geht, Fortschritte gemacht. Über ein Verkaufsrennen Ende des Vorjahres kam er ins neue Quartier und gewann schon im März in Lyon. Die Form, die aktuell Hoffnung macht, stammt vom 12. Oktober. Von der Spitze wehrte sich der Wallach lange gegen die Niederlage, war als Dritter in 13,0 aber noch auf dem Podest. Zwölf Tage später war er in Reims an der letzten Ecke als Vierter schon ein wenig unter Druck, galoppierte aber erst, als Trainer Bridault den Klappzaum zog.
Die Stallform von Romain Derieux stimmt und auch ETOLIE DE LA LOGE (9) blieb jetzt zweimal unter der 13er-Marke und damit über ihren Erwartungen. Anfang Oktober flog die Stute auf dem langen Weg aus dem zweiten Band den Einlauf nur so herunter und setzte den Sieger noch unter Druck. Für die kleine Piste waren die erzielten 12,9 sehr ordentlich. Aber schon an diesem Tag musste man feststellen, dass die 6jährige es in dieser Gesellschaft schwer haben würde. Ende des gleichen Monat traf sie dann auf einige der heutigen Gegner und weit hinter dem siegreichen Bo C. nur Rang Sechs mitnehmen. Zusätzlich drückt der äußere Startplatz.
EPSON D'ARIANE (10) war bis August 2020 anderthalb Jahre der Rennbahn ferngeblieben. Beim fünften Start gab es dann endlich wieder eine Prämie. Trotz des Aufwands, der betrieben wurde, um an die Spitze zu kommen, wehrte sich der Wallach lange gegen die Niederlage. Als Zweiter in 16,3 ist er aber noch ein Stück von dem entfernt, was heute gefragt ist. Um die Lücke zu verkleinern, darf der 6jährige auf die vorderen Schuhe verzichten.
Das David Thomain heute nicht mehr für ESCAPADE (11) zur Verfügung steht, spricht nicht gerade für die zweite Farbe von Jacques Bruneau. Nach dem Sieg in der Provinz übernahm der Catchdriver für die Quinte in Vincennes. Nach einem perfekten Verlauf hinter der Spitze war als Vierter aber das Maximum erreicht. Genauso wurde zwei Wochen später wieder versucht in die Prämien zu kommen, aber diesmal patzte die Stute überraschend im Schlussbogen.
Bei allen vier Starts auf französischem Boden trat BO C. (12) auf der Mitteldistanz hinter dem Auto an. Dreimal gab es einen Volltreffer, aber ausgerechnet der einzige Auftritt aus der zweiten Reihe wurde mit einer frühen Disqualifikation beendet. Dabei fiel der Hengst am 17. September als ein wenig schwer regulierbar auf und konnte hinter der ersten Reihe nicht auf den Beinen gehalten werden. Diese Eskapaden traten auch beim letzten Versuch an der Spitze auf. Jean Michel Bazire musste alles aufbieten, um den Hengst immer wieder vom Gebiss zu holen. Auf der letzten Halben ließ er ihn dann laufen, was den sicheren Sieg zur Folge hatte. Er wird die Favoritenrolle bekommen und diese wahrscheinlich auch bestätigen. Kleine Bedenken bleiben aber.
VENERE BREED (13) kam im Frühjahr in Frankreich an. Nach dreizehn Starts kann man sagen, dass die Stute noch nicht endgültig akklimatisiert ist. Sechs Ausfälle, kein Podestplatz lassen noch nicht auf die Form aus Italien schließen. In Chartres hatte der Trainer zuletzt eine scheinbar passende Aufgabe gefunden. Aber dort war der Yankee Slide-Sohn schon auf der ersten Halben in der Luft. Es fehlt nicht so viel zum Podest, aber genug um den Nachteil der zweiten Reihe schwer kompensieren zu können. Hinten raus ist in der Königswette aber was möglich.
ELEORADO DE VER (14) kam nur sehr schwer in die neue Saison. Dafür war die zweite Hälfte des Jahres umso stärker, obwohl es auch da häufiger zu Disqualifikationen kam. Das absolute Highlight war aber sein siegreicher Rekordlauf am 05. September. Francois Lagadeuc hat dem Wallach aus der zweiten Startreihe immer einen passenden Rücken serviert. Dieser zog ihn bis in den Schlussbogen und verschwand an der Innenkante. In diesem Moment konnte der Satchmo Wood-Sohn noch zwei Gänge höher schalten und triumphierte ungefährdetet. Danach zeigte er sich wieder von seiner schlechten Seite und fiel zum Beispiel Mitte Oktober schon im ersten Bogen aus. Die Generalprobe gelang aber. In Graignes trotzte er den schlechten Bahnverhältnissen und dem weiten Weg im Schlussbogen. Die erzielten 14,6 waren angesichts der Umstände und der Überlegenheit ab der letzten Ecke gut genug.
Tipp:
BO C. (12)
EMONE CRUZ (7)
ETOILEE VRIE (1)
ELEORADO DE VER (14)
EQUINOXE (4)
Für die Kombinationen: VLAD DEL RONCO (2) - EADSHOT JOSSELYN (8)