Nachschau Baden-Baden, 28.08.2024
(mh) – Dass nach einem der wichtigsten Rennen für zweijährige Pferde hierzulande am Mittwochnachmittag auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim die deutsche Nationalhymne gespielt werden würde, hatten nur wenige der 5.900 Zuschauer geglaubt. Doch die hierzulande trainierten Youngsters machten die Entscheidung im 151. Renate und Albrecht Woeste – Zukunfts-Rennen (Gruppe III, 55.000 Euro, 1.400 m) unter sich aus. In einem ungemein spannenden Highlight am dritten Tag der Grossen Woche 2024, gesponsert vom Ehrenpräsidenten von Deutscher Galopp und seiner Ehefrau, triumphierte die im Besitz des Gestüt Park Wiedingen von Helmut von Finck stehende Santagada als 12;5:1-Außenseiterin unter Top-Amazone Sibylle Vogt.
Vom allerletzten Platz im siebenköpfigen Feld überspurtete die Tochter des kürzlich leider abgetretenen Ausnahme-Deckhengstes Soldier Hollow noch alle Gegner und kam mit einer dreiviertel Länge Vorsprung zur Siegprämie von 32.000 Euro. Santagada verteidigte damit nach zwei Starts ihre weiße Weste. Für den Kölner Trainer Peter Schiergen machte der ebenfalls sehr stark nachsetzende Zweite Dhitjari, der Ritt von Stalljockey Bauyrzhan Murzabayev, ein Traumergebnis perfekt. Auch die Auenquellerin Turf Sumy packte als Dritte noch mächtig an.
Dagegen hatte der klare Favorit Assertively aus England von der Spitze aus früh genug und belegte lediglich Rang vier vor dem ebenfalls weiter vorne erwarteten Franzosen Supido, der Fußball-Star Antoine Griezmann gehört. Balzarini und Let’s Attack konnten wenig beeinflussen.
STIMMEN:
Sibylle Vogt (Jockey von Santagada): „Es ist ein Traum, mit solch einer Stute dieses Rennen zu gewinnen. Sie hatte zuvor erst einen Start absolviert und trat gegen starke Konkurrenz an. Ich bin sprachlos.“
Peter Schiergen (Trainer von Santagada und Dhitjari): „Ich hatte schon einigen Mumm auf meine Pferde und gehofft, dass sie beide unter die ersten Vier kommen würden. Beide hatten sich weiter verbessert. Santagadas Erfolg zuvor war stark aufgewertet worden, auch Dhitjari ist ein sehr gutes Pferd. Während er in Auktionsrennen weitermachen könnte, bietet sich bei Santagada der Preis der Winterkönigin oder Rennen im Ausland an.“
Helmut von Finck (Besitzer von Santagada): „Dieses Rennen hatte ich noch nie zuvor gewonnen. Natürlich hatten wir Respekt vor den Gästen, aber ich hatte gehofft, dass wir Black Type bekommen würden. Dass sie so stark anpackte, war sagenhaft.“
Bauyrzhan Murzabayev (Jockey von Dhitjari): „Die Stute war heute besser als wir.“
Marcel Weiß (Trainer von Turf Sumy): „Unter die Top 3 zu kommen, war unser Ziel, das haben wir erreicht. Alles ist perfekt. Im nächsten Jahr wird sie noch weiter kommen.“