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Johann Preining: "Der Erfolg in Vincennes muss sich hinter dem Staatsmeistertitel einreihen"

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News Trab, 28.01.2020

 

Mit seinem Sieg am Samstag in Paris gelang ihm wahrscheinlich der prestigeträchtigste Erfolg seiner Karriere. Wir haben diesen Erfolg zum Anlass genommen, um ein wenig mehr über den österreichischen Amateurfahrer Johann Preining jr. zu erfahren.

 

Johann, Du hast am Samstag, einen Tag vor dem größten europäischen Rennen, in Vincennes in einem Amateurfahrervergleich ein Rennen im Traber-Tempel gewonnen. War das Dein bisher größter Erfolg?

 

Ja, das war sicherlich mein größter internationaler Erfolg. Das Rennen muss sich aber hinter dem Staatsmeistertitel einreihen.

 

Wie darf man sich die Vorbereitungen zu so einem Rennen vorstellen? Du wurdest von Deinem Verband zu diesem Rennen gemeldet und im Laufe der Woche hast Du erfahren welches Pferd (Jet Voice) Du in diesem Rennen fahren darfst. Setzt man sich da mit dem Trainer oder dem Besitzer in Verbindung? Durchsucht man das gesamte Internet nach Video zu dem Rennen von Jet Voice?

 

Ich wurde vom Trabersportklub berufen. Zwei Tage vor dem Rennen hatte ich erfahren welches Pferd ich im Rennen fahren darf. Ich war mit der Auslosung sehr zufrieden und habe mir genau ein Rennen im Internet angesehen. Das war es dann aber auch schon mit meiner Recherche.

 

Wie war dann der Tag des Rennens? Hast Du die Nacht davor ruhig geschlafen? Ab wann ist man an einem solchen Tag auf der Bahn? Mit wem hattest Du im Stall Kontakt?

 

Ach, die Nacht vor dem Rennen war in Ordnung. Wir hatten um 12.30 Uhr eine Fahrerbesprechung und danach ging es in den Stall, um das Pferd und das Team zu treffen.

 

Hast du den Heat selbst gefahren um das Pferd kennen zu lernen? Hattest du irgendwelche Anweisungen für das Rennen bekommen? Und wenn ja, von wem?

 

Nein, den Heat hat die Pflegerin gefahren. Das fand ich sehr schade, ich wäre gerne selbst gefahren, um die Bahn und das Pferd kennenzulernen. Die Tipps wurden nicht vom Trainer, sondern von der Pflegerin übermittelt, da der Trainer selbst nicht anwesend war. Der Auftrag war seinen guten Antritt auszunutzen und keinen Außenseiter vorbeizulassen.

 

Wie hat sich das Rennen dann aus deiner Sicht entwickelt?

 

Nach einem tollen Start kam Banjo Charentais (G. Aqa) von außen und übernahm das Kommando. Also genau das was nicht hätte passieren sollen. Ich war mir allerdings sicher noch eine Möglichkeit zu bekommen. Ca. 1.000 Meter vor dem Ziel ergab sich die Möglichkeit, nach außen zu wechseln. Hier lag ich dann im zweiten Paar außen, was meine Hoffnungen auf eine Platzierung schlagartig erhöhte.

 

Wann war Dir klar, dass Du das Rennen gewinnen kannst?

 

Mitte des Schlußbogens ging ich dann in die dritte Spur und war bester Hoffnung, dass es sich sogar mit einem Sieg ausgehen könnte. Letzten Endes hatte sich alles super für uns entwickelt und ich konnte den Sieg für Österreich einfahren.

Es war ein traumhaftes Gefühl! Vor allem auch weil viele vor Ort waren und sich lautstark mit mir freuten.

 

 

Du darfst dich seit dem 01. Januar „Österreichischer Staatsmeister nennen. Also quasi der österreichische Amateur-Champion. Damit warst Du erfolgreicher als der „Ex“-Champion Thomas Royer. Wie viele Siege hast Du dafür benötigt?

 

Bei der Wertung zum Staatsmeister hatte ich 270 Punkte erreicht. 21 Siege (je 7 Punkte) und viele Platzierungen die letztendlich zu dieser Punktezahl führten und mir den Titel bescherten. Das waren dann doch mehr als 100 Punkte vor dem Zweitplatzierten.

 

Aber eigentlich seid ihr doch mehr Freunde als Konkurrenten, oder? Wenn ich mich nicht täusche hattest du Thomas zur Europameisterschaft der Amateurfahrer in München im letzten Oktober begleitet?

 

Thomas ist einer meiner besten Freunde und mit Ausnahme der Schweiz war ich bei jedem seiner Titelkämpfe dabei. Dieses Jahr in Mallorca wird er mich begleiten.

 

Kommen wir zu Dir als Besitzer. Wie viele Pferde stehen derzeit in Deinem Besitz?

 

Derzeit haben wir vier Pferde im Besitz: Global Player, Skeeter Venus, Vito Venus und Snoozing Moose, einen zweijährigen Bruder von HP Smek. Mit Ironman, dem Rennpony meines Sohnes Raphael, sind es sogar fünf!

 

Du durftest in Österreich ja auch schon einmal das Derby als Besitzer (HP Smek) feiern. Was ist aus eurem Derby-Sieger geworden?

 

HP Smek genießt ca. 15 Minuten von uns entfernt sein Pensionsleben als Wallach. Bei einer Bekannten von uns steht er dort zusammen mit einer Stute auf ca. 3 ha Weide mit Offenstall.

 

Nach dem Derby-Sieg und dem Erfolg in Paris: Welche Wünsche bleiben da noch?

 

Es gibt natürlich immer Ziele. Als Fahrer z.B. das KGB-Rennen in Schweden. Das Finale der Serie wird zum Derby-Tag in Jägersro gelaufen. Als Besitzer gibt es noch einiges zu erreichen. Wer weiß, vielleicht landen wir mit Snoozing Moose auch mal einen Sieg in Paris.

 

Hauptberuflich bist Du ja Konditor. Wo können wir Deinen Laden finden?

 

Das ist die Konditorei Preining in Linz, ca. 200 km westlich von Wien.

 

Konditorei Preining: https://www.konditorei-preining.at/

 

 

Das Rennen (Coupe D'Europe Des Amateurs): 

https://www.letrot.com/fr/courses/replay-courses/2020-01-25/7500/8

 

 

(Das Interview führte Andreas Gruber)

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