Nachschau Mülheim, 08.06.2023
(mülheim-press) Wenn ein Mülheimer Pferd auf der Heimatbahn gewinnt gehen die Wogen der Begeisterung auf und vor den Tribünen besonders hoch. Im Dreijährigen-Rennen für die Stuten hatten die 7.000 Zuschauer am Feiertag aber auch allen Grund dazu. Extrabunt unter dem Niederländer Adrie de Vries galoppierte die Konkurrenz sozusagen aus den Hufen. Die für den Stall Mandarin von Hans Bierkämper (Dortmund) angetretene Fuchsstute lag zu Beginn des Rennens noch ganz hinten, ging dann auf der Gegenseite sukzessive nach vorne und avancierte in der Zielgeraden zur leichten Siegerin. Jockey de Vries kam zu diesem „Kistenritt-Erfolg“, weil der ursprünglich vorgesehene Reiter Robin Weber (24), ausgerechnet an seinem Geburtstag das erforderliche Gewicht nicht bringen konnte. Extrabunt war es egal, die Stute stiefelte zum ersten von drei Tageserfolgen ihrer Trainerin Yasmin Almenräder.
Denn eine halbe Stunde später machte es Wiesenstern (2,9) ihrer Stallgefährtin gleich. Unter dem Franzosen Lukas Delozier kämpfte sich die ebenfalls in den Farben des Stalles Mandarin angetretene, aber beim Endkampf mit dem Favoriten Macun nicht ganz gerade gebliebene Stute zum letztlich souveränen Erfolg. Die Rennleitung überprüfte den Rennverlauf, beließ es aber bei der urspünglichen Reihenfolge. Und schließlich kam in der finalen Prüfung auch noch Tagestreffer Nr. 3 für Yasmin Almenräder dazu. Dafür sorgte Stall Unias Funky Lady (3,3) unter der Belgierin Anna van den Troost.
Der erste Sieger beim Mülheimer Feiertag-Renntag hieß Princess (4,3:1) unter Jockey Martn Seidl bei den Zweijährigen. Sehr imponierend ließ die Stute aus der Zucht und im Besitz des Düsseldorfers Guido Schmitt den heißen Favoriten Wilko hinter sich. Am Ende war es ein leichter 3-Längen-Erfolg für den Schützling des Kölner Trainers Andreas Suborics, der anschließend meinte: „Sie hat sich heute für das Laufen in Iffezheim rehabilitiert. Die Stute erhält nun eine Pause, um im Herbst in den Auktionsrennen anzugreifen.“
Der Königsberger von Loeper Gedächtnis-Cup wurde zur Familiensache. Die Amateurprüfung gewann Antonia von der Recke für ihren Vater Trainer Christian auf Lake Sand (3,2). Der in Weilerswist vorbereitete Wallach setzte sich mit der Ausreißtaktik Start-Ziel auf dem schnellen Mülheimer Geläuf durch. Einen tollen Schlußspeed bot die Niederländerin Rowdown Roza (3,3) mit Amateurreiterin Nina Baltromei im Sattel für Trainerin Romy van der Meulen. Einen Überraschungserfolg gelang dem Niederländer Crocus (9,7) im Viererwett-Rennen. Die Reihenfolge Crocus – Donum Felix – Ready to Rumble – Korfu wurde nicht getroffen. Zur Doppelsiegerin avancierte Ginette (12,2) für ihre kopfstarke Besitzerschar des Galoppclub Deutschland. Dem Italiener Nicol Polli gelang der Außenseiter-Coup für den Düsseldorfer Trainer Sascha Srmczek.
Galopprennen waren Trumpf beim sehr gut besuchten Mülheimer Feiertag-Renntag. Die Rahmenbedingungen am Raffelberg hätten aber auch nicht besser sein können. Sonniges Sommerwetter bei warmen 24 Grad luden die Besucher auf der weitläufigen Parkbahn zum Verweilen ein. Die Zufriedenheit in den Gesichtern der Veranstalter war entsprechend. Und auch das Geläuf zeigte sich in perfektem Zustand. Mehr als 7.000 Besucher sorgten dann auch für die typische Raffelberg-Stimmung bei den Vollblut- und zwei Mini-Traber-Rennen.
„Heute war hier ganz schön was los, die Mülheimer haben heute ihre Galopprennbahn gestürmt“, resümierte ein sichtlich zufriedener Marc Hübner vom Vorstand des Rennclubs Mülheim mit einem Augenzwinkern.
Ausblick: Die nächste Galoppveranstaltung in Mülheim an der Ruhr findet am 16 Juli statt. Im Mittelpunkt steht dann das mit 25.000 Euro dotierte BBAG Diana Trial, eine Listenprüfung für dreijährige Stuten über 2.000 Meter.