Vorschau Cherbourg, Mittwoch 25.09.2024
Im Gegensatz zu anderen Etappen des laufenden Grand National Du Trot, erscheint die 10. Etappe etwas offener. Eine Frage, die dringend beantwortet werden muss, ist die, ob sich Hero Sibey (6) mit der überragenden Form auch im Gruppe III-Rennen beweisen kann. Damien Bonne hat den Wallach während der Siegesserie von fünf Treffern immer weiter gefordert, nimmt heute aber einen größeren Sprung vor. An der Grundmarke ist das Gespann aber bestens untergekommen. Die größte Gefahr könnte aus dem zweiten Band in Form von Grace Du Digeon lauern. Die Stute hat nach der Pause zwar nur zwei unplatzierte Vorstellungen abgeliefert, konnte aber zuletzt nach dem Startfehler mit vielen Reserven gefallen. Die Auszeit scheint der Dreux-Farbe sehr gut getan zu haben. Aber neben diesen beiden Genannten, gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten, um die ersten Fünf für die Quinte anzugehen.
---2.600m---
HOLD UP DU DIGEON (1) ist nicht der klassische Siegertyp. Aber in diesem Jahr hat er sich bei drei Teilnahmen in diesem Wettbewerb schon auf den Plätzen Drei, Vier und Sechs wiedergefunden. Insofern muss man auch weiterhin mit dem Wallach in der Quinte rechnen. Vor allem bei seinem vierten Rang Ende April in Cordemais konnte er besonders gefallen, weil er die längste Zeit allein außen herum musste und dennoch in 12,6 in der Königswette landete. Vor zwei Wochen war der Bold Eagle-Sohn zum letzten Mal unter Order. In Vincennes machte er sich zur Hälfte des Rennens auf dem Weg in die Spitzengruppe, wurde dann aber 600 Meter vor dem Ziel wieder schnell nach hinten durchgereicht. Das war der erste wirklich schlechte Start seit längerer Zeit. Trotzdem kann er seinen Platz in den Kombinationen finden.
Zwei Disqualifikationen und eine unplatzierte Leistung aus drei Starts im Frühjahr, führten zu einer Pause für HUBBLE DU VIVIER (2) Mitte September brachte Sebastien Ernault den Wallach wieder mit Eisen heraus und zeigte seinem Partner nur die Piste. In der gleichen Aufmachung wird vom 7jährigen auch nicht mehr zu erwarten sein, was auch der Trainer mit seinem roten Emoji bestätigt.
IBISCUS MAN (3) ist viel besser, als es die aktuelle Form verrät. Aber die zwei Disqualifikationen lassen sich dennoch nur schwer übersehen. Ende Juli sprang er früh im Trabreiten, wobei er in dieser Disziplin ohnehin acht rote Karten aus neun Versuchen gesammelt hat. Vor sechs Tagen fand der Booster Winner-Sohn in Vincennes gegen starke Gesellschaft lange Zeit einen guten Transport, der ihn auf der letzten Halben in Position brachte. Allerdings geriet er im letzten Bogen schon ein wenig unter Druck und sprang kurz vor Beginn der letzten Gerade. Ende März war er als Zweiter zum ersten Mal im Grand National Du Trot unterwegs und hätte kaum einen härteren Verlauf finden können. Gemessen an dieser Form, wäre der Fuchs hier ein Sieganwärter. Irgendwo zwischen diesem Leistungsvermögen und dem letzten Start wird man ihn aber heute einordnen können.
Schon seit Jahren hat sich HORATIUS D´ELA (4) immer wieder in die besseren Gelder gelaufen. Das der Hengst mittlerweile eine andere Gewinnklasse erreicht hat, scheint den 7jährigen nicht zu stören. Er bleibt immer noch sehr stabil in den Prämien. So wäre es auch vor einer Woche in Lyon gewesen, aber auf halbem Weg machte der Hengst einen schweren Fehler, der einige Meter gekostet hat. Benjamin Rochard hatte das Rennen schon abgeschrieben, konnte den 7jährigen im Einlauf aber spät wieder schnellmachen. An diesem Tag mit einer Zulage ausgestattet, war der fünfte Platz als sehr positiv zu bewerten. Ein Band besser positioniert, ist das Gespann ein Muss für die Wette.
Die vierzehn Monate Auszeit wiegen für HALLIX (5) ohnehin schon schwer. Außerdem ist die Stute eine Montespezialistin und hat nur ein Rennen im Bauch, bei dem sie mit einer Doppelzulage angetreten ist. Als Siebte von Acht war sie schon weit zurück. Heute steht die 7jährige natürlich besser im Rennen bleibt aber mit vier Eisen wahrscheinlich in der falschen Disziplin.
In diesem Jahr sieben Siege und ein Ehrenplatz aus acht Starts. Das sind die Kennzahlen von HERO SIBEY (6). Aber heute wird deutlich mehr verlangt, auch wenn der Wallach schon zwei Quinte-Prüfungen gewinnen konnte. Und einer dieser besseren Erfolge, war am 07. September in Vincennes zu bewundern. Aus dem Mittelfeld schickte Trainer Damien Bonne den Niky-Sohn in Richtung Schlussbogen ein wenig in Position und hatte zu Beginn des Einlaufs sofort einen Vorteil von ein paar Längen herausgearbeitet. Das reichte für einen sicheren Sieg in 12,3/2.700 Meter. Dies war mehr als eine Duftmarke, um auch den Sprung in den Gruppezirkus zu erklären. Der 7jährige muss auf den Schein.
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Nach drei Siegen und einem dritten Platz im laufenden Grand National Du Trot, braucht man IGREC DE CELLAND (7) weder vorzustellen, noch seinen letzten Ausfall zu sehr überbewerten. Am 11. September startete der Hengst auch auf der neunten Etappe und war im Schlussbogen an dritter Position noch nicht geschlagen. Aber plötzlich machte der Django Riff-Sohn einen Fehler und ließ sich nicht rechtzeitig ausparieren. Er ist mit seinen 25 Metern Zulage nicht mehr der erste Sieganwärter, gehört aber in alle bessere Überlegungen.
Auch HIDALGO DES NOES (8) besuchte am 11. September die Etappe in Le Mans. Dabei wurde er von Benjamin Rochard sehr gut vorgetragen und konnte mit einem Zwischensprint in vordere Linie und in den Windschatten von Igrec De Celland gelangen. Als die Zugmaschine im letzten Bogen in den Galopp verfiel, kämpfte der Wallach dennoch in den Einlauf hinein um das Podium. Den Dritten musste der Opium-Sohn dann ziehen lassen, ehe es auf der Linie ein ganz enges Finsih um die nächsten Plätze wurde. Für die Danover-Farbe reichte es für Rang Fünf, was ein guter Ansatz war. Heute übernimmt Gabi Gelormini die Leinen und muss für die Kombinationen berücksichtigt werden.
Eigentlich war ESPACE WINNER (9) immer als Montespezialist bekannt, aber der Wallach hat sich vor allem in den letzten Wochen auch als Könner im Sulky bewiesen. Nach einem sehr guten Ehrenplatz in einem Course B in Enghien, holte der 10jährige zwei Siege in weiteren Rennen der Kategorie B. Dabei wählte Alexandre Abrivard aus dem zweiten Band jeweils dieselbe Taktik. Eine Runde vor dem Ziel schickte er den Prince D´Espace-Sohn in Richtung Spitze. Am 08. August übernahm er die Führung und kontrollierte das Feld, zu dem auch Hidalgo Des Noes gehörte, sehr sicher. Am 02. September landete er bei dem zwischenzeitlichen Vorstoß in der Todesspur, konnte aber dennoch die Partie in den Einlauf hinein sofort zu seinen Gunsten klären. Nach langer Zeit wagt er sich nun wieder im Sulky auf Gruppeparkett. Der Schritt ist aber nachvollziehbar und kann für die Königswette reichen.
GENDREEN (10) sollte man vielmehr an dem Ehrenplatz auf der siebten Etappe vom 19. Juni messen. An diesem Tag konnte der Wallach trotz der Zulage früh an der Spitze erscheinen und war am Ende nur geschlagen, weil Alexandre Abrivard spät die Innenkante öffnete, was Igrec De Celland zum Sieg nutzte. In den letzten beiden Aufgaben im August machte der Boccador De Simm-Sohn in der Anfangsphase einen Fehler und endete trotzdem jeweils noch als bestes Pferd außerhalb der Gelder. Der 8jährige brachte dabei immer noch mit einer guten Schlussphase 13er-Zeiten auf das Parkett. Wenn er heute die ersten Meter übersteht, würde er nicht unter den ersten Fünf überraschen.
Nach 199 Tagen Auszeit kehrte HIP HOP HAUFOR (11) am 11. September auf der neunten Etappe des Grand National Du Trot zurück. Der Up And Quick-Sohn konnte die Lücke zum Feld schnell schließen, musste im letzten Bogen aber wieder abreißen lassen. An diesem Tag musste der Hengst aus dem Stall Bigeon noch eine Doppelzulage in Kauf nehmen. Das ist aber auch schon alles, was sich zu heute ändert. Auch wenn der 7jährige heute ein Band besser positioniert ist und konditionell weiter sein dürfte, kommt er noch nicht zwingend für die Quinte in Frage. Vor allem, weil er seine vier Eisen behält.
Auch die zweite Bigeon-Farbe, GOELAND D´HAUFOR (12), war schon am 11. September in Le Mans mit 50 Metern Zulage unter Order. An diesem Tag trug der Wallach noch vier Eisen mit sich und endete nicht unerwartet unplatziert. Auch der Voltigeur De Myrt-Sohn rückt ein Band vor und darf auf jeglichen Beschlag verzichten. Ohnehin hat der 8jährige schon einige Rennen mehr im Bauch, hat dabei aber noch nicht wirklich überzeugen können. Lediglich ein dritter Platz aus dem Mai in Vincennes ist eine kleine Empfehlung. Dazu kommt die große Form von Catchdriver Anthony Barrier.
Die Karriere der ehemaligen Seriensiegerin GRACE DU DIGEON (13) ist in diesem Jahr etwas ins Stocken geraten. Bis Mitte August pausierte die Stute mehr als drei Monate und probte lediglich für das Finale der Trophee Vert. Dort patzte die 8jährige aber schon am Start und verpasste die besten Chancen. Trainer Chrales Dreux steuerte seine Starstute nur noch an der Innenkante und musste mit vielen Reserven unplatziert über die Linie fahren. Heute wird sie wieder Eric Raffin übergeben und ist perfekt im zweiten Band untergekommen. Man kann kaum auf dieses Gespann verzichten.
---2.650m---
In den letzten Wochen hat sich EMERAUDE DE BAIS (14) gegen die Besten im Sprint gemessen und dabei als Siegerin in Cagnes-Sur-Mer und als Dritte in La Capelle hervorragend in Szene gesetzt. Heute findet die 10jährige mit der Doppelzulage eher eine schwierige Aufgabe vor. Mit den vier Eisen werden die Ambitionen im Stall von Benjamin Goetz auch begrenzt sein. Im Fokus steht am 11. Oktober das Finale des UET Circuit.
HIRONDELLE DU RIB (15) gehört zu den besten Sattelcracks ihrer Generation. Heute steht mit 50 Metern Zulage, vier Eisen und der falschen Disziplin ein Prepare auf dem Plan.
Das Gleiche gilt auch für GRANVILLAISE BLEUE (16). Die 8jährige hat nach einer Reihe an vorderen Platzierungen unter dem Sattel seit Anfang Juni ausgesetzt und bereitet sich langsam auf das Wintermeeting vor.
Tipp:
HERO SIBEY (6)
GRACE DU DIGEON (13)
HORATIUS D´ELA (4)
IBISCUS MAN (3)
IGREC DE CELLAND (7)
Für die Kombinationen: HIDALGO DES NOES (8) - ESPACE WINNER (9) - HOLD UP DU DIGEON (1)