Nachschau München-Riem, 15.10.2022
Der junge britische Jockey Gary Ashton war am Samstag auf der Galopprennbahn in München-Riem der „Mann des Tages“. Er gewann drei der insgesamt acht Rennen für drei verschiedene Trainer. „Ich bin sehr glücklich, dass ich solche Pferde reiten kann“, so Ashton. „Ich werde jetzt in Kalifornien überwintern und hoffe, dass ich im nächsten Jahr wieder viele Sieger in Deutschland reiten kann.“
Trotz anfangs schwieriger Wetterbedingungen war der Geschäftsführer des Münchener Rennvereins Sascha Multerer mit dem ungewohnten Samstag-Renntag sehr zufrieden: „Der Besuch war sehr gut und wir haben wieder gelernt, dass jedes Rennen erst einmal gewonnen werden muss.“ Multerer bezog sich auf das 18 Grad E-BIKE Center München-Rennen über 2.000m: Nach der Abmeldung von Lajoscha traten nur noch zwei Pferde an, mit dem vierjährigen Aff un zo, im Vorjahr immerhin Gruppe-Sieger in Dortmund, als haushohen Favoriten.
Der Hengst kam allerdings aus einer einjährigen Verletzungspause und Ashton machte sich dies auf der Außenseiterin Wonderful Starlet zu Nutze: „Die einzige Chance, die ich hatte, war vorne hohes Tempo zu gehen und darauf zu hoffen, dass der Gegner irgendwann auf diesem Boden die Pause spürt“, sagte der Manchester United-Fan. Drei Euro bei einem Euro Einsatz gab es auf den Sieg der von Michael Figge trainierten vierjährigen Stute.
Ashton für den Galoppclub Deutschland
Danach gewann Ashton das Zweirad-Center Stadler-Rennen über 2.000m mit der dreijährigen Madamchen (2,2:1), die von Stefan Richter in Dresden trainiert wird. Den größten Jubel gab es für Ashton nach dem Preis der ALFA Gruppe, einem Ausgleich III über 1.400m. Er siegte auf dem fünfjährigen Wallach Domenico (9,2:1) im Besitz des Galoppclub Süddeutschland, einer sehr kopfstarken Besitzergemeinschaft. Der Verein will Einblicke in „die Faszination Galoppsport“ bieten, um „für kleines Geld aktiv am Galoppsport mitzumachen“. Trainer von Domenico ist Werner Glanz in Riem.
Jährlich vergibt der Galoppclub auch den Ehrenpreis „Monsun“ – Namensgeber ist der international wohl erfolgreichste deutsche Deckhengst aller Zeiten. Heute wurde der in München ansässige Jockey Rene Piechulek ausgezeichnet, der vor kurzem seinen 500. Sieger ritt und der im Vorjahr mit Torquator Tasso das wichtigste Rennen Europas, den Prix de l’Arc de Triomphe, gewonnen. „Es war ein langer Weg bis hierher“, sagte Piechulek. „Der Arc-Sieg hat viele Türen geöffnet und ich bekomme mehr Chancen.“
Piechulek gewann auch heute „sein“ Rennen. Er siegte auf der zweijährigen Stute Muskoka (Trainer Henk Grewe) im MIG-Fonds-Rennen über 1.400m knapp gegen Wales. Die Siegquote betrug 2,1:1. Den Preis der Abendzeitung, ein mit 10.000 Euro dotierter Ausgleich II über 2.800m, setzte sich Andrasch Starke, ebenfalls ja ein Arc-Gewinner, auf der fünfjährigen Orihime (4,9:1) durch. Für Trainer Christian von der Recke war es der 1.600 Sieg in seiner illustren Karriere. Elf davon steuerte allein Orihime bei.
Drei Siege für die Amateure
Die Luimex-Läufe zum Bayerischen Amateurchampionat holten sich Anna Lena Weidler auf der von Richter trainierten Angel Park (4,5:1) über 2.000m und Janina Boysen auf der von Frank Fuhrmann betreuten Picnic En Ville (5,8:1) über 1.600m. Amateur Konstantin Philipp gewann gegen die Profis im Häusler Automobile-Rennen über 2.200m mit der großen Außenseiterin Moon Love (27,3:1), die von Karoly Kerekes in Riem trainiert wird.
Der nächste Renntag in Riem ist am Sonntag, 6. November, mit dem Großen Preis von Bayern, dem letzten Gruppe I-Rennen der Saison.