Quinte+ Beaumont, 08.09.2020 - 13.50h

Defi Pierji (14) hat in diesem Jahr schon ganz andere Aufgaben gemeistert und muss mit seiner Zuverlässigkeit einfach als Bank für die Quinte gelten. Ausgerechnet der letzte Start wurde aber nach einer sehr langen Zeit mal wieder ohne Geld beendet. Das lag aber auch an einem Verlauf, der gegen die Qualitäten der Abrivard-Farbe sprach. Für den ständigen Steuermann Leo kommt die Konkurrenz unter anderem aus dem eigenen Stall. Christophe Martens steuert Brillant Madrik (15), der hier sicherlich am hellsten strahlen kann. Dafür muss er aber dringend die gleiche Trabsicherheit, wie am 08. August an den Tag legen. Das Gespann Democrate (7) ist mit Pierrick Le Moel dagegen eher ein Nobody der Szene. Der 7jährige kämpfte ebenfalls mit vielen Unsicherheiten, hat sich bei den letzten beiden Starts aber alle Fehler verkniffen und sofort gefallen können.

Grand Prix Dynavena Maisgri / 13.50h / 30.000 Euro - 2.550m Bänderstart

Zur Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Beaumont_De_Lomagne/080920030102

-----2.550m-----

Die großen Ambitionen von Trainer Luigi Saccomandi im Falle von EUREKA DU FOSSE (1) kann man nur bedingt teilen. Die Gewinnärmste der Partie ist nach einem guten Jahresstart ins Stocken geraten. Das wurde vor allem beim Auftritt am 10. August auf dieser Piste deutlich. Aus dem zweiten Band war die Stute durchweg unauffällig und verlor auf den letzten paar hundert Metern noch reichlich Längen auf das Feld. In Vorbereitung auf diesen Start wurde zweimal auf das Abnehmen der Eisen verzichtet, was die Einschätzung letztlich erschwert. Immerhin war sie als Sechste vor zwei Wochen ganz nah am VIerten dran und bis ins Ziel voll auf Zug.

Nach den Starts der letzten Wochen spricht nicht viel für ein Kreuz in der Spalte von ELMIKA DE VIETTE (2). Natürlich war Vincennes zuletzt ein ganz anderes Pflaster, aber nach einem mittelmäßigen Start hat David Thomain der Stute ein sehr geschontes Rennen serviert. Trotzdem brach sie schon vor dem letzten Bogen mächtig ein. Die Formen in der Provinz, vor allem rechtsherum, waren da schon ermutigender. Sowohl in Vichy, als auch in Reims hat sie die Partien im Juni in 14er-Zeiten beendet. Das wird aber nicht zwingend für die ersten Fünf reichen.

Im Juni hat sich DORUN BEAM (3) wieder aus einem Formtief befreit und mit dem Sieg in Amiens gleich noch eine neue Marke von 13,7 geholt. Auf kleinerem Niveau wurden es zwar nur kleinere Gelder, aber die Beständigkeit stand im Vordergrund. Zuletzt hat er an Ort und Stelle selbst mit Eisen eine ordentliche Generalprobe abgeliefert. Nachdem der Hengst hinter dem Auto an die Spitze flog, ließ er die Gegner das Tempo machen. Aus dritter Position an der Innenkante konnte er, nach der Flucht der ersten beiden, das Podium sehr leicht verteidigen. Er bleibt beschlagen, verdient aber dennoch ein wenig Vertrauen der Wetter.

Das Debüt von CLIMAX DE BAPRE (4) weckt mit den Fähigkeiten für den Rechtskurs des Wallachs auch hier Hoffnungen. In einem 18köpfigen Feld zuletzt in Vichy musste der 8jährige von der zeiten Marke ins Rennen gehen. Dabei wurde seine fehlende Spritzigkeit aus dem Band wieder einmal sehr deutlich. Unterwegs gab es keine Möglichkeit unblutig aufzurücken, weshalb David Bekaert schon früh die Hände runternahm. Der Auftritt war in jedem Fall keine wirkliche unplatzierte Leistung. Eher ein unglücklicher Start, der schnell abgehakt werden kann. Wenn er in Schlagdistanz ist, wird im Einlauf auch ernst gemacht. Anfang August konnte Bekaert in der Distanz den siegenden Favoriten zumindest auf den Fersen Felgen. Dabei hat er dem lange Führenden von der letzten Ecke bis ins Ziel fünf Längen abgenommen. Er gehört von der Grundmarke sicher auf den Schein, aber diesmal darf er in der Startphase den Vorsprung nicht gleich verschenken.

Nach zwei Siegen im Frühjahr tat sich CHIBAIRO D´IRATY (5) bei den nächsten Starts sehr viel schwerer. Ausgerechnet der Trainer Richard Westerin, der nicht als die beste Hand im Sulky gilt, konnte den Wallach wieder auf die Siegerstraße führen. Der Treffer kam für die Wetter nicht nur überraschend zu Stande, sondern auch nach einem alles andere als idealem Rennverlauf. Schon früh fand sich der 8jährige "in der Geige" wieder, konnte den bis dahin Führenden ausgangs der letzten Gegenseite leicht passieren. Der Imoko-Sohn machte sich zu Beginn des Einlaufs frei und wurde gegen den heranrückenden Favoriten nur bei Laune gehalten. Das Parkett ist heute deutlich anspruchsvoller, aber nach so einem Sieg scheint noch Luft nach oben vorhanden zu sein.

Nach dem Lockdown hat sich CAMPIONE MIO (6) sehr unsicher gezeigt. Gleich viermal in Folge patzte der Wallach und nahm vier rote Karten mit. Beaumont De Lomagne scheint aber ein gutes Pflaster für den 8jährigen zu sein. Am 10. August lief er mit viel Speed hinter den Gemeinten auf das Podest. Nur zwei Wochen später hat er hinter dem "Brenner" im Einlauf noch einen Angriff gewagt. Der verpuffte aber sofort weil der klare Favorit genua in dem Moment zulegen konnte, als Dennis Borossard die Fahrspur wechselte. Ein insgesant leichter zweiter Rang zu einem ganz starken 5jährigen war aber ein gefühlter Sieg. Er ist bestens untergekommen.

Nach einer schwächeren Serie, die auch einige Unsciherheiten beinhaltete, konnte sich DEMOCRATE (7) über die Grasbahn von Royan-La-Palmyre wieder siegreich zurückmelden. Der Sieg fiel auch noch sehr leicht aus. Damit war auch der Start zwei Wochen später in Cagnes-Sur-Mer unter Beobachtung. Der lange Transport durch die Todesspur und die mit Macht übernommene Spitze auf der Gegenseite war aber zuviel des Guten. Noch mit der Nase in Front in den Einlauf gekommen, wurde der Niky-Sohn noch von vier Gegnern passiert. Es fehlte nicht viel, um komplett aus den Geldern zu fliegen. Ausgerechnet mit allen Eisen wurde die Form wieder gerade gerückt. Aus dem Vorderfeld hat der Wallach im Einlauf hinter dem sicheren Sieger knapp den Ehrenplatz geholt, der für sehr lange Odds wie ein Treffer daherkam. Die Ausschreibung könnte nicht viel besser sein und heute fehlen die Hintereisen natürlich wieder.

Für BAMOUR JIEL (8) spricht noch mehr als perfekte Ausschreibung. Der Hengst hat sich in eine tolle Form gelaufen und gehört auch heute zu den Gemeinten. Der Schnellstarter wird besonders von dem ersten Band profitieren und hat in bei den letzten Starts schon einige der heutigen Gegner gehalten. Am 12. Juli war er früh in Front und ließ unterwegs Democrate das Tempo machen. Die verschärfte Pace auf der letzten Überseite konnte der 7jährige nicht sofort mitgehen. Jerome Chavatte konnte den Rombaldi-Sohn aber im letzten Bogen wieder in den Rücken von Democrate finishen und überlief den Kontrahenten im EInlauf. Aus dem Hintergrund gab es aber neue Gefahr. Auch diese konnte in einer tollen kämpferischen Leistung abgewehrt werden. Anfang August besuchte er in Auch diese Rennserie mit der gleichen Taktik und konnte sich als Dritter schadlos halten. Im Einlauf kam er für einen besseren Rang einfach nicht mehr richtig frei.

-----2.575m-----

Als CLEDERE DE L´AIROU (9) am 21. Juli in Beaumont De Lomagne abhob, war die Stute an der letzten Ecke gerade dabei Boden gut zu machen. Das Podest war definitiv noch in Reichweite. In Castera ging Franck Marty in der Endphase bedächtiger zu Werke. Mit einem guten Auge hat er seine Unterstützung genau dosiert und den für zweiten Rang nur das Nötigste getan. Heute wartet mehr Qualität und das zweite Band. Von einigen Außenseitern hat die Stute aber wohl die besten Aussichten.

AMICALEMENT VOTRE (10) hat schon lange nicht mehr gewonnen, gehört aber mit viel eingesammelten Prämien in die Überlegungen. Der Wallach konnte bei den letzten beiden Rennen auf dem finalen Kilometer überzeugen. Am 15. August verlor er im letzten Bogen in der dritten Spur sein Führpferd und zog hinter einem prominenten Duo dennoch sicher für den dritten Platz durch. Am 23. des gleichen Monats hat er sich erst spät befreien können und lief noch ins Kleingeld. Vor ihm fanden sich wiederum sehr große Namen ein. Damit muss man der Treich-Farbe heute einen Platz unter den ersten Fünf zutrauen.

Alles spricht für BOXING DAY (11). Der Walllach ist sehr zuverlässig, ständig auf diesem Niveau unterwegs und hat oft genug Gegner diesen Formats hinter sich gelassen. Die Pause seit Mitte Juni in Kombination mit den vier Eisen wiegen aber zu schwer. Da steht wohl eine andere Aufgabe im Fokus.

CRAZY HORSE (12) hat Mitte August in dieser Rennserie sein spätes Jahresdebüt gegeben. Dabei wurde schnell klar, dass der Hengst noch einen großen Rückstand hat, der bis heute sicher nicht aufgeholt wurde.

Der Paukenschlag für einen Kurs von 130 zu 1 Anfang März in Caen ist noch unvergessen. BLOOMER (13) hat an diesem Tag die Wetter überrascht und in den nächsten Monaten seine Form weiter stabilisiert. Die guten Vorstellungen der letzten Zeit gab es dann, wie so oft, unter dem Sattel, weshalb Zweifel berechtigt sind. Die letzten beiden Starts im Sulky endeten am Turm, waren über Gras keine echte Referenz. Es scheint sehr viel möglich, aber in den Kombinationen ist der Wallach besser aufgehoben.

Es fehlte nicht viel, aber DEFI PIERJI (14) konnte am 05. August seine ewig lange Serie in den Prämien nicht aufrecht erhalten. Der Wallach hat die erste Etappe im Grand National Du Trot gewonnen und auch in der Folge einiges an Geld aufgenommen. Damit blieb auf dem achten Teilstück des GNT nur der Weg in das zweite Band, was sich als zu aufwendig herausstellte. Unterwegs lag der Roc Meslois-Sohn immer rund um den zehnten Platz herum. In der Distanz versuchte Leo Abrivard kurzzeitig den Speed auszupacken, aber in der schnellen Endphase verpuffte die Wirkung. Nicht weit weg von den Geldern war der Auftritt keine Blamage. Erneut mit einer Zulage ausgestattet ist der 7jährige hier aber sehr viel besser aufgehoben und gehört unbedingt zu den Gemeinten.

Nach dem Wechsel in den Stall von Laurent Claude Abrivard hat BRILLANT MADRIK (15) bei drei Starts zwei Disqualifikationen hinnehmen müssen. Aber der Auftritt am 08. August war genau der, an dem man den Wallach messen muss. Mit dem "Moskito" Anthony Barrier überlief der 9jährige in neuer Rekordzeit in Les Sables D´Olonne auf den finalen Metern ein gutes Trio. In Vincennes ließ er sich aus dem Band aber nicht einen Meter auf den Beinen halten. Jeglicher Versuch von Alexandre Abrivard den Lilium Madrik-Sohn auszuparieren gelang nicht. Vielleicht hilft der Rechtskurs weiter. Der Wechsel an der Leine zu Christophe Martens wird es nicht zwingend sein.

Das ehemalige Jahrgangspferd CHICAGO BLUES (16) hat im Vorjahr verschiedene Quartiere durchlaufen, aber nur eine Katastrophe nach der anderen erlebt. Seit Mitte November ist der Prodigious-Sohn abwesend von der Rennbahn und darf heute sicher keinen Platz auf dem Wettschein finden. Für die Zukunft gehört er aber unter Beobachtung.

Tipp:

DEFI PIERJI (14)

DEMOCRATE (7)

BAMOUR JIEL (8)

CAMPIONE MIO (6)

BRILLANT MADRIK (15)

Für die Kombinationen: BLOOMER (13) - AMICALEMENT VOTRE (10) - CHIBAIRO D´IRATY (5)