Vorschau Frankreich Trab, 03.02.2020
(hen) Ein großes sportliches Wochenende liegt hinter den Traberfans. Dabei wurden meist französische Sieger bejubelt. Zum Wochenstart liegt die Chance auf einen Erfolg aus dem Ausland zumindest durch die Überzahl der Nicht-Franzosen ganz gut. Aber einige der Zugezogenen haben noch nicht endgültig die Härte für Vincennes bewiesen. Die harte Schule haben Duc De Christal (13) und Diocles (12) schon öfter kennengelernt. Und mit ihren Piloten Franck Nivard und Eric Raffin haben diese beiden Einheimischen Fahrer an Bord, die Vincennes als ihr "Wohnzimmer" bezeichnen können. Ein nie zu unterschätzender Vorteil, wobei vor allem Franck Nivard als gestriger Doppelsieger in Hochform ist.
Prix De La Chartre Sur Le Loir / 13.50h / 37.000 Euro
- 2.850m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/030220030101
GUILLAUME BOKO (1) kam mit guten Empfehlungen aus Schweden nach Frankreich. Wie schon in Deutschland setzte der Hengst seine Zuverlässigkeit auch im hohen Norden weiter fort und kam auch auf gutem Niveau zu einer langen Serie von Geldern. Nach einem schnellen Start wollte Trainer Björn Goop das Kommando nicht halten. Eine gute Position in vorderer Linie war aber der Grundstein für den ordentlichen vierten Platz. Wenn der Prodigious-Sohn ein wenig früher freigekommen wäre, hätte er sich sogar auf dem Podest wiederfinden können. Die erzielte Zeit von 15,4 muss heute für die ersten Fünf sicherlich noch getoppt werden. Aber auch das traut man ihm mit dem einen Start mehr Erfahrung auf der großen Piste zu. Die derzeitige Gewinnsumme von knapp über 60.000 Euro stellt sicher nicht die "reale" Klasse dar. Da ist noch deutlich Luft nach oben.
Die zweite Farbe aus dem Stall Goop hat im Vorjahr auch drei Rennen in Schweden gewonnen, wobei die Herausforderung im Gegensatz zum Trainingspartner etwas geringer war. So wurde für den ersten Start in Frankreich auch der Weg in die Normandie gewählt. In einem Trabreiten führte der SHORTHNDED JAG (2) das Feld lange an, ehe im Einlauf der Einbruch kam. Es reichte nur noch zum sechsten Rang. Keine perfekte Generalprobe, aber der Trainer wechselt wieder auf einen barfüßigen Auftritt. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Schwede zwei Starter in der Königswette begrüßen kann.
Schon beim Debüt in Vincennes zu Silvester hat sich IT´S SHOWTIME ZAZ (3) nicht mit Ruhm bekleckert. Nach einem mühevollen Start arbeitete sich der Wallach mit zunehmender Distanz in die Spitzengruppe vor. Der Kraftakt wurde mit einem Fehler bezahlt. Dabei war der Rückwärtsgang aber schon längst eingelegt. Die ungefähre Leistungsstärke wurde dann als Sechster in einem Amateurfahren vorgestellt. Das dürfte auch in Profihand nicht ausreichen. Ein besserer Start ist auf jeden Fall zwingend erforderlich.
MASSIVE ATTACK (4) bestritt nach der Pause nur ein Rennen um wieder in Form zu kommen. Und es zeigte sich gleich beim zweiten Start, dass der Pine Chip-Sohn die Auszeit dringend benötigt hatte. Mit viel Einsatz bestimmte er lange das Tempo, wurde außen vom sicheren Sieger aber noch leicht überlaufen. Weil der Hengst dazu auch noch die Innenkante verlassen hat, musste er um den Ehrenplatz bangen. Dieser konnte noch knapp verteidigt werden. Mit einem Start mehr im Bauch reichte es dann in Mauquenchy zum Treffer, wobei er sich dort lange an zweiter Position ziehen lassen konnte. Das diese Leistungen für Vincennes ausreichen muss bezweifelt werden, aber die relativ moderaten Gegner bringen ihn womöglich am Ende der Kombinationen ins Gespräch.
Die teilweise sehr gute Form in Italien hinterließ für UCCIO D´ALVIO (5) auch berechtigte Hoffnungen um in Frankreich auf Prämienjagd zu gehen. Und der Auftakt im Oktober 2019 verlief nach Maß. Obwohl der Hengst aus der zweiten Startreihe viel aufwenden musste, um in Front zu kommen, zog er für mäßige Bahnverhältnisse in guten 12,5 perfekt durch. Danach lief aber bis auf einen vierten Rang in Vincennes nichts mehr zusammen. Auch einige Disqualifikationen stehen zu Buche.
DUC DE CASTELLE (6) bringt im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten eine sehr stabile und gute Form mit. Aber der Wallach aus dem Stall von Romain Derieux behält heute seine Schuhe an und wird damit wohl wenig mit den Wetten zu tun haben. Zudem hat er schon eine Nennung für den 18. Februar in Cagnes-Sur-Mer.
Nach dem Debüt in Frankreich konnte man noch Hoffnung haben, dass sich UPPOHOPPA (7) in der neuen Heimat akklimatisiert. Als Dritter zeigte der Hengst Mitte November eine gute Schlussleistung. Die drei weiteren Starts reichten aber nicht annähernd, um zu überzeugen. Zwei unplatzierte Starts und eine Disqualifikationen wurden lediglich erreicht. Am Amerique-Wochenende reichte es dann wieder für das Treppchen. Allerdings war die Aufgabe im Amateurfahren auch sehr viel einfacher. Zumindest die Moral fürfte wieder etwas besser sein.
An RUSHMORE FACE (8) kann man sicher auch die derzeitige Situation in Schweden ablesen. Der Wallach war auch auf etwas besserem Parkett immer wieder für ein vorderes Geld zu haben. Beim ersten Start auf französischem Boden Anfang Dezember hat er sich im Tagesgeschäft auf den dritten Platz "gerobbt". Die beiden weiteren Auftritte im gleichen Monat wurden unter dem Sattel absolviert und geben nach den Rängen Acht und Vier beim Ausflug nach Cabourg wenig Aufschluss für heute. Der Joke Face-Sohn gehört zu einer der vielen Optionen, die aber genauso gut außerhalb der Wette enden können.
Im November war MINNESTADS EL PASO (9) noch Zweiter in der Silberdivision in Bjerke. Grund genug für Trainer Dennis Palmqvist den Hengst auch in Frankreich einzusetzen. Nachdem es Anfang Dezember in Vincennes noch ohne Geld nach Hause ging. klappte es in der Provinz sehr viel besser. Der Adrian Chip-Sohn verkleinerte mit einem sehr leichten Sieg in Marseille und einem Ehrenplatz an gleicher Stelle seinen Gewinnsummen-Rückstand. Und auch in Saint-Galmier raufte sich der 7jährige für den kleinsten Podestplatz auf. Dabei wurde das Feld im Speed leicht gehalten, aber zu den beiden Erstplatzierten fehlte einiges. Das Niveau steigt, aber in Vincennes trifft man es normalerweise schwerer an.
DJEMBE D´ORGERES (10) ist unheimlich zuverlässig in der Provinz unterwegs gewesen, bevor sich Trainer Huguet entschloss den Wallach erstmals nach Vincennes zu schicken. Doch als der 7jährige kurz vor dem Schlussbogen von weit hinten im Feld zum Angriff geführt wurde, sprang sich der Wallach aus dem Rennen. Nicht nur ein schlechtes Resultat für das Umfeld. Auch für die Wetter der heutigen Quinte, denn der so ist er schlecht einzuschätzen, ob er die nötige Qualität für Vincennes mitbringt. Das er mit Eisen in Marseille am 20. Januar ausgefallen ist, sollte zumindest kein Nachteil sein. Die Prüfung war kein Ziel in diesem Winter.
Zumindest gegen Duc De Castelle sollte DREAM GOLD (11) heute die Form vom 25. Dezember komplett umdrehen dürfen. Als Achter war er an diesem Tag einige Längen hinter dem erneuten Gegner. Dabei hatte der Wallach im Gegensatz zu heute aber eine Zulage wettmachen müssen und war im Endeffekt über die Distanz eine Zehntel schneller. Zudem hat Duc De Castelle heute mit Eisen deutlich weniger Ambitionen. Aber was will der Ecurie Victoria Dreams erreichen? Immer wieder ein Rätsel für die Wetter, aber diese mehr als passende Aufgabe sollte sicher sehr ernst genommen werden. Der erneute Verzicht auf die Vordereisen deutet ebenso darauf hin.
DIOCLES (12) trat im letzten Jahr zweimal in Vincennes zu einer Königswette an und wurde für diese Aufgaben wohl extra geschärft. Der Hengst beendete diese gehobenen Aufgaben jeweils als Vierter. Damit wurden auch die zuvor und nachher erzielten Leistungen in der Provinz getoppt. Ebenso ist wieder eine Buchung eines Top-Piloten gelungen. Eric Raffin wurde verpflichtet. Und die Form zeigt auch nach der Disqualifikation nicht nach unten. Frederic Clozier kam mit vollen Händen in Toulouse in den Einlauf, konnte den Fortuna Fant-Sohn aber nicht auf den Beinen halten. Das sollte einem Champion im Sulky besser gelingen.
Frnck Nivard saß nur zweimal hinter DUC DE CHRISTAL (13) und konnte sich einmal als Zweiter und einmal als Sieger als kompetenter Fahrer für den Wallach empfehlen. Für die bisherigen Starts im Wintermeeting wählte Trainer Gregoire Houel aber andere Steuermänner. Zuletzt war es Alexandre Abrivard, der den 7jährigen zuletzt schon beim Einbiegen in die erste Gerade nicht auf den Beinen halten konnte. Zuvor scheiterte dieses Duo an DAGUET NORMAND (14), der auch heute zu den Hauptgegnern zu zählen ist. Wieder wurde Gaby Gelormini ausgewählt. Wohl nicht zuletzt weil der Itliener ihm beim Sieg am 15. Dezember ein Traumrennen serviert hat. Das Gefühl, dass der Paisy Dream-Sohn an diesem Tag nicht der beste Traber war, täuschte nicht. Die Bestätigung des Sieges blieb bei den folgenden Starts aus. Zum Jahresausklang lag der 7jährige nur ein wenig schlechter im Rennen und schon fehlten als Sechster ein paar Längen zum Sieger. Der Start in die neue Saison verlief noch schlechter. Nur kurz nach dem Start unterlief dem Duo beim Einparken hinter der Spitze ein verhängnisvoller Fehler. Heute wird mehr Aufmerksamkeit in der Startphase gefordert, denn eine so günstige Gelegenheit bekommt der Wallach nicht alle Tage.
Tipp:
DUC DE CHRISTAL (13)
DIOCLES (12)
DREAM GOLD (11)
GUILLAUME BOKO (1)
DAGUET NORMAND (14)
Für die Kombinationen: DJEMBE D´ORGERES (10) - RUSHMORE FACE (8)