Vorschau Trab Frankreich, 17.01.2020
So viele Fans würden ihn gerne im Amerique sehen, aber Cleangame (16) ist nunmal Wallach und darf nach dem Reglement nicht an Gruppe I-Rennen in Frankreich teilnehmen. Wer weiß ob der 8jährige als Hengst überhaupt so gut geworden wäre. In jedem Fall gilt er wieder einmal als "Tipp der Woche", wobei vor allem das Zuschauen eine Pflicht ist. Viel verdienen kann man auf den Star aus dem Stall Bazire weder in der Platz- noch in der Siegwette. Dazu bedarf es schon eine gute Kombination in der Königswette. Immerhin gibt es hinter dem vermeintlichen Rausgucker einige Optionen. Zu denen muss Dreambreaker (7) nach seinen letzten Leistungen gehören. Bei der Generalprobe, die in deutscher Rekordzeit absolviert wurde, fand der Wallach und Trainingsgefährte von Cleangame keine freie Fahrt. Entgangene Renngewinne sind nicht mehr aufzuholen, aber ein dickes Trostpflaster kann er sich trotzdem holen.
Prix
De Brest / 15.15h / 90.000 Euro - 2.850m Bänderstart
Zur
Wettabgabe: https://www.trotto.de/rennen/Trab/Frankreich/Vincennes/180120030103
----- 2.850m -----
COCKTAIL FORTUNA (1) - Nichtstarter
ANGLE OF ATTACK (2) hat ein ganz starkes erstes Quartal 2019 in Vincennes absolviert. Neben den zwei Siegen gab es drei weitere Podestplätze. Als Referenz kann man die Leistungen aber nicht mehr heranziehen. Der Wallach kehrte danach in die schwedische Heimat zurück. Dort gab es immerhin auch zwei Treffer, die aber auf kleinem Niveau zu Stande kamen. In den besseren Aufgaben langte es nur in der Silberdivision zum starken Ehrenplatz vor einem Ringostarr Treb. Es schlichen sich aber auch immer häufiger Disqualifikationen in den Formenspiegel. So auch bei der Generalprobe in Jägersro, die nunmehr auch schon fast zwei Monate zurückliegt. Trainer Robert Bergh hat Respekt vor der Konkurrenz, geht aber ebenso mit Vertrauen in das Rennen.
Drei, Zwei, Eins...CALINA (3) steigerte sich seit der Ankunft bei
Jean Michel Bazire jeden Start
und siegte am 07. Dezember recht locker. Dennoch wird es für heute eine Wende
im Formenspiegel geben. Vier Eisen und die Ankündigung im Prix Helen Johansson
am 26. Januar starten zu wollen, lassen die Stute aus den Überlegungen
verschwinden.
COEUR BAROQUE (4) ist mittlerweile in einer Sackgasse angekommen. Schon vor seiner längeren Pause lieferte der Wallach nur noch Leistungen ab, die hier nie für einen Platz in der Königswette reichen würden. Nach der Auszeit wurde es trotz Trainerwechsel eher noch schlimmer.
DIABLE DU VAUVERT (5) hat bis in den letzten Mai eine mehrmonatige Pause einlegen müssen, die aber sofort siegreich und beeindruckend beendet wurde. Das er im gleichen Monat nur als Fünfter aus dem Rennen kam, lag an der viel zu defensiv gewählten Taktik. Drei Wochen später hat ihn Gaby Gelormini wieder auf die Siegerstraße geführt. All das ist nach der erneuten Pause aber nichts mehr wert, weil es seitdem schon wieder eine Pause gab. Gesundheitliche Probleme waren sicherlich vorhanden. Das der Prince D´Espace-Sohn heute aber mit Eisen an den Start kommt, deutet auf eine öffentliche Aufbauarbeit.
USAIN HENNA (6) hat in Schweden in großen Aufgaben seine Schwierigkeiten gehabt und sucht seit November wieder sein Glück in Frankreich. Am 18. glückte noch nicht der Durchbruch, aber der letzte Start im alten Jahr konnte wieder sehr gefallen. Nach einem schnellen Start saugte sich der Super Light-Sohn im Rücken von Dreambreaker fest und verteidigte das zweite Geld, ohne den Sieger gefährden zu können. Der längere Weg sollte kein Problem darstellen. Auch über diese Distanz hat er schon geglänzt.
DREAMBREAKER (7) liefert trotz der großen Renngewinne, die er in seiner Zeit in Frankreich erlaufen hat, mal wieder einen großen Winter ab. Mitte Dezember canterte er mit dem Trainer in einer Quinte über die Mitteldistanz in 12,2 nach Hause. Danach ging es für den Star des Stalles Oberkracher eine Kategorie nach oben. Als dritte Farbe hielt er sich aber hinter den beiden Trainingsgefährten hervorragend und sprintete mit einer starken letzten Halben auf den kleinsten Podestplatz. Also suchte Bazire für ihn noch eine größere Aufgabe aus. Der als Gruppe III ausgeschriebene Prix Du Forez sah ein relativ kleines Teilnehmerfeld. Auf dem letzten Stück rückte aber alles sehr dicht zusammen und der Offshore Dream-Sohn war einer der Leidtragenden, die keinen Ausweg fanden. Als Sechster war er nur eine Länge vom Sieger entfernt. Das Pech will Alexandre Abrivard heute wieder gutmachen.
Mit ihrer Härte passt NANCY AMERICA (8) perfekt nach Vincennes. Mittlerweile hat sich die Schwedin auch sowohl über die Mitteldistanz, als auch über den langen Weg ein guten Ruf zugelegt. Zuletzt flog die 9jährige mit viel Speed im Kampf um Rang Drei heran. In der engen Entscheidung war es dann aber nur Rang Sechs, eine gute Länge hinter Dreambreaker. Wieder mit Franck Nivard ist genau der Mann an Bord, der mit ihr die meisten Siege in Frankreich eingefahren hat.
BE BOP HAUFOR (9) absolviert einen prächtigen Winter, kann aber einfach nicht gewinnen. Drei Starts, drei Ehrenplätze. Es gibt genug Pferde aus dem Stall von Christian Bigeon, die weit entfernt sind von einer so guten Form. Auch heute wird es wohl wieder nichts mit einem Treffer und auch ein besseres Geld muss gegen diese Konkurrenz erst einmal verdient werden. Immerhin geht es ja auch in der Kategorie einen Schritt nach oben. Mit Damien Bonne hat er auf jeden Fall einen guten Steuermann zur Hand, der ihn letzte Mal aber sehr offensiv einsetzte. Am Ende war der Notre Haufor-Sohn knapp, aber sicher bezwungen worden.
CALY LOULOU (10) hat eine Weile gebraucht um wieder an ihre bekannte Klasse anzuknüpfen. Am 21. Dezember holte sie dann aber einen guten dritten Rang auf Gruppe-Niveau, der aber in sehr mäßigen Zeit zu Stande kam. Ob sie ihre Endgeschwindigkeit auch in einer Partie auspacken kann, die bestimmt 1-2 Sekunden schneller gelaufen wird, muss die 8jährige noch zeigen. Am 05. Januar verhinderte eine grobe Behinderung in der Startphase die Bestätigung. Wenn dieser Ausfall etwas Gutes mit sich brachte, dann war es das eine eventuell verpasste bessere Prämie. Insofern passt sie heute sehr gut in das erste Band.
Als ehemaliges Jahrgangspferd hat sich DIRECT WAY (11) noch nicht endgültig gegen die Älteren zurecht gefunden. Trainer Philippe Allaire nimmt mit dem Wallach mittlerweile auch weitere Reisen in Kauf, um dem 7jährigen passende Rennen zu gewährleisten. Das sollte auch am 30. Dezember in Cagnes-Sur-Mer der Fall sein, aber der Wallach entäuschte als Mitfavorit. Von weit hinten blieb er aber erst im Schlussbogen in der dritten Spur hängen, fädelte zu Beginn des Einlaufs auch noch kurz ein und endete dann noch als Sechster. Dazu kommt heute die Abnahme aller Eisen, was eine weitere Steigerung fördern sollte. Allerdings steigt damit auch die Gefahr das er wieder einmal in der Endphase in seiner Gangart unsauber wird.
----- 2.875m -----
COLONEL (12) hat, wenn er soll, nur noch Topleistungen zur Hand. Auch im Prix De Lille spurtete er locker zum Ehrenrang zum Stallgefährten. Allerdings soll er heute dem Vernehmen nach defensiver eingesetzt werden, weil der Prix De Munich eines der Ziele in diesem Winter ist. Die Anhänger müssen sich also noch bis zum 08. Februar gedulden.
ANZI DES LIARDS (13) wird in Vincennes, wie viele der Starter von Romain Derieux, immer ein wenig unterschätzt. Am 15. Dezember brachte er aber auch nicht die zwingend gute Form mit um in der Quinte dringend erwartet zu werden. Aber der Look De Star-Sohn machte im Einlauf viel Boden gut, obwohl der Trainer bis ins Ziel nie eine wirkliche Passage finden konnte. Dabei endete er ganz in der Nähe von Dauerrivale Balbir, den er heute hinter sich lassen könnte. Der Sieger dieses Tages Cleangame konnte natürlich nur mit Ehrfurcht getroffen werden.
Von einem BALBIR (14) muss man einfach begeistert sein. Der Star aus dem Stall von Mickael Cormy war in seiner aufreibenden Klasse bei den letzten zwölf Starts immer unter den ersten Fünf. In seiner Heimat, dem Südwesten Frankreichs, hat er ohnehin kaum Gegner, die ihm das Wasser reichen können. Aber der Ganymede-Sohn scheut auch nicht die Duelle in Vincennes mit Cleangame, den er Ende Oktober und auch am 15. Dezember traf. Trotz der weiten Reisen und der leichten Vernachlässigung am Toto schaffte er es zuletzt auf den vierten Platz. Auch heute ist der große Braune wieder sein Geld wert.
Lange Zeit war BLE DU GERS (15) immer an der Seite von Cleangame und durfte, bei passender Gelegenheit, auch an dem großen Star vorbeilaufen. Seit dem Sommer hat der Quinoa Du Gers-Sohn aber eine Menge seiner Klasse eingebüßt. Einzig der überlegene Treffer im Preis der Giganten brachte wieder eine gute Form in den Formenspiegel. Die Gegnerschaft war aber auch eine Kategorie unter denen, die er in Vincennes trifft. Ein Ausflug unter den Sattel ging völlig schief, wurde aber immer noch mit dem kleinsten Geld belohnt. Zuletzt tat er sich auch schwer, traf aber in der Breite auf noch ein wenig mehr Qualität. Unter anderem konnte er aber auch nicht an Balbir und Anzi Des Liards vorbei. Der Trainer will beruhigen und man nimmt ihm diese Rolle auch meist ab.
----- 2.900m -----
CLEANGAME (16) war schon immer ein Crack, aber derzeit wird der Wallach wohl jeden Start besser. Sowohl im Finale des Grand National Du Trot, als auch zum Jahresabschluss, war der Superstar nicht einmal durch eine Doppelzulage aufzuhalten. Von aufhalten kann sowieso keine Rede sein. Er dominierte die hochklassigen Gegner immer noch nach Belieben. Streng genommen verschenkt der 8jährige heute sogar ein wenig Gewinnsumme, weil er nur 29.000 Euro über dem zweiten Band liegt. Mangels ausreichender Startmöglichkeiten muss er aber wieder das Feld von hinten aufrollen. Daran zweifelt auch keiner. Vielmehr geht es wohl um den Vorsprung im Ziel.
Tipp:
CLEANGAME (16)
DREAMBREAKER (7)
NANCY AMERICA (8)
ANZI DES LIARDS (13)
BALBIR (14)
Für die Kombinationen: BLE DU GERS (15) - BE BOP HAUFOR (9) - CALY LOULOU (10)