News Trab Frankreich, 25.02.20
Einmal mehr beginnt der Renntag mit einem europäischen Sprint. Aber kaum ein Teilnehmer bringt eine ausreichend stabile Form mit, um ihn voll einzuplanen. Da wäre der Favorit Desperado (13), der zum Start ins neue Jahr zweimal patzte. Und auch By And By (1) war Mitte Januar schon unter seinen Möglichkeiten unterwegs und endete unplatziert. Genau genommen bildet Champion Dore (9) dabei eine Ausnahme. Wenn der Fuchs aus dem Stall Abrivard in den letzten Monaten ohne Eisen angetreten ist, hat der 8jährige auch Bestleistungen gebracht. Er tritt aber mit dem Handicap der äußersten Nummer an.
Prix De Sedan / 13.55h / 51.000 Euro - 2.100m Autostart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/260220030101
BY AND BY (1) war Ende des Jahres schon in Vincennes als Zweiter in Schlagdistanz. Dabei übernahm der Wallach von ganz außen das Kommando und hielt die Pace hoch genug, um praktisch das ganze Feld in Schwierigkeiten zu kriegen. Kurz vor dem Ziel war er dann aber mit der Kraft am Ende und musste sich in persönlicher Rekordzeit mit dem Ehrenplatz zufrieden geben. In der Provinz fand der 9jährige aber eine passende Gelegenheit um den ersten Jahrestreffer schon beim zweiten Versuch klarzumachen. Trotz Zulage konnte Francois Lecanu den Wallach im Mittelfeld parken und schlug mit einer starken letzten Halben überlegen zu. Mit dem gleichen Catchdriver und sehr guter Ausgangslage wird er hier weit vorne zu erwarten sein.
In seiner vorletzten Saison tat sich BEL AIR (2) bei den ersten drei Versuchen schwer. Für heute setzt Trainer Franck Boismartel auf eine intensive Vorbereitung für ein baldiges passendes Rennen in Enghien.
Mit einer Zulage gehandicapt, beendete DANCING LOVE (3) am 12. Januar eine zweimonatige Auszeit. Der Wallach wurde von Stammfahrer Bernard Piton am Ende des Feldes einsortiert und verlor sehr unglücklich im letzten Bogen den Anschluss an das Feld, weil die Vorderleute nicht weiterkamen. Der Versuch wieder in die Spitzengruppe vorzuschließen, war in diesem Moment erledigt, aber es reichte noch für das sechste Geld. Eine erneute kurze Pause bis heute deutet darauf hin, dass der Uniclove-Sohn nur bedingt im Rennen eingesetzt werden kann. Das mildert die Chancen sich wieder auf diesem Niveau zu etablieren.
CHILKOOT TRAIL (4) ist genau wie beim Start zuletzt in Bordeaux mit vier Eisen unterwegs. Dabei konnte er keine Leistung erbringen, die hier einen der Gegner zum Fürchten bringt. Nur durch den späten Fehler eines Konkurrenten konnte der Wallach ebenso den fünften Platz ergattern. Trainer Alexandre Buisson hat hier sicher nicht die ersten Absichten.
Ende Oktober trat DREAMER DE CHENU (5) zum letzten Mal über diese Distanz an. Der sonst auch so startschnelle Wallach wurde an dem Tag zuerst sehr defensiv ins Rennen geführt legte sich aber 1000 Meter vor dem Ziel an die Seite von Desperado und ließ den erneuten Gegner im letzten Bogen stehen. Der Kraftakt machte sich bemerkbar und so wurde die Pellerot-Farbe unter anderem noch von Darlington Park einkassiert. Für ihn selber blieb am Ende der dritte Rang. Seit Mitte Dezember war der Timoko-Sohn nur noch in Vincennes am Start und fand mit Eric Raffin den passenden Steuermann, der ihn schon im Vorjahr zweimal zum Sieg führte. Der Champion war auch am 05. Januar an Bord und konnte ein Rennen der Kategorie C überraschend leicht entführen. Dabei nutzte der Catchdriver den schnellen Antritt und ließ sich an zweiter Stelle lange ziehen, ehe er im Einlauf zurückschlug. Aktuell rieb er sich über den langen Weg an der Spitze zu sehr auf und wurde im finalen Bogen von Desperado überlaufen. Es reichte aber immer noch für Rang Vier. Darauf lässt sich mit dem guten Startplatz aufbauen.
TALISKER HORSE (6) holte sich nach fast zwei Monaten Auszeit in Italien neues Selbstvertrauen. Über die Meile zeigte die 8jährige das sie im Sprint gut aufgehoben ist. In 13,3 zerlegte die Pine Chip-Tochter die Konkurrenz. Die einzige Stute im Feld hat sich in früherer Zeit auch in Vincennes behaupten können. Beim letzten Start Mitte Dezember fehlte noch ein wenig. Aus der zweiten Reihe war es für Fahrer Santo Mollo aber auch nicht leicht sie in die Wette zu führen. In 12,4 fehlten ihr sogar nur fünf Längen zum Sieger. Der Blick zum Toto wird in der Einschätzung helfen können, aber bis dahin gehört sie auf den Schein.
Ende Oktober platzierte sich DARLINGTON PARK (7) als Zweiter hinter Dream De Chenu und vor Desperado in guter Manier. Danach bekam der Wallach eine kleine Pause und zeigte danach verschiedene Gesichter, was auch auf die unregelmäßige Startfolge zurückzuführen ist. Zuletzt bekam ihm die Schlammpiste am 23. Januar gar nicht gut. Obwohl Franck Nivard ihm eine Weile eine Deckung verschaffen konnte, ging der 7jährige schon im Schlussbogen unter. Mitte Dezember zog er aber bis ins Ziel voll durch und holte hinter dem Favoriten einen guten Ehrenplatz. Die Mitteldistanz sollte ihm besser gefallen.
BOY DANCER (8) hatte schon am 04. Januar die erste Startreihe hinter dem Auto. Und obwohl der Wallach von der Zwei aus los konnte, fand sich Catchdriver Mathieu Mottier am Ende des Feldes wieder. Erst spät konnten sich beide wieder in die kleinen Prämien vorarbeiten. Angesichts der äußeren Nummer wird der Verlauf sich zumindest unterwegs stark ähneln. Bei den weiteren Starts gefiel der 9jährige zumindest Ende Januar in Vincennes, als er als Außenseiter überraschend das dritte Geld holte. In einer verbummelten Partei in Toulouse war er mit der Zulage und dem schneller werdenden Rennen machtlos.
Zusammen mit Bel Air besitzt CHAMPION DORE (9) den besten Rekord im Feld. Mitte des letzten Jahres war er als Fünfter in 11,5 in Vincennes unterwegs. Aber die beste Referenz für den heutigen Start konnte der Wallach am 29. Dezember abliefern. Matthieu Abriavrd konnte dem Fuchs lange einen passenden Rücken servieren, bis er auf den letzten Metern selbst zur Tat schritt. Der Prince Gede-Sohn musste zwar immer unterstützt werden, nahm diese Hilfe aber bestens an und setzte sich im Einlauf immer weiter von den Gegnern ab. Zuletzt gelang der der Speed erst, als der Sieger schon sicher voraus war. Für eine gelungene Generalprobe war der Ehrenplatz Ende Januar aber immer noch sehr gut. Leider verlief die Auslosung gegen den 8jährigen.
WINSTON SISA (10) hat in seiner Karriere schon diverse Unterbrechungen hinnehmen müssen. Aktuell war der Hengst seit März 2019 nicht mehr auf der Piste zu sehen. Da wird der neue Trainer Vincent Maillard noch Geduld haben müssen.
Für BRAQUO (11) ergibt sich heute die letzte Chance ein total verpatztes Wintermeeting noch zu retten. Aus vier Starts blieb bis jetzt nur ein siebter Platz stehen, denn die anderen Versuche endeten am Turm. Beim Start vor zehn Tagen unterlief ihm schon nach wenigen Metern ein verhängnisvoller Fehler. Am 02. Februar war er unterwegs unter dem Sattel nicht mehr zu regulieren. Was bleibt also für heute? Die Aussage vom Trainer, dass sich der Wallach weiterhin in bestechender Form befindet. So langsam muss der Wallach diese aber auch wieder auf das Geläuf bringen.
CLEMENZA AM (12) begann das Jahr mit einem Sieg in Mons. Trotz Zulage wurde Wallach als Favorit geführt und konnte die Favoritenwetter überzeugen. Damit war aber auch schon die ungefähre Leistungsgrenze erreicht, denn zurück in Frankreich hatte es der Muscle Hill-Sohn selbst in Marseille schon schwerer. Auch diesmal musste der 8jährige 25 Meter in Kauf nehmen. Das Handicap hat Dominik Locqueneux aber unheimlich schnell wettgemacht. Trotzdem setzte der Trainer auf die letzten Meter, wo er noch von weit hinten auf den kleinsten Podestplatz vorstieß. In Cagnes-Sur-Mer wurde die sehr viel offensivere Taktik im Einlauf teuer bezahlt. Das Duo endete unplatziert. Dieser Start wird wohl zum Überbrücken bis zum nächsten Start in der Provinz genutzt.
Die Saison 2019 konnte DESPERADO (13) noch mit einem tollen Sieg abschließen. Im Januar verlief der Start ins neue Rennjahr aber nicht nach Wunsch. Beim Debüt sprang der Kesaco Phedo-Sohn früh an, wurde von Alexandre Abrivard wieder schnell auspariert um kurz darauf mit einem erneuten Fehler endgültig auszufallen. Auch mit Trainer Jean Michel Bazire wurde das gleiche Ergebnis erzielt. Und wieder kam die rote Karte sehr früh in der Partie. Ob der Championats-Trainer danach was veränderte, ist nicht überliefert. Aber der 7jährige zeigte erneut mit Alexandre Abrivard ein ganz anderes Gesicht und siegte am 05. Februar sehr leicht in starken 11,6. Dabei verließ der zehnfache Sieger auf dem ersten Kilometer nicht einmal die dritte Spur. Nach dem Vortrag ist er mit der Rückkehr zu JMB das zu schlagende Pferd, auch wenn er zuletzt mit dem dritten Platz auskommen musste.
Für Jean Philippe Monclin wird es vor allem darum gehen PANORAMIC (14) solange wie möglich zu verstecken. Die Grift-Farbe ist in Holland ein wenig besser aufgehoben, wie der Wallach gerade erst mit den dritten Plätzen zum Start in die neue Saison bewiesen hat. In Vincennes ist die Luft einfach sehr viel dünner. Für die Quinte muss schon alles passen, aber der Stall ist in guter Form.
Mit stabilen Platzierungen hat BIKINI (15) im Wintermeeting seine Form bestätigt. Zum Jahresende konnte Franck Ouvrie, der auch als Trainer verantwortlich zeichnet, den Wallach über die Mitteldistanz zum dritten Rang und einen neuen Rekord führen. Die 12,3 wurden aber durch einen kleinen Startplatz in der ersten Reihe sehr begünstigt. Mitte Januar wurde die Zeit auf den Punkt wiederholt. Diesmal war aus der zweiten Startreihe aber nur ein fünfter Rang drin. Der 9jährige kam auf den letzten Metern aber unheimlich auf Touren und hat gezeigt, dass er sich im Sprint sehr wohl fühlt. Fast wäre mehr drin gewesen. Aktuell war er aus dem Band sehr schnell auf den Beinen und übernahm die Spitze mit dem Ziel sich von einem passenden Rücken ziehen zu lassen. Die Taktik ging auch voll auf, aber im letzten Bogen war schon erkennbar, dass es dieses Mal sicher nicht für das Parkett reicht. Die beiden mühten sich dann ins kleine Geld und dürften heute, bei ausreichendem Budget. einen Platz in den Kombinationen ergattern.
Trainer Robert Bergh ist nicht ohne Grund zuversichtlich was die Chancen von MELLBY DRAKE (16)angeht. Dreimal trat der Wallach in Vincennes über die Sprintdistanz an und dreimal konnte der Viking Kronos-Sohn unter den ersten Fünf landen. Mitte Februar kehrte der Schwede nach einer längeren Pause nach Frankreich zurück und wurde in erster Linie für heute geschärft. Nach einem kleinen Patzer am Start war von weit hinten ohnehin nicht mehr viel zu erwarten. Das wird sich heute ändern.
Tipp:
DESPERADO (13)
BY AND BY (1)
CHAMPION DORE (9)
MELLBY DRAKE (16)
TALISKER HORSE (6)
Für die Kombinationen: DREAMER DE CHENU (5) - DARLINGTON PARK (7) - BIKINI (15)