Nachschau Hamburg-Bahrenfeld, 09.09.2021
Der vermeintlich letzte Tag des Sommers hatte den Hamburgern noch einmal herrlichen Sonnenschein gebracht. Ideale Voraussetzungen für einen lauen Sommerabend-Renntag auf der Bahrenfelder Trabrennbahn. Die Besucher konnten im Freien die sieben Rennen genießen und erlebten eine besondere Deutschland-Premiere. Der Serbe Dejan Petrovic absolvierte seinen ersten Start in Deutschland und konnte gleich gewinnen. Doch letztlich stand mit Emma Stolle eine junge Amazone im Rampenlicht. Gewürzt wurde das sportliche Geschehen überdies durch einige packende Endkämpfe und fette Quoten.
Alles nach Wunsch
Einen Traumverlauf fand Sandra Weinert im Gästefahren vor. Während vorn gejagt wurde, wartete sie an vierter Stelle mit One Penny Black, setzte die Stute auf den letzten 1.000 Metern behutsam ein und sammelte die Gegner locker ein. Ein speediger Drachenblut mit Christin Kraszewski und der quasi aus dem Nichts kommende Dreamline Promise mit Matthias Hoenig ergänzten die Dreierwette zum Auftakt, die 927,9:1 zahlte.
In der Wiederholung war Emma Stolle mit Desavi D gleich gut außen als Zweite mit Deckung postiert und stieß 400 Meter vor dem Ziel zu. Dann musste sie ihren Sieger aber noch gut bei Laune halten, denn Kantadou entwickelte fulminante Schlussgeschwindigkeit, während Cotton Eye Joe über die Open stretch auf Platz drei durchschlüpfte und außen herum Dreamline Promise prima durchzog, was satte 5.045,5:1 in der Viererwette ergab.
Das war bereits der zweite Treffer von Emma Stolle gewesen, die zuvor mit Ekimow Simoni hatte gewinnen können. Dabei musste der Wallach einiges leisten, bevor der Widerstand von Coco Chanel an der Spitze gebrochen war. Der im letzten Bogen herausgelaufene Vorsprung schmolz in der untergegangenen Sonne merklich, doch letztlich reichte es knapp gegen die heranstürmende Paula Ri und Ouverture. Bei dieser Form kann nun auch in Richtung Amateur-Championat geschielt werden.
Premiere
Seinen ersten Start in Deutschland münzte Dejan Petrovic gleich in einen Volltreffer um. Mit Velten Chicago begleitete er lange die Stallgefährtin Velten Charlene, ohne dass viel Tempo in der Partie war. Am Ende war Velten Chicago dann doch etwas stärker und düpierte damit seinen Betreuer, der im Vorwege noch gemutmaßt hatte, dass die Stute doch stärker wäre derzeit.
Heiner Christiansen führte Ivano Petnic im Dreierwett-Jackpot-Rennen als dritten Favoriten zum Erfolg. Der nicht absolut schön trabende Straight Flush eroberte den Ehrenplatz vor Inman, was zu einer weiteren lukrativen Quote führte, denn 190,7:1 konnte gefallen.
Favoriten gekippt
Den heißesten Favoriten des Tages kippte dann der holländische Gastfahrer Patrick de Haan mit Bijou Noir. Der Raja Mirchi -Sohn war früh in die Offensive gegangen, hatte Redford das Kommando abgenommen und dessen Konterattacke im Einlauf ausgestanden.
Auch der 2,1:1-Favoritin Naama lächelte Fortuna zum Abschluss nicht. Diesmal aber war es nicht Patrick de Haan, der die Lasbekerin kippte, sondern ein couragiert vorn abfahrender Kornelius Kluth mit Iron Polly, der sich im Schlussbogen in fantastischer Manier freimachte und in Tagesbestzeit von 14,7 überlegen hinkam.
cb