Quinte 27. Sep 15.15h Vincennes
Rechtzeitig zum Gruppe I-Renntag kann Vincennes wieder an der heimischen Stätte veranstalten, nachdem die letzten beiden Renntage nach Laval verlegt werden mussten. Und die Königswette bietet im Vorfeld viel mehr Rätsel an, als es das klassische Trabreiten an sechster Stelle des Tages liefern kann. Sicherlich wird Douxor De Guez (12) die Favoritenrolle ergattern. Die Form des Wallachs ist einfach zu stark, wenn der Chef Jean Michel Bazire an Bord ist. Aber Bambou Tahiti (11) und Diablo De Caponet (10) müssen sich keineswegs verstecken. Vor allem die Mottier-Farbe kann eine ganz frische Referenz auf diesem Weg anbieten, was den 9jährigen zum unverzichtbaren Faktor macht. Aber das genannte Trio muss erst einmal die zweite Startreihe überwinden.
Prix De Bihorel / 15.15h / 44.000 Euro - 2.100m Autostart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/270920030104
DIXIT DANICA (1) hat ein wenig gebraucht, um den Lockdown hinter sich zu lassen. In den letzten Wochen hat sich der Wallach aber praktisch jeden Start verbessert. Am 20. August holte er im Trabreiten als Außenseiter in Divonne den zweiten Rang zum Favoriten. Drei Wochen später war er im Sulky unterwegs und bekam von den Wettern wieder nicht viel Vertrauen mit auf den Weg. Dagegen hat Stephane Cingland wohl eine offensive Order vom Trainer bekommen. Mit Macht in Front gefahren erhöhte er die Pace vor dem Schlussbogen noch einmal merklich und legte so eine Lücke zwischen sich und die Verfolger. Am Ende wurde das Duo kürzer, konnte den Sieg aber nach Hause bringen. In dieser perfekt ausgesuchten Aufgabe war die erste Reihe eh klar, aber die Auslosung ergab noch eine gute Nummer. Die Kategorie steigt zwar an, aber auch im Sulky ist mehr Qualität zur Verfügung. David Thomain übernimmt die Leinen.
Nach fünf Disqualifikationen in Serie hat DEGANAWIDAH (2) über Gras in Alencon ein tolles Feld geknackt. Beim unheimlich mutigen Vortrag von der Spitze musste der Wallach letztmals gegenüber auch noch einem immensen Druck aushalten. Dieser Gegner fiel auseinander, während der 7jährige noch einmal zulegte und sich am Ende knapp, aber mehr als verdient zum Sieger machte. Der Trainer tritt auch heute optimistisch an, was man aber nicht zwingend teilen muss. Startplatz und Fahrership stimmen. Vincennes verlangt aber noch mehr.
Luc Legros hat erst im Sommer mit seinem 50. Sieg den Status als Berufsfahrer erreicht. Vor allem in dieser Saison läuft es für den jungen Steuermann sehr rund. Am 19. August hat er aber im Sulky von COMETE DES VAUX (3) die falsche Entscheidung getroffen, als er aus dem Rücken von Bambou Tahiti eine Runde vor dem Ziel wieder nach außen wechselte und kurz darauf alleine außen herum musste. Die Stute kämpfte dennoch unheimlich tapfer um den Sieg und konnte hinter Desir De Bannes Bambou Tahiti und Cabalera sicher halten. Auch in Laval traf er auf einen der heutigen Gegner. Von der Spitze löste er sich in guter Haltung von Daguet Normand, patzte aber wenige Meter weiter bis zur Disqualifikation. Dieses unglückliche Ausscheiden konnte am 20. September nicht ganz kompensiert werden. Der Junior des Trainers nahm die Singalo-Tochter in einer schnellen Partie auf der Überseite auch unnötig früh aus der Deckung und wurde diesmal von Cabalera für den vierten Platz einkassiert. Über den kurzen Weg werden die Karten neu gemischt und der 8jährigen ist wie schon im letzten Winter eine niedrige 12er-Zeit zuzutrauen.
DELMONICA (4) ist die einzige Starterin, die alle vier "Schuhe" anbehält. Heute steht die Vorbereitung für einen Start am 23. Oktober im Vordergrund. Runter vom Schein.
Seit dem Sommer hat DAGUET NORMAND (5) wieder häufiger die Provinz besucht und konnte seine Papierform dort gleich wieder verbessern. Dem Sieg in Graignes folgte noch ein dritter Rang an selber Stelle, wobei der Rennverlauf an diesem Tag zu aufwendig war. Franck Nivard machte es am 30. August in Laval besser. Aus dem Mittelfeld verbesserte er sich gegenüber und konnte im finalen Bogen noch einmal hinter dem Führenden Comete Des Vaux einparken. Kaum war er aus dem Rücken wieder raus, sprang der heutige erneute Konkurrent weg. Der Treffer fiel dadurch noch leichter aus. In so einer Form wird man ihn auch in der Zentrale im Auge behalten müssen.
BENURO D'AUVILLIER (6) hat im Vorfeld des fünften Platzes in der Quinte vom letzten Sonntag zarte Ansätze gezeigt. Am 21. August war der Wallach in Cabourg auf der Überseite zu lange eingesperrt und machte bis ins Ziel einen guten Eindruck. Anfang September war er mit der Zulage überfordert, wobei Antoine Dabouis auch sehr interessenlos zu Werke ging. Beim einzigen Versuch aufzurücken, ließ er den 9jährigen überwiegend in Ruhe, was zum schnellen Rückzug führte. Trainer Mottier machte es am 20. September besser. Auf der Gegenseite nutzte er einen Rücken in der dritten Spur, der sich später auch noch als Sieger rausstellte. Als dieser Windschatten im Einlauf nicht gehalten werden konnte, suchte er Anlehnung an einen Konkurrenten der innen lag. Damit forderte er seinen Partner zusätzlich zum Kämpfen auf. Sicher ist er die zweite Farbe des Stalles, aber trotzdem konnte man Eric Raffin verpflichten.
Den besten Rekord auf Bahn und Distanz hält DEXTASE MONTAVAL (7). Seit dem Sieg ist aber viel Zeit ins Land gegangen und die Guelpa-Pferde haben in Vincennes derzeit einfach keine gute Form. Auch die Stute war Anfang September hier zu Gast und bestimmte lange das Tempo. Auf der Gegenseite abgelöst war auch sehr schnell die Fahnenstange erreicht. Im Einlauf verschwand sie aus dem Bild und legte den dritten Start in Folge ohne Geld hin. Mit Eisen wurde sie in La Capelle nur wenig ambitioniert eingesetzt, konnte in einem kleinen Feld aber die siebte Prämie ergattern. Die 7jährige kann unterwegs für Unruhe sorgen, wird aber im Ziel eher nicht mehr unter den ersten Fünf zu sehen sein.
CABALERA (8) hat schon lange nicht mehr gewinnen können, ist aber fast immer in den Geldern zu finden. Ende August verdrängte sie in Cabourg Douxor De Guez vom Podium, obwohl sie über eine Runde durch "die Geige" musste. Am 10. September griff Julien Raffestin in Reims wohl etwas zu früh an. Der aufwendige letzte Bogen, kostete womöglich den Ehrenplatz. Das machte er Vincennes besser, vor allem weil er sich schon unterwegs gut versteckte. Der Lohn war der vierte Rang. Auch da war sie nie gefährlich für den Sieg. Das ändert sich auch heute nicht, aber in den erweiterten Wetten ist sie sicher zu finden.
Mit Jean Philippe Monclin war CHARMANTE FIERTE (9) länger nicht gemeinsam unterwegs. Die beiden haben aber gemeinsam überwiegend positive Resultate erzielt. In den letzten Monaten wurde die Stute nur von ihrem Trainer Philippe Boutin vorgetragen und hat direkt nach der Zwangspause eine starke Partie über die Mitteldistanz abgeliefert. Start-Ziel wurde es auf den letzten Metern noch einmal eng, aber es reichte für die 8jährige, die noch dazu einen bis heute gültigen neuen Rekord von 12,0 holte. Danach schienen gesundheitliche Einschränkungen den nächsten Start erst einmal zu verhindern. Die Quaro-Tochter pausierte zwei Monate, was nach so einer guten Leistung ungewöhnlich ist. Und auch die Ergebnisse konnten nicht an den Treffer anknüpfen. Am 20. September verlor sie aus vorderer Lage in den Einlauf hinein den Kontakt zum kleinen Feld und konnte nur durch einen späten Fehler der Konkurenz den sechsten Scheck mitnehmen. Der kurze Weg wird ihr besser liegen. Noch dazu kommt die diesmal kürzere Startfolge.
Alexandre Abrivard hat im Sulky von DIABLO DE CAPONET (10) die zweite Reihe gegen sich, kann von der Zehn aber eine gute Lage finden. Der Wallach hat sich bei allen der drei letzten Starts auf Bahn und Distanz präsentiert und bringt dabei einige Referenzen mit. Ende August war er schnell in Front zu sehen, gab die Spitze weiter und wurde weit nach hinten geschoben. Mit ein wenig Glück kam er rechtzeitig frei und setzte den Zweiten noch stark unter Druck. Mit den erzielten 11,8 setzte der 7jährige auch eine starke Marke. Einen ähnlichen Verlauf gab es eine Woche später, wobei der Korean-Sohn diesmal hinter der Tete liegen blieb. Aus dem Windschatten hätte er wohl auch ohne den Fehler des Führenden gewonnen. Diese starke Form wurde am 12. September aber jäh beendet. Auch diesmal wurde er unterwegs weit ins Hintertreffen durchgereicht und kam in der schnellen Endphase nicht mehr zurück. Mit sehr viel Speed auf den letzten Metern flog er aber noch zum siebten Geld. Aus der zweiten Reihe wird das Duo ein wenig Rennglück benötigen. Wenn das passt, können sie alle schlagen.
Die große Piste über die Mitteldistanz- das spricht alles für BAMBOU TAHITI (11), der sich gerade genau über diesen Weg bestens empfohlen hat. Der Wallach hat in den letzten zwölf Monaten nur zehn Starts absolviert, kam aber von Trainer Mathieu Mottier immer bestens vorbereitet an den Ablauf. Alle Vorstellungen wurden in den Top 5 beendet. Und die Krönung, wenn auch nicht siegreich, erfolgte am 12. September. Etwas verzögert kam der 9jährige an die Spitze und ließ auf der Gegenseite nur den späteren Sieger passieren, der von der Art und Weise und dem schrumpfendem Totokurs einer absoluten Abfahrt gleichkam. Und genau dieses Gamble wurde im Einlauf immerhin noch einmal attackiert. Letztlich war es aber ein sehr starker Ehrenplatz, der mit einer Marke von 11,5 garniert wurde. Dieser Rekord ist nicht der beste im Feld, aber der frischeste. Grund genug auch aus der zweiten Reihe auf dieses Gespann zu vertrauen.
Wenn DOUXOR DE GUEZ (12) von seinem Trainer Jean Michel Bazire gesteuert wird, ist er immer sehr viel ernster zu nehmen. Bei einem Dutzend gemeinsamer Auftritte wurde immer das Podium betreten. Darunter waren auch zehn Volltreffer! Heute geht es für den vielfachen Sulky D'Or aber wieder darum zu zaubern. Denn die Form des Wallachs ist zumindest aktuell nicht bestätigt worden. Ende August war das Vertrauen der Wetter und von Alexandre Abrivard in einer Quinte in Cabourg auf jeden Fall schon wieder sehr groß. Der Catchdriver schickte den Favoriten nach einem Vorbereitungsrennen aufwendig an die Spitze. Dort war er lange zu sehen, wirkte an der letzten Ecke schon nicht mehr so spritzig. Mitte des Einlaufs stark unter Druck wurde er von drei Gegnern überlaufen, zu denen auch Cabalera gehörte. Der Start über Gras zwei Wochen später wurde defensiver angegangen und endete mit einem soliden fünften Rang in Nachwuchshand. Die Wetter werden wieder mitgehen, den Rest erledigt bestimmt JMB.
Ein Rennen in der Provinz auf dem Rechtskurs wäre für DZAROF DE GUEZ (13) wahrscheinlich passender gewesen. Der Wallach hat in Vincennes auch schon länger nichts mehr reißen können. Daran würde auch die erste Reihe nicht so viel ändern, weil der Magnificent Rodney-Sohn hinter dem Auto nicht besonders schnell beginnen kann. Mit sechs Starts seit Mitte Juli hat sich der 7jährige aber wieder in Form gebracht, dabei aber vor allem auf Gras gefallen. Zuletzt wurde er in Ecommoy als Vierter auf den finalen Metern noch von Desir De Bannes überlaufen. Am Limit war er dort schon und wird diese Form heute wohl kaum umkehren.
Zumindest hat BAMBI DE BRY (14) mit seinen mittlerweile neun Jahren in dieser Saison auf die sonst so zahlreiche Ausfälle verzichten können. Der Prodigious-Sohn hat schon vor dem Shutdown lange pausieren müssen und tastet sich jetzt langsam an eine bessere Form heran. Ein Ehrenplatz in Montier war schon ein guter Ansatz, der mit den kleinen Platzierungen in Cagnes-Sur-Mer und Reims nicht annähernd bestätigt wurde. Vor allem bei der Generalprobe konnte er als Achter keinen trabenden Gegner halten und war schon sehr weit hinter Cabalera.
Herve Sionneau bestätigte die gute Stallform mit dem Sieg von DESIR DE BANNES (15) am 19. August in Vincennes. Dort holte er im Speed den Treffer gegen Comete Des Vaux, Bambou Tahiti und Cabalera. Damit war auch der Fokus auf den Start in Laval auch groß. Der Trainer setzte aber mit den zwei Eisen vorne schon ein kleines Zeichen, dass es diesmal nicht um den Sieg gehen würde. Aber aus dem Rücken vom siegreichen Daguet Normand machte der Hengst diesmal keinen guten Eindruck. Es reichte lediglich für den fünften Platz. Auf der Graspiste in Ecommoy machte der 7jährige mit seinen Speedqualitäten wieder auf sich aufmerksam. Im Einlauf war er noch ewig weit vom Podest entfernt. Vor allem die letzten hundert Meter packte er aber die Flügel aus und holte sich noch den dritten Rang. Das sind alles gute Vorzeichen, aber der Weg könnte für den schlechten Startplatz zu kurz sein.
Nach den beiden Ausfällen im Sommer und dem unplatzierten Ausflug "ins Grüne" sollte sich DEVISE DU VIVIER (16) Mitte September in Laval rehabilitieren. Laurent Claude Abrivard hatte sich nach einem schwachen Start offenbar noch viel vorgenommen. Vom Ende des Feldes rückte er freiwillig in die Todesspur und drückte einen Kilometer vor dem Ziel auf den Führenden. Kurz bevor er die selber an die Tete ziehen konnte, schaffte es sein Rivale wieder gegenzuhalten. Dieser harte Angriff hätte auch zu einem Platz außerhalb der Gelder führen können. Das es noch für die fünfte Prämie reichte, spricht für die Stute und heutigen Möglichkeiten.
Tipp:
BAMBOU TAHITI (11)
DIABLO DE CAPONET (10)
DOUXOR DE GUEZ (12)
COMETE DES VAUX (3)
DAGUET NORMAND (5)
Für die Kombinationen: DEVISE DU VIVIER (16) - DESIR DE BANNES (15) - CABALERA (8)