Vorschau Trab Frankreich, 07.01.2020
Zweiter Tag der Woche,
zweite Quinte in Vincennes. Dabei kann natürlich nicht immer das ganz große
Niveau angeboten werden, wie es am Wochenende der Fall war. Aber verstecken
muss sich die Klasse bis 272.000 Euro sicher nicht. Schon gar nicht wenn es in
einer offenen Prüfung in allen Wettarten dieser Partie gute Quoten geben wird.
Auf dem Papier guckt mal wieder ein Schützling aus dem Stall Bazire heraus.
Douxor De Guez (4) bestreitet ein nahezu lupenreines Meeting, muss aber einen
erfahrenen Delfino (14) aus dem zweiten Band fürchten. Sollten es die beiden
Vorausfavoriten tatsächlich unter sich ausmachen, sind dahinter noch viele
Fragen offen. Defi Pierji (11) hatte zuletzt keinen Platz zur Entfaltung und
war für seine Verhältnisse als Sechster schon weit unter Normalform. Die
Aufgabe wird durch einen unsicheren Kandidaten wie Dimo D´Occagnes (8), der
aber sicherlich genug Klasse besitzt, abgerundet.
Prix Du Limousin / 13.50h / 56.000 Euro - 2.850m Bänderstart
1-9 2.850m - 10-16 2.875m
Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/T…ch/Vincennes/070120030101
----- 2.850m -----
Die beiden Disqualifikationen konnten nur durch einen Wechsel unter den Sattel die Serie verhindern. DORUS WELL (1) wechselte in den letzten Wochen die Fahrer und Reiter munter durch. Dabei gab es nur einen kleinen Ansatz. Der wurde mit dem heutigen Steuermann Francois Lecanu in Amiens erzielt. Anfang Dezember wurde mit vollem Einsatz ein Ehrenplatz erzielt, der fü Vincennes aber weniger ausreichend sein sollte.
Im Sulky von DUC DE CHRISTAL (2) gaben sich schon eine Reihe großer Fahrer die Ehre. Bei den letzten sieben Starts konnte ihn aber keiner auf die Siegerparade führen. Wie zuletzt ist es heute Alexandre Abrivard, der am 15. Dezember gemeinsam mit den Anhängern eine Schrecksekunde überstehen musste. Obwohl sich das Duo schon sicher im Feld einsortiert hatte, unterlief dem Wallach ein Fehler, der von Abrivard schnell korrigiert werden konnte. Die Position konnte man beibehalten. In einem engen Finish schien es erst nur auf ein kleines Geld hinauszulaufen. Aber hinter dem sicheren Sieger packte der Ready Cash-Sohn aus einem Pulk heraus am besten an und sicherte sich den Ehrenplatz. An diesem Tag ging er für Toto 200:10 ab. Dieser Kurs wird heute sehr viel schmaler sein.
DORADO BELLO (3) hat sich nach langer Auszeit ein paar Anläufe gegönnt um wieder in Form zu kommen. Dafür war der Trainer Jean Michel Baudouin wie immer selbst verantwortlich. Aus nächster Nähe konnte er sich den besten Eindruck sichern. Nach dem Start am 01. Dezember war er der Meinung das der Wallach wieder schlagkräftig genug ist. Also Eisen runter und Eric Raffin in den Sulky. Die ersten beiden Starts waren gute Ansätze zu erkennen, obwohl jeweils die letzte Halbe unglücklich verlief. Am 15. Dezember fand Raffin für den Schlussbogen den richtigen Rücken zum Aufrücken. Der Vordermann machte aber unvermittelt einen Fehler, der auch Dorado Bello viel Schwung kostete. Das Malheur wird in dem engen Finish ein, zwei Plätze gekostet haben. So konnte man nur knapp hinter Duc De Christal und recht deutlich hinter Daguet Normand nur Rang Vier belegen. Am 31. Dezember war im letzten Bogen keiner im Weg, aber dafür musste man alleine weite Wege gehen. Im Einlauf war er dennoch schon am Zweiten vorbei, aber in dem Moment machte sich die Pause und die aufwendigen letzten Meter bemerkbar. Nach Zielfoto war es immer noch der dritte Platz. Eine weitere Steigerung wird vorausgesetzt.
DOUXOR DE GUEZ (4) gehört schon jetzt zu den Stars des Wintermeetings. Die drei ersten Starts brachten drei Siege ein, wovon vor allem der erste in der Hand des Trainers Bazire mächtig Eindruck machen konnte. Mit Alexandre Abrivard musste sich der Wallach am 19. November schon mächtig strecken und bekam den Treffer zum Ende des gleichen Monats erst nach der nachträglichen Herausnahme des auf der Piste Siegreichen zugesprochen. Damit hat der 7jährige ein Drittel seiner Gewinnsumme in einem Monat verdient. Das muss erst einmal verteidigt werden. Der Grundstock wurde am 25. Dezember mit einer gesunden Moral gelegt. Mit vier Eisen war der Vertreter des Ecurie Vautors nur zu Anschauungszwecken unterwegs. Heute macht JMB wieder ernst.
Auch wenn DAGUET NORMAND (5) schon ein wenig Klasse nachgewiesen hat, konnte man dem Wallach am 15. Dezember den Sieg aber nicht unbedingt zutrauen. Der 7jährige bekam aber von Gaby Gelormini ein perfektes Rennen serviert, welches ihm bis an die letzte Ecke immer ein Führpferd sicherte. Und dabei war das Duo immer in Schlagdistanz zur Spitze. So fiel der Treffer gegen Duc De Christal und Dorado Bello recht leicht aus. Am Silvestertag war der Verlauf nicht so malerisch. Im Laufe des Rennens wurden die beiden ins hintere Mittelfeld zurückgeschoben. Und auch die Durchschlagskraft im Einlauf fehlte diesmal, weshalb die zwei Längen Vorsprung zu Dorado Bello dieses Mal in zwei Längen Rückstand mündeten. Für die Königswette ist der Wallach aber mehr als interessant.
CAMIROS DU GOUTIER (6) ist schon wegen der Linienführung als Außenseiter zu behandeln. Sieben Starts endeten mit fünf roten Karten und nur zwei kleinen Geldern. Eine außerordentlich schlechte Bilanz für ein ansonsten sehr sicheren Traber. Die frische Form als Zweiter in Bordeaux konnte aber gefallen, das Niveau steigt aber deutlich an.
Am 09. Dezember hat sich CRAZY CRISCANI (7) noch als Dritter in Vincennes ausgezeichnet. Dabei handelte es sich aber um ein Verkaufsrennen, dessen Niveau nicht annähernd mit dem heutigen zu vergleichen ist. Die zu wenig vorhandene Qualität wird durch die vier Eisen noch eingeschränkt.
In der zweiten Hälfte des Jahres 2019 "glänzte" DIMO D´OCCAGNES (8) mit vielen Ausfällen. Auch ein Franck Nivard konnte zu Silvester den Parcours nicht in der richtigen Gangart absolvieren. In perfekter Position schien sich das Blatt schon zu wenden, als eingangs des Schlussbogens der plötzliche Ausfall kam. In diesem Rennen, welches Dorado Bello als Dritter beendete, wäre sicher eine Podestplatzierung drin gewesen. Für eine gute Quote und die Chance auf einen Treffer muss man sich mit dem Timoko-Sohn, der wieder Franck Nivard anvertraut wird, beschäftigen.
Die Pferde aus dem Südosten kommen nicht immer mit großen Chancen den weiten Weg nach Vincennes. Im Falle von Trainer Nicolas Raimbeaux muss man aber vorsichtig sein. Er hat DIESIS DU GOUTIER (9) sehr sorgfältig auf die heutige Aufgabe vorbereitet. Das könnte sich auszahlen, denn der Hengst passt perfekt in das erste Band. Das letzte Mal ohne Eisen war der 7jährige siegreich in Bordeaux. Und das war eine kämpferische Vorstellung. Von ganz außen hinter dem Auto trat er mit Gaby Gelormini fliegend ein und übernahm sofort die Spitze. Bis zur Einlaufecke hielt diese auch stand, aber dann wurde er deutlich von einem Gegner überlaufen. Gelormini guckte sich schon längst nach hinten um, als er bemerkte, dass ihm der Führende wieder entgegen kam. Mit viel Willen schob sich das Duo noch vorbei zum Sieg. In der Folge war er dreimal mit Eisen und mit halber Kraft unterwegs. Die Ernte soll heute eingefahren werden.
----- 2.875m -----
Das zweite Band wird von DANDY DE GODREL (10) eröffnet. Als Gruppesieger Ende Januar bringt er zumindest einen guten Namen mit, aber die Form ist nicht so zwingend. Im Sommer siegte er noch in Graignes, für die große Bühne in Vincennes reichte es aber nicht mehr. Anfang November beendete er eine kurze Auszeit ohne sich als Siebter aufzudrängen. Mit Eisen war man selbst in Graignes nicht schlagfertig. Es folgte eine erneute Pause, die heute als Außenseiter beendet wird.
Weiterhin gilt DEFI PIERJI (11) als einer der Zuverlässigsten in seiner Klasse. Bei seinen zwanzig Starts im Vorjahr landete der Wallach einmal am Turm, war aber bei allen anderen Versuchen im Geld anzutreffen. Und das obwohl er mit seinen Renngewinnen immer wieder in andere Klassen marschierte. Die bislang härteste Aufgabe war für den 25. Dezember geplant. nach flottem Start war der Roc Meslois-Sohn der einzige Verfolger eines vorläufigen Ausreißers. Kurz darauf übernahm er das Kommando um dieses an den aufrückenden Favoriten weiterzugeben. Von dem Moment an war das Schicksal besiegelt. Er kam nie wieder ans Tageslicht und endete als Sechster mit "vollen Backen" weit unter Wert. Er muss zu den Gemeinten gehören.
DUEL DU GERS (12) hat im letzten Jahr eine Menge Geld verdient und sich auch schon im laufenden Meeting von einer guten Seite gezeigt. In niedrigen 13er-Zeiten hat er sich in guten Schlachten als Zweiter und Vierter in dieser Klasse einen Namen gemacht. Allerdings stellt Trainer Matthieu Abrivard heute auf vollen Beschlag um, weshalb der Sprung in die Quinte nicht unbedingt gelingen muss. Eventuell steht ein anderes Engagement im Vordergrund. Dabei gilt es den Totokurs zu beachten.
Am Sieg von CHARLY DE L´AUNAY (13) in Pontchateau konnte man gut erkennen wie groß der Unterschied zwischen Provinz und Zentrale ist. Auch wenn der Treffer mit der Zulage sehr knapp zu Stande kam, war der Start zuvor in Paris nicht annähernd so schön anzusehen. Hinter dem Auto sehr viel offensiver eingesetzt, war schon Ende der Gegenseite die Luft raus. Als Neunter war er weit hinter den prämierten Rängen im Ziel. Sicherlich wird er mit diesen Starts mehr im Bauch ein wenig frischer antreten. Man muss aber anzweifeln, dass es für die ersten Fünf reicht.
Die beiden Starts im November waren nur eine intensive Vorbereitung auf das erste Ziel am 25. Dezember von DELFINO (14). Im Prix De Craon konnte man schon am Toto sehen, dass das Umfeld einige Ambitionen mitgebracht hat. Nach einem durchschnittlichen Beginn bekam der nicht immer sehr einfache Hengst ein perfektes Rennen. Das war Mathieu Mottier nicht genug. Mitte gegenüber verließ er die Deckung und rückte vielleicht zu früh neben die Spitze. Durch den letzten Bogen drückte er den Favoriten müde und konnte einen Moment als Sieger gehandelt werden. Mottier konnte sich aber kaum rühren und musste sich als Dritter weniger als eine halbe Länge vom Sieger entfernt einordnen. Im zweiten band gehört er zu den Gesetzten Pferden. Aber wie weit geht es nach vorne?
Beim zweiten Rennen nach der Pause bekam COBRA AR CARAC (15) eine kleine, aber erlesene Auswahl vorgesetzt. Dabei war kaum ein Ansatz zu erkennen, dass der Wallach wieder an seine frühere Bestform anknüpfen kann. Als Siebter war er schon der Letzte. Den Rückstand verlor er erst in der Distanz, aber der Boden wurde zu schnell hergegeben. Sicher wird er heute weiter gefördert auftreten, das muss aber noch nicht für einen Platz unter den ersten Fünf reichen.
Der Reichste der Partie hat nach einem guten Start ins Rennjahr 2019 zum Sommer seine Pause dringend benötigt. Seit Mitte November ist CANULAR (16) wieder auf der Rennpiste unterwegs und wurde am 25. des gleichen Monats wieder ernsthaft eingesetzt. Für mehr als das siebte Geld reichte es noch nicht, wobei Yoann Lebourgeois in der Endphase nicht alles abverlangte. Ohnehin kam das Duo sehr spät frei. Am 07. Dezember war dann, wie man am Toto erkennen konnte, sehr viel Vertrauen mit dem Wallach unterwegs. Er wurde auch schon sehr viel offensiver eingesetzt, wobei in schneller Zeit nur noch Rang Drei raussprang. Die lange Auszeit schien auch nicht gänzlich überwunden. Obwohl der 8jährige dann, genau wie heute, mit Eisen angetreten ist, war die Leistung beim letzten Jahresstart hervorragend. Aus vorderer Linie kam er spät auf freie Bahn, sicherte aber den Ehrenplatz ganz sicher ab.
Tipp:
DELFINO (14)
DOUXOR DE GUEZ (4)
DEFI PIERJI (11)
DORADO BELLO (3)
CANULAR (16)