Quinte 13. Juni 15.15h Laval
Die Hälfte des Feldes der heutigen Quinte hat sich bereits am 29. Mai in Laval gemessen. Dabei war der deutsche Dreambreaker (9) als Dritter der bestplatzierte Teilnehmer, der heute wieder am Start ist. Das Referenzrennen anzusehen zählt also zur "Pflichtlektüre" für jeden Wetter. Bei einer veränderten Distanz kann es aber im Vorfeld nicht alles aufklären. Und auch im Falle einiger der Favoriten war der Start der erste nach der Corona-Pause, was heute zu einem deutlich besseren Ergebnis führen sollte. Das gilt wohl besonders für Violetto Jet (10), dem die Distanz besser schmecken sollte.
Dazu kommen zwei unsichere Kandidaten. Black Jack From (11) ist in einer schnellen Startphase in der zweiten Reihe gut aufgehoben. Noch mehr Klasse bringt Etonnant (6). Eric Raffin muss mit dem "Enfant Terrible" aus dem Stall Westerink von Startplatz Sechs die Zauberkiste auspacken. Mit den Pferden im Rücken kann alles passieren.
Prix De New York / 15.15h / 67.000 Euro - 2.050m Autostart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Laval/130620030103
Referenzrennen:
Freitag, 29. Mai, Laval
DREAMBREAKER (9) - Dritter
ALCOY (15) - Vierter
NANCY AMERICA (13) - Fünfte
VIOLETTO JET (10) - Sechster
JERRY MOM (8) - Achter
CREPE DE SATIN (14) - Neunte
ELVIS MADRIK (5) - unplatziert
BLACK JACK FROM (11) - disqualifiziert
Das Einzige was für SUPER FEZ (1) spricht ist die Lieblingsdistanz des Italieners. Doch der Hengst hat weder die Form noch einen Aufbaustart nach der Corona-Pause hinter sich. Mit einer Disqualifikation verabschiedete er sich Mitte März in die Auszeit. Es bleibt der gute Startplatz, aber das wird wohl kaum reichen. Nach dem Wechsel von Jean Michel Bazire zu Bruno Gelormini gab es bei vier Starts noch keinen bleibenden Eindruck.
Bis ins Frühjahr 2019 war CE BELLO ROMAIN (2) häufig im Winnercircle. Nach einer Oause riss aber der Faden, was sicher nicht nur an der neuen Gewinnklasse lag. Eine erneute Auszeit von Oktober bis Mitte Februar deutete ebenso auf kleine Probleme. Der Wallach meldete sich aber mit vollem Beschlag und dem Trainer im Sulky bärenstark zurück und holte in Agen einen dritten Rang in einem 12er-Schnitt. Anthony Barrier konnte einen Start später mit dem Ehrenplatz zu Bugsy Malone in Caen noch einen draufsetzen. Damit kam die Zwangspause zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Für dieses Rennen hat Sylvain Dupont aber die richtige Vorbereitung gefunden. In Toulouse fuhr er als Neunter mit sehr vielen Reserven über die Linie was auch in 14,5 gefallen konnte. Wenn es aber ernst werden soll wird Barrier gebucht, was heute der Fall ist. Die gute Ausgangslage bringt die beiden ins Spiel.
BAD BOY DU DOLLAR (3) hat in diesem Jahr erst fünf Starts absolviert. Bei allen Versuchen kehrte der Hengst unplatziert in den Stall zurück, aber nur einmal trat er wie heute barfauß an. Dieser letzte Versuch in dieser Aufmachung war Ende Februar in Cagnes-Sur-Mer, wo er tatsächlich maßlos enttäuschte. Nun startete Trainer Sylvain Roger einen neuen Versuch den 9jährigen wieder ins Laufen zu bekommen. Am 22. Mai hat er in Profihand relativ gut gefallen. In einer gut besetzten Aufgabe verlor er erst in der Distanz den Anschluss. Vor einer Woche war er mit einem Nachwuchsfahrer deutlich schwächer unterwegs. Der Kontakt wurde schon im letzten Bogen verloren und bis ins Ziel fehlte eine Doppelweile zu den Kontrahenten. Nur im Falle von diversen Ausfällen interessant für die Wetten.
Von über fünfzig Starts hat CANTIN DE L´ECLAIR (4) lediglich zweimal das Startauto gesehen. Und davon ging es auch nur einmal direkt hinter dem Flügel los. Das er es an diesem Tag an die Spitze schaffte spielt vier Jahre später natürlich keine Rolle mehr. Inzwischen ist der Wallach schon längst kein Siegertyp mehr. Genauer gesagt wartet Trainer Nicola Catherine schon seit September 2017 auf einen Treffer. Aktuell ist aber wieder ein kleiner Aufwärtstrend erkennbar. Obwohl der Jet Fortuna-Sohn unregelmäßig in diese Saison gestartet ist, konnte er als Achter in der Nähe der besseren Gelder überzeugen. Für den erst dritten Start in diesem Jahr und noch dazu auf Gruppe-Niveau war mehr als ausreichend. Und noch dazu kehrt drei Wochen später endlich so etwas wie Regelmäßigkeit in die Startfolge ein.
Lut seinem Trainer hat ELVIS MADRIK (5) wohl noch nicht die ausreichende Fitness für einen ernsthaften Start. Erneut sitzt Trainer Jean Michel Baudouin selbst im Sulky und lässt den Wallach voll beschlagen antreten. Ein untrügerisches Zeichen - Vollstreicher!
Das große Fragezeichen der Partie bringt Richard Westerink an den Start. ETONNANT (6) hat sicherlich genügend Klasse, konnte dieser in letzter Zeit aber vor allem unter dem Sattel beweisen. Seine Unsicherheiten im Sulky sind unübersehbar. Zuletzt war dies am 29. Februar der Fall. Im Prix De Selection versuchte Eric Raffin alles um den Timoko-Sohn so gut wie möglich vom Rest des Feldes zu isolieren. Ein Start weit außen reichte aber nur für wenige Meter in der richtigen Gangart. Hat ihm die folgende Pause auch für einen erfolgreichen Auftritt im Attele geholfen? Zumindest war der Start am 02. Juni im Trabreiten zu keinem Zeitpunkt von irgendwelchen Unsicherheiten begleitet worden. Im Gegenteil - der 6jährige beherrschte die Gegner nach Belieben.
Für ESTOLA (7) sieht die heutige Aufgabe sehr viel machbarer aus, als es beim letzten Auftritt der Fall war. Die Stute mit den prominenten Rennfarben war im Grand National Du Trot mit der Zulage leicht überfordert, hielt sich aber tapfer. Francois Lecanu ließ sie richtig gut eintreten und orientierte sich immer an einem der Mitfavoriten. Als dieser im Schlussbogen den Anschluss verlor musste das Duo selbst zur Tat schreiten, konnte den Speed aber nicht ganz durchziehen. Der schon erreichte vierte Platz wurde wieder an zwei der Gegner verloren. Nach der viel zu aufwendigen Rückkehr zwölf Tage zuvor, war das aber schon der zweite gute Hinweis. Noch dazu verzichtet der Trainer auch auf die Hintereisen. Eine Zeit unter 12,0 ist wohl nötig. Das traut man der Nectar-Tochter aber zu.
David Thomain analysierte die magere Leistung von JERRY MOM (8) am 29. Mai sofort: "Es fehlte ihm ein Rennen". Dem konnte man nur voll zustimmen, denn Thomain servierte dem kleinen Bruder von Traders ein gutes Rennen im Mittelfeld. Im Einlauf konnte er aber nicht annähernd seine sonst so gute Schlussphase zünden. Ein anderes Problem ergibt sich aber durch die Startnummer. Der Ready Cash-Sohn ist bislang nämlich nicht durch einen flotten Start hinter dem Auto aufgefallen. Von der Qualität her kann es immer noch für die Quinte reichen, aber beim Rennverlauf muss der Edel-Catchdriver ein wenig zaubern.
Nach dem letzten Auftritt war im Stall Oberkracher sicher ein Aufatmen angesagt. DREAMBREAKER (9) wurde von Trainer Jean Michel Bazire auf den Start am 29. Mai gezielt vorbereitet. Neben der Corona-Pause, die dem Wallach offensichtlich gut getan hat, war die Abnahme der Eisen der wichtigste Hinweis. Das der Chef selbst im Sulky Platz genommen hat kam noch positiv hinzu. All das quittiertierten die Wetter mit viel Vertrauen und auch JMB ging das Rennen offensiv an. Nach der Hälfte der Distanz übernahm das Duo die Führung wurde aber von Christophe Martens, der es noch offensiver mag, zur Rochade gezwungen. Das waren die Körner, die am Ende gefehlt haben den zweiten Platz zu verteidigen. Aber insgesamt hat er gleich sieben der heutigen Gegner hinter sich gelassen. Die beiden besser Platzierten trifft er heute nicht, aber der Startplatz ganz innen aus Reihe Zwei erfordert auch ein wenig Rennglück. Der vielfache ist natürlich in der Lage dieses zu "erzwingen".
Für VIOLETTO JET (10) lief es dagegen nicht ganz so rund. Seine drei starken Siege aus dem Wintermeeting sind immer noch in bester Erinnerung, aber zum Abschluss fiel er ohne erkennbaren Grund fehlerhaft aus. Die Zwangspause sollte alles wieder vergessen machen und der Italiener trat sogar als Favorit an. Franck Nivard schickte den 6jährigen ausgangs der Gegenseite los, wurde aber kurz bevor er sich an die Seite von Dreambreaker legen konnte in zweiter Spur von Alcoy in Empfang genommen. Der finale Bogen in dritter Spur kostete Kraft, aber der Einbruch im Einlauf ist damit nicht unbedingt zu erklären. Nivard äußerte sich zur Leistung des Pferdes mit "einem schlechten Tag". Ein Start mehr im Bauch und der kürzere Weg sollten heute einen guten Tag mit sich bringen.
Die Befürchtung bestand schon vor dem Start. Franck Anne steuerte den unsicheren BLACK JACK FROM (11) zum ersten Mal. Und damit war das Ergebnis vorhersehbar. Nur der frühe Zeitpunkt des Fehlers war nicht ganz so erwartet. Das Eindrehen direkt hinter den Gegnern schmeckte dem Wallach überhaupt nicht. Der Besitzer und Trainer Guillaume Gillot wird die Startphase sicher besser meistern können. Aber für den weiteren Verlauf gibt es wie immer keine Garantie. Bis zum Sieg ist alles möglich, weshalb er seinen Platz in den Kombinationen findet.
Überraschungen wie im letzten August oder im Herbst sind heute nicht von DAELIA DE VANDEL (12) erwartet. Die Stute gilt immer noch als eine bessere Kandidatin für die Trabreiten und hat eine Pause seit Ende Januar zu kompensieren. Die vier Eisen bestätigen den Rotstift.
NANCY AMERICA (13) kam am 29. Mai für ihre Verhältnisse ganz schlecht aus den Bändern und konnte sich nur am Ende des Feldes einsortieren. Damit war das Podium schon gegessen, denn so stark wie noch im Vorjahr ist die 9jährige nicht mehr. Alexandre Abrivard fand aber unterwegs immer den richtigen Rücken und konnte sich recht unblutig ins Mittelfeld verbessern. Erst in der letzten Geraden versuchte er noch einen wirklichen Angriff, der an Violetto Jet vorbei auf Rang Fünf führte. Auch für sie ist der kürzere Weg kein Problem. Die Revenue-Tochter ist auf jeder Distanz zu Hause.
Das Bruno Marie ein Fahrverbot absitzt, dürfte die Chancen von CREPE DE SATIN (14) nicht unbedingt schmälern. Philippe Daugeard hat sich als Catchdriver auch einen Namen gemacht und findet mit der Stute eine große Außenseiterin vor, die aber immer gefährlich für das Komplettieren der Königswette ist. Im Referenzrennen hat sie überraschend die Führung übernommen, gab die Spitze aber schnell weiter und wurde weit ins Mittelfeld zurückgeschoben. Wie einige der Konkurrenten fehlte der 8jährigen in der Distanz die Luft um sich ihrer Klasse gemäß zur Wehr zu setzen. Das zwangsweise defensive Rennen aus der zweiten Reihe sollte ihr ebenso wie der lange Einlauf helfen. Wenn alles passt, kann sie einen großen Speed abliefern.
Im Sulky von ALCOY (15) orientierte sich Christophe Martens am 29. Mai stur an Dreambreaker, was zuerst eine gute Wahl zu sein schien. Als der Deutsche aber an die Spitze ging, musste der Stammfahrer reagieren und Jean Michel Bazire um eine Rochade "bitten". Soweit war das immer noch ein passender Verlauf, aber als kurz vor dem Schlussbogen Nancy America aufrückte, verlor Martens die Nerven und nahm den Hengst aus der Deckung. Die abrupte Tempobeschleunigung im letzten Bogen kostete womöglich einen besseren als den vierten Rang. Vor allem nach der Pause hätte man dem 6jährigen den geschonteren Verlaif gegönnt. Beim zweiten Start wird aber sicher härter auftreten und ist ein ernsthafter Kandidat für die ersten Fünf.
Das war ohne Umschweife eine enttäuschende Leistung von CHRISTO (16). Am 23. Mai hat der Wallach ohne Eisen, in einer kleineren Kategorie aus der ersten Reihe einen guten erwischt. Trotzdem spannte er auf den finalen Metern geradezu aus und wurde noch weit aus den Geldern gereicht. Heute behält er seine Schuhe an, geht in der Kategorie nach oben und muss den schlechtesten Startplatz hinnehmen. Da bleibt kein Platz auf dem Wettschein.
Tipp:
VIOLETTO JET (10)
DREAMBREAKER (9)
CE BELLO ROMAIN (2)
NANCY AMERICA (13)
ALCOY (15)
Für die Kombinationen:ETONNANT (6) - JERRY MOM (8) - BLACK JACK FROM (11)