Etappe Fünf ist in Wahrheit in dieser Saison erst das zweite Teilstück des Grand National Du Trot. Nach dem Auftakt in Amiens mussten Marseille, Lyon und Toulouse getrichen werden. Die Zahl "Fünf" spielt heute aber wohl dennoch eine entscheidende Rolle. Ein halbes Dutzend des starken Jahrgangs 2015 geht heute auf Punktejagd. Damit wird die Qualität in diesem Rennen stark angehoben, was nicht immer im Wettbewerb der Fall ist.
Auch Jean Michel Bazire greift wieder ins Geschehen ein. Der GNT wurde in den letzten Jahren in allen Statistiken immer vom ehemaligen Champion dominiert. Mit Fairplay D´Urzy (5) sind einige Punkte fest eingeplant. Der Sieg könnte aber über Fleche Du Yucca (6) gehen. Ihr Name "Pfeil" wird ihrem Speed immer wieder gerecht. Dafür muss es unterwegs aber auch flott zur Sache gehen. Auf ein schnelles Rennen hofft auch Eric Raffin, der mit Belle Louise Mabon (10) eine Stute mit ebenso hoher Endgeschwindigkeit steuert. Die Dreux-Farbe besitzt aber mehr Erfahrung auf diesem Niveau.
Grand National Du Trot V / 13.50h / 75.000 Euro - 2.825m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Le_Croise_Laroche/200520030101
-----2.825m-----
Für seinen persönlichen Restart hat sich BIKINI (1) wohl das schwierigste Rennen seiner Karriere rausgesucht. Zumindest hat er sich noch nie auf Gruppe-Niveau präsentiert. Seine Startschnelligkeit hat ihn mit einer bewährten Taktik schon oft in Königswette geführt. Franck Ouvrie lässt sich im Sulky des Niky-Sohnes gerne von der Spitze ziehen. Das könnte in diesem Fall auf Baron Daidou oder Fairplay D´Urzy hinauslaufen. Aber bis wohin reicht die Luft? Vor der Pause zeigte er aus der zweiten Startreihe das er auch einen gehörigen Speed besitzt. Insgesamt traut man ihm wohl nicht mehr als Rang Fünf zu.
Als 2 und 3jährige hat FIORELLA DE TED (2) noch eine vermeintlich großartige Zukunft vor sich gehabt. Im Sommer 2018 traten aber gesundheitliche Probleme auf, die eine lange Pause zur Folge hatte. Der Versuch einer Rückkehr im letzten Jahr wurde mit fünf Starts und nur einem siebten Rang mehr zum Fiasko. Seit September war die Up And Quick-Tochter nicht mehr auf der Piste. Ganz klar runter vom Schein.
BARON DAIDOU (3) wird immer mehr zum Aushängeschild für Trainer Cyril Chenu. Der mittlerweile 9jährige ist seit über zwei Jahren bei 29 Starts in Folge im Geld gelandet. Zeit genug also das Tempo anzuziehen. Im hohen Alter gibt er sein Debüt auf Gruppe-Niveau. Sein letzter Start nach einem ordentlichen Wintermeeting führte ihn nach Laval, wo er sich viel zu lange in der Todesspur aufhalten musste. Das er knapp das Podest verteidigen konnte, war immer noch eine starke Leistung. Heute hängen die Trauben aber deutlich höher.
ALTIUS FORTIS (4) ist nur noch ein Schatten, wenn man ihn mit einstigen Siegen in Vincennes vergleicht. In diesem Jahr gab es aber wieder einen Lichtblick. Am 29. Februar kämpfte er sich als großer Außenseiter noch auf den fünften Platz und damit in die Nähe von Baron Daidou. Am 04. März nutzte Trainer Gilbert Masschaele die erste Etappe im Grand National Du Trot, um seinem Schützling diesen Wettbewerb näher zu bringen. An dem Tag noch mit Eisen unterwegs wird man heute sehr viel ernster zur Sache gehen. Der Weg in die Königswette ist aber dennoch ein weiter.
Was für einen tollen Winter hat FAIRPLAY D´URZY (5) hingelegt. Zwei Siege und drei Ehrenplätze bei sechs Einsätzen sprechen für den Hengst. Lediglich im Criterium Continental war der Ready Cash-Sohn überfordert und endete unplatziert. Damit hat der 5jährige aber auch einen großen Sprung in Sachen Gewinnsumme gemacht und muss sich nun erstmals gegen die Älteren bewähren. Jean Michel Bazire hat dieses Engagement präzise vorbereitet und reist extra nach Le Croise-Laroche. Den ehemaligen Champion durften die zahlreichen Fans nach der Corona-Pause nur bedingt im Sulky bewundern. Der letzte Auftritt dieses Duos wurde am 23. Februar in Vincennes absolviert. Dabei hat JMB wieder einmal seine ganze Klasse aufblitzen lassen. Als der dritte Platz schon besiegelt schien, machte er seinem Partner noch einmal kräftig Beine und überlief die vorderen Pferde genau auf der Linie.
FLECHE DU YUCCA (6) gilt als eine der Aufsteigerinnen der vergangenen Saison. Und Trainer Jean-Philippe Dubois hat wohl weiterhin eine große Meinung von der Stute. Auch nach der Pause wartet er nicht auf eines der Jahrgangsrennen, dass es für 5jährige noch reichlich im Rennkalender gibt. Der Weg führt direkt in diese Etappe des Grand Nationol Du Tro, womit die Serie der Gruppe-Rennen fortgesetzt wird. Bis zum Dezember vorigen Jahres hatte die Spätzünderin noch gar keine Erfahrung auf diesem Niveau. Aber der Durchbruch gelang ihr sofort und eindrucksvoll. Nach dem Sieg im Prix Ariste Hemard gab es noch einen Ehrenplatz im "Continental" zum späteren Amerique-Sieger. Lediglich zum Abschluss des Wintermeetings landete sie nicht auf dem Podest. Als Vierte war der unterwegs viel zu langsame Verlauf nichts für das Speedmonster. Dabei platzierte sich die Prodigious-Tochter auch hinter Frisbee D´Am. Der erneute Gegner steht heute aber 25 Meter schlechter.
AS DE GODISSON (7) war schon in Le Croise-Laroche platziert. Das liegt aber zum Einen lange zurück und war nicht gegen Gegner wie die heutigen möglich. Vor der Auszeit zeigte der Trend deutlich abwärts, was auch der frühe Ausfall am 07. März auf der heutign Bahn unterstreicht. Die Abnahme der Eisen sollte an dem Status als großer Außenseiter nichts ändern.
-----2.850m-----
Der 9jährige BEST DU HAUTY (8) tut sich mittlerweile schwer seine Gewinnsumme zu verteidigen. Anfang März kämpfte auf dieser Piste er zu Beginn des Einlaufs noch mit Cantin De L´Eclair um ein besseres Geld. Bis ins Ziel verlor er aber wieder zwei Längen auf den Gegner. Und der Endspurt war einst seine größte Waffe. Er wird bessere Gelegenheiten finden um die Gunst der Wetter zu gewinnen.
FRIC DU CHENE (9) hat sich in den letzten Jahren nur gegen die besten seines Jahrgangs gemessen. Eine ganze Reihe von vorderen Platzierungen wurde durch gelegentliche Unsicherheiten durchbrochen. Vor allem auf den letzten Metern fiel die Entscheidung häufig auf einen Topspeed oder eben eine Galoppade. Gegen die Älteren hat er noch nicht so viel Erfahrung sammeln können. Aber auf dieser Piste gibt es eine gute Referenz. Kaum hat er die große Bühne verlassen, klingelte es endlich wieder. Am 07. März hinderte ihn auch nicht eine Pause am leichten Sieg. Heute muss noch eine Schippe draufgelegt werden. Aber in den Kombinationen bekommt er sein Kreuz.
Yves Dreux nutzte die Corona-Pause um sein Lot weiter in Schuss zu halten. Gleich der erste Starter war ein Sieger. Und das auch noch in einer Quinte in Vincennes, obwohl er von der Spitze gehörigen Druck aushalten musste. Heute spannt der Altmeister seine wohl beste Farbe für den Schwiegersohn und amtierenden Champion Eric Raffin an.
BELLE LOUISE MABON (10) agiert seit langer Zeit in einer überragenden Form. Für eine Top-Platzierung braucht die speedige Stute aber auch ein passendes Rennen. Den GNT nutzte die 9jährige schon öfter für Ausflüge in die Provinzen. Als Vierte im letztjährigen Finale setzte die Derby Du Gite-Tochter aber ein echtes Ausrufezeichen. Ein weiteres war der letzte Start vor dem Break. Etappe Eins wurde als Vierte beendet, aber der Speed war mehr als beeindruckend. Zu Beginn des Einlaufs hatte sie fast noch das gesamte Feld vor sich. Bis eine Lücke kam, musste Dreux noch einen Moment warten. Dann sahen die beiden Tageslicht und Belle Louise schaltete sofort den Turbo ein. Ein verstecktes Rennen ist auch heute wichtig, aber die Lücke muss etwas früher kommen.
Genie und Wahnsinn liegen bei FAKIR DU LORAULT (11) dicht beisammen. Auch sein Stammfahrer Francois Lecanu zeigt im Sulky des besseren Jahrgangspferdes immer wieder zwei Gesichter. Die stattliche Gewinnsumme könnte größer sein, aber viele Vorträge durch die Todesspur verhinderten noch bessere Prämien. Ende November gab es nach fast einem Jahr wieder einen Volltreffer, der mit großem Speed leicht ausfiel und für die Anhänger fürstlich belohnt wurde. Zu Beginn diesen Jahres, nach dem "Continental", aber auch der zweiten Ausfall in Folge. Wieder einmal auf weite Wege geschickt, gab es im zweiten Bogen einen groben Patzer. Den zweiten Fehler, der zur Disqualifikation führte, forderte Lecanu mit einer vorschnellen Aufholjagd geradezu heraus. Anfang Febraur wurde ihm mit vollem Beschlag wieder mehr Sicherheit vermittelt. Die Pause wird in seinem Fall auch geholfen haben. Die Klasse des Pferdes dürfte für einen Auftritt in der Wette reichen.
Auch wenn sich Franck Anne für den Sulky von ELITE DU RUEL (12) entschieden hat, darf man die Timoko-Tochter als zweite Farbe ansehen. Der Trainer bringt sie zwar barfuß auf das Geläuf, aber die Abwesenheit seit September und die gute Konkurrenz wiegt einfach zu schwer.
Einen Großteil seiner Gewinnsumme hat DROLE DE JET (13) mit dem überraschenden Sieg im Großen Preis der UET 2017 geholt. Aber auch in seiner Heimat hat der Hengst große Leistungen gezeigt. Seit September 2019 gab es aber gesundheitliche Einschränkungen, die sich deutlich auf die Form auswirkten. Auch nach einer Pause wurden die drei Versuche in Vincennes nicht belohnt. Pierre Vercruysse ist aber für heute wieder mehr als guter Dinge. Damit ergeben sich zwei Möglichkeiten. Man streicht den formlosen Kandidaten oder vertraut der Aussage des ehemaligen Weltmeisters, der sonst nicht für große Ansagen bekannt ist. Wenn sein Schützling wieder fit an den Start kommt, ist er im Ziel auch in der Quinte.
Genau wie der siegreiche Fric Du Chene nutzte CANTIN DE L´ECLAIR (14) den 07. März für einen Ausflug nach Le Croise-Laroche. Als Dritter war der ehemalige Seriensieger wieder gut unterwegs, zumal er heute keine 25 Meter Zulage auf Fric Du Chene zu absolvieren hat. Die Kategorie lag dabei deutlich unter der heutigen, aber auch schon in den Wochen zuvor gab es kleine Ansätze. Heute stellt sich die Frage, ob der Wallach den Aufwärtstrend fortsetzen kann. Der Trainer ist zuversichtlich, weil der erstmals eingesetzte geschlossene Zaum neue Kräfte freigesetzt hat. Man kann mit der gleichen Aufmachung rechnen, aber nicht unbedingt mit dem gleichen Resultat.
Mit FRISBEE D´AM (15) hat Richard Westerink endlich wieder eine starke Farbe im Stall. Der Hengst hat sich auf Jahrgangsebene mehrfach mit dem einzigartigen Face Time Burbon messen müssen. Bei diesen Duellen war der Ehrenplatz praktisch das Maximum. Im Winter gab es auch diverse Ausfälle, wovon mindestens bei zweien Stammfahrer Alexandre Abrivard eine Mitschuld zugesprochen bekommt. Er steuerte den The Best Madrik-Sohn jeweils zu nahe an den Vordermann. Der 5jährige reagiert in solchen Situationen sehr empfindlich. Bleibt er auf den Beinen kann er nahezu jedes Tempo mitgehen und ist in der Lage seine Position zu verteidigen. Die vordere Lage muss aber heute erst nach Ausgleichen der Zulage erreicht werden.
-----2.875m-----
Franck Anne geht als Trainer von BEAU DE GRIMOULT (16) trotz der Höchstzulage positiv an die Aufgabe heran. Für das Comeback hat er Jean Francois Senet engagiert, der den letzten gemeinsamen Start siegreich gestalten konnte. Das war aber nicht nur ein anderer Untergrund, sondern auch eine ungleich leichtere Aufgabe. Im letzten Winter konnte der Wallach wegen Atemwegsproblemen nur bedingt eingesetzt werden. Auch die Ergebnisse waren nicht beeindruckend. Der letzte nennenswerte Start wurde zum Abschluss des Grand National Du Trot im Vorjahr absolviert. Als Fünfter hielt er sich in Mauquenchy wacker, musste dort aber auch nur ein Band aufholen. Mittlerweile war der 9jährige seit Mitte Januar nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen. Heute wird wohl weniger Geld verdient als es der Trainer gerne hätte.
Tipp:
FLECHE DU YUCCA (6)
FAIRPLAY D´URZY (5)
BELLE LOUISE MABON (10)
FRISBEE D´AM (15)
DROLE DE JET (13)
Für die Kombinationen: FRIC DU CHENE (9) - FAKIR DU LORAULT (11) - BARON DAIDOU (3)