Vorschau Frankreich Trab, 11.07.20
Der Samstag hat mit zwei Gruppe-Rennen sportlich bessere Aufgaben zu bieten, aber das gute Geld wird für die Wetter in der dritten Prüfung verteilt. Sechzehn Starter aus zwei Bändern und kein frischer Sieger machen das Rätsel perfekt. Im ersten Band scheint Elegant Tilly (5) aber für die ersten Fünf gesetzt zu sein. Der Wallach hat im Winter mit einem Doppelschlag beeindrucken können und ist wieder auf dem Weg zur Bestform. Ebenso ist Benuro D´Auvillier (9) bestens untergekommen. Aber die Pferde von der Grundmarke müssen sich ohnehin vor einem Alinea (13) in acht nehmen.
Prix Du Palais De Chaillot / 15.15h / 49.000 Euro - 2.875m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Enghien/110720030103
Referenzrennen:
Freitag, 19. Juni, Mauquenchy
https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-19/7500/1
BENURO D'AUVILLIER (9) - Vierter
DIABLO D'HERFRAIE (10) - Fünfter
DEXTER DES BAUX (7) - Siebter
DONUTS DELADOU (8) - unplatziert
-----2.875m-----
Wer EPSOM DES BROUSSES (1) auf seinem Schein hat, will die Königswette wohl alleine treffen. Der Wallach hat nach einem Jahr Pause nur ein Rennen absolviert und bleibt weiterhin beschlagen. Wunder sind für heute so gut wie ausgeschlossen.
Als Ausbilder von BOIS DU BOSNET (2) versuchte Franck Boismartel in den letzten Wochen einiges. Ohne Vordereisen, barfuß, diverse Catchdriver. Alles half nichts. Zwei Ausfälle und ein Minigeld waren die Ausbeute. Also zurück auf Null. Leo Abrivard wird den 9jährigen voll beschlagen kaum in die Wetten steuern.
Wenn Trainer Anthony Muidebled keinen Catchdriver verpflichtet, werden seine Starter gerne ein wenig unterschätzt. Aber der Mann leistet sowohl in der Arbeit zu Hause, als auch im Wettbewerb sehr ordentliche Ergebnisse ab. Eines der aktuellen Beispiele ist EKIANGO DE NILE (3), der nur den Start am 19. Mai brauchte, um wieder in Form zu kommen. Am 12. Juni flog er über die Mitteldistanz in Mauquenchy sofort in Front. Nach 700 Metern ließ er sich dort ablösen, war aber im Einlauf stärker als seine Zugmaschine. Nur der klare Favorit der Aufgabe konnte ihn deutlich in die Schranken weisen. Auch diese Aufgabe ist eines der Ziele des Sommers.
Auch wenn die Resultate im Mai und Juni nicht wirklich überzeugen konnten, waren die neunten Plätze von EVER PRIDE (4) nicht so schlecht. Ende Mai waren in der flotten Partie über die Mitteldistanz noch Reserven vorhanden, aber keine Lücke um in das Kleingeld zu laufen. Gaby Gelormini bemühte sich Mitte Juni erst gar nicht auf das Kleingeld aus zu sein und stärkte hinter den Platzierten die Moral weiter. Dennoch erwartete man nicht, dass es ausgerechnet Hugues Monthule ist, der das ehemalige Jahrgangspferd als Vierter in die Königswette steuerte. Im Schlussbogen noch an letzter Position liegend, musste er dem Prodigious-Sohn schon einen großen Speed abringen. Als schnellster im Einlauf flog er ganz außen an einem Pulk von Pferden vorbei. Heute wird es aber etwas schwieriger.
Besser als ELEGANT TILLY (5) kann man nicht in die Saison starten. Der Wallach war Ende Januar und Anfang Februar siegreich in Vincennes unterwegs. Der Hattrick wurde durch den Shutdown aber verhindert. Mit dem Auftritt am 08. Juni wurde der erste Grundstein für einen nächsten Treffer gelegt. Aus dem Zulagenband ließ Loic Guinoiseau den 6jährigen nur leicht antreten. Der fünfte Rang wurde durch den späten Ausfall eines Konkurrenten noch um einen Platz verbessert. Vor drei Wochen waren es erneut 25 Meter, die die Rückkehr auf die Siegerstraße verhinderten. Eric Raffin führte den Prodigious-Sohn behutsam bis an die Einlaufecke immer weiter in die Spitzengruppe. Das vordere Duo konnte in der Distanz aber wieder zulegen. Es wird also Zeit das der Siegfahrer Anthony Barrier zurückkehrt. Und endlich kann Elegant Tilly wieder von der Grundmarke eindrehen.
Nach über fünf Monaten Pause absolvierte CLOVIS MONTAVAL (6) für seine ehemalige Besitzerin einen blassen Abschied in Caen. Nach dem Verkauf ist Philippe Billard der neue Verantwortliche. Es wird eine harte Aufgabe dem 8jährigen neue Freude einzuhauchen. Enghien wird heute womöglich auch noch der verkehrte Schauplatz sein. Von der Form der Siege aus dem letzten Herbst ist nicht viel übrig geblieben. Außerdem wird er im fortgeschrittenen Alter auch das Eintreten aus dem Band nicht mehr lernen.
Bei seinen bisherigen drei Starts in Enghien konnte DEXTER DES BAUX (7) nicht überzeugen, die liegen aber auch schon Jahre zurück und können nicht mehr aussagekräftig sein. Aber auch die aktuelle Form ist ein wenig unbeständig. Nach der Corona-Pause hat sich der Wallach dreimal auf kleinerem Niveau präsentiert. Ende Mai gefiel er in Caen dabei am besten, weil er trotz der vier Eisen und Zulage innen noch spät anzog und knapp an der vierten Prämie scheiterte. Franck Leblanc schickte ihn bei den nächsten Auftritten also barfuß los. In La Capelle wurde er auch viel offensiver vorgestellt und übernahm unterwegs die Spitze. Obwohl er sich ablösen lassen konnte, ging er im langen Einlauf völlig unter. Mit mehr Defensive wurde am 19. Juni in Mauquenchy der kleinste Scheck mitgenommen. Dabei war er aber schon recht klar von Benuro D´Auviller und Diablo D´Herfraie gehalten. Der Trainer will aber beruhigen und glaubt weiter an den 7jährigen.
Am 05. März fand DONUTS DELADOU (8) in Caen ein passendes Handicap. Für die "Loser" des Winters ausgeschrieben, reichte eine frühe Führung und eine gute Tempoeinteilung auf der klebrigen Piste aus. Der Wallach hat es in der Folge in seiner regulären Klasse aber wieder schwer gehabt. Anfang Juni konnte er in Laval noch das fünfte Geld mitnehmen, agierte ein gutes Stück hinter dem besseren Quartett aber deutlich am Limit. Dreizehn Tage später versuchte Pierre Houel den 7jährigen ab der Mitte des Schlussbogens zum Speed zu überreden - vergeblich. Er blieb sehr blass und auch wenn der Trainer optimistisch ist, kommt er nicht auf den Schein.
Was sich im Hause Mottier geändert hat, seit Mathieu die Trainerlizenz besitzt, ist nicht überliefert. In jedem Fall ist die Form des Familien-Stalles hervorragend. Davon profitierte auch BENURO D'AUVILLIER (9), der im Referenzrennen einige der heutigen Gegner hinter sich ließ. Und dabei hatte der 9jährige nicht einmal einen idealen Verlauf. Vielleicht war Mottier auch überrascht über die Einsatzbereitschaft des Wallachs, und steuerte ihn deshalb sehr defensiv. Im letzten Bogen hatte er weit im Hintertfreffen noch volle Hände, aber keinen Platz sich zu entfalten. Der wurde erst Mitte des Einlaufs im Slalom gefunden. Als das letzte Hindernis umkurvt wurde, schoss der Wallach aber sofort in Richtung Treppchen, was aber knapp verpasst wurde. Mit der Moral und dem ersten Band ist heute auch viel möglich.
Auch wenn bei den ersten vier Starts nach dem Lockdown für DIABLO D'HERFRAIE (10) kein Sieg heraussprang, waren die Ergebnisse sehr ordentlich. Das Vertrauen von Stammfahrer David Thomain hätte am 19. Juni aber auch ein wenig größer sein dürfen. Erst an der Innenkante einsortiert, entschied sich der Sohn des Trainers im Laufe des Rennens für die zweite Spur, weil ein Führpferd gesichert war. Als im Schlussbogen die dritte Spur aufrückte, wartete er aber erneut. In der Distanz brauchte es eine Weile bis der Wallach auf die Aufforderungen reagierte. Dann kämpfte er sich aber zum fünften Rang. Da vor dem Gespann alles recht eng zu ging, kann man davon ausgehen, dass zu diesem Zeitpunkt die heutige Ausschreibung noch keine Rolle gespielt hat. Nur zwei Plätze besser und der 7jährige hätte nicht mehr von der Grundmarke abgehen dürfen.
-----2.900m-----
BE ONE DES THIRONS (11) hat im Vorjahr seine bislang beste Saison abgeliefert. Aber letzten Tag des Jahres verabschiedete er sich aber mit einer Disqualifikation in eine Pause, die auch im Galopp beendet wurde. Philippe Daugeard war Ende Februar darauf bedacht in der richtigen Gangart zu bleiben, ehe die nächste Auszeit, was endgültig auf gesundheitliche Probleme deutete. Zur Rückkehr bleibt er beschlagen und wird nicht auf dem Schein unterkommen.
Auch wenn DAYANA BERRY (12) am 02. Juni in Vichy unglaublich früh und sehr deutlich geschlagen war, darf man die Bazire-Farbe hier nicht vernachlässigen. Die 7jährige bringt eine Menge Klasse mit und geht im Vergleich zum letzten Auftritt gleich zwei Kategorien nach unten. Zudem hat sie nach der Corona-Pause nur zwei Rennen im Bauch und dürfte heute deutlich gesteigert auftreten. JMB schickt Alexandre Abrivard nach Paris, der auch der Steuermann für den letzten Treffer im November war.
ALINEA (13) ist in Frankreich schon so bekannt wie ein bunter Hund. Zum einen wegen seiner großen Laufgewalt, aber noch viel mehr wegen seinen unglaublich vielen ausfällen. Am 19. Mai zeigte er sich von der besten Seite und konnte die Zulage zur Hälfte des Rennens ausgleichen. Genau das war, wenn es funktionierte, auch eine gute Taktik. Nur diesmal verzichtete Charles Bigeon auf das Übernehmen der Spitze und legte den Rest des Weges in der Todesspur zurück. Mit viel Augenmaß reichte es genau auf der Linie. In Laval war die Beachtung dann schon wieder einen Tick größer, aber ungewöhnlicherweise patzte der 10jährige schon am Start. Eines bleibt aber wie immer. Geht er glatt, kann er hier Sieg Nummer seiner Laufbahn 22 feiern.
Der alternde BEST DU HAUTY (14) kam in den letzten Monaten gar nicht erst dazu seine beste Waffe einzusetzen. Sein Speed ist bekannt, aber die zurückliegenden Auftritte wurden allesamt mit vollem Beschlag absolviert. Zudem ist auch fraglich inwieweit der mittlerweile 9jährige noch bereit ist, den Einlauf herunterzufliegen. Weit hinter dem Feld in Laval unplatziert unterwegs gab es dahingehend zumindest keine positiven Anzeichen.
Während eines tollen Winters suchte Yves Dreux für seine BELLE LOUISE MABON (15) auch immer wieder anspruchsvolle Aufgaben aus. Ihre Zuverlässigkeit und der Speed brachten auch in den Gruppe-Rennen Prämien. Nach der Auszeit versuchte sie sich zuletzt dreimal auf Course B-Ebene und macht heute einen Schritt nach unten. Das wird sich wohl positiv auf das Ergebnis auswirken, denn am 24. Juni beendete die Derby Du Gite-Tochter nach langer Zeit ein Rennen unplatziert. Für ihren Geschmack war das Rennen schnell genug, aber ganz vom Ende des Feldes verpasste Trainer Dreux den Moment den Rückstand aufzuholen. Mit Schwiegersohn Eric Raffin kommt der Champion an die Fahrleine.
Christian Bigeon hatte am 17. Juni im Sulky von BE BOP HAUFOR (16) nur ein Ziel. Die Serie von vier Ausfällen musste beendet werden. Ewig weit hinter den Geldern gelang das Unterfangen als Achter. Dabei halfen die vier Eisen natürlich weiter. Heute kommt er wieder ohne Hintereisen an den Start und geht neben seinem Trainingspartner Alinea als Außenseiter ins Rennen.
Tipp:
ELEGANT TILLY (5)
BENURO D'AUVILLIER (9)
EVER PRIDE (4)
BELLE LOUISE MABON (15)
DIABLO D'HERFRAIE (10)
Für die Kombinationen: ALINEA (13) - DAYANA BERRY (12) - EKIANGO DE NILE (3)