Vorschau Frankreich Trab, 15.05.20
(hen) Zur neuen Saison in Vincennes kommt es zu einer entscheidenden Änderung was die Startzeit der Wochen-Renntage angeht. Ab sofort wird jeden Dienstag und Freitag schon gegen 16.30h, statt gegen 19h mit dem Programm begonnen. Nicht nur für die Bahnbesucher kommt es damit zu einer sehr viel angenehmeren Zeit, wenn man bedenkt das die letzten Rennen sonst in Richtung 23h gingen.
Für die Königswette, die vor allem Freitags ihren festen Partner mit dem Plateau De Gravelle hat, ergibt sich damit auch ein neuer Termin. Freitags um 18h ist künftig der Fixpunkt um mit den Trabern in das Wochenende zu starten.
Den Anfang machen 7-10jährige Hengste und Wallache bei denen nicht nur auf den ersten Blick Diablo D´Herifraie (9), streng nach Namen, ein wenig heraus guckt. Aber inwieweit konnte ihn sein Trainer Jean Pierre Thomain über die Zwangspause bei Laune halten? Und ist er trotz der Hintereisen, die er heute anbehält, mit genügend Klasse ausgestattet? Aus dem Süden will Junior Guelpa dem Favoriten im Sulky von Bolide Des Champs (11) alles abverlangen.
Prix En Selle Pour Nos Soignants / 18.00h / 44.000 Euro - 2.700m Bänderstart
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/150520030103
Trainer Raffegeau steuert mit CONCERTO ROYAL (1) wohl eher die zweite Farbe seiner beiden Starter. Der Severino-Sohn hat vor der Pause mit vollem Beschlag in Enghien noch eine gute Leistung angeboten, als er im Einlauf aus dem Mittelfeld eines der schnelleren Pferde war. Der Speed reichte zum vierten Rang. Nach der Pause trifft es der Gewinnärmste aber doch ein ganzes Stück schwieriger an.
Jean-Philippe Raffegeau hat seinen DA VINCI BOND (2) Mitte Februar wieder mit vier Eisen herausgebracht und saß bei der Gelegenheit selbst im Sulky. Ein klares Zeichen, dass an diesem Tag keine Gefahr vom Wallach ausging. Das war vier Wochen später in Laval schon ganz anders. Alexandre Abrivard übernahm die Fahrleine und nutzte die gute Ausgangslage um im richtigen Moment hinter der Spitze einzuparken. Aber nicht ohne ein Auge für die Gegnerschaft zu haben. Rechtzeitig herausgenommen setzte sich das Duo in den Einlauf hinein auf zwei Längen ab und zerrte von dem Vorteil bis ins Ziel. Nach der Pause übernimmt der kleine Bruder Leo. Lediglich ohne Vordereisen wird man nur mit halber Kraft antreten.
CABERNET (3) hat schon des öfteren gezeigt, dass er, wenn er ganz starke Hand zur Seite gestellt bekommt, zu Großtaten fähig ist. Die des Trainers und Besitzers Pierre Edouard Mary ist für den teils unsicheren Wallach nicht stark genug. Und so war die Aufmerksamkeit am 01. Februar am Toto mit Eric Raffin natürlich größer. Mit einem vehementen Angriff im Schlussbogen waren die Wetter auch lange sehr zuversichtlich. Aber der Druck auf die Spitze war dann doch zu viel des Guten. Der Prince Gede-Sohn hatte zu Beginn des Einlaufs einen Schwächemoment, kam aber bis ins Ziel für den kleinsten Podestrang wieder. Erneut mit dem Champion im Sulky darf man die beiden in der Königswette erwarten.
Mit acht Starts im Wintermeeting gehörte DREAMER BOY (4) zu den fleißigsten Trabern des Winters. Ein Sieg und sechs weitere Prämien dokumentierten die starke Form des Hengstes. Die beiden Auftritte im Februar wurden aber ein wenig unglücklicher absolviert. Am 09. verlor der 7jährige im Kampf um den Sieg ein wenig die Aktion und wurde von der Rennleitung nachträglich aus der Wertung genommen. Vierzehn Tage später ging der Besitzer, Trainer Yves Dreux ungewohnt offensiv zur Sache. Von der Spitze schien es aber dennoch lange um den Sieg zu gehen. Erst auf den letzten 100 Metern wurde das Duo auf Rang Sechs durchgereicht. Nach der Pause sollte es mit seiner Klasse und frischen Kräften direkt wieder in die Wette gehen.
Auch in Sachen CESAR EXPRESS (5) kam die Zwangspause zu einem ungünstigem Zeitpunkt. Anfang Februar kam der Wallach nach einem an sich passenden Rennen beim ersten Versuch das Mittelfeld zu verlassen überhaupt nicht weiter. Im Gegenteil - es ging sehr schnell rückwärts. Trainer Le Courtois ließ den Quinoa Du Gers-Sohn bei den nächsten Starts im gleichen Monat mit Eisen antreten. Offenbar hatte der Ausbilder für den März eine passende Aufgabe im Blick. Durch die Verzögerung dürfte der Leistungsstand erneut gelitten haben. Was mit der passenden Rennroutine möglich wäre, hat er Ende Dezember gezeigt. Der vorherige Ehrenplatz wurde in einer Quinte wiederum als Zweiter zu einem Champion Dore noch einmal getoppt.
Nach einem Verkaufsrennen im letzten September hat ABZAC DE FONTAINE (6) noch mehrmals das Quartier gewechselt. Pierre Louis Desaunette übernahm für zwei Starts, ehe es drei Monate bei Jean Michel Roubaud weiterging. Trotz guter Ergebnisse wechselte der Wallach im März wieder zurück zu Trainer Desaunette und kämpfte sich trotz vollen Beschlags in der Nähe vom siegreichen Dream auf den vierten Platz. Seine Klasse reicht nicht für ganz vorne aus, aber mit Matthieu Abrivard kommt er für einen kleinen Platz in der Wette in Frage. Ein Kreuz in den Kombinationen ist vertretbar.
Über den Winter war DREAM (7) häufig in Vincennes engagiert. Der Wallach tat sich dort aber schwer und machte erst mit dem Wechsel Mitte Februar in die Provinz einen Sprung in Sachen Formenspiegel. Dem zweiten Rang in Angers folgte noch eine unplatzierte Leistung in Mauquenchy, bei dem sich der 7jährige mit der Zulage zu lange aufhielt. Anfang März in Cordemais lief es ungleich besser. Olivier Raffin platzierte den Cocktail Jet-Sohn im Mittelfeld und konnte mit einem starken Speed die Partie auf den letzten Metern spielerisch für sich entscheiden. Die Kategorie bleibt heute dieselbe, aber in Sachen Konkurrenz geht es heute aufwärts.
Die guten Formen aus dem letzten Sommer veranlassten das Umfeld von DIXIT DANICA (8) sich Ende November auch erstmals in Vincennes zu messen. Mit einem Ehrenplatz wurde man auch sofort belohnt, aber der Start ins neue Jahr verlief nicht mehr nach Wunsch. Schon aus dem Band lag der Wallach wie "auf dem Sprung". Franck Nivard nahm den 7jährigen auf und parkte ihn im Mittelfeld. Das geschonte Rennen half aber wenig, weil das Duo aus dem letzten Bogen heraus fehlerhaft ausfiel. In der Provinz konnte der Patzer auch nicht mehr ausgeglichen werden. Zwei kleinen Geldern folgte eine unplatzierte Vorstellung, wobei die letzten Starts mit vollem Beschlag durchgeführt wurden. Einen Start sollte man den Ricimer-Sohn noch beobachten.
Die wohl größte Klasse im Feld präsentiert DIABLO D´HERIFRAIE (9). Der Wallach aus dem Hause Thomain hat Mitte Januar eine Quinte auf der großen Piste in Vincennes entführt. Dabei verwies er Gegner auf die Podestplätze, die hier wohl auch in der Favoritenrolle antreten würden. Zuvor und danach wurde der Jasmin De Flore-Sohn mit vollem Beschlag lediglich auf kommende Aufgaben vorbereitet. Nur fiel das künftige Rennen der Corona-Pause zum Opfer. Inwieweit Jean Paul Thomain den 7jährigen in Schuss halten konnte, kann nur gemutmaßt werden. Nur die Vordereisen fehlen, aber auch in der Aufmachung sollte er genügend Angst verbreiten.
In den letzten elf Monaten hat DAYAN WINNER (10) lediglich elf Starts bestritten. Der Wallach hat es dabei immer in die Gelder geschafft, wobei die beiden letzten Starts in Vincennes aber nur zur kleinsten Prämie führten. Der Pfleger von Bold Eagle Hughes Monthule war schon öfter an Bord des 7jährigen und konnte die Provinz schon mehrmals das Treppchen erklimmen. Der letzte Versuch liegt mit einem Trabreiten Anfang Februar schon ein wenig länger zurück, als bei den meisten anderen Teilnehmern. Auch heute läuft es wohl im besten Fall auf ein kleines Geld hinaus.
Hop oder Top heißt es meistens für BOLIDE DES CHAMPS (11). Bei seinem letzten Start am 08. Februar in Cagnes-Sur-Mer fand er nur wackelig auf die Beine und patzte nach guten 100 Metern bis hin zur Disqualifikation. Auch der einzige Start in Vincennes endete am Turm, wobei der hier immerhin bis in den zweiten Bogen kam. Der erneute Ausflug bis in die Hauptstadt lässt auf eine gute Vorbereitung schließen. Weiterhin wird er schwer au der Wette zu verdrängen sein, wenn er im Trab bleibt.
Selbst Trainer Franck Leblanc meldet bei dem alternden BIJOU DE CARSI (12) berechtigte Zweifel an. Lediglich in der tiefen Provinz von Chatillon reichte es nach langer Zeit als Vierter wieder unter die besten Fünf. Eine gleichbleibende Leistung würde auf dem Plateau De Gravelle wohl nicht einmal für die Gelder reichen.
Das einzige was im Vorfeld des Rennens bei BON GRAIN TIVOLI (13) stutzig macht, ist die Tatsache, dass Damien Bonne den Wallach barfuß aufbietet. Der mehrfache Triumphator in Vincennes war länger im Süden stationiert und hat dort seinen letzten Start im September absolviert. Es gibt ein Restrisiko, aber wenn man den 9jährigen mit auf dem Schein nimmt, braucht man fast keinen mehr streichen.
Im letzten Herbst und Winter hat sich DONUTS DELADOU (14) mit guten Leistungen angekündigt. Mitte Oktober war auch ein dritter Rang auf dieser Piste im Rahmen einer Quinte drin. Dabei platzierte er sich nur knapp hinter Dream, den er heute auch wieder trifft. Zu Beginn des neuen Jahres gerieten die Formen etwas ins Stocken. Anfang März konnte der Wallach in Caen aber wieder zurückschlagen. Trainerin Virginie Moquet suchte am 05. März eine perfekte Aufgabe heraus und Stammfahrer Pierre Houel, der heute durch Mathieu Mottier ersetzt wird, machte die Sache aber auch hervorragend. Auf der klebrigen Bahn teilte er das Tempo an der Spitze gut ein und siegte souverän. Die Pause wird in der gleichen Konstellation ohne Hintereisen beendet.
CARAT GEDE (15) ist sicherlich besser als seine Form. Aber seine Anhänger warten schon länger auf ein Lebenszeichen. Am 22. November hat er in einer insgesamt besser besetzten Quinte als Zweiter überrascht. Bei weiteren fünf Starts fehlt sogar eine Prämie, wobei er zweimal mit Eisen gehandicapt war und einen Start unter dem Sattel nicht wie gewünscht funktionierte. Bei einem freien Kreuz kann man es gut in diesen Außenseiter investieren.
Bereits ganze sieben Starts hat DEGANAWIDAH (16) in diesem Jahr absolviert. Damit dürfte der Wallach konditionell immer noch sehr gut auf der Höhe sein. Zudem ist die Ausschreibung perfekt auf den 7jährigen zugeschnitten, was das Quartier mit einer guten Vorbereitung ausnutzen möchte. Auch die Formspitzen aus dem Winter dürften ausreichend sein, um in der Wette angetroffen zu werden. Selbst in der Provinz lief der Kaisy Dream-Sohn seine Rennen immer um den 14er-Schnitt herum aus. Dabei konnte der Auftritt Mitte Februar in Vire besonders gefallen. Hinter dem Favoriten lief er einem ungefährdeten zweiten Rang entgegen. Yoann Lebourgeois rundet die Chancen positiv ab.
Tipp:
DIABLO D´HERIFRAIE (9)
BOLIDE DES CHAMPS (11)
CABERNET (3)
DREAMER BOY (4)
DONUTS DELADOU (14)
Für die Kombinationen: DEGANAWIDAH (16) - DREAM (7)