Nachschau Dinslaken, 08.03.2020
Der Niederländer gewinnt vier Rennen in Dinslaken – Garry und Ronja Walter durchbrechen die 100.000 Euro-Grenze – Kim Feelders und Kitou des Rabots holen sich den Wertungslauf zum Drensteinfurt-Cup der Amateure – Jackpot durch nicht getroffene Viererwette
(DINTRAB-Press/mf) Die kurzweilige Sonntagveranstaltung am Dinslakener Bärenkamp hatte in Niels Jongejans ihren herausragenden Fahrer. Fünfmal stieg der junge Niederländer in den Sulky und durfte sich viermal Blumen und Applaus abholen. Gleich zu Beginn des Nachmittags von Trainer Hans Wijngard als Fahrer verpflichtet, ließ Jongejans von der Spitze aus mit dem talentierten Fuscles Chess bei dessen ersten Lebenserfolg nichts anbrennen und kam zur Mitte des Renntags mit dem für das eigene Quartier aufgebotenen Velten Revenge nach demselben Muster, aber sogar noch überlegener zum Zuge. Kurzfristig hatte Jongejans die Fahrt hinter dem erstmals in Dinslaken gastierenden Devil übernommen, der auch außen herum ohne Führpferd kurzen Prozess mit der Konkurrenz machte. In der letzten Tagesprüfung musste sich sein Anhang nur ein paar Augenblicke gedulden, bis auch für Jasmine Dragon früh absehbar wurde, dass es an diesem Tag kein Verlieren geben würde. Mit 20, 23, 21 und 24 Euro für jeweils zehn Euro Einsatz konnten die Wetter, die Niels Jongejans ihr Vertrauen geschenkt hatten, unaufgeregt eine angenehme Rendite einfahren.
Spektakel im Drensteinfurt-Cup
Ohnehin war es ein Tag, an dem – zumindest bei der Frage nach dem Sieger – alles sehr formgemäß zuging. Mit exakt vierfacher Auszahlung waren Piet de Wit, mit dem Rob van Toor ebenfalls die Taktik von der Spitze aus wählte, und im Wertungslauf zum Drensteinfurt-Cup der Amateure Kitou des Rabots bereits die „längsten“ Sieger der ein wenig unter regnerischem Wetter leidenden Veranstaltung. Kim Feelders musste sich allerdings des Glücks der Tüchtigen bedienen, denn eigentlich war sie mit ihrem belgischen Wallach zu Beginn der Zielgeraden an zweiter Stelle innen hoffnungslos eingesperrt. Doch dann lief die neben ihr liegende und ein großen Rennen absolvierende Riesenaußenseiterin It’s Race Time etwas nach außen, öffnete unfreiwillig die Tür und musste sich selbst mit dem Ehrenplatz begnügen, dessen Bezeichnung selten so zutraf wie diesmal. Die Viererwette war mit den nachfolgenden Admiral Rower und Lannoo EV dennoch nicht getroffen, so dass am nächsten Dinslakener Renntag am 29. März ein Jackpot von fast 2.000 Euro zur Verfügung stehen wird.
Immer wieder Garry
Das mit Spannung erwartete Trabreiten, in dem Deutschlands siegreichster Satteltraber aller Zeiten Garry schon mit einem dritten Rang die 100.000 Euro-Grenze an Gewinnsumme übertreffen konnte, gestaltete der Zwölfjährige zu einer Demonstration. Von seiner ständigen Reiterin Ronja Walter trotz 25 Metern Zulage bereits nach halber Strecke in die Entscheidung geworfen, zog Garry 600 Meter vor dem Ziel an die Spitze und gab sie nicht mehr ab. Damit gewann die Dauer-Championesse auch das vierte in der laufenden Saison in Deutschland durchgeführte Satteltraben, und das erstmals in neuem Dress. „Acht Jahre bin ich in weiß geritten, da war mal etwas anderes fällig, und der Sponsor hat mir sogar komplett freie Wahl gelassen“, war nicht nur die Freude über den Sieg ihres als einzigartig in die Geschichte eingehenden Pferdes groß, und wurde noch ergänzt durch die in Anbetracht der nicht optimalen Verhältnisse fast sensationelle Tagesbestzeit von 1:15,9.
50 Siege
Nahezu vier Sekunden langsamer war Robbin Bot bei seiner Spazierfahrt mit dem Tipp des Tages Fast and Furious unterwegs gewesen, der seinem Namen diesmal keine Ehre machen musste, und auf den es bei zehn Euro Einsatz lediglich zwei Euro zu verdienen gab. Die waren allerdings früh sichergestellt, nachdem in dem ohnehin kleinen Fünferfeld zwei Mitbewerber kurz nach dem Start Galopp gegangen waren und im Anschluss an die nach 400 Metern übernommene Führung des Favoriten alle nahezu in Ehrfurcht erstarrten. Nach dem 24. Volltreffer in der Laufbahn des Dunkelfuchs-Hengstes darf der Jubiläumssekt allmählich kaltgestellt werden. Dass ein Drittel der gelaufenen Rennen von Damen gewonnen wurden, lag nicht zuletzt an Julia Knoch und dem elfjährigen Kalisco, der eine solch bemerkenswerte Siegzahl kürzlich vollendet hatte und diesmal Erfolg Nummer 26 landete. Das vorjährige Dinslakener Pferd des Jahres befindet sich in unverändert guter Form und könnte das seltene Kunststück vollbringen, den Titel zu verteidigen. Bis dahin ist es zwar noch eine lange Zeit, doch wie der aus zweiter Position angreifende Wallach die nach dem frühen Ausfall des gleich hoch eingeschätzten Escudo verbliebene Konkurrenz im Griff hatte, ließ den Schluss zu, dass dies kaum schon der letzte Treffer von Kalisco gewesen sein wird.