Quinte 06. Aug 13.50h Enghien
Enghien hat in dieser Königswette für 7-10jährige eine schöne Mischung aus zahlreichen chancenreichen Kandidaten gefunden. Das auch zahlenmäßig etwas besser besetzte zweite Band steht dabei im Fokus. Mit Diablo Du Noyer (16) und Dream De Lasserie (13) sind die zwei ersten Sieganwärter gefunden. Aber auch Dostoievski (9) aus dem Stall Bazire gehört in die engeren Überlegungen. Heute muss Alexandre Abrivard den nicht ganz einfachen Wallach beibringen, unterwegs nicht alle Körner zu verbrauchen, wie es Ende Juni der Fall war. An der Grundmarke ist Dona Viva (6) bis auf wenige Euro perfekt untergekommen und wird wohl früh in vorderer Linie zu sehen sein. Dazu kommen mit Alinea (15) und Black Jack From (12) zwei Traber, die nicht immer in der richtigen Gangart zu haten sind, aber an einem guten Tag alle schlagen können.
Prix De La Concorde / 13.50h / 49.000 Euro - 2.875m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Enghien/060820030201
-----2.875m-----
BOIS DU BOSNET (1) tut sich schon seit geraumer Zeit sehr schwer in die Gelder zu kommen. Der Weg in die kleinere Zentrale nach Enghien dürfte schon eine Latte zu hoch sein. Auch die häufigen Unsicherheiten lassen den 9jährigen schwer auf den Schein kommen.
Ende letzten Jahres wechselte DANSEUR BAROQUE (2) in das belgische Quartier von Christophe De Groote und hat seitdem immer etwas zu seinem Hafer dazu verdient. Auch auf französischem Boden hat er wieder seine Spuren hinterlassen. Mitte Juni verbesserte er seinen Rekord in Mauquenchy auf 11,7 und konnte als Dritter noch lange um den besseren Podestplatz mitkämpfen. Sein letzter Auftritt wurde an Ort und Stelle über die Mitteldistanz absolviert. Im Einlauf konnte Francois Lagadeuc dem 7jährigen mächtig Beine machen, aber der Speed wurde nicht bis ins Ziel durchgezogen. Als Siebter wurde der kleinste Scheck eingesammelt. Über eine Außenseiterrolle kommt der Wallach heute aber nicht hinweg, weil die Konkurrenz noch einmal mehr Qualität als zuletzt mitbringt.
DIANE DES LOYAUX (3) hat in ihrer Karriere nur zweimal Enghien besucht. Beide Starts stammten aus dem letzten Sommer und wurden siegreich beendet. Von November bis Mitte Mai wurde eine Startpause eingelegt, die mit Rang Drei in Vincennes perfekt überwunden wurde. Und das Rennen selber sah noch sehr viel besser aus, als das blanke Ergebnis. Matthieu Abrivard ließ die Stute im zweiten Bogen in Richtung Spitze antreten. Kurz vor dem Übernehmen der Tete unterlief der 7jährigen aber ein schwerer Fehler, der sie zurück ins Mittelfeld warf. Von dort musste der Trainer defensiver zur Sache gehen. Ende des Schlussbogens noch einmal nach innen gewechselt, um stets einen Rücken zu bekommen, konnte er von dort aus im Einlauf wieder zu einer letzten Attacke ansetzen. Anfang Juni gab es in Mauquenchy wieder einen Fehler, der diesmal nur hundert Meter vor dem Ziel nicht mehr auszubügeln war. Dabei wurde der sichere Ehrenplatz verschenkt. Versäumtes wurde dann aber bei der Generalprobe nachgeholt. Für den Sieg sieht der Coach sie nicht, aber die Wetten sollten mit dem Duo aufgebaut werden.
Der startschnelle DONUTS DELADOU (4) hat im Referenzrennen am 11. Juli die bislang beste Leistung nach der Corona-Pause abgeliefert. Pierre Houel konnte den Wallach sofort an zweiter Position innen einparken, wurde aber nach Führungswechseln ein wenig weiter druchgereicht. Im Einlauf musste der Stammfahrer ein wenig auf die Suche nach einer Lücke gehen und fand diese auch rechtzeitig. Der 7jährige war schnell im Sprintmodus, verlor aber auf den letzten 80 Metern eine Länge auf die besser Platzierten Clovis Montaval und Belle Louise Mabon. In etwa in dieser Größenordnung wird auch heute sein Resultat eingeordnet, wobei der Sprung unter die ersten Fünf nicht auszuschließen ist.
Der Ankauf des 8jährigen CLOVIS MONTAVAL (5) im Frühjahr und der damit verbundene Quartierwechsel, schien im Vorfeld wenig vielversprechend. Aber Philippe Billard leistete gute Arbeit und hat dem Wallach neues Leben eingehaucht. Franck Nivard hat ihn im Referenzrennen am 11. Juli sehr geduldig vorgestellt und musste, nachdem sich die Lücke im Einlauf ergab, kurz darauf noch einmal korrigieren. Es reichte dennoch um Belle Louise Mabon und andere Gegner des heutigen Tages zu halten. Auch am 29. Juli machte "Francky" nie die Hand auf und ließ den Qualmio De Vandel-Sohn von weit hinten auf den vierten Rang laufen. Vermutlich war die Aufmerksamkeit zu dem Zeitpunkt schon stark auf heute ausgerichtet.
DONNA VIVA (6) hat sich in diesem Jahr stark gesteigert. Auch wenn es in der bisherigen Saison noch nicht einen Volltreffer gab, war der positive Trend deutlich erkennbar. Aktuell wurde mit dem Ehrenplatz in Enghien der vorläufige Höhepunkt erreicht. Dabei gab sie sich bis ins Ziel nur ganz schwer geschlagen und nahm eine neue Marke mit. Trainer Dominik Locqueneux hat sich heute für Catchdriver Gabriele Gelormini entschieden. Sicher eine gute Wahl, denn der Italiener kann mit seinen Startqualitäten das erste Band voll ausnutzen. Die perfekt passende Ausschreibung sollte in die Quinte führen.
-----2.900m-----
COLORADO BLUE (7) ist immer noch viel zu weit von der Form des Vorjahres entfernt. Am 29. Juli versuchte Francis Neirinck den Wallach so gut wie möglich zu verstecken. Trotzdem verlor er in der finalen Phase den Kontakt zum Feld. Das dürfte heute ähnlich verlaufen.
Was Philippe Daugeard mit seinem BE ONE DES THIRONS (8) vorhat, bleibt den Außenstehenden bislang noch verborgen. Genau wie bei den letzten drei Starts, bleibt der Wallach auch heute voll beschlagen. Womöglich sollen die Ausfälle aus dem Winter mit der Hilfe der Eisen vermieden werden. Und auch in dieser Aufmachung ist der 9jährige nicht ganz chancenlos. So hat der Roi Du Coq-Sohn bei seinen ersten beiden Starts im Juli mit einer guten Endgeschwindigkeit überzeugt. Der dritte Versuch am 29. des Vormonats führte über zu weite Wege durch die Todesspur, so dass diesmal auf den finalen Metern der Rückwärtsgang eingelegt wurde. Es reichte aber immer noch für das vorletzte Geld.
DOSTOIEVSKI (9) hat die Corona-Pause schnell überstanden und Ende Mai mit Eric Raffin in Laval siegreich und in neuer Rekordzeit aufgetrumpft. Über die Mitteldistanz investierte der Champion in der Anfangsphase zwar einiges für die Spitze, konnte in der Folge das Tempo aber perfekt einteilen. So lösten sich die beiden zum leichten Treffer in starken 11,6. Der Sohn des Trainers Bazire wählte am 24. Juni in Vichy eine, sagen wir, ähnliche Taktik. Ebenfalls über den kurzen Weg war er früh an der Spitze aufgetaucht, konnte aber an diesem Tag nur schwer reguliert werden. Die Folge war eine viel zu hohe Pace, die einen zwischenzeitlichen Vorsprung von sicher vierzig Meter brachte. Es kam was kommen musste und der Wallach brach im Einlauf ein und konnte nicht einmal mehr ein Geld mitnehmen. Für ein besseres Abschneiden musste am 16. Juli in Les Sables D'Olonne wieder Raffin in den Sulky. Und er löste die Aufgabe als Dritter zufriedenstellend. Wieder mit Macht in Front gezogen, konnte er die Farbe des Ecurie Des Charmes sehr viel besser handeln. Als Ende gegenüber der Favorit aufzog, ließ er diesen klug gewähren, und hatte genau deshalb genügend Reserven, um letztlich Rang Drei zu sichern. Diese Feinarbeit muss heute Alexandre Abrivard beweisen.
Seit weit über zwei Jahren hat CASH DU RIB (10) kein Rennen mehr gewonnen. Dennoch ist er unter vielen Anhängern des Sports sehr beliebt, weil er in seiner hohen Gewinnklasse immer ans Maximum geht. Der Einsatz verschafft dem Wallach immer wieder gute Gelder, was auch aktuell zu einer guten Phase führte. Der Sommer in Enghien scheint dem 8jährigen auch besser zu gefallen als die Grande Piste in Vincennes. Am 04. Juli versuchte Jean Luc Dersoir vergeblich den späteren Sieger unter Druck zu setzen. Den Rest des Feldes hielt er aber sehr sicher auf Distanz. Nur vier Tage später kam er im Trabreiten gar nicht zurecht, wobei der Fokus sicher schon auf dem Start am 22. Juli lag. Obwohl der Ready Cash-Sohn beim Aufrücken im letzten Bogen in der dritten Spur hängen blieb, zog er einige Längen hinter dem siegreichen Dream De Lasserie für den dritten Rang voll durch. Damit gehört er erneut auf den Schein.
Der Sattelspezialist BOSTON TERRIE (11) ist wieder auf der Suche nach einem passenden Trabreiten und überbrückt die Zeit mit dieser Aufgabe. Dabei wird eine große Überraschung praktisch ausgeschlossen.
Mit David Thomain im Sulky ergibt sich für BLACK JACK FROM (12) eine interessante Kombination. Der 9jährige ist mit seinem fortgeschrittenen Alter noch nicht am Ende seiner Kräfte. Aber er kämpft immer noch mit seinen vielen Unsicherheiten. Die Disqualifikationen wechseln sich derzeit mit Platzierungen ab, aber beim sechsten Platz am 16. Juli in Les Sables D'Olonne hab es auch einen schweren Patzer. In einem recht kleinen Feld unterwegs sehr aussichtsreich gelegen, verlor er an der letzten Ecke heftig das Geläuf. Selbst einer der Gummischuhe flog im hohen Bogen über die Piste. Ein Pulverfass bleibt er wohl immer, aber die Frage nach der Länge der Lunte wird jeden Start neu bewertet.
Wenn Romain Derieux die Eisen bei DREAM DE LASSERIE (13) entfernt, ist die Maßnahme schon fast eine Garantie für Erfolg. 20 der 25 Starts in dieser Konstellation wurden unter den ersten Dreien beendet, wobei der Schwierigkeitsgrad nicht immer so groß wie heute war. Eine Zulage kann der Hengst sicher wegstecken. Das bewies er vor zwei Wochen an dieser Stelle, wo er im Course C aber schon fast "reingeschmissen" war. Lediglich ein wieder erstarkter Crescendis konnte ein wenig Gegenwehr leisten. Die insgesamt sehr stabile Form, die wohl die bisher beste im Leben des 7jährigen ist, macht ihn hier unverzichtbar.
Eigentlich hatte BELLE LOUISE MABON (14) es am 18. Juli an dieser Stelle alles passend angetroffen. Ein verdecktes Rennen, welches unterwegs die richtige Pace hatte. Eine rechtzeitige Lücke zum Angreifen, aber der bekannte Speed wurde an diesem Tag nicht wirklich gezündet. Es reichte aber immer noch für einen sechsten Rang, der in guter Gesellschaft ein wenig wertvoller war, als der fünfte Platz eine Woche zuvor. Mit Damien Bonne ist das Komplettieren der Quinte aus dem zweiten Band nicht ausgeschlossen.
ALINEA (15) hat bis zur Altersgrenze nicht mehr viele Starts auf französischem Boden vor sich. Ob die Wetter das "Enfant Terrible" dann vermissen werden? Natürlich hat sich der schwierige Wallach mit seinen zahlreichen Fehlern nicht immer Freunde gemacht. Dann gab es aber auch die Siege, die für sein Können wegen der vielen Unsicherheiten überdurchschnittlich gut bezahlt wurden. Das war auch am 11. Juli der Fall, als der Baccarat Du Pont-Sohn einen ganzen Teil des heutigen Feldes überlegen abgefertigt hat. Ende Mai zeigte sich der 10jährige in Laval aber noch ein wenig "grün". Nach einem für ihn ungewöhnlich frühen Fehler in der Startphase konnte er zwar auspariert werden, war er aber nur unplatziert in der Wertung. Welches Gesicht sehen wir heute?
DIABLO DU NOYER (16) ist schon so etwas wie ein Spezialist für die Königswette geworden. In diesem Jahr startete der Hengst fünf Mal. Alle Rennen wurden dabei in Verbindung mit der Quinte absolviert. Der Auftakt war mit dem Ausfall in Cagnes-Sur-Mer noch dürftig. Aber schon Mitte Februar holte er sich in Vincennes nach einem starken Vortrag von Eric Raffin den Treffer in Vincennes. Noch mehr Eindruck hinterließ aber der nächste Start Ende Mai. Über drei Monate Pause konnten den Ehrenplatz in Laval nicht verhindern. Und das obwohl der Jasmin De Flore-Sohn unheimlich lange eingesperrt war. Erst gute 100 Meter vor dem Ziel fand das Duo einen Ausweg und flog sofort zum zweiten Rang. Nachdem der Trainer Mitte Juni die intensive Vorbereitung für den letzten Start mit vier Eisen selber vornahm, konnte Catchdriver Raffin wieder einen dritten Platz holen. Die lange Führung im Course A in Enghien, in Verbindung mit dem langen Einlauf, stellte sich aber als zu hart heraus. Obwohl die beiden noch Mitte des Einlaufs eine deutliche Führung inne hatten, wurde es auf der Linie nochmal ein sehr eng. Soeben konnte der kleinste Podiumsplatz verteidigt werden. Aus dem zweiten Band wird wohl eine andere Taktik notgedrungen das Rezept sein. Das sollte dem 7jährigen auch wieder besser schmecken.
Tipp:
DIABLO DU NOYER (16)
DREAM DE LASSERIE (13)
DOSTOIEVSKI (9)
CLOVIS MONTAVAL (5)
DONNA VIVA (6)
Für die Kombinationen: ALINEA (15) - BELLE LOUISE MABON (14) - DIANE DES LOYAUX (3)