Vorschau Frankreich Trab, 20.01.2020
Mindestens die Hälfte dieses Feldes würde man für die Quinte dringend empfehlen, aber kaum einen der Kandidaten kann man als Sieger ausschließen. Damit hat Vincennes zum Start in den Renntag ein echtes Schmankerl für die Wetter bereitet. Einer der möglichen Sieger ist mit einer Zulage gehandicapt. Die Rede ist von Diable De Vauvert (11), der sich zum "Aufwärmen" am 18. Januar mit einem gewissen Cleangame traf. Als Siebeter war der Hengst mit Eisen wirklich stark unterwegs. Aber im ersten Band warten mit Delfino (6), Casting De Chenu (8) und auch einer formstabilen Dascalia (2) harte Brocken.
Prix De Langeais / 13.50h / 67.000 Euro - 2.850m
Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/300120030101
DIABLE DE VAUVERT (11) hat sich im Herbst 2018 in eine tolle Form gelaufen, musste dann bis in das späte Frühjahr 2019 pausieren. Der Hengst war sofort wieder in toller Form, aber offensichtlich haben ihn gesundheitliche Einschränkungen nach nur drei Starts wieder zur Pause gezwungen. Sein erneutes Comeback wurde Mitte diesen Monats mit vollem Beschlag absolviert und versprach noch eine blasse Leistung. Aber der Trainer Betrand Le Beller stellte den Prince D´Espace-Sohn hervorragend ein, sodass es zum siebten Platz in einem Rennen mit Cleangame reichte. Keine Frage - der 7jährige gehört heute barfuß in einer sehr passenden Aufgabe schon wieder zu den Sieganwärtern.
Ein DELFINO (6) tat sich mit Zulagen in der Vergangenheit immer sehr schwer. Ende November bot die gleichmäßig zügig gelaufene Partie kaum eine Möglichkeit sich aus dem Hinterfeld zu befreien. Der späte Einsatz wurde noch mit Rang Vier belohnt, der nach der Herausnahme des Siegers zum Upgrade auf Platz Drei führte. Zu Weihnachten hatte Mottier schon ganz andere Absichten und griff auf der Gegenseite wohl etwas zu früh an. Dabei erdrückte er den Favoriten und war als Dritter nur eine halbe Länge hinter dem Sieger. Zum Start ins neue Jahr war er mit den zusätzlichen 25 Metern wieder überfordert. Auch im Schlussbogen hatte er noch das gesamte Feld vor sich und sprang sich dann auch noch aus dem Rennen. Heute ist er wieder im ersten Band engagiert und muss unbedingt als starker Anwärter für die Königswette gelten.
Zum Jahresende hin hat sich CASTING DE CHENU (8) wieder in eine tolle Form gelaufen, auch wenn ein Sieg bei den letzten Starts ausblieb. Mitte Dezember hat der Wallach aus dem Stall Pellerot schon mit dem dritten Rang seine ansteigende Leistungsbereitschaft angekündigt. Wenn auch von der Platzierung her schlechter, hat der 8jährige zu Weihnachten mit dem fünften Platz seinen vorherigen Start noch getoppt. Ausgangs des Schlussbogens lag Catchdriver Alexandre Abrivard noch an sechster Stelle an der Innenkante und fand erst spät den Weg nach außen. Zu spät, wie sich wenig zeigte, denn das Ziel war schon da. Ein Stück hinter Delfino und knapp vor Defi Pierji hat er die erneuten Gegner schon heute kennengelernt. Den letzten Schliff für diese Aufgabe gab es Mitte Januar in Agen. Den letzten Bogen absolvierte er auf weiten Wegen, dennoch zog er für den Ehrenplatz voll durch.
Rodolphe Lagadeuc musste mit seinem Star COLT DES ESSARTS (13) viel Geduld haben. Nach einem überzeugenden Sieg Anfang August war der Hengst nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und machte unterwegs einen ungewohnten Fehler, kam dann nicht mehr in Tritt und endete unplatziert. Die Pause wurde Anfang Oktober beendet und mit drei Aufbaustarts lange hinausgezögert. Der Trainer zielte auf den Start zu Silvester ab und lag mit seiner Wahl sehr richtig. Der Olitro-Sohn war wieder voll da und holte den Sieg. Dabei war er in dieser Klasse in relativ mäßigen 14,4 knapp voraus. Man muss ihm aber eine weitere Steigerung zutrauen, die immer unter die ersten Fünf führen kann.
DOLLAR SOYER (7) startete im letzten Jahr sehr unregelmäßig, aber die Trainingsarbeit von Gregory Thorel war offenbar hervorragend. Auch die Auszeit von Ende September bis Anfang November machten dem Wallach nichts aus. Nahe an seiner Rekordzeit kämpfte er sich in Vincennes nach Hause. Die Kategorie D gab es an diesem Tag nur auf dem Papier, denn die Gegner waren nicht verkehrt. In der Folge tat sich der 7jährige aber schwerer. Im Trabreiten kam er gar nicht zurecht und am 21. Dezember stand die Vorbereitung für den eine Woche später stattfindenden Prix De Bar-Le-Duc auf dem Plan. In der stark besetzten Aufgabe hat der Wallach im vorderen Mittelfeld aber in der Endphase lediglich seinen sechsten Platz verteidigen können. Heute ist er im ersten Band sehr gut untergekommen und wird es den Zulagenpferden schwer machen.
DEFI PIERJI (1) schraubt weiter an seiner großen Serie von Geldern, die auch mit zunehmender Gewinnsumme nicht abgerissen ist. Der Wallach hat im Vorjahr eine Reihe an Siegen in der Provinz errungen und suchte in der Zentrale neue Herausforderungen. Die Platzierungen wurden natürlich ein wenig kleiner, aber enttäuscht hat er dabei ganz sicher nicht. Ende Dezember verpasste der Roc Meslois-Sohn hinter Delfino und Casting De Chenu knapp den Sprung in die Königswette, hatte aber auch keine freie Bahn. Zu Jahresbeginn lag der 7jährige aus dem zweiten Band einfach viel zu weit aus dem Rennen, um mehr als die kleinste Prämie zu holen.
Auch wenn DASCALIA (2) so gut wie nie ganz vorne zu erwarten ist, hat sie sich mit ihrer Trabsicherheit und Zuverlässigkeit in die Herzen der Wetter gelaufen. Vor allem mit dem aktuellen Champion Eric Raffin, der auch heute wieder an Bord ist, harmoniert sie sehr gut. Vor allem die letzten 500 Meter sind dabei ihre Stärke. Der letzte Start konnte am ehesten die Qualitäten der Stute aufdecken. Aus dem letzten Bogen schickte Raffin die 7jährige in die Schlacht. Mitte der letzten Geraden musste der Catchdriver noch an dem vor ihm liegenden Gegner vorbei und entschied sich für die Lücke an der Innenseite. Diese wurde aber wieder geschlossen und so musste er erst auf Umwegen nach außen. Kaum war das Hindernis überwunden, nahm die Vanberghen-Farbe wieder Tempo auf und flog zum vierten Rang. Da wäre auch mehr drin gewesen, aber das Ziel kam in diesem Fall zu früh.
BALZAC DE L´ITON (16) für knappe 18.000 Euro aus dem Verkaufsrennen zu kaufen, war schon eine gute Idee. Den Wallach dann aber in den Stall von Franck Nivard zu stellen rundete die Sache richtig ab. Der Catchdriver hat dem mittlerweile 9jährigen wieder neues Leben eingehaucht und seit August knappe 130.000 Euro mit ihm verdient. Damit wurde auch der Wert enorm gesteigert. Im November und Dezember besiegte er auch zweimal den formstabilen Be Bop Haufor. Nur der Auftritt im Nachwuchsreiten erwies sich als Rückschlag, der heute wieder gutgemacht werden soll.
Für die Form von Christian Bigeon ist BE BOP HAUFOR (12) sehr stark in den Winter gekommen. Drei starke Ehrenplätze holte der Wallach in drei Rennen, wovon zwei mit der Quinte kombiniert waren. Dabei kämpfte er bis zuletzt immer um den Sieg und zeigte bislang keine Unsicherheiten. Das änderte sich beim ersten Start in der noch jungen Saison. Beim ersten Einbiegen vor die Tribüne wich der Notre Haufor-Sohn hinter dem Vordermann leicht nach außen. Der Versuch ihn wieder in das Feld zu manövrieren führte zum Fehler, der sich heute wohl eher nicht wiederholen wird.
CALLAS DU BOUFFEY (4) hat gerade wieder gezeigt, dass sie die Mitteldistanz bevorzugt. Hinter dem Favoriten kämpfte sie sich in flotter Zeit auf den zweiten Platz. Auch Mitte Dezember war sie mit gutem Antritt hinter dem Auto sofort vorne dabei und ließ nie Zweifel außerhalb der Gelder zu landen. Der Anstieg in der Klasse ist aber nicht zu unterschätzen. Über die Form von Matthieu Abrivard ist sie aber bei ausreichendem Budget in die Kombinationen zu bringen.
Mit der Rückkehr von Jean Philippe Monclin in den Sulky von CHARME DE STAR (3), war der Look De Star-Sohn wieder deutlich schärfer eingestellt. Früh an der Spitze erhöhte der Sohn des Trainers nach und nach das Tempo und ließ die Verfolger erstaunlich leicht stehen. Damit war die Überraschung perfekt, denn der Wallach siegte zum Kurs von 260:10.
Allerdings ist die heute Aufgabe sehr viel anspruchsvoller und schon der Weg an
die Spitze würde sehr viel mehr Reserven kosten.
Selbst ein Jean Michel Bazire würde mit ALTIUS FORTIS (5) derzeit wohl seine Schwierigkeiten haben. Vor etwas mehr als einem Jahr führte der ehemalige Champion den Hengst noch zu einem Doppelschlag, der auch die letzten Siege darstellte. Seitdem hatte meist Philippe Masschaele die Leinen in der Hand und konnte sich im besten Fall über bessere Prämien in der Provinz freuen. Der Ganymede-Sohn ist zudem in die Jahre gekommen und wird in seiner letzten Saison bessere Aufgaben finden.
DRAGON DES RACQUES (14) hat in jungen Jahren viel Geld verdient, welches ihm jetzt zur Last fällt. Sein Trainer stationierte den Love You-Sohn vorübergehend im Süden, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Allerdings tart bei den drei Starts im Dezember keine Verbesserung ein. Somit ist er zurück in der Zentrale, wo er aber weiterhin als Außenseiter geführt wird.
Ein Trio, auf welches man verzichten muss, besteht zum Einen aus BLOOMER (9), der, wenn überhaupt, eher in Trabreiten zu beachten ist. Dazu gehört auch DROLE DE JET (15), der seit September abwesend war und erst wieder in Kampfform gebracht werden soll. DAYANA BERRY (10) ist da schon weiter, aber mit Eisen ist sie nicht wirklich konkurrenzfähig. Ein Start am 06. Februar steht schon jetzt im Vordergrund.
Tipp:
DIABLE DE VAUVERT (11)
DELFINO (6)
CASTING DE CHENU (8)
COLT DES ESSARTS (13)
DOLLAR SOYER (7)
Für die Kombinationen: DEFI PIERJI (1) - DASCALIA (2) - BALZAC DE L´ITON (16)