Vorschau Hamburg-Bahrenfeld, 04.10.2020
Das elf Rennen umfassende Programm am Sonntag ab 13.30 Uhr hat nicht nur mit dem alljährlichen Bahrenfelder Highlight „Großer Preis von Deutschland“ ein würdiges Hauptrennen gefunden, sondern auch in den Rahmenprüfungen großartigen Sport zu bieten. Ausländische Fahrer, die nur selten oder zum Teil noch nie in Hamburg am Start waren, verleihen dem Geschehen einen ebenso großen Rahmen wie eine V7-Wette, die mit einer Garantieauszahlung von 20.000 Euro inkl. 5.000 Euro Jackpot versehen ist. Erstmals in Corona-Zeiten dürfen mehr als die bisher erlaubten 200 Besucher auf die Bahn gelassen werden, dennoch ist die Veranstaltung seit Langem ausverkauft und viele Fans müssen sich an den heimischen PC zurückziehen. Doch auch dort wird „Weltklasse“ geboten, ist doch mit Carsten Borck, Dirk Ptaschinski, Christoph Pellander und Hans Sinnige die Creme de la Creme der hierzulande aktiven Kommentatoren und Moderatoren „am Start“.
Grand Prix-Pferde aus vier Ländern
Auch die auf 40.000 Euro reduzierte Dotierung des Grand Prix reichte noch aus, wie in den Vorjahren zahlreiche in- und ausländische Quartiere anzulocken. Unter den zehn Kandidaten, die auf die 2.200 Meter-Reise gehen werden, befinden sich vier Pferde aus niederländischen Ställen, drei aus Schweden und zwei aus Dänemark. Als einziges hierzulande trainiertes Pferd nimmt der knapp geschlagene Vierte des 2019-Derbys River Flow (Thorsten Tietz) den Kampf auf, hat aber das Pech, einen Startplatz in der zweiten Reihe gelost zu haben. Gewinnreichster Teilnehmer ist mit über 100.000 Euro auf dem Konto der dänische Derbyzweite E Type Cash (Michael Nimczyk), doch auch der aktuell groß in Schwung gekommene Juan les Pins (Jaap van Rijn) zählt mit gut 80.000 Euro bereits zu den Großverdienern. Hamburg hofft auf Gestüt Lasbeks Exil-Schweden Oscar L.A. (Joakim Lövgren), dessen jüngste Platzierungen nach wenig glücklichen Rennverläufen noch besser sind, als sie sich auf dem Papier ohnehin lesen. Die große Ausgeglichenheit des Feldes wird auch dadurch dokumentiert, dass sich die Rekorde der zehn Pferde durchweg in vergleichbarem Bereich bewegen.
Feuerwerk im Rahmen
Zahlreiche Prüfungen des Rahmenprogramms, die an jedem „normalen“ Renntag selbst den Status eines Hauptereignis haben würden, lassen die Herzen der Traberfans höher schlagen, auch wenn man sich hier und da den einen oder anderen zusätzlichen Starter gewünscht hätte. 20.000 Euro stehen über dem IDEE Kaffee-Rennen für Fünfjährige, in dem der 2018-Derby- und Breeders Crown-Sieger Mister F Daag (Robin Bakker) erstmals seitdem und nach Starts in sechs verschiedenen anderen europäischen Ländern wieder seine Visitenkarte in Deutschland abgibt. Da die fünf Gegner trotz ihrer nachgewiesenen Klasse zusammen kaum mehr als die Hälfte der Gewinnsumme es Eurocracks aufweisen, muss er Inspector Bros (Jaap van Rijn), Izzi’s Newport (Michael Nimczyk) und Co. auch aus dem zweiten Band eigentlich mühelos in Schach halten können. Offener erscheint das REWE Dein Markt-Rennen um 15.000 Euro, da die beiden herausragenden Stuten Goldy Stardust (Michael Nimczyk) und Stonewashd Diamant (Victor Gentz) teilweise bis zu 40 Metern Vorgabe leisten müssen – in Bahrenfeld erfahrungsgemäß kein leichtes Unterfangen, zumal Ladys wie Obango (Josef Franzl) im ersten oder Africa Bi (Michel Rothengatter) im zweiten Band alles anderes als Laufkundschaft sind. Im Banks-Rennen um 10.000 Euro starten zwar nur sechs Pferde, doch zeichnet sich mit den superschnellen Jairo (Joakim Lövgren), Banker Transs R (Robin Bakker) und dem gerade in Mariendorf auf doppelt so weiter Distanz siegreichen Prosperous (Jaap van Rijn) ein interessanter Dreikampf ab.
20.000 Euro-V7
Die V7-Wette, abgewickelt über die Rennen 4 bis 10, ist mit einer Garantieauszahlung von 20.000 Euro (inkl. 5.000 Euro Jackpot) eine der attraktivsten bislang in Deutschland entschiedenen. Zunächst sieht es nach einem Duell der formstarken Bavaro (Michael Nimczyk) und Ovation L.A. (Josef Franzl) aus, bevor im Zweijährigen-Rennen fast jeder der acht Teilnehmer als Sieger möglich scheint. Ein echter „Knaller“ ist trotz eines zahlenmäßig überschaubaren Sechserfeldes das Trabreiten, stellt sich hier doch vorrangig die Frage, ob Nelly Pepper (Ronja Walter) oder Innovation Love (Marloes Knoop) von vorn oder Volcane de Bellande (Lea Ahokas) bzw. Juan (Mathilda Lövgren) mit Zulage die erste Wahl sind. Nach dem Stuten-Rennen aus drei Bändern, wo eine ähnliche Entscheidung zu treffen ist, sowie dem Großen Preis von Deutschland mit mehreren denkbaren Siegern, kommen dank der „Bank“ Mister F Daag auch die Wetter mit etwas geringerem Budget zu ihrem Recht. Wer dann noch im V7-Spiel ist, muss „nur“ noch die Sprint-Aufgabe lösen, um einen möglicherweise üppigen Gewinn einstreichen zu können.
Nach dem Grand Prix-Meeting geht es in Bahrenfeld bereits zwei Wochen später am Sonntag (18. Oktober) weiter, wobei der Rennbeginn aufgrund von PMU-Rennen bereits um 11.00 Uhr sein wird.