News Frankreich Trab, 15.10.2024
(hen) Nach vierzig Jahren als Jockey wechselt Gerald Mosse nun offiziell die Sicht auf die Rennen. Künftig wird es als Trainer am Zaun stehen und seine Starter beobachten. Am Dienstag wird er in Chantilly seinen ersten Starter satteln.
Mit 57 Jahren beginnt nun ein neues Kapitel für Mosse: "Ich wollte schon immer Trainer werden. Mein Vater war Trainer im Südosten. Er hat mir offensichtlich eine Menge beigebracht und ich verdanke ihm alles. Abgesehen von ihm haben mir Patrick Biancone und sein Vater Pierre auch viel beigebracht und meine Arbeitsweise motiviert. Während meiner Karriere als Jockey hatte ich das Privileg unter anderem für Alain De Royer Dupre, Francois Boutin und David Hayes in Hongkong zu arbeiten. Ich erlebte sozusagen die Reise eines verwöhnten Kindes. Aber irgendwann musste ich meine Karriere beenden. Meine Reise als Jockey ermöglichte es mir, verschiedene Trainingsmethoden kennenzulernen. Mit Alain De Royer Dupre arbeitete wir in perfekter Osmose: Wir mussten nicht reden, um uns zu verstehen. Abgesehen davon kann mir keiner nehmen, was ich in den letzten Jahren bei Francois Boutin oder Patrick Biancone oder sogar Mikel Delzanges gelernt habe. Mikel war der Mensch, der es mir ermöglichte, unter guten Bedingungen nach Frankreich zurückzukehren, und der bis zum Schluss an mich glaubte. Und das trotz der Tatsache, dass ich noch Rennen reitete, während ich mich auf die nahe Zukunft vorbereitete. Das war der Fall, weil wir Freunde sind und ich ihn über alles respektiere. Aber ich kann verstehen, dass einige Trainer Bedenken geäußert haben. Mikel hat bis zum Schluss zu mir gehalten."
Doch der Mann, dem er ihm am nächsten steht, bleibt Alain De Royer Dupre. Ein Mann, den er als seinen Mentor betrachtet: "Ich hatte wirklich eine gute Bindung zu ihm. Was ich heute tun werde, wird einen kleinen Teil dessen darstellen, was er mir beibringen konnte. Ich werde versuchen, all dieses Wissen zu erweitern."
Der ehemalige Jockey, der jetzt jeden Morgen im Stall ist, gibt auch überraschend zu, dass er die Rennkarriere nicht vermisst: "Es stimmt, dass ich die Rennen nicht vermisse. Vielleicht, weil ich jeden Morgen auf dem Pferd sitze und mein Kopf sehr damit beschäftigt ist, den Stall einzurichten. Ich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten, die der Stall macht, auch wenn wir nie wissen, wie sich das Blatt wenden wird. Aber derzeit bin ich zufrieden mit dem, was passiert. Ich habe das Privileg, mit etwa zehn Pferden und verschiedenen Besitzern zu starten. Ich möchte meinen Besitzern Freude bereiten. Das ist es etwas, das heutzutage verloren geht. Ich möchte so viel wie möglich mit ihnen kommunizieren und ihnen regelmäßig Neuigkeiten über ihre Schützlinge mitteilen, sowohl gute, als auch schlechte. Das Ideal ist, dass die Besitzer damit zufrieden sind, wo ihre Pferde landen, dass sie kommen und ihre Pferde genießen können und sich als Teil des Teams fühlen."
In wenigen Wochen beginnt ein neues Jahr, dass die neue Tätigkeit so richtig in Schwung bringen wird. "Was können wir Ihnen also wünschen?"
"Ehrlich? Gesundheit!" Denn der Rest wird folgen. Wir werden mit dem Kontigent, was wir haben, tun, was wir können. Ich bin nicht gierig. Ich habe viel Spaß bei dem, was ich tue. Aber ich möchte nicht die Schritte überspringen und zu viele Pferde auf einmal trainieren."
Und da Gerald Mosse zehn Jahre lang der erste Jockey von Aga Khan war, wäre die Ausbildung einiger dieser Pferde auch etwas, das Gerald Mosse zu schätzen wissen würde: "Es wäre eine große Befriedigung, aber ich habe mich gerade erst eingelebt und wir müssen sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Dies wäre Teil der langen Zusammenarbeit, die wir gemeinsam gemacht haben. Aber ich habe gerade erst die Spalte in den Programmen gewechselt."