Nachschau Hamburg, 03.10.2024
(htz-press) „Es war wirklich sehr einfach“, beantwortete Peter Untersteiner die entsprechende Frage von Moderator Hartwig Thöne bei der Siegerehrung zum Großen Preis von Deutschland. „Ich hatte nicht erwartet, dass Global Dubhe nach 500 Metern so leicht an die Spitze kommen könnte. Er ist zwar ein kleines Pferd, aber ein großer Kämpfer. Eigentlich hat er immer nur darauf gewartet, dass die anderen kommen, um dann jederzeit zuzulegen.“ Aus dem Hintertreffen setzte Danger Bi vergeblich nach und musste sich darauf beschränken, die sich auf dem ersten Teilstück kräftezehrend duellierenden Y Not Diamant und Max Occagnes auf die weiteren Plätze zu verweisen. Der Vorjahressieger profitierte von der Änderung der Ausschreibung, denn erstmals war das mit 50.000 Euro dotierte ehemalige Vierjährigen-Rennen auch für Fünfjährige offen, was dem schwedischen Wallach erst die Möglichkeit eröffnet hatte, seinen Titel zu verteidigen. Für das seit einiger Zeit von Johan Untersteiner geführte Quartier war es zudem der vierte Grand Prix-Erfolg hintereinander, den der Senior fast schon traditionell mit einem sofort kredenzten Hamburger Bier zelebrierte.
Große Zufriedenheit
Angetan vom Verlauf des wichtigsten Hamburger Renntags waren eigentlich alle. Der Veranstalter konnte einen sehr guten Besuch verzeichnen, damit verbunden einen überaus erfreulichen Bahnumsatz von über 60.000 Euro in elf Rennen. Der ließ bis zum Schluss nicht nach, was nur bedeuten kann, dass das Publikum sich wohlfühlte. Weitere Analysen sind nicht einfach. Das Wettgeschäft wurde diesmal parallel über den deutschen wie den schwedischen Toto abgewickelt, was sich naturgemäß besonders bei den Außenwetten bemerkbar machte.
Weniger begeistert waren zwangsläufig die deutschen Ställe, denen lediglich zwei Erfolge gelangen, während der Rest, und dort alle hochdotierten Prüfungen, in die Niederlande oder nach Schweden gingen.
Holländischer Blitzstart
Die erste Programmhälfte gehörte den niederländischen Gästen, doch einige derer Sieger standen zumindest in deutschem Besitz. So auch der den Renntag eröffnende Youngster Fragolino Rosso, mit dem Micha Brouwer in bemerkenswerten 1:13,8 auch außen herum nach Belieben regierte. Im Stuten-Pendant reichten Amy Barosso (Dion Tesselaar) 1:16,9 zur Abwehr der hartnäckig angreifenden Sherburne S. Die Anfängerklasse beherrschte Au Revoir Diamant (Jan Thijs de Jong), bevor ein großartig kämpfender Mercedes Star (Micha Brouwer) die Besucher komplett mitriss und im Langen Hamburger den vom ersten Meter an führenden Villeneuf auf der Linie festnagelte. Zwischendurch hatte nach zeitiger Führung Velten Riesling (Christoph Pellander) den durch weitaus schlechtere Startplätze gehandicapten Mitfavoriten keine Chance gelassen und exakt zur Mitte des Renntages imponierte Bürgertraber Klaus von Herten (Michael Nimczyk) vom Ende des Feldes mit einem langgezogenen Schlussspurt.
Schweden machen Kasse
Es folgte die große Schweden-Show, denn die folgenden zusammen mit über 140.000 Euro dotierten Rennen gingen in den Norden. Den Anfang machte Gruppe I-Siegerin Karaboudjan, die Stefan Persson nach einer halben Runde an die Spitze beordert hatte, womit die Messe in der Stutenabteilung des Grand Prix gelesen war. „Mein erster Sieg in Deutschland“, freute sich der von Trainer Adrian Kolgjini verpflichtete Catchdriver der 1:13,2-Siegerin. Keine 30 Minuten später war es Joakim Lövgren, der mit L’Amiral S.J.S. den Ostsee-Cup entschied. „Das war richtig eng“, berichtete der im Vorfeld des Rennens sehr optimistisch gewesene Trainer nach einem Vier-Pferde-Finish. „Die äußeren Angreifer wurden richtig schnell, und mein Pferd und der hauchdünn unterlegene I Can Win Gardenia waren auf den letzten 50 Metern müde.“ Weniger Probleme hatte Lövgren im Alsterpreis, dem nach zwei Nichtstartern und lediglich fünf verbliebenen Teilnehmern ein wenig die Spannung genommen worden war. Natorp Bo konnte Start-Ziel das Tempo bestimmen, der immer in seinem Rücken gehende Purple Rain lediglich einen gut aussehenden, aber verpuffenden Schlussangriff inszenieren. Damit waren alle Rennen der V4-Wette von Schweden gewonnen worden, die ohne größere Überraschung mit 143,5:1 noch eine ebenso attraktive Quote bescherte wie die V65 mit 301,3:1.
Den Schlusspunkt unter einen gelungenen Saisonhöhepunkt setzte im Trotting Class Hamburg-Cup Jaap van Rijn mit dem niederländischen Derby-Zweiten Once Again, der im Einlauf ernst machte und sofort gewonnenes Spiel hatte.
Der nächste Bahrenfelder Renntag findet am Reformationstag, 31. Oktober statt.