Nachschau Hamburg, 09.07.20
Fünf der sechs Rennen bleiben im Norden – Larsson und Ni Hao gewinnen auch daheim – Zwei Treffer für Jaap van Rijn
Nun durften erstmals wieder Zuschauer den Rennen in Hamburg-Bahrenfeld beiwohnen. Und offenbar beflügelt davon und vom norddeutschen „Schietwetter“ zeigten die Einheimischen den Gästen, was eine Harke ist. Mit 5:1 entschieden sie den Kurz-Renntag an diesem Juliabend für sich und nahmen dabei die Hilfe von Jaap van Rijn großzügig in Anspruch.
van Rijn doppelt
Der junge Profi aus den Niederlanden wandelte auf dem schmalen Grat des Gastes und des „Einheimischen“. Jaap van Rijn setzte sich zunächst „lupenrein“ holländisch mit Kansas Dream durch, der an der Spitze gar nichts auszustehen hatte und vollkommen souverän zur lukrativen Quote von 2,5:1 war.
Seinen zweiten Treffer, der ihn zum Mann des Tages machte, markierte van Rijn dann mit Glide be Lucky AS. Die dreijährige Stute besitzt eine Derbynennung und steht im Besitz einer vielköpfigen norddeutschen Gemeinschaft, die nahezu vollzählig versammelt war, um unter Einhaltung sämtlicher Hygieneregeln den Triumph mit van Rijn zu feiern.
Zweimal die Amateure
Nicht nur Zuschauer waren wieder erlaubt, auch die Amateure durften wieder in ihrem Sport tätig werden. Für die Farben der Marion Jauß Erben setzte sich der Routinier Jörg Hafer mit Unicorn Dimant zum Auftakt Start-Ziel und gewann ohne große Diskussionen den Auftakt zur V6-Wette.
Weitaus mehr Diskussionsstoff lieferte die Abschlussprüfung. Hans-Jürgen von Holdt war bei seiner Attacke mit Highlander Boko hart innen an der letzten Ecke in Empfang genommen worden, wurde nach innen gedrückt, verließ das Geläuf und konnte dennoch gewinnen. Dieser Sieg hatte auch Bestand am „grünen Tisch“, denn die Stewards gaben dem nicht die Spur haltenden Andre Pögel mit Drachenblut die „Schuld“ am vermeintlich ordnungswidrigen Verhalten von Holdts. Um es salomonisch zu beschreiben: Es durfte diskutiert werden wie nach so manchem Videobeweis in der Welt des runden Leders.
Pferd des Jahres
In Tagesbestzeit von 13,9 setzte sich das Hamburger Pferd des Jahres erstmals in dieser Saison in Hamburg durch. Heiner Christiansen ließ sich mit Larsson auf gar nichts ein und fuhr sein Rennen von der Spitze aus nach Hause. Nach drei Siegen in Dänemark gelang nun auch wieder ein Volltreffer in der Heimat.
Das glückte auch Ni Hao, der mit einem wahren Speedwirbel die Partie in der Hand seines Besitzers Sönke Gedaschko gegen den führenden Anio C.K. aus dem Feuer riss, was nach Treffern in Mönchengladbach und Berlin nun auch ihm einen Sieg in der Heimat bescherte.
CB