Nachschau Dortmund, 16.01.2022
So etwas kann sich eigentlich niemand ausdenken: Nora Cronauer hat am Sonntag auf der Galopprennbahn in Dortmund-Wambel auf dem fünfjährigen Wallach Morning Love ihr erstes Vollblut-Rennen bestritten und gleich gewonnen. Sie machte sich damit selbst ihr schönstes Geburtstagsgeschenk, denn die Abiturientin feiert heute ihren 18. Geburtstag! „Ich kann es gar nicht in Worte fassen“, sagte Cronauer nach dem Rennen. „Ich habe gewartet, dass jemand kommt, konnte nicht glauben, dass wir da vorne allein sind.“
Die junge Amateurreiterin fährt mehrmals die Woche zum Training an den Stall von Christian Peterschmitt. Der Besitzertrainer von Morning Love bereitet seine Pferde auf dem Pirmanssteinerhof im saarländischen Bottenbach in der Nähe von Zweibrücken vor. Tatsächlich konnte keine der nachrückenden Pferde den 30,4:1-Außenseiter Morning Love in dem Ausgleich IV über 2.500m noch einholen. Er siegte leicht mit knapp zwei Längen vor Golden April, Camarov und Nadito. Die Viererwette in dieser Reihenfolge brachte eine Quote von 1.303,7:1.
Parol hoch überlegener Sieger
Einen Favoritensieg konnte Guido Göbel, Redakteur bei der Fachzeitschrift „Sport-Welt“, dagegen gleich zum Auftakt des Renntags vermelden. Göbel, der auch in Mannheim Rennen kommentiert, war kurzfristig für den erkrankten Stamm-Kommentator in Wambel, Pan Krischbin eingesprungen. In dem mit 5.500 Euro dotierten Ausgleich III über 1.950m bestimmte Maxim Pecheur auf dem fünfjährigen Parol (1,9:1) von Beginn an das Tempo und ließ nichts mehr anbrennen. Er gewann hoch überlegen mit 16 Längen vor Damavand.
„Der Plan war, von vorne zu gehen, wir hatten schon Mumm, dass wir nach Hause kommen“, sagte der Siegreiter, der den Erfolg als „gutes Omen für das Jahr“ wertete. Trainiert wird Parol von Bohumil Nedorostek in Hannover-Langenhagen, der direkt danach noch einmal feiern konnte. Mit dem Familienpferd Victorio (6,6:1) gelang der Erfolg im Ausgleich IV über 1.700m. Im Sattel saß Jose Silverio.
Müller gestürzt
Doppelsieger wurde auch Jockey Michael Cadeddu. Er konnte sowohl auf der siebenjährigen Zambala (7,0:1) für den Österreicher Markus Geisler als auch mit dem sechsjährigen Latino (6,7:1) für Ralf Rohne zum Abschluss des Renntages punkten.
Der Start des letzten Rennens verzögerte sich um 50 Minuten, da zuvor Cecilia Müller auf Baylee schwer gestürzt war. Sie klagte über Rückenschmerzen, konnte Arme und Beine aber bewegen, wurde dennoch vorsichtshalber per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Das Pferd blieb nach ersten Informationen unverletzt.
Der nächste Renntag in Wambel ist am kommenden Sonntag, 23. Januar.