Nachschau Dinslaken, 04.10.2021
Sieben verschiedene Siegfahrer am Montagabend – Britt Grift, Cathrin Nimczyk und Ingrid Vermeer behaupten sich – Daniel Kloß, Jochen Holzschuh, Constantin Vergos und Robbin Bot die anderen Sieger – Kalisco galoppiert in die Rente
Der Trabrennsport lebt von seiner Breite. Und wie er das tut, war am Montag in Dinslaken zu besichtigen. In den sieben Rennen gab es sieben verschiedene Siegfahrer, darunter auch drei Siegerinnen. Unter den Triumphatoren an einem schon herbstlichen Oktoberabend waren einige, die nicht unbedingt Stammgast auf den Siegparaden der Trabrennbahnen sind, schon allein deshalb, weil sie nicht ständig in den Wagen klettern wie etwa der deutsche Champion Michael Nimczyk, der im übrigen bei der heutigen Rennveranstaltung leer ausging.
Feminine Note
Drei der sieben Rennen gingen an Fahrerinnen. Den Auftakt machte Cathrin Nimczyk mit ihrem Liebling Heavenly Dreamgirl, die bald nach vorn gezogen mehrfach Druck aushalten musste und dennoch am Ende überaus souverän voraus war.
Die junge Amazone Britt Grift hielt sich im Drensteinfurt-Cup mit Duke of Carless innen an dritter Stelle auf, kam rechtzeitig in Schussposition und attackierte durch den letzten Bogen, um sich mit dem 1,9:1-Favoriten mehr als deutlich durchzusetzen. Für Britt Grift war es erst der dritte Sieg ihrer noch jungen Laufbahn.
Im selben Rennen endete die Karriere von Kalisco, der bei seinem 100. Start vom Start weg das Kommando innehatte, Ende gegenüber den Dauerdruck dann aber mit einem Fehler quittierte. Im Galopp ging es so in den Ruhestand.
Den Schlusspunkt setzte Ingrid Vermeer, die mit Kay nach einer Rochade ständig führte, sich das Leben aber selbst schwer machte, weil sie allzu oft von der Innenkante nach außen abwich, doch am Ende reichte es für ihren zweiten Saisontreffer.
Flotte Sache
Daniel Kloß hatte sein erstes Rennen 2021 am 27. März mit Adrian Scott gewinnen können. Ein gutes halbes Jahr später legte er mit dem Hengst nach, pochte von ganz außen auf das Kommando und ließ in 16,7 über den kurzen Weg nichts anbrennen.
Wer weiß allerdings, was passiert wäre, wenn sich Jochen Holzschuh nicht so rettungslos festgefahren hätte mit Quara Mai. Gleich im Anschluss fuhr Holzschuh sich mit Hilda Piquenard aber mitnichten fest, sondern von der Spitze nach Hause, die Stute hatte sich deutlich genug angezeigt und legte die Maidenschaft ab.
Auch im nächsten Profirennen blieb Robbin Bot nur der Ehrenplatz. Mit King Idzarda verließ er – anders als die nur außen gehende Siegerin Niki Hanover – nie die Innenspur, hatte trotz dieser Ersparnis aber keine Möglichkeiten gegen eine läuferisch starke, aber im Bogen sich schief machende Stute in der Hand von Constantin Vergos. Doch auch Robbin Bot bekam noch sein Erfolgserlebnis an diesem Abend. Mit Lancaster folgte er lange dem Tempo bolzenden Milkos, nahm sich diesen im letzten Bogen zur Brust und war andere Ware. Damit war er einer der drei Unter-pari-Favoriten in der V6-Wette, die auch in den anderen drei Rennen ohne Außenseiter auskam und dennoch stattliche 1.639,9:1 zahlte
cb