Nachschau München-Riem, 28.05.2021
Der dreijährige Hengst Mendocino hat am Freitag auf der Galopprennbahn in München-Riem eine eindrucksvolle Vorstellung abgeliefert und scheint somit auf dem besten Weg ins Deutsche Derby Anfang Juli in Hamburg. Der überlegene Erfolg im Preis der bayerischen Spielbanken über 2.000m war der Höhepunkt des Renntags mit sieben Prüfungen am Freitagnachmittag, der wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattfand.
Guter Umsatz in der Viererwette
„Die Leistung war sehr gut, ich habe ihm nicht alles abverlangt“, sagte Siegreiter Rene Piechulek nach dem überlegenen Erfolg von Mendocino, der als 1,3:1-Favorit stolze 13 Längen vor Direct Power blieb. Dahinter belegten Shelby und Carolus die Plätze für die Viererwette, die 1.127,1:1 bezahlte und trotz nur acht Starter für 19.100 Euro Wettumsatz sorgte. „Sogar die beiden kurzfristigen Nichtstarter haben sich nicht negativ ausgewirkt, wir sind mit dem Umsatz in der Viererwette sehr zufrieden“, sagte Sascha Multerer, Geschäftsführer des Münchener Rennvereins. „Und wir haben einen Sieger gesehen, der München würdig im Derby vertreten wird.“
Bereits vor dem Rennen hatte die in Riem tätige Trainerin Sarah Steinberg betont, dass „Mendocino mein bester Dreijähriger im Stall ist“. Und sie fügte anschließend zufrieden hinzu: „Nach dieser Vorstellung werden wir wohl in die Union gehen. Er ist mein Liebling, deshalb reite ich ihn im Training selbst.“ Das Union-Rennen (Gruppe II) Mitte Juni in Köln gilt als wichtigste Vorprüfung für das Deutsche Derby, dem bedeutendsten Galopprennen in Deutschland.
Hans-Gerd Wernicke, Besitzer des Stall Salzburg, hat schon viele große Rennen gewonnen, aber noch nie das Derby. „Doch das sind Träume“, dämpfte er erst einmal die Erwartungen an Mendocino, der jetzt zeigen muss, ob er tatsächlich in der obersten Liga mitspielen kann. Die Chancen dafür scheinen jedoch nicht schlecht zu stehen. Denn der vom Gestüt Brümmerhof gezüchtete Hengst stammt von Adlerflug ab, dessen Nachkomme In Swoop im Vorjahr für das Gestüt Schlenderhan das Derby gewann.
100. Sieg für Marco Klein und drei Doppelsieger
Zu den sportlichen Höhepunkten zählten auch die zwei Ausgleich III-Rennen. Den Lotto-Bayern-Preis über 1.400m sicherte sich überraschend Mr Gent (29,7:1) mit Tommaso Scardino vor High Flight. Es war der 100. Sieg für Trainer Marco Klein aus Mannheim. Im Preis von Wettstar.de über 2.200m ließ Adrie de Vries auf dem dreijährigen Nacido (4,2:1) nichts anbrennen und siegte Start-Ziel vor Gallardo. Trainiert wird der Hengst von Yasmin Almenräder in Mülheim an der Ruhr.
Zum Auftakt des Renntags präsentierte sich die dreijährige Stute Jazzmatazz des Gestüts Brümmerhof in bester Form und gestaltete ihr Lebensdebüt über 1.400m zu einem überlegenen Sieg vor Aladar Ari. „Unser Ziel ist, sich nach oben Richtung Black Type zu arbeiten“, sagte ein zufriedener Dominik Moser, der in Hannover trainiert. Zu den für die Zucht besonders wichtigen „Black Type“-Prüfungen zählen Gruppe- und Listenrennen. Im Sattel der 1,5:1-Favoritin saß Wladimir Panov, der mit Gambia Star (3,2:1) auch das letzte Rennen des Tages über 2.200m gewann – für den Münchner Trainer Michael Figge.
Figge hatte zuvor schon mit vierjährigen Aoraki (5,0:1) über 2.000m gewonnen, die deutlich vor dem Favoriten Sparkling Moon blieb. Im Sattel saß Bauyrzhan Murzabayev, der zuvor schon mit dem sechsjährigen Tayfun (3,4:1) erfolgreich war – im Ausgleich IV über 1.600m für Marco Angermann in Leipzig.
Der nächste Renntag in Riem ist am Samstag, 12. Juni. Alle Ergebnisse von heute finden Sie auf der Homepage von Deutscher Galopp https://www.deutscher-galopp.de/gr/renntage/31833715