Nachschau Dinslaken, 18.07.2020
Der Niederländer gewinnt mit Jade Newport, Venture Capital und Fast and Furious – Vierter Trainerpunkt für Wolfgang Nimczyk durch Icebear Newport (Thomas Maaßen) – Vier Kampfankünfte bei den Amateuren – Graf Bismarck (Nico Böker) sprengt die Viererwette
Schon im Vorfeld hatte das zehn-Rennen-Programm am Freitagabend am Dinslakener Bärenkamp für Interesse gesorgt, waren doch erstmals wieder Zuschauer in begrenzter Zahl zugelassen und die Prüfungen zudem ansprechend besetzt. Auf dem Geläuf hielten Pferde und Fahrer dann auch, was man sich von ihnen versprochen hatte.
Robb Bot zunehmend überlegen
Gleich zu Beginn der Veranstaltung und später noch mehrfach kamen die Fans spannender Endkämpfe auf ihre Kosten. Dabei war zunächst Robbin Bot hinter Jade Newport schon nach halber Strecke von innen nach außen gewechselt, um nicht eingesperrt zu werden, und musste sich fortan ohne Führpferd das Rennen selber machen. Die vierjährige Stute setzte sich dennoch bis zum Schluss fein ein, wäre aber beinahe von dem auf dem ersten Runde weit aus dem Rennen liegenden Italian Dynamite abgefangen worden. Robbin Bot glaubte das sogar und war als vermeintlich Geschlagener gleich in den Stall gefahren, um nach Auswertung des Zielfotos gerne doch noch zur Siegerehrung zu erscheinen. Bei seinen beiden weiteren Erfolgen musste Bot sich nicht so sehr anstrengen. Der Debütant Venture Capital zog mit einem Zwischenspurt schon im zweiten Bogen nach vorn und ließ die Konkurrenz in der Zielgeraden ebenso überlegen stehen wie Tipp des Tages Fast and Furious, der auf der Marathondistanz von 2.900 Metern schon in der ersten Kurve das Kommando übernommen hatte und dann nur noch seine Pflicht erledigen musste.
Amateure sorgen für Spannung
In nicht weniger als vier Amateurfahren ging es spektakulär, teilweise sogar dramatisch zu. Sehr knapp war es dabei auf der Steherdistanz, wo Topfavoritin Ann Boleyn vom Fleck weg das Kommando hatte, sich auf den letzten Metern in der Hand von Europameisterin Samantha Stolker aber mächtig strecken musste, um die angreifenden Loverboy Vrijthout und Donna Leone H hauchdünn abzuweisen. Auch beim nicht unbedingt zu erwartenden Treffer von Dreamline Promise fiel die Entscheidung erst auf der Ziellinie. Willem Hendriks hatte den 105:10-Außenseiter hinter dem führenden Velten Moon River geschont und war auf freie Bahn gekommen, als der sich mit Erreichen der Zielgeraden hatte abzusetzen versucht. Mit durschlagendem Speed konnte Dreamline Promise das Blatt mit dem letzten Schritt wenden. Auch zum Abschluss stand der Sieger erst spät fest. Nachdem sich die vorderen Pferde durch ein Privatduell gegenseitig „geschafft“ hatten, kamen die geschonten zum Zuge, doch musste Favorit Icebear Newport in der Hand von Ex-Champion Thomas Maaßen alles geben, um drei hartnäckige Angreifer auf Distanz zu halten, wodurch sich Trainer Wolfgang Nimczyk nach den drei Siegen von Robbin Bot einen weiteren Punkt gutschreiben lassen konnte.
Jackpot abgestaubt
Äußerst dramatisch ging es im ebenfalls den Amateuren vorbehaltenen Rennen mit Vierwette zu. An der Spitze beharkten sich von Beginn an Ex-Profi Frank Kelm und Samantha Stolker, die den zweiten Sieg einfahren wollte, sich im Dauerduell aber aufrieben. Als der führende Good Game BR im Einlauf die gerade Linie nicht halten konnte, ließ sich der dahinter liegende Niko Böker nicht zweimal bitten und fuhr mit dem eigentlich hoffnungslos festsitzenden 336:10-Außenseiter Graf Bismarck durch die Lücke. Ein „Abstauber-Tor“ des bekennenden Fußballfans. Obwohl mit French Kiss, Handy Wise und Good Game BR drei Mitfavoriten auf den Plätzen landeten, wurde die Viererwette nicht getroffen, so dass demnächst ein Jackpot zur Verfügung steht.
Keine Überraschungen
Ein Trabreiten eröffnete die V6-Wette und hätte fast die Mehrzahl der Wettscheine platzen lassen, doch der nach halber Strecke nach vorn gegangene längste Außenseiter Irrwisch musste sich auf den letzten Metern dem Schlussangriff des hinter ihm geschonten Fiobano (Lea Ahokas) beugen.
Weniger aufregend verlief es beim Sieg von Pokerface PS, dessen Fahrer Jochen Holzschuh schon vor dem Rennen angemerkt hatte, dass der Hengst es diesmal doch leichter anträfe als zuvor. So machten beide mit der Konkurrenz auch Start-Ziel kurzen Prozess.
Endlich!
Sechsmal bei bislang 19 Starts war Adrian Scott schon Zweiter gewesen, zu einem Volltreffer hatte es bislang jedoch nicht reichen wollen. Davon ließ sich Trainer-Urgestein Klaus Horn aber nicht entmutigen, schickte den Hengst 600 Meter vor dem Ziel entschlossen an die Spitze und hielt das Tempo hoch genug, um bis ins Ziel niemanden mehr in seine Nähe zu lassen. 141 Euro konnte sein Anhang für zehn Euro Einsatz kassieren. Zusammen mit Dreamline Promise würzte Adrian Scott auch die ansonsten nicht allzu schwere V6-Wette, so dass es für die begehrten sechs Richtigen fast 1.000 Euro gab – für 20 Cent Grundeinsatz.