News Frankreich Trab, 20.06.2024
(hen) Wenn am Sonntag insgesamt sieben Grupperennen, darunter allein fünf der höchsten Kategorie, entschieden werden, dann ist der Renntag natürlich auch für die Züchter ein ganz besonders wichtiger Tag. In einer kleinen stellt 24H Au Trot drei von ihnen vor. Den Anfang machen in Teil I die Gebrüder Duprey, die für die Banville-Zucht verantwortlich sind.
Wenige Tage nach der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag des D-Day, an dem die Alliierten in der Normandie gelandet sind, besuchte 24H Au Trot die berühmten Strände der Normandie, um sich mit Benoit Duprey, den Geschäftsführer des GAEC Petite Du Banville und seinem Bruder Damien zu unterhalten. Das Land des Gestüts liegt zwischen dem Utah und Omaha Beach. Ihre Domäne stand im Mittelpunkt der Feierlichkeiten in der Woche rund um den 6. Juni, denn dieses Land diente damals als Stützpunkt der amerikanischen Luftwaffe während des Zweiten Weltkrieges. An einer der Wiesen grenzt sogar ein Denkmal für dort stationierte Zuchtstuten.
24H: "Wie entstand die Zucht "Banville"?"
BD: "Mein Vater hatte schon immer ein paar Zuchtstuten, aber wir hatten den Wunsch, diese Zucht zu entwickeln. Wir haben nun zwanzig Stuten mit 15 oder 16 Fohlen pro Jahr. Wir hatten schon immer eine Leidenschaft für Traber. Deshalb war für Damien und für mich die Zucht ganz selbstverständlich. Mit meinem Bruder habe ich Anfang der 2000er-Jahre das GAEC Du Petit Banville ins Leben gerufen. Während des Shutdowns haben wir auch den Milchviehbetrieb unserer Eltern mit rund 200 Rindern übernommen."
24H: "Die Gruppesiege kamen schnell."
BD: "Das stimmt, denn zehn Jahre nach Beginn unserer Zucht bescherte uns Sir De Banville unter der Leitung von Jean Michel Bazire im Monte mit Ludovic Mollard die ersten Erfolge auf Gruppe III-Ebene. Seitdem ist die Liste unserer erfolgreichen Produkte mit Siegen von Ganay, Hera, Jessy, Jewel, Lexie und neuerdings Kelly erweitert worden."
24H: "Erzählen Sie uns von Ihren beiden Gruppe I-Siegern Ganay De Banville und Jessy de Banville."
BD: "Ganay ist unser Goldstück! Bei seinem Sieg im Prix De L' Etoile 2021 waren wir so stolz auf unsere Zucht und auch das Gefühl, dieses Glück zu haben, ein solches Pferd gezüchtet zu haben. Jessy hat eine besondere Geschichte, weil sie einem Freund gehört, der in Guadeloupe wohnt. Er stellte sie in das Training von meinem Freund Christophe Clin. Ich freue mich über ihren Erfolg und die Freude, den sie den Menschen um sich herum bereitet."
24H: "Am Sonntag werden Sie vier Starter in den vier Gruppe I-Rennen haben. Dies ist ein ungewöhnliches Szenario. Wie fühlen Sie sich ein paar Tage vor der Veranstaltung?"
BD: "Zunächst einmal hoffe ich, dass die Pferde in guter Form sind und sich anständig zeigen können. Die Konkurrenz ist sehr stark und wir sind jetzt schon sehr zufrieden, dass unsere Zucht an diesem Tag präsent ist. Wir werden mit der Familie anreisen und das Glück genießen, an diesem großen Tag so viele Vertreter zu haben."
Der Überblick der Banville-Starter:
KELLY DE BANVILLE (v. Eridan - a.d. Bartavelle Du Rib) - Prix Du President De La Republique
"Ich habe Bartavelle Du Rib von Joel Hallais nach einem anspruchsvollen Rennen in Graignes gekauft. Ich habe sie als Tochter von Diamant Gede interessant gefunden und wir konnten sie problemlos mit dem Blut von Ready Cash kreuzen. Unsere Wahl fiel auf Eridan (v. Ready Cash), einem klassischen Sieger, der uns gefällt. Dies brachte Kelly de Banville. Ihr Trainer Stephane Bourlier leistete mit dem ersten Nachkommen sehr gute Arbeit, obwohl sie am Anfang sehr kompliziert war."
LEXIE DE BANVILLE (v. Real De Lou - a. d. Cannebiere) - Prix D´Essai
"Lexie De Banville ist eines unserer Pferde in Zusammenarbeit mit unserem Freund Thomas Levesque. Er hat auch die Mutter trainiert und uns die Härte von Real De Lou empfohlen. Außerdem produziert er für beide Disziplinen gute Pferde."
JESSY DE BANVILLE - (v. Boccador De Simm - a.d. Raquel Quest) - Prix De Normandie
"Wir haben Raquel Ouest, weil es in der Linie viele schnelle Pferde gibt. Boccador De Simm deckte bei uns in der Nähe und war damals noch nicht der bestätigte Hengst, der er heute ist. Wie Raquel Ouest selbst war klein und ich dachte Boccador De Simm könnte ein wenig Größe reinbringen. Jessy de Banville hat uns Recht gegeben, denn sie ist eine wunderschöne Stute mit gutem Blut. Ihr Sieg im Prix de Vincennes war voller Emotionen, weil sie durch einen Fehler am Start an Boden verloren hatte und dann ein großartiges Comeback hinlegte."
GANAY DE BANVILLE (v. Jasmin De Flore - a.d. Anais De Banville) - Prix Rene Balliere
"Jasmin de Flore hat uns sehr gut gefallen. Ein Pferd, dass auch im Trabreiten gestartet ist und ein schönes Exterieur hat. Anaïs de Banville war eine andere Stute, aber die Kreuzung hat ziemlich gut funktioniert. Vonn Geburt hob sich Ganay de Banville durch seine Präsenz und der freundlichen Art von den anderen ab. Er hatte leider gesundheitliche Probleme und wird letztlich nicht die Karriere haben, die seinem Talent entspricht."