News Galopp, 23.07.20
Die Große Woche auf der Galopprennbahn Baden-Baden · Iffezheim wird in diesem Jahr erstmals in der mehr als 160 Jahre alten Geschichte der Rennen voraussichtlich ohne nennenswerte Zuschauerzahlen ausgetragen werden. Mit Enttäuschung hat der Veranstalter Baden Racing auf eine entsprechende Mitteilung des baden-württembergischen Kultusministeriums reagiert, das aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie nach wie vor bis Ende Oktober nur Sportveranstaltungen mit maximal 500 Teilnehmern erlaubt.
Beim Veranstalter des international wichtigsten Galopp-Meetings in Deutschland kann man die Argumentation des Ministeriums nur zum Teil nachvollziehen. „Die Große Woche ist das jährliche Flaggschiff des deutschen Galopprennsports“, sagt Baden-Racing-Geschäftsführerin Jutta Hofmeister. „Bei allem Verständnis für die Gefahren durch Covid-19 treffen uns hier die weitreichenden Beschränkungen besonders hart.“
Im benachbarten Frankreich oder auch in Großbritannien seien bereits wieder 5.000 Zuschauer erlaubt, in Berlin-Hoppegarten waren es am vergangenen Sonntag 1.000 Besucher, so Hofmeister. Schwer verständlich sei auch der Umstand, dass „ein Freizeitpark Rust schon seit Ende Mai täglich 10.000 Besucher einlassen kann, die Rennbahn im gleichen Bundesland im September aber nur 500 inklusive Sportler und Besitzer und das bei ähnlichen Möglichkeiten der Trennung der Gäste auf großer Fläche“.
Kein zahlendes Publikum möglich
Die Folgen für die Große Woche, die wegen möglicher Zuschauermengen schon um eine Woche auf den 5. bis 13. September nach hinten verschoben wurde, sind klar: „In der Konsequenz heißt das nun, dass es keinen Ticketverkauf geben kann und somit auch kein ‚normales‘, zahlendes Publikum“, betont Hofmeister. „Mit der Zulassung der Pferdebesitzer und Delegationen einzelner Hauptsponsoren wird die Zahl 500 dann leider schon erreicht sein.“
Wirtschaftlich sei dies ein herber Rückschlag, der sich in den Preisgeldern niederschlagen dürfte. Aktuell geplant sind nach wie vor aber fünf Renntage: Samstag, Sonntag, Freitag, Samstag und Sonntag. Ganz aufgeben will die Geschäftsführerin zehn Jahre nach Beginn der Ära Baden Racing aber noch nicht: „Wir hoffen, dass in den nächsten Wochen vielleicht doch noch etwas Bewegung in das Thema kommt.“