Immer noch darf Vincennes nicht einmal ohne Zuschauer veranstalten. Für die Wetter heißt das aber nicht, dass man auf die gute Qualität der Rennen verzichten muss. Lediglich die Umstellung auf einen anderen Kurs ist für die Wetter zu berücksichtigen. Pferde, die regelmäßig in der Zentrale unterwegs waren, können wie heute in Mauquenchy auf einem flachen Kurs unter Umständen sehr viel besser abschneiden.
For You Madrik (3) hat seinen letzten Start in Vincennes gewonnen und kann sich rein von der Form her nicht mehr verbessern. Vielmehr gilt es heute die Pause abzuhaken und wieder an die Bestform anzuknüpfen. In der europäisch ausgeschriebenen Prüfung muss er sich hauptsächlich mit den "Landsleuten" Equinoxe (9), Fredo Griff (2) und Fidelity (7) auseinandersetzen. Von den wenigen Ausländern darf man auf das Comeback von Helena Di Quattro (10) sehr gespannt sein.
Prix Adalberta / 18.00h / 41.000 Euro - 2.850m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Mauquenchy/050620030104
Vor allem durch den Ecurie Saint Martin hat Thierry Duvaldestin wieder viele gute Pferde in den jüngeren Jahrgängen zur Hand. Dazu gehört auch die 5jährige FLAMME DU GOUTIER (1). Nach einigen Schwierigkeiten im letzten mit drei Disqualifikationen bei nur sieben Starts, ist sie in dieser Saison stark zurückgekommen. Dem Treffer am 07. Januar folgte im gleichen Monat noch ein Ehrenplatz in Vincennes. Der letzte Start wurde Anfang Februar wieder siegreich beendet. Als Favoritin musste sie sich am Ende strecken, war aber in 14,0 noch nicht am Limit. Die vier Monate Auszeit dämpfen die Erwartungen für heute jedoch. Zudem bleiben die Eisen drauf.
Mathieu Mottier hat seine Trainerlizenz noch nicht allzu lange. Die ersten 158 Starter in diesem Jahr brachten aber schon 22 Sieger hervor. Und direkt nach dem Restart konnte er sich als bestens vorbereitet erweisen. Und auch mit FREDO GRIFF (2) geht er zuversichtlich in die heutige Quinte. Auch für den Hengst war das Comeback vielversprechend, auch wenn es nur für Rang Sieben reichte. Der Start aus der zweiten Reihe hinter dem Auto führte zu einem Rennen im Hintergrund. Erst spät reagierte er auf die leichten Aufforderungen und schnappte sich noch die kleinste Prämie. In 12,7 legte er damit eine Zeit auf die Piste, die ihn nachhaltig auf den Wettschein bringt.
Den letzten Start im Wintermeeting 2019/20 konnte FOR YOU MADRIK (3) nahezu spielerisch für sich entscheiden. Aus der zweiten Position innen konnte sich der Champion rechtzeitig befreien und löste sich den Einlauf herunter. Die Pause fiel durch Corona wohl ein wenig länger aus, aber nun soll der Hengst wieder bestens präpariert sein. Teil der Vorbereitung war der Start am 26. Mai, der zwar unplatziert, aber nur zwei Längen hinter dem kleinsten Geld beendet wurde. Natürlich ist der Up And Quick-Sohn anhand des Beschlags nicht ganz einfach einzuschätzen, weil er seit diesem Jahr nur mit Eisen unterwegs war. Aber Vier Eisen sind nicht gleich vier Eisen. Das Eric Raffin heute wieder übernimmt deutet auf die bestmögliche Aufmachung.
FIFTY BLACK (4) gehört sicher zu den besten Vertretern in diesem Feld. Aber auch er muss für den Sieg alles abrufen können. "Alles" wird schon aufgrund des vollen Beschlags schwierig machbar sein. Aber die frischen Disqualifikationen in Vichy und Laval zwingen den Trainer zum Umstellen. Am 23. Mai war die Startphase der Knackpunkt. Im dichten Pulk hinter dem Auto war der schwierig zu steuernde Hengst sofort in der Luft. Heute kann sich Anthony Barrier aus dem Band wieder ganz außen von den anderen Teilnehmern isolieren, um den Start zu meistern.
Der spanische Trainer Gabriel Angel Pou Pou hatte FLAYA KALOUMA (5) für den Winter bestens vorbereitet. Nachdem die Stute beim ersten ernsthaften Start ohne Eisen noch unglücklich festgesessen hatte, war sie in der Folge immer in Schlagdistanz. Aus sechs Starts gab es zwar auch einen Ausfall zu vermelden, aber fünf vordere Platzierungen pushten den Kontostand der 5jährigen. Am 16. Februar war sie zum letzten Mal in der Öffentlichkeit zu sehen. Mit viel Speed war sie als Vierte nur eine knappe Länge hinter dem Sieger. Die Rückkehr wird nicht zwingend in die Wette führen.
FALCO D´HERIPRE (6) hat den Verlust seiner gesamten Männlichkeit selbst zu verantworten. Vier Disqualifikationen in Folge führten nun zur Kastration. Die Abwesenheit dauerte aber deutlich länger als es bei solchen Eingriffen sonst der Fall ist. Seit dem letzten Start Mitte Dezember ist zu viel Zeit vergangen, als dass man heute schon wieder mit einer Top-Leistung rechnen sollte. Der Wallach bleibt aber wegen seiner früher angedeuteten Klasse unter Beobachtung.
So wie FIDELITY (7) den letzten Start vor der Pause beendet hat, hat die Stute auch die Auszeit beendet - siegreich. Schon am 22. Mai wurde der Renntag, wie heute, von Vincennes nach Mauquenchy verschoben. Dabei hat die Prodigious-Tochter eine gute Figur auf dem erstmals absolvierten Kurs gemacht. Nach einem guten Start dauerte es einen Moment bis das Tempo so abgeflaut war, dass Julien Dubois ohne Gegenwehr das Kommando übernehmen konnte. Von dem Moment an war es dann nur noch ein Spiel für die Victoria Dream-Farbe. Aus dem letzten Bogen heraus ließ Dubois zwei der Gegner noch einmal Kopf-Kopf aufziehen, hatte aber alles unter Kontrolle. Nur minimal musste er die Hand aufmachen, um sich wieder einen größeren Vorsprung zu verschaffen. Die Schmalen 16,0 sind noch deutlich zu toppen, was aber sehr gut möglich erscheint.
Unter der Leitung von Eric Audebert geriet FORAYA DE CAHOT (8) gerade mit dem Start in diese Saison in eine Sackgasse. Bei drei Auftritten wurde gar kein Geld mehr verdient. Irgendwann nach dem Start am 16. Februar wurde dann der Trainer gewechselt. Im neuen Quartier ist sie heute nicht nur die zweite Farbe, sondern auch große Außenseiterin.
Ganze 23 Siege konnte Matthieu Abrivard nach der Corona-Pause bei rund 100 Fahrten erzielen. Mit diesem starken Schnitt hat sich der Edel-Catchdriver auf den zweiten Platz der Fahrerstatistik geschoben und gleichzeitig Luft nach unten verschafft. Auch mit EQUINOXE (9) war er schon mehrfach, und zuletzt am 15. Mai unterwegs. Der Hengst hat in jungen Jahren mit einem Gruppesieg auf sich aufmerksam gemacht. Im weiteren Verlauf der Karriere musste der Texas Charm-Sohn aber immer wieder aussetzen. Seit dem Herbst 2019 ist er aber wieder regelmäßig unterwegs und konnte die aktuelle Saison siegreich beginnen. Bis auf den sechsten Rang Ende Februar, wo die Partie auch sehr flott absolviert wurde, gab es nur noch Podestplatzierungen. Am 15. Mai musste der 6jährige ein wenig zu lange durch die Todesspur. Den dritten Platz verteidigte er aber mit "Klauen und Zähnen".
Mit ihren drei Siegen im Wintermeeting hat HELENA DI QUATTRO (10) ihre Qualität für dieses Niveau schon hinlänglich bewiesen. Aber der Start am 23. Januar ging nach ständiger Führung gründlich daneben. Im Einlauf wurde die Stute bis zum kleinsten Geld durchgereicht. Als Außenstehender vermutete man die sehr klebrigen Piste diesen Tages als Ursache. Das war vermutlich nur ein Teil des Problems. Wegen der seitdem andauernden Auszeit wird es auch noch andere Gründe für die schlechte Vorstellung gegeben haben. Das Quartier um Philippe Billard hat aber schon sehr häufig gute Heimarbeit geleistet und stellt 6jährige gleich wieder barfuß vor. Das sollte ernst genommen werden.
Auch CATCH MY LOVE (11) muss eine längere Auszeit kompensieren. Vor ihrer Übersiedlung nach Frankreich tat sich die 6jährige in ihrer Heimat Schweden schon ein wenig schwerer. Die Gewinne aus jüngeren Jahren belasten sie noch ein wenig. Drei Starts wurden von Mitte Januar bis Mitte Februar absolviert und drei Gelder wurden mitgenommen. Trainer Björn Goop saß beim letzten Versuch noch selbst im Sulky und ging nach schwachem Start die Aufgabe sehr offensiv an. is zur Spitze verbrauchte er wohl zu viel Pulver. Auch wenn sich das Duo zwischenzeitlich wieder ziehen lassen konnte, war sie am Ende ein wenig ermüdet auf den vierten Platz zurückgefallen.
In seiner Heimat galt HOLY WATER (12) als einer der besseren des Jahrgangs 2015. Auch die ersten Versuche in Frankreich waren mit Hoffnungen verbunden. Bei den Versuchen, die ausschließlich auf Gruppe-Niveau durchgeführt wurden, gab es auch immer Prämien. Eine schwere Verletzung im Sommer 2019 forderte aber eine lange Pause. Tomas Malmqvist bringt den Pastor Stephen-Sohn schon heute wieder ohne Eisen an den Start. Ein wenig Skepsis bleibt dennoch.
FLIGHT DYNAMICS (13) hatte nach seinem Wechsel nach Frankreich mit dem vierten Rang im Criterium Continental die Ziele selbst ein wenig höher gesteckt. Allerdings hat er auf deutlich niedrigem Niveau auch keinen besseren als den vierten Platz erreichen können. Unter dem neuen Übungsleiter Jerome Huguet endete auch der Start am 21. Februar auf dem ersten Platz hinter dem Podium. An dem Tag waren aber nur sechs Pferde unter Order. Die Pause wird erst heute beendet, was nur nach idealem Verlauf in die kleinen Gelder führen kann.
Offensichtlich reicht der eine Start am 26. Mai nach der Auszeit seit dem 08. Dezember noch nicht aus um hier wieder voll mitzumischen.
FEERIE WOOD (14) behält auch heute die Schuhe an und steht weiter unter Beobachtung. In Pontchateau fehlte in jedem Fall noch zu viel. Der Weg in die Wetten kann eigentlich nur bei einigen Ausfällen der besser Gemeinten gelingen.
Tipp:
FOR YOU MADRIK (3)
EQUINOXE (9)
FREDO GRIFF (2)
HELENA DI QUATTRO (10)
FIDELITY (7)
Für die Kombinationen: FIFTY BLACK (4) - CATCH MY LOVE (11)