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Denechere: "Die Atmosphäre war verrückt"

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News Frankreich Trab, 24.10.2024

 

(hen) Auch wenn Richard William Denechere immer seltener in den Fahrerfeldern auftaucht, gibt es noch die Auftritte des 80jährigen im Sulky. In diesem Monat hat Denechere bisher acht Rennen gefahren und mit L´Ecrin D´Or am 13. Oktober auch einen Sieg erringen können. Denechere war auch sechs Mal Fahrerchampion (Sulky D´Or). Den letzten "goldenen Sulky" holte er 1993, also nur einige Jahre bevor die Ära des Jean Michel Bazire begann. Gemeinsam mit 24H Au Trot lässt er Erinnerungen aufleben. Das Umfeld für dieses Interview war natürlich eine der Heimatpisten von Denechere. In Agen fand gestern der 47. Grand Prix De Sud-Ouest statt. Das Rennen wechselt den Austragungsort jedes Jahr, bleibt aber immer in der Region. Und Denechere erinnert sich noch gut an die Anfänge dieser Rennserie in den 70er-Jahren: "Das Rennen wurde zu Beginn im Frühjahr bestritten. Es präsentierten sich viele Champions. Die Trainer aus Paris und aus der Normandie haben nie gezögert die lange Reise in unsere Region auf sich zu nehmen und an diesem tollen Rennen teilzunehmen. Eleazar war der erste Sieger im 1978, bevor er 1980 den Prix D´Amerique gewonnen hat."

 

Richard William Denechere kennt das Rennen und die Siegerliste sehr genau und zählt weitere große Namen auf: "Ideal De Gazeau, Lurabo, Lutin D´Isigny, Ourasi, Sea Cove oder General Du Pommeau. Alle haben ihren Namen im Grand Prix Du Sud-Ouest und im Prix D´Amerique eingetragen."

 

24H Au Trot: "Können Sie einige persönliche Erinnerungen an den Grand Prix Du Sud-Ouest nennen?"

 

Richard William Denechere: "Was mir als erstes in Erinnerung kommt, ist, dass die Zuschauer dieses Rennen immer gut angenommen haben. Der Höhepunkt war 1987 in Beaumont-De-Lomagne mit der Ankunft von Ourasi. Die Rennbahn war überfüllt und einige Zuschauer hatten ihre Autos vier Kilometer entfernt parken müssen. Alle wollten auf die Rennbahn kommen, um den Sieger des Prix D´Amerique zu sehen. Die Atmosphäre war verrückt. Damals waren alle unterwegs, um den Champion zu sehen, den sie sonst nur aus dem Fernsehen während der Heldentaten in Vincennes kannten. Ourasi und Jean-Rene Gougeon machten im wahrsten Sinne des Wortes einen Spaziergang. Zu meinen Erinnerungen gehört auch die Ausgabe von 1995, bei der Abo Volo ein großartiges Rennen absolviert hatte und mit Jos Verbeeck in Bordeaux gewonnen hat. Das war eine Leistung, die mich begeistert hat. Der Sieg von Abricot Du Laudot und Jacques-Henri Treich im Jahr 1997 in Agen war ebenfalls ein toller Moment. Es war endlich ein Sieg für ein einheimisches Pferd."

 

24H: "Sie sind nicht auf der Siegerliste. Bedauern Sie dies?"

 

RWD: "Ohne Zweifel. Ich habe trotzdem gut abgeschnitten. Mit Platzierungen wie zum Beispiel mit Solo Hagen für Trainer Ulf Nordin 1985 in Agen. Wir waren Zweiter hinter Lutin D´Isigny, der im nächsten Jahr den Prix D´Amerique gewann. 1986 fuhr ich Nodesso, der sich gut geschlagen hat und hinter seinem siegreichen Stallkameraden Ogorek den dritten Platz belegte."

 

24H: "Und Sie hatten auch eigene Starter. Können Sie und etwas darüber erzählen?"

 

RWD: "Im Jahr 1993 hatte ich die große Freude mit meiner Familienstute Toque D´Or teilzunehmen, die zusammen mit meinem Freund Charles Fournier in unserem Besitz stand. Sie war eine sehr gute Stute und knapp hinter den Besten. Sie war Fünfte im Rennen, dass von Sea Cove und Jos Verbeeck gewonnen wurde. Der Sieger gewann einige Monate später den Amerque. Und dann gab es noch die ganze Geschichte mit Fan Idole."

 

24H: "Wie kommt es, dass eine solche Stute nicht in der Siegerliste zu finden ist?"

 

RWD: "Sie ist fünfmal im Grand Prix Du Sud-Ouest gelaufen. Sie hatte ein Problem mit der Rennrichtung. Wenn sie einmal hätte auf dem Linkskurs hätte laufen können, hätte sie sicherlich ihren Namen auf die Liste gesetzt. Auf dem Rechtskurs fühlte sie sich weniger wohl und wir haben in den Bögen oft Zeit verloren. Trotz alledem, hat sie sich immer behauptet. 1999 in Agen belegte meine Stute den vierten Platz während General Du Pommeau gewann und wenige Monate später den Amerique holte. Im folgenden Jahr nahm sie an der Ausgabe in Toulouse teil und belegte den dritten Platz hinter dem siegreichen Remington Crown und Jorma Kontio. In den Jahren 2001 und 2002 war sie als Dritte und Vierte platziert bei den beiden Ausgaben, die von Jackhammer und Ulf Nordin gewonnen wurden. Im Jahr 2003 belegten wir in Toulouse den zweiten Platz hinter Gigant Neo und Jean Michel Bazire."

 

24H: "Wie sehen Sie die dieses Rennen heute?"

 

RWD: "Es bleibt für unsere Region sehr wichtig, aber ich stelle fest, dass es seit etwa zwanzig Jahren den Glanz verloren hat. Mit der Vermehrung der Rennen und dem Einfluss der TV-Übertragungen habe ich das Gefühl, dass die Zuschauer diesen großartigen Termin im Stich lassen. Das ist bedauerlich."

 

Anekdote zum Rennen:

 

Der erste Grand Prix Du Sud-Ouest sollte eigentlich mit dem Startwagen von Vincennes gestartet werden. Doch auf dem Weg von Paris in den Südosten hatte das Auto einen Unfall. Im letzten Moment konnte noch das Startauto aus Cagnes-Sur-Mer organisiert werden.

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