News Trab, 18.08.21
(agr) Im März diesen Jahres hatte die Traber Allianz dem HVT-Vorstand ein Konzept als Diskussionsgrundläge zum Thema „Zentrale Starterangabe“ vorgestellt. Wer ein komplett ausgearbeitetes Konzept erwartet, den müssen wir leider enttäuschen. Es sollte, wie schon erwähnt, eine Diskussionsgrundlage bilden, die mit den Vereinsvertretern weiter spezifiziert werden sollte. Nachdem das Projekt vom HVT-Vorstand wohlwollend aufgenommen wurde, übergab man das Projekt an Herrn Schachtner in seiner Funktion als Vertreter der Vereine im HVT-Vorstand. In den Gesprächen gab es schon einige Fragen und Anmerkungen dazu. So wurde angeregt, ob man nicht eine Vorstarterangabe machen solle, ob alle oder gar keine Pferde, die genannt sind, einsehbar sein sollten. Man einigte sich darauf, dass man die Vereine noch mehr einbeziehen sollte, um aus einer Diskussionsgrundlage ein Konzept zu erstellen, mit dem die Vereine leben könnten. Was aber ist nun seit der Vorstellung passiert? Es scheint mal einen Mailverkehr der Vereine dazu gegeben haben. Auch wurde das Thema vor gut zweieinhalb Woche bei einem Treffen von Vereinsvertretern in Straubing angesprochen. Auch dort hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Der Plan dazu ist es scheinbar, das Thema einfach liegen zu lassen und davon auszugehen, dass sich morgen niemand mehr dafür interessiert. Die Bedenken gehen dahin, dass mit einer zentralen Starterangabe mehr Renntage ausfallen würden, als es derzeit eh schon passiert.
Wieso aber fallen überhaupt Renntage aus? Noch gibt es doch keine Zentrale Starterangabe? Die Rennvereine bestehen ja gerne auf ihre Eigenständigkeit, da sie ja auch das finanzielle Risiko tragen würden. Nur zeigt sich leider immer wieder, dass kaum ein Verein mit dieser Verantwortung umgehen kann. Im Westen als Trainer oder Besitzer einen Plan für seine Pferde aufzustellen, ist mittlerweile schon so viel Glücksspiel dass es wohl bald vom Glücksspielstaatsvertrag reguliert wird. Mal davon abgesehen, dass für jeden dritten Renntag, der ausgeschrieben war, einer ausgefallen ist, kommen an jedem Renntag noch 5-8 Rennen dazu, die ausgeschrieben sind, aber nicht durchgeführt werden. Eine sinnvolle Planung ist so einfach nicht möglich. Die Konsequenz daraus müsste sein, dass der Westen im nächsten Jahr für die ersten acht Monate nur noch 33 Renntage genehmigt bekommt. Ein weiteres Problem sind die Ausschreibungen an sich. Sie sind schlecht und am Bedarf vorbei geplant. Wäre dem nicht so, dann würden nicht so viel Rennen gar nicht stattfinden. Ein zusätzliches Problem sind Personen, die Rennen ausschreiben und/oder die Starterangabe durchführen. Es darf einfach nicht als normal angesehen werden, wenn Personen mit einer Lizenz und/oder nahen Beziehungen zu einem Trainer mit der Starterangabe zu tun haben. So lange WhatsApps mit genannten Pferden in diversen Rennen für einen ausgewählten Personenkreis kursieren, braucht sich niemand zu wundern, dass immer weniger Aktive und Besitzer Lust auf diesen Zirkus haben. Umso verwunderlicher, dass es so viele Vereinsvertreter gibt, die Angst haben mit einer fairen Starterangabe würde die Anzahl der Starter weniger werden. Ich behaupte genau das Gegenteil – gerade weil bei so vielen Starterangaben gemauschelt wird, sind immer wenige Menschen bereit viel Geld in dieses Hobby zu finanzieren.
Zu der beigefügten Diskussionsgrundlage sollten vorab einige Grundsätze vorgeschrieben werden.
· Unter der Woche maximal 10 am Wochenende maximal 12 ausgeschriebene Rennen (Event-Renntage ausgenommen)
· Handicap-Rennen, die sich an der Durchschnittsgewinnsumme der letzten 6 oder 12 Monate orientieren. Davon 1-3 jeden Renntag.
· Rennen mit 6 genannten Pferden müssen stattfinden (Dürfen mit x % weniger dotiert werden)
· Rennen mit 10 oder mehr Pferde werden mit x % dotiert
· Die Dotation, die bei Handicap-Rennen eingespart wird, wird in den 1-2 höchsten Klassen dazugeschlagen
Wie gesagt, dieses Konzept war eine Diskussionsgrundlage, über die wir gerne mit den Vereinsvertretern gesprochen hätten. Leider bestand hier kein Interesse. Wir werden nächste Woche die Vereine noch einmal einzeln anfragen und dann ein weiteres Vorgehen mit dem Dt. Trainer-Verband, mit dem wir im ständigen Kontakt stehen, besprechen.
Anbei die Diskussionsgrundlage als PDF.