Vorschau Hamburg-Bahrenfeld, 03.10.2021
Mit einem Feuerwerk an Höhepunkten findet am Sonntag ab 13.30 Uhr der wichtigste Bahrenfelder Renntag des Jahres statt. Neben dem mit 40.000 Euro dotierten Saisonhighlight „Großer Preis von Deutschland“ mit zehn Teilnehmern aus vier Ländern gibt es mehrere hochdotierte Jahrgangsvergleiche sowie Rennen für die älteren Pferde auf Sprint-, Mittel- und Steherdistanz. Mehr als 150.000 Euro an Rennpreisen und Züchterprämien werden in elf Rennen ausgeschüttet, so dass die Resonanz im In- und Ausland nicht ausbleiben konnte und neben den Topstars aus Deutschland und den Niederlanden auch mehrere Spitzenfahrer aus Schweden zu Gast sind. Dem hohen Niveau des Tages angepasst, gibt es eine V7-Wette mit stattlicher 15.000 Euro-Garantie, und im Großen Preis sowie einer weiteren Prüfung wird die Viererwette angeboten.
Oscar L.A.-Nachfolger gesucht
Den letztjährigen Großen Preis von Deutschland gewann Gestüt Lasbeks Oscar L.A., der sich in seiner schwedischen Wahlheimat inzwischen noch weiter verbessert hat und sich im Fünfjährigen-Rennen wieder einmal dem Hamburger Publikum präsentiert. Eine Titelverteidigung, also ein erneuter Triumph der kaffeebraunen Lasbeker Rennfarben, ist im Großen Preis nicht ausgeschlossen, zumal man sogar mit einer nicht nur in der Politik neuerdings beliebten Doppelspitze vertreten ist. Dabei wird der in seiner Gewinnklasse unantastbare Piemonte (Josef Franzl) Farbe bekennen müssen, denn er tritt mit der geringsten Gewinnsumme der zehn Teilnehmer an. Stallgefährte Piccadilly (Joakim Lövgren), schon länger in Schweden trainiert, hat bereits erheblich mehr auf dem Konto und seine Klasse bei allen fünf Saisonstarts durch Resultate unter den ersten Dreien sowie permanente 12er-Zeiten nachgewiesen. Als Hauptwidersacher aus einheimischen Quartieren empfiehlt sich der kaum bezwingbare und auch beim Derby-Meeting überragend siegreiche Bayard (Michael Nimczyk), während Schweden durch den 1:10,6 schnellen und stets in gehobener Klasse agierenden US-Traber Hell Patrol (Stefan Persson) sowie den vorjährigen Mariendorfer Derby-Dritten Toto Barosso (Peter Untersteiner) aussichtsreich vertreten ist. Niederländische Interessen scheinen beim frischen Sieger Kilimanjaro (Robin Bakker), dem für deutsche Farben agierenden Gold Cap BR (Cees Kamminga) und trotz zweiter Startreihe dem immer nach vorn laufenden Kentucky River (Rick Ebbinge) in den besten Händen zu sein.
Derby-Revanche und Klasse-Fünfjährige
Großartig besetzt ist die mit 20.000 Euro dotierte Dreijährigen-Prüfung, denn nicht weniger als fünf der neun Kandidaten liefen im Derby. Durch das Aufeinandertreffen von Lorens Flevo (Micha Brouwer) und Lockheed Draviet (Thomas Panschow) kommt es sogar zur direkten Revanche der beiden Erstplatzierten, die noch an Brisanz gewinnt, da das Duo mit den Startplätzen 9 bzw. 8 gegen von Global Ufo (Rick Ebbinge) und Jimmy Ferro BR (Michael Nimczyk) angeführte formstarke Konkurrenten alles andere als ideale Ausgangspositionen hat.
Bei den Fünfjährigen, auf die ein stattliche Rennpreis in Höhe von 30.000 Euro wartet, begeistert im Vorfeld die Auseinandersetzung zwischen Oscar L.A. (Joakim Lövgren), dem noch gewinnreicheren und Frankreich-Gestählten Garuda Fligny (Dominik Locqueneux) und dem über 300.000 Euro „schweren“ und in der besten Wolvega-Klasse eine scharfe Klinge schlagenden Amerikaner Soul Strong (Micha Brouwer).
Mega-Rahmen
Auch die so genannten Rahmen-Rennen sind überragend besetzt und hätten an jedem normalen Renntag selbst das Zeug zu Hauptrennen. Bei den Stuten steht das Duell zwischen Ovation L.A. (Josef Franzl) und der ein Band schlechter stehenden Ahura Mazda Font (Rick Ebbinge) im Vordergrund, auf der Steherdistanz die Auseinandersetzung unter vergleichbaren Vorzeichen zwischen Edens Boy (Jaap van Rijn) und Zion Font (Rick Ebbinge). Eine breite Gruppe von Sieganwärtern findet sich im Banks-Rennen über die verlängerte Meile hinter dem Startwagen ein, wo sich Top-Inländer wie Derbysieger Mister F Daag (Robin Bakker), der wieder groß in Schwung gekommene Norton Commander (Michael Nimczyk) und 1:10-Traber Halva von Haithabu gegen den Niederländer Gustafson (Rick Ebbinge) und den französischen Halbmillionär Colonel (Dominik Locqueneux) verteidigen müssen.
15.000 Euro-V7
Die V7-Wette läuft über die Rennen vier bis zehn und ist an einem Tag mit so vielen herausragenden, aber aufgrund der unterschiedlichen Herkünfte auch nicht immer leicht in Relation zu setzenden Pferden nicht leicht zu enträtseln. Eine stattliche Quote scheint deshalb vorprogrammiert. Wer ein Bankpferd sucht, wird schon in den zuvor erwähnten Rennen sehr genau hinsehen müssen, nicht anders ist es im 6. Rennen, in dem auch – genau wie im Großen Preis – die Viererwette angeboten wird. Unter den elf Teilnehmern könnten für den Sieg die enorm verbesserte Johanna Baldwin (Thomas Reber), der zu den besseren Dreijährigen zählende Waldgeist (Robbin Bot) oder der beim letzten Hamburger Start überzeugend siegreiche und in Berlin zweimal eher unglücklich gescheiterte Englishtown etwas herausstehen. Der Bankkandidat mit dem meisten Vertrauen der Wetter sollte dagegen im 8. Rennen Seriensieger ManU (Michael Nimczyk) sein, der nach dem Erfolg in der Derby-Meisterschaft der Amateure den Sprung in eine neue Gewinnklasse offenbar bewältigen konnte.
Alles in Allem erwartet die Traberfans vor Ort wie auch an den Bildschirmen ein Renntag der Extraklasse, zumal auch im Kommentatoren- und Moderatoren-Bereich das Beste vom Besten den Weg nach Bahrenfeld findet.
Nach kurzer Verschnaufpause geht es in Hamburg bereits am Donnerstag (14. Oktober) mit einer PMU-Abendveranstaltung ab 18.00 Uhr weiter.