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Kann sich Ideale Du Chene die Krone aufsetzen?

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Vorschau Paris-Vincennes (Prix De Cornulier), Sonntag 19.01.2025

In der diesjährigen Ausgabe des Prix De Cornulier scheint wirklich sehr viel möglich zu sein. Im letzten Jahr war das Podium auch komplett von Außenseitern gestellt worden. Dennoch wird man sich auf dem Weg zum ersten Rang in der Quinte, der mit einem Jackpot von 1.000.000 Euro gespickt ist, in erster Linie mit einer der Favoritinnen beschäftigen. Die Rede ist von Ideale Du Chene (17), die im Vorjahr Dritte geworden ist und eine scheinbar perfekte Route auf dem Weg zum möglichen Triumph genommen hat. Aber auch die Vorjahreszweite Ina Du Rib (13) und Edition Gema (15) sollten wichtige Faktoren zu einer erfolgreichen Königswette sein.

Neu in der Verlosung sind Pferde wie Gazelle Du Val (5), die nach sieben Starts immer noch ungeschlagen im Monte ist, und Jasmine De Vau (1), die trotz ihrer geringen Gewinnsumme und der kaum vorhandenen Erfahrung unter dem Sattel, eine Menge Qualität mitbringt. Im Fall von Joumba De Guez (8) fällt die Einschätzung noch etwas schwerer, weil sie ebenso stark, wie unsicher ist. Newcomerin Jezabelle Bie (2) würde die Tribüne wohl zum Beben bringen, weil die Familie Izzo samt Anhang schon den Weg bis zur Teilnahme kaum fassen konnte. Dagegen hat Granvillaise Bleue (18) bei ihrer vierten Teilnahme mit steigendem Alter erst einmal zu zeigen, dass sie für die Jugend noch nicht das Feld räumen will.

Wie aus dem Nichts tauchte JASMINE DE VAU (1) in der Monteszene auf. Am 15. Dezember des letzten Jahres machte die Stute gleich auf dem höchsten Niveau ihr Debüt im Trabreiten. Aus dem Mittelfeld wurde sie in Richtung Schlussbogen von Guillaume Lenain immer weiter in Stellung gebracht und konnte in guter Haltung in den Einlauf einbiegen. Fast auf einer Linie schien sie innen von Joumba De Guez und der außen aufrückenden Jezabelle Bie um den Sieg zu kämpfen. Der Führende J´Aime Le Foot war zu diesem Zeitpunkt schon gestellt. Am Ende zog die große Außenseiterin nicht ganz durch. Für eine Quote von 159/1 war sie aber nur anderthalb Längen hinter Jezabelle Bie und Joumba De Guez eine starke Dritte in 11,8 über 2.700 Meter. Mehr konnte man beim ersten Versuch unter dem Sattel überhaupt nicht erwarten. Auch drei Wochen später machte sie im Prix Du Calvados wieder eine gute Figur. Diesmal wurde sie ohne freie Bahn sehr viel länger im Hintertreffen versteckt. Und obwohl das letzte Teilstück von der Siegerin Gazelle Du Val sehr schnell gelaufen wurde, kam die Seduisant Fouteau-Tochter als mt Abstand schnellstes Pferd im Einlauf als Dritte noch auf das Podium. Mit einer letzten Halben von 09,3 machte sie mächtig Werbung in eigener Sache. Nach diesen Auftritten sollte die Dreux-Farbe noch ewas dazugelernt haben und dürfte auch mit der geringsten Gewinnsumme ein wichtiger Faktor in der Königswette werden.

Für die Familie Izzo ist schon mit der Teilnahme von JEZABELLE BIE (2) ein Traum in Erfüllung gegangen. Die Stute ist ein echtes Eigengewächs der Familie. Vater Jean-Philippe ist Züchter und Besitzer, Sohn Mike der Trainer. Durch den Rummel der letzten Monate erfuhr die Öffentlichkeit auch ein wenig mehr über der Geschichte der Stute. So erzählte Jean-Philippe Izzo auch über die Schwierigkeiten, die sie als junges Pferd bereitet hatte. Das Umfeld bllieb aber hartnäckig und versuchte schon früh in der Karriere einen Start unter dem Sattel. Mitte 3jährige reichte es schon zu einem vierten Platz in Vincennes. So kehrte man immer wieder nach Paris zurück, wobei die Dijon-Tochter offensichtlich immer mehr dazulernte. Nach einem dritten und vierten Rang auf Gruppeniveau im letzten Oktober, schaffte sie als Zweite im Prix Joseph Lafosse schon einen kleinen Druchbruch. Schon nach diesem Rennen berichtete die Familie Izzo von unheimlich viel Stolz. Die Geschichte wurde aber immer weiter geschrieben und sollte noch sehr viel traumhafter werden. Im Prix Bilibili nahm sie an ihrem ersten Gruppe I-Rennen teil und startete zuerst schwach. Im hinteren Teil des Feldes konnte Paul Philippe Ploquin aber den richtigen Zug finden und stellte an der letzten Ecke in guter Haltung Joumba De Guez zum Kampf. Ohne große Aufforderungen fing Ploquin kurz vor dem Ziel noch einen möglichen Fehler ab und jubelte kurz nach der Linie überschwänglich. Das Umfeld konnte das Glück kaum fassen und war sich zuerst gar nicht sicher, ob man die nebenher errungene Qualifkation annehmen sollte. Erst zwei Tage später sagte man "aufgrund des Respekts für den Sport" zu. Nur die Frage nach dem Jockey musste noch geklärt werden, weil "PPP" natürlich durch Ideale Du Chene gebunden ist. Die Wahl fiel auf Adrien Lamy, der die Stute schon früher geritten hat. Erneut tritt sie als Außenseiterin an, ist aber für einen kleinen Platz in der Königswette vorzumerken.

Erst vor kurzem hat INTOUCHABLE (3) die Trabreiten für sich entdeckt. Sein Debüt im Monte hat der Hengst am 21. Dezember im Prix Jules Lemonnier gegeben. In dem kleinen Feld landete der 7jährige zunächst in der Todesspur, wurde dann aber später von Granvillaise Bleue abgelöst. In der schnellen Endphase konnte er dann tatsächlich den hochkarätigen Windschatten auf den letzten Metern einsammeln und lief noch dicht an die siegreiche Ideale Du Chene heran. An diesem Tag wurde er von Mathieu Mottier geritten, der beim nächsten Start durch Anthony Barrier ersetzt werden musste. Aus dem Mittelfeld wurde er auf der Gegenseite in Richtung Spitze geschickt, kam dort aber nie an. Schon zu Beginn des letzten Bogens wirkte der Prodigious-Sohn müde und wurde nur wenige Meter später aus dem Feld gesteuert. Der Trainer Antoine Marion erklärte die schwache Leistung mit der schlammigen Piste dieses Tages. Seitdem war er auf der Suche nach einem Jockey für diesen wichtigen Auftritt und wurde erst kurz vor der Starterangabe fündig. Francois Lagadeuc soll die Verantwortung übernehmen. Nach einer starken Leistung und einem "Ausfall" bildet er Hengst eines der Fragezeichen in der Partie. Zumal er, wenn er empfindlich auf schwere Pisten reagiert, nicht unbedingt wieder das passende Geläuf vorfindet.

Die Bestleistung von JEWELCANDLE FAC (4) liegt schon etwas zurück. Im Prix Jag De Bellouet 2023 war die Stute als große Außenseiterin erst nach Zielfoto bezwungen worden. Im Sulky konnte sie schon auf semi-klassischem Niveau gewinnen. Aber diese Qualitäten sind heute nicht gefragt. Und nach dem Sieg im April setzte die Prodigious-Tochter lange aus. Bei fünf Starts wurde die 6jährige von ihrem Trainer Damien Bonne lediglich im Sulky aufgeboten und konnte nicht viel Werbung in eigener Sache machen. Die ersten beiden Versuche, kann man dabei ausklammern, weil es sich jeweils um ein Prepare gehandelt hat. Erst bei den nächsten Starts fehlten die Eisen, was Mitte November zu einem zweiten Rang über die Mitteldistanz verholfen hat. Als viertes Pferd an der Innenkante, kam die Fuchsstute spät frei, wobei die ersten beiden schon einen deutlichen Vorteil erlaufen hatten. Aber nachdem sie weit nach außen lief, kam die Guarato-Farbe noch stark auf Touren und schnappte sich einen sicheren zweiten Platz in 10,6/2.100 Meter. Auch beim späten Angriff am 07. Dezember hatte die Stute beste Chancen noch den Ehrenplatz zu erreichen. Allerdings folgte im Einlauf ein Fehler, als sie schnell gemacht werden sollte. Zuletzt trabte sie bis ins Ziel, war aber auf Gruppe I-Niveau erfasst und endete als Achte. Es ist vermutlich der richtige Moment für den Wechsel in ein Trabreiten. Allerdings war der Ausbilder zwei Tage vor der Starterangabe noch im Zweifel, ob er Jewelcandle Fac starten soll. Insofern wird das Vertrauen auch nicht grenzenlos sein. Das sollte auch für die Wetter gelten. In der Form von Damien Bonne sollte man sich dennoch mit einem Kreuz in den Kombinationen beschäftigen.

In der Monteszene könnte keine Stute mehr Shooting-Star sein, als GAZELLE DU VAL (5). Vor einem Jahr waren ihre Qualitäten unter dem Sattel noch lange nicht bekannt. Erst im Mai trat die Viking De Val-Tochter zu ihrem ersten Monte in der Provinz an und konnte die Konkurrenz sofort düpieren. Genauso lief es auch zweieinhalb Wochen später in Meslay-Du-Maine. Nach zwei kleinen Geldern im Fahren, die auch der Abwechslung dienten, war es an der Zeit die Grenzen im Trabreiten auszuloten und in Vincennes anzutreten. Aber auch im Temple Du Trot gab es keine geeignete Gegnerin für die Stute aus der Lambertz-Zucht. Allerindgs waren die ersten vier Starts und vier Erfolge bis Anfang Dezember auch maximal auf Course B-Ebene zu Stande gekommen. Es war Zeit für einen echten Härtetest, der auch gleichzeitig die sichere Qualifikation für den Cornulier sichern sollte. Im Prix Du Calvados wurde die 9jährige von den Wettern mit unheimlich viel Vertrauen auf die Reise geschickt. Nachdem Stammjockey Mathieu Mottier schnell in der Todesspur landete, entschied er sich, früher als geplant, auf die Führung zu drängen. Schon beim ersten Passieren des Ziels übernahm das Duo die Spitze und konnte die Pace noch lange ruhig halten. Erst im letzten Bogen hat Mottier die Fahrt wieder stark angezogen und kam unter leichten Hilfen und sehr locker in 14,2/2.850 Meter nach Hause. Der Reiter war sich in der Folge nicht sicher, ob er vielleicht ein wenig zu viel gemacht hat. Der Freude des Trainers tat dies aber keinen Abbruch. Seit der Vater von Gazelle Du Val, Viking De Val, 2016 im Amerique angetreten ist, hatte Lambertz keinen Gruppe I-Starter mehr. Und gemeinsam träumt das Team von einer guten Platzierung, was auch mehr als berechtigt scheint. Sogar der Triumph scheint möglich.

GUIDE MOI FORGAN (6) hat schon in beiden Disziplinen seine Qualität bewiesen. In den letzten Jahren hat er sich aber immer mehr auf das Fahren spezialisiert. Für diesen Klassiker hat Trainer Pascal Castel aber noch einmal seine zweite Farbe vorbereitet. Der Hengst hatte ohnehin bis Mitte Oktober eine Startpause von vier Monaten überbrückt. Nach einem Prepare sammelte der Neutron Du Cebe-Sohn drei Prämien im Sulky ein. Dabei gefiel er vor allem als Zweiter am 23. November in Vincennes. Stets in vorderer Linie, übernahm er im letzten Bogen das Kommando und wurde erst nach langem Widerstand um zwei Längen bezwungen. Den Rest des Feldes hielt er aber sicher in 12,4/2.700 Meter. Eine Referenz im Trabreiten gönnte man dem 9jährigen aber dann dennoch, mit dem sich auch die Wetter einen Eindruck verschaffen konnten. Im "Cornulier der Lehrlinge" wurde er im Mittelfeld weiter nach hinten gereicht und konnte sich nur noch auf Rang Fünf zurückkämpfen. Mit einem Jockey wie Anthony Barrier wird sicherlich ein wenig mehr möglich sein, aber der Anspruch steigt ebenfalls deutlich an, weshalb er kaum über die Kombinationen hinauskommt. Mit ein wenig Risiko verzichtet man auch auf dieses Kreuz.

Eine sehr zuverlässige Variante für die Wetten ist GOLD VOICE (7). Die Stute hat über den Sommer knapp drei Monate pausiert und seitdem sechs Starts in den Beinen. Zu Beginn fiel sie noch im Fahren aus, hat dann aber nach einem achten Platz ihre Form gefunden. Am 01. Oktober hat sie noch ein Course B in beeindruckender Art und Weise gewonnen. Aus dem Feld übernahm sie im letzten Bogen mit viel Speed das Kommando und setzte sich sofort auf einige Längen zum Sieg in 10,6 über 2.175 Meter ab. Auf Gruppeparkett reichte es zuletzt bei drei Versuchen zu einem zweiten und zwei vierten Rängen. So hat sie sich Mitte Dezember nach langer Führung zum Ehrenplatz in einem Gruppe III gekämpft und zehn Tage später auch gegen Kontrahenten dieses Formats mithalten können. Wieder trat sie schnell ein und ließ nur die spätere Siegerin Ideale Du Chene passieren. Im Einlauf wehrte sie sich lange gegen das Feld, musste aber dann Intouchable und Granvillaise Bleue ziehen lassen. Die Taktik wird wieder klar sein, auch wenn sie kürzlich das Quartier gewechselt hat - ein guter Start und dann aus der Deckung sehen, wie weit die Kraft reicht. Eine Konstante gibt es aber noch. Clement Frecelle bleibt im Sattel. Das Gesamtpaket lässt ein Kreuz in den Kombinationen zu.

Von den vielen Hoffnungen für die ganz großen Rennen im Stall Bazire ist neben Hooker Berry fast nur noch JOUMBA DE GUEZ (8) übrig geblieben. Aber die Ambitionen sind groß, wie Jean Michel Bazire erst kürzlich betonte. Die Stute gilt als schwierig, aber auch laufgewaltig, was auch an ihre Mutter Quoumba De Guez erinnert, die ebenfalls im Trabreiten sehr erfolgreich war. Nach zwei Ausfällen, jeweils einer im Fahren und einer im Monte, konne die Stute kurz vor Beginn des Wintermeetings wieder ihre beste Seite zeigen. Am 25. Oktober startete sie wie gewohnt vorsichtig, legte aber vor der Tribüne einen Zwischenspurt bis zur Führung hin. Bei einem druchweg flotten Tempo, konnte sie sich in den Einlauf hinein ein wenig absetzen und rettete schließlich eine halbe Länge zum starken Sieg ins Ziel. Aber auch bei den Trabreiten konnte sie überzeugen. Am 15. Dezember verlor sie kurz nach dem Start ein wenig die Position, was nach Ansicht von Jockey Eric Raffin den Sieg im Prix Bilibili gekostet hat. Aus dem letzten Bogen griff das Duo in guter Haltung an, wurde aber von der geschonten Jezabelle Bie abgefangen. Anfang diesen Monats sorgten die beiden aber noch für ein deutliches Ausrufezeichen, auch wenn es sich im Prix Leon Tacquet nur um ein Gruppe III handelte. Etwas besser vom Start gekommen, konnte sie in dem kleinen Feld schon vor der Tribüne das Kommando von Jean Balthazar übernehmen. In der Folge kontrollierte sie das Rennen und beschleunigte aus dem letzten Bogen zum letztlich überlegenen Sieg in 12,2 über die 2.700 Meter. Das Problem wird aber entstehen, wenn sie unterwegs in eine Drucksituation kommt oder auf dem Weg an die Spitze auf Widerstand stößt. Deshalb scheint von einem Sieg bis zu einem Ausfall alles möglich.

Bei den letzten sieben Starts reichte es für J´AIME LE FOOT (9) nicht auf das Podium. Aber ein positiver Trend ist erkennbar. Vor allem im Fahren ist der Hengst immer früh in der Offensive zu sehen, muss dem harten Pensum dann aber auch meist wieder Tribut zollen. Auch im Prix Bilibili war die Order für Alexandre Abrivard, der zum ersten Mal in seinem Sattel Platz genommen hat, offensiv. Der 6jährige hat früh die Spitze übernommen und hielt die Fahrt auch hoch genug, dass es keine Angriffe gegeben hat. Aber schon an der letzten Ecke geriet der Boccador De Simm-Sohn stark unter Druck. Dabei wurde er von Jezabelle Bie, Joumba De Guez und Jasmine De Vau teils deutlich überlaufen. Dennoch gab er sich nicht vollständig auf, was für heute ein wenig Hoffnung macht. Etwas überraschend tauchte er vor einer Woche auch noch im Prix De Belgique auf und war auf dem ersten Kilometer wieder in der Spitzengruppe unterwegs. Er fand eine Lage in der zweiten Spur, war dann aber schon Ende der Gegenseite erfasst. Wiederum hat er als Neunter immer noch ein wenig Moral bewiesen. Auf der Suche nach einem passenden Jockey fiel die Wahl von Trainer Antoine Lherete auf Alexis Collette, der an seinem ersten Cornulier teilnimmt. Er freut sich auf die Aufgabe und sieht nach dem guten Start im Prix Bilibili Chancen auf eine vordere Platzierung. Aber dafür müsste er dringend einmal verdeckt vorgetragen werden.

INES DES RIOULTS (10) hat sich schon lange auf die Trabreiten spezialisiert. Die Stute hat sich aber seit ihrer Rückkehr im September mehr unauffällig verhalten. Am 18. September hat Carat Williams-Tochter ihr Comeback im Attele gegeben und war seitdem bei fünf Starts im Monte nur einmal Zweite. Dabei handelte es sich aber lediglich um ein Course B, in dem die Fuchsstute eine Zulage wettmachen musste. Stets am Ende des Feldes, konnte sie erst aus dem letzten Bogen heraus richtig Schwung aufnehmen und sammelte noch, weit hinter der Siegerin Gazelle Du Val, einige Gegner ein. Einen Start später kehrte sie auf ein besseres Niveau zurück. In dem kleinen Pulk des Gruppe III lag die 7jährige unterwegs im Mittelfeld, wurde aber auf der letzten Halben durchgereicht und nach zwei Disqualifikationen nur Sechste und Letzte. Im Prix Du Calvados zu Beginn diesen Jahres gab es für sie selbst die rote Karte, nachdem sie schon am Start einen groben Fehler einstreute. Es gibt keine Referenzen, die ihr hier wirkliche Möglichkeiten für einen vorderen Platz einräumen. Auch für die Königswette sollte man auf die Senet-Farbe verzichten.

Wirkliche Referenzen bringt HIP HOP HAUFOR (11) nicht mit. Nur einmal trat der Up And Quick-Sohn unter dem Sattel an. Zum Einen liegt dieser Auftritt schon über ein Jahr zurück und zum Anderen endete der Hengst an diesem Tag nur als Siebter. Einziger Hinweis dieses Tages war, dass der Hengst in einem Gruppe II recht gut angewettet war. Also muss er in der Arbeit ein gewisses Können gezeigt haben. Schon im Vorjahr wollte Trainer Christian Bigeon seinen Star im Cornulier starten. Damals scheiterte er aber noch an den Regularien, die eine Mindestgewinnsume von 11.000 Euro unter dem Sattel vorgesehen haben. Ansonsten wird er als Erster gestrichen, wenn das Feld Streichungen erfordert. Insofern ist er in diesem Jahr nur dabei, weil genau ein Pferd zu wenig genannt wurde. Ein wirklicher Plan sieht anders aus. Aber immerhin hat der 8jährige im Fahren eine ansteigende Form gezeigt. Mitte Dezember übernahm er am 15. Dezember im Prix Jean Dumouch auf Zielhöhe das Kommando und übergab die Tete an den späteren Sieger. Aus dessen Rücken verlor er im Einlauf spät drei Plätze, konnte als Fünfter aber gefallen. Sehr viel stärker war er knapp vier Wochen später im Prix Du Forez. Aus dem Feld flog er im Einlauf noch auf das Podest und war nur eine halbe Länge hinter dem Sieger. Letztlich wird man den Außenseiter hier aber bestenfalls nur auf einem kleinen Platz in der Wette vermuten können.

Allzu viel Erfahrung hat GRACE DU DIGEON (12) noch nicht im Trabreiten sammeln können. Lediglich vier Starts unter dem Sattel führten zu drei Geldern. Zuletzt konnte die Stute aus dem hinteren Teil des Feldes in der schnellen Endphase des Prix Du Calvados keinen Boden gutmachen. Eric Raffin gab sich mit Rang Acht zufrieden und nahm die Hände runter, was wenigstens der Moral geholfen haben dürfte. Das ihre Qualitäten im Monte aber nicht zu unterschätzen sind, zeigte sie Anfang März des letzten Jahres. Als Vierte des Gruppe I-Rennens Prix Henri Desmontils konnte sie mit der namhaften Konkurrenz mithalten. Die letzte aktuelle Referenz im Monte stammt vom 11. Oktober. An diesem Tag konnte die Seduisant Fouteau-Tochter aus dem kleinen Feld mit einem kurzen Speed Rang Drei in einem Gruppe III sicherstellen. Diese Form muss aber heute deutlich überboten werden, um in der Königswette aufzutauchen.

Wie schon im Vorjahr ist INA DU RIB (13) die erste Farbe des Ecurie Rib. Das Ergebnis ist bekannt - Ina Du Rib war am Toto stark unterstützt und wurde Vierte, während die Stallgefährtin Hirondelle Du Rib als große Außenseiterin Zweite wurde. Während der Vorbereitung hat Trainer Joel Hallais gar nichts verraten und nach drei Prepare im Fahren die mittlerweile 7jährige auch in zwei Trabreiten mit Eisen ins Rennen geschickt. Im kleinen Feld des Prix Jules Lemonnier machte sie am 21. Dezember aber schon einen mehr als guten Eindruck. Lange am Ende liegend passierte sie auf der Gegenseite nur die nachlassende Edition Gema und kassierte im Einlauf noch die Stallgefährtin. Wie aber schon erwähnt, war sie mit vollem Beschlag unterwegs und "klebte" dabei mit vollen Händen am Feld. Etwas mehr Engagement verlangte Stammreiter Jean Loic Claude Dersoir von der Uhlan Du Val-Tochter im Prix Du Calvados. Diesmal lag sie weiter aus dem Rennen, reagierte aber in der schnellen Schlussphase auf die Aufforderungen und vergrößerte als Fünfte den Abstand zum restlichen Feld deutlich. Heute wird sie natürlich von ihren Eisen befreit und gehört in alle Überlegungen.

JEAN BALTHAZAR (14) war lange Zeit die klare Nummer Eins im Jahrgang. Aber in den letzten Monaten hat der Hengst seinen Status längst eingebüßt. Der Alto De Viette-Sohn ist aber in dieser Disziplin immer noch sehr ernst zu nehmen. Den letzten Winter schloss die Castel-Farbe als Zweiter im Gruppe I hinter Ideale Du Chene ab und konnte sich auch im Sommer mit drei Podestplatzierungen im Gruppezirkus empfehlen. Seit Ende Oktober hat er nun fünf Trabreiten absolviert und die Ränge Zwei bis Sechs einnehmen können. Im Prix Bilibili traf er im Kampf um die Führrung früh auf den Widerstand von J´Aime Le Foot und nahm die Lage als drittes Pferd an der Innenkante ein. Dort schien er im letzten Bogen unter Druck zu geraten. Dennoch flog er auf den finalen Metern wieder in die Entscheidung und war als Fünfter nur knapp hinter J´Aime Le Foot im Ziel. Zum Einstand in das neue Jahr traf der 6jährige auf seine Generation und die um ein Jahr jüngeren Gegner. Die frühe Führung gab er an die spätere Siegerin Joumba De Guez ab, in dessen Rücken er sich im letzten Bogen noch aufhalten konnte. Aber der letzten Beschleunigung konnte er nicht folgen und verlor auch noch den Kampf um den Ehrenplatz. Das gefiel Jockey Benjamin Rochard überhaupt nicht, wobei der Hengst nicht in der besten Konfiguration angetreten ist. Heute gehört er wieder in die Überlegungen, solange sie nicht den Sieg und auch nicht zwingend das Podium betreffen.

Mit zehn Jahren war EDITION GEMA (15) eine der "Entdeckungen" im letzten Wintermeeting, was die Trabreiten betraf. Nach einer unplatzierten Leistung im Cornulier vor einem Jahr, war die Stute nur eine Woche später der Totoschocker des Amerique-Sonntages. Zu einer Quote von 79/1 triumphierte sie in einem Halbklassiker und ließ im gleichen Winter noch zwei weitere Treffer, inklusive des klassischen Erfolgs im Prix Henri Desmontils folgen. Nach einer Auszeit über den Sommer, konnte die Prince Gede-Tochter noch nicht zur Bestform zurückkehren, machte aber als zweimalige Zweite eine gute Figur. Dabei hat sie im Prix Paul Buquet besonders gefallen. Zuerst musste sie die zweite Spur anführen, kam dann aber als drittes Pferd an der Innenkante in eine günstige Position. Im Schlussbogen schien die Stute aus der Sassier-Zucht schon unter Druck zu kommen. Im Einlauf meldete sie sich aber zurück und lief als einzige noch in die Nähe der siegreichen Ideale Du Chene. Auch im Prix Du Calvados setzte Stammreiter Guillaume Martin auf die Endgeschwindigkeit seiner Partnerin. Dabei konnte der Abstand zur enteilten Siegerin Gazelle Du Val noch deutlich verkürzt werden, ohne dass alles abgefragt wurde. Mit nun elf Jahren steht sie kurz vor ihrer letzten großen Aufgabe. Der Sieg scheint nicht unbedingt möglich, aber für eine vordere Platzierung ist sie immer auf dem Wettschein unterzubringen.

Auch HIRONDELLE DU RIB (16) hat während der Qualifikationen nicht annähernd alle Karten aufgedeckt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kandidaten, hatte sie seit dem letzten Winter keine Ruhezeit bekommen und hat an den meisten Rennen für ihre Kategorie teilgenommen. Dabei reiche es in fünf Trabreiten von Ende Mai bis Anfang September jeweils zu einem Platz auf den Rängen Zwei bis Sechs, wobei die Tendenz eher absteigend war. In den Winter startete sie mit einem Auftritt im kleinen Feld des Prix Reynolds. Dabei lag sie stets an letzter Stelle und konnte in der unheimlich schnellen Schlussphase nur eine Gegnerin für den sechsten Platz halten. Auch in den folgenden Vorprüfungen kam sie nicht über kleine Gelder hinaus, was für das Quartier nicht entscheidend war, weil sie über den Kontostand ohnehin ihren festen Startplatz für heute sicher hatte. Dazu kam auch, dass die Rolling D´Heripre-Tochter bei den letzten beiden Starts mit vollem Beschlag am Ablauf war. Dennoch war sie im beim letzten Test im Prix Du Calvados aus dem Hintergrund noch bereit das kleinste Geld einzusammlen. Im Vorjahr ging sie als zweite Farbe und große Außenseiterin an den Start. Ergebnis war, dass sie sich erst nach Zielfoto geschlagen geben musste. Sie ist ein Fragezeichen und sollte erst in den Kombinationen auftauchen. Wer ein paar Euro einsparen will, versucht es ohne die Stute.

Mit IDEALE DU CHENE (17) ist die Favoritin dieser Ausgabe des Prix De Cornulier gefunden. Im letzten Jahr konnte die Bird Parker-Tochter schon als Dritte ihre Klasse unter Beweis stellen. Und in der Folge zeigte sie in den beiden Nachprüfungen auf höchstem Niveau als Zweite und Siegerin, dass sie nicht ohne Grund auf dem Podium des Cornuliers stand. In der Folge verschwand sie sieben Monate in der Pause und wurde von Trainer Julien Le Mer scheinbar perfekt auf den nächsten Klassiker vorbereitet. Den drei Prepare im Fahren folgte der Start im Prix Paul Buquet. Dabei ließ sie sich vom Mitfavoriten In Love Du Choquel bis zur Einlaufecke den Weg weisen. Stammreiter Paul Philippe Ploquin wartete geduldig und hatte als einzige offensive Aktion das Ziehen der Klappen angewandt. Das reichte, um in die Lücke an der Innenkante durchzustoßen und leicht in 13,0/2.850 Meter zu gewinnen. Ebenso souverän kam der Erfolg im Prix Jules Lemonnier zu Stande. Nach einer frühen Rochade übernahm die mittlerweile 7jährige aber schon anderthalb Kilometer vor dem Ziel die Führung. Eine gute Beschleunigung aus dem letzten Bogen heraus reichte, um auch über die Mitteldistanz sicher in 11,0/2.175 Meter nach Hause zu kommen. Mehrmals hat der Ausbilder dann betont, dass man im Prix Du Calvados nur die Moral stärken wollte und wohl nicht im Kampf um das Podest eingreifen wird. Darauf deutete auch der Beschlag hin. Stets im hinteren Teil des Feldes, sammelte sie am Ende als Sechste nur ein paar müde Gegner ein, was mit vier Eisen auch eine ordentliche Leistung war. Heute wird die Stute natürlich von ihrem Beschlag befreit und soll nach bereits drei Gruppe I-Erfolgen den ganz großen Wurf landen.

Natürlich ist GRANVILLAISE BLEUE (18) ein wenig in die Jahre gekommen. Aber die Stute hat nach ihren drei Platzierungen im aktuellen Winter wieder einen ansteigenden Trend erkennen lassen. Im Prix Reynolds lag die Stute an der Innenkante im Mittelfeld des kleinen Pulks. Bei der explosionsartig anziehenden Fahrt im Schlussbogen, konnte Camille Levesque nicht sofort folgen, weil die bisherige Stammreiterin keine Lücke gefunden hat. Im Einlauf war der Sieger schon längst entflohen, aber im Kampf um den Ehrenplatz machte das Duo, ohne die Hand aufmachen zu müssen, die bessere Figur gegen Hanna Des Molles, die inzwischen ihre Karriere beenden musste. Auch für Camille Levesque gab es zumindest einen Stopp in der Laufbahn. Die Tochter des Trainers ist wegen ihrer Schwangerschaft verhindert und wurde bei den folgenden Starts durch Benjamin Rochard ersetzt. Der führte die Jag De Bellouet-Tochter zu den Plätzen Vier und Drei, die ebenfalls auf Gruppe II-Niveau zu Stande kamen. Beim vierten Rang fehlte aus dem Feld in der schnellen Endphase die Möglichkeit, sich aus der Lage zu verbessern. Im Einlauf gab es praktisch kaum Veränderungen der Abstände zwischen den Kandidaten. Aber auch beim letzten Auftritt am 21. Dezember im Prix Jules Lemonnier konnte die 9jährige in der Endphase nicht mehr zulegen. Sie lag lange an der zweiten Position und wurde auf den finalen Metern von Intouchable abgefangen. Gleichzeitig konnte sie die siegreiche Ideale Du Chene nicht annähernd gefährden. Das führte auch dazu, dass Trainer Pierre Levesque im Sattel noch einmal nachbessern wollte. "Sie nahm die Befehle von Benjamin Rochard nicht an", sagte der Ausbilder und verpflichtete in Absprache mit dem Besitzer Alexandre Abrivard. Für den Eigentümer Michel Gallier könnte es auch das finale Kapitel für sich und seine Ausnahmestute sein. Er hat Granvillaise Bleue vor allem aufgrund seines eigenen Alters für die Amerique-Auktion aufgestellt. Mit einem heutigen Triumph würde es ein Happy End wie aus dem Märchenbuch geben, was aber als zu "schwieriges Kapitel" wohl nicht geschrieben wird.

Tipp:

IDEALE DU CHENE (17)

INA DU RIB (13)

GAZELLE DU VAL (5)

EDITION GEMA (15)

JASMINE DE VAU (1)

Für die Kombinationen: JOUMBA DE GUEZ (8) - JEZABELLE BIE (2) - GRANVILLAISE BLEUE (18)

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