Vorschau Laval, Mittwoch 05.06.24
(hen) Die vorletzte Etappe des Grand National Du Trot vor der Sommerpause bietet wieder einmal viel Klasse und scheint insgesamt viel offener als das vorherige Teilstück. Für den Sieg beschränken sich die Anwärter aber wahrscheinlich auf drei oder vier Pferde. Natürlich ist der Tabellenführer Ibiki De Houelle (13) nach seinem Tempolauf in Le Croise-Laroche einer dieser Anwärter für den Triumph. Aber der Hengst aus dem Stall Leblanc wurde am 24. April von Igrec De Celland (7) bezwungen, der wieder unter den gleichen Voraussetzungen auf ihn trifft. Im ersten Band wartet mit Hedic Gema (6) aber noch ein weiterer starker Herausforderer. Um eine Quinte komplett zu machen muss man sich aber insgeamt fast mit dem gesamten Feld beschäftigen. An der Grundmarke sind dies vor allem Hubble Du Vivier (2), Great Of Madrik (3) und Happy Danica (4). Aus dem zweiten Band darf man weder Hidalgo Des Noes (11), noch Gitano (14) oder Goeland D´Haufor (15) unterschätzen.
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Der im Vorjahr sehr zuverlässigen GLOIRE DU PERCHE (1), fehlt in diesem Jahr die Stärke der Vorsaison. Nach dem entschuldbaren Ausfall Ende April über Gras, gab es zuletzt aber wieder einen Ansatz. Aus dem zweiten Band übernahm die Utoky-Tochter recht früh die Führung und konnte sich im Anschluss vom späteren Sieger ziehen lassen. Der Führende lief im Einlauf noch weit nach außen, aber innen konnte die 8jährige als Zweite nicht wirklich Gefahr ausstrahlen. In 13,4 war der Ehrenplatz in einem Course D aber wahrscheinlich nicht ausreichend genug für heute. Für einen kleinen Platz in der Quinte ist sie aber nicht ganz auszuschließen.
Beim letzten Auftritt war HUBBLE DU VIVIER (2) schon durch die Neun in der ersten Reihe gehandicapt. Der Wallach bekam nur eine Lage im Hintertreffen und konnte auf den schnellen finalen 200 Metern letztlich auch keinen Boden gutmachen. Zuvor wurde er in Caen disqualifiziert, als Sebastien Ernault seinen Partner zu Beginn des Einlaufs in guter Haltung einsetzte. Seine Gesamtform in diesem Jahr ist aber gut genug, so dass man mit dem Fuchs in der Quinte rechnen kann. So hat er Mitte April einen guten vierten Platz in 12,9 über den langen Weg in Vincennes hinter Great Of Madrik mitgenommen.
GREAT OF MADRIK (3) war schon mehrmals der Gegner von Hubble Du Vivier und profitierte zuletzt vom Fehler des Ernault-Schützlings. Allerdings hatte der 8jährige zu diesem Zeitpunkt zu Beginn des Einlaufs noch Neun Gegner vor sich. Ganz spät kam der Jag De Bellouet-Sohn richtig ins Rollen und holte noch einen nicht mehr für möglich gehaltenen vierten Platz. Das war auch die richtige Antwort, nachdem er zuvor in Vincennes als Fünfter noch nach unreiner Gangart rausgeflogen ist. Er ist glattgehend immer für eine flotte Zeit zu haben, muss aber ein verdecktes Rennen finden, um in der Königswette aufzutauchen.
Für den letzten Start war HAPPY DANICA (4) mit Eisen nicht wirklich geschärft. Unterwegs entwickelte sich das Rennen aber so gut, dass die Stute ausgangs des letzten Bogens doch noch zum Angriff rausgenommen wurde. Das Ziel ist die heutige Partie, auch wenn die Aufgabe nicht einfach ist. Zuvor hatte sie eine zweimonatige Pause auf der dritten Etappe dieses Wettbewerbs beendet. Dieses Teilstück war nicht so gut besetzt wie heute und dennoch reichte es einige Längen hinter dem Sechsten nur für die kleinste Prämie. Es muss mehr von der Briarc Dark-Tochter kommen, was beim dritten Start nach der Auszeit aber machbar scheint.
Im Vorjahr kam FIFTY BLACK (5) nach einer sehr langen Pause bei seinem neuen Trainer wieder gut in Schwung und gewann fünf Rennen. Nach einer langen Pause hat er jetzt aber nur zwei Rennen im Bauch und konnte zuletzt von weit hinten nicht mehr in die Gelder vorstoßen. Bei niedrigen 13er-Zeiten hat er sich nicht ganz schlecht geschlagen, wird hier aber noch ein wenig drauflegen müssen.
Im Stall von Marc Sassier läuft in diesem Jahr vieles sehr rund. Dazu konnte auch HEDIC GEMA (6) beitragen, der in der laufenden Saison schon drei Siege aus fünf Veruschen geholt hat. Zuletzt übernahm der Wallach in Caen sofort das Kommando und legte zuerst eine mittelmäßige Fahrt vor. Auf dem finalen Kilometer beschleunigte der 7jährige in der Hand von Benjamin Rochard sehenswert und kam in persönlicher neuer Rekordzeit von 12,1 sicher nach Hause. Nach diesem Ansatz ist er auch hier im ersten Band sehr gut untergekommen und kann wieder auf die Fahrership von Rochard vertrauen. Das dürfte in die Wette führen.
IGREC DE CELLAND (7) wurde in den letzten Wochen sehr gut gemanagt und hat zwei starke Rennen gelaufen. Ende März hat der Django Riff-Sohn in Laval einen langgezogenen Sprint voll durchgezoegen, auch wenn es im Ziel nur für Rang zwei reichte. Damit hatte sich der 6jährige für die vierte Etappe des Grand National Du Trot und empfohlen und holte den ersten Big Point der Karriere. Aus der zweiten Position wusste David Thomain auf wen er am ehesten zu achten hatte. Es war die Gefahr aus dem zweiten Band durch Ibiki De Houelle. Thomain konnte aber den ersten Angriff starten und verteidigte den Vorteil bis ins Ziel. Die nächste Etappe wurde ausgelassen, weil der 6jährige in Le Croise-Laroche eine Zulage gegen sich gehabt hätte. Heute passt er wieder perfekt an die Grundmarke und dürfte der erste Herausforderer für den Favoriten sein.
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Zum Ende des Vorjahres ging es mit der Form von GAELIC DU ROCHER (8) deutlich abwärts. Der Wallach pausierte somit seit Mitte Dezember und kehrt heute mit Eisen zurück auf die Piste. Damit darf man auf den 8jährigen verzichten.
Vor einigen Jahren wurde HANNIBAL TUILERIE (9) für ein Kleingeld von vier Freunden gekauft und sorgte im Winter mit vier Siegen in Vincennes für viel Freude. Dabei glänzte der Wallach meist mit viel Speed in der Hand von Matthieu Abrivard. Nach einer Pause kehrte er für ein Prepare in Cholet als Achter zurück. Am 25. Mai wurde der Auftritt in Enghien schon ernster genommen, auch wenn der Wallach noch leicht beschlagen war. Den langen Einlauf herunter tat er sich dann etwas schwer, nahm aber dennoch den vierten Platz mit. Der leichte Beschlag bleibt heute noch drauf, was nicht auf das volle Vertrauen des Trainers schließen lässt, der selbst in den Sulky steigt.
ELISKA BERRY (10) ist schon in die Jahre gekommen und hat seit Anfang September über acht Monate ausgesetzt. Bei ihren ersten beiden Starts nach der Pause endete die Stute unplatziert und konnte auch keinerlei Eindruck hinterlassen. Vom Beschlag her verändert Trainer Pascal Monthule heute nichts, weshalb auch ein Auftritt in der Wette bei steigendem Schwierigkeitsgrad sehr unwahrscheinlich wird.
Wie fast alle Pferde aus dem Stall Provoost hat auch HIDALGO DES NOES (11) viele Starts in den letzten Jahren absolviert. Vor einem Jahr war er noch das Aushängeschild des Ecurie Danover und war auch in Laval beim letztjährigen Grand National Du Trot als Dritter stark unterwegs. Aktuell hat er zwei Platzierungen aus den letzten vier Starts mitgebracht, wobei er vor allem beim Ehrenplatz am 13. April in Vincennes gefallen konnte. In der schnellen Mitteldistanzprüfung kam er aus dem letzten Bogen noch gut in Schwung und holte sich in persönlicher neuer Rekordzeit von 10,3 den Ehrenplatz. Erst vor fünf Tagen war er nach einem verdeckten Rennen in Vincennes auf der letzten Halben ein wenig unter Druck geraten und auf Rang Sechs zurückgefallen. Enttäuscht hat der Opium-Sohn aber nicht und der Wechsel von Vincennes nach Laval dürfte ihm entgegenkommen. Am Ende der Kombinationen sollte man ein Kreuz in ihn investieren.
Es hat eine Weile gedauert bis sich J´AIME LE FOOT (12) nach der Zeit bei Philippe Allaire wieder stabilisiert hat. Aber wieder einmal hat es Trainer Antoine Lherete geschafft, ein Pferd ohne Form, aber mit viel Klasse, wieder zu motivieren. Seit Ende Januar hat es dann zwar nicht zu einem Sieg gereicht, aber die fünf Platzierungen in fünf Grupperennen in Vincennes machten mächtig Eindruck. Anfang Mai bolzte er an der Spitze das Tempo und wurde erst kurz vor der Linie gleich von zwei Gegnern abgefangen. Heute bietet ihn sein Trainer aber mit vollem Beschlag auf und kündigte schon eine baldige Rückkehr unter den Sattel an. Dieses Engagement scheint dann im Vordergrund zu stehen.
IBIKI DE HOUELLE (13) war in diesem Jahr schon sehr fleißig und kommt dazu noch immer besser in Schwung. Ende April streckte er sich vergeblich, um Igrec De Celland auf dem vierten Teilstück des Grand National Du Trot abzufangen. Dabei hatte er genau wie heute 25 Meter mehr zurückzulegen. Nachdem er zwischenzeitlich ein Course B in Chatelaillon geholt hatte, pulverisierte der Hengst in Le Croise-Laroche den Bahnrekord mit einem wahnsinnigem Tempolauf. Dabei entzauberte er auch den großen Favoriten Ino Du Lupin. Natürlich ist er damit heute selbst in der Favoritenrolle und kann den Spieß gegen Igrec De Celland umdrehen.
Über den Winter pausierte GITANO (14). Der Wallach hat aber sehr schnell wieder zur Form gefunden und gewann beim zweiten Start schon ein Handicap in Caen. Dabei holte er auch seinen Rekord von 10,6. Über die Grasbahn in Ecommoy in der Trophee Vert war er mit der Doppelzulage als Vierter immer noch gut unterwegs. Ende April besuchte er in Bordeaux bereits ein Gruppe III. Mit einer Zulage ausgestattet sprintet der 8jährige zu Beginn des Einlaufs schon auf einen scheinbar sicheren dritten Platz. Der lange Einlauf war dann aber zu lang für den Tucson-Sohn und am Ende musste er sich mit Rang Fünf begnügen. Er dürfte aber auf diesen Start aufbauen und gehört spätestens in den Kombinationen auf den Wettschein.
Die Form von GOELAND D´HAUFOR (15) zeigt immer wieder auf- und abwärts. Mitte Mai gab es aber wieder einen guten Ansatz für den Wallach aus dem Hause Bigeon. Dabei war der 8jährige sehr tapfer, weil er im Mittelfeld im Schlussbogen schon deutlich unter Druck geraten ist. Dennoch zog er voll durch und nahm den kleinsten Podestplatz in 13,1 mit. zuvor war er zu Beginn des Einlaufs in Angers in einem gut besetzten Gruppe III im Hintergrund noch sicher in die Gelder gelaufen, als ihm ein Fehler unterlaufen ist. Der dürfte aber durch eine Kollision mit dem Rad des Vordermannes entschuldigt worden sein. Er kann in den Kombinationen auftauchen, wenn es das Budget zulässt.
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Das der Vorjahressieger des Finales GASPAR D´ANGIS (16) heute mit einer Doppelzulage ausgestattet ist, ändert nichts an den Chancen. Diese sind mit vier Eisen ohnehin nicht vorhanden. Trainer Jean Michel Baudouin gönnte dem Wallach noch eine Pause von etwas mehr als zwei Monaten. Heute soll er hauptsächlich Rennluft schnuppern und darf ohne Umwege vom Schein gestrichen werden.
Tipp:
IBIKI DE HOUELLE (13)
IGREC DE CELLAND (7)
HEDIC GEMA (6)
HUBBLE DU VIVIER (2)
HAPPY DANICA (4)
Für die Kombinationen: HIDALGO DES NOES (11) - GREAT OF MADRIK (3) - GITANO (14)