Nachschau Baden bei Wien, 08.08.2021
Eine Traum-Kulisse beim „Guntramsdorf“-Thema mit perfekten äußeren Bedingungen, ein würdiger Sieger im Großen Badener Zucht-Preis der Dreijährigen und heuriger österreichischer Rekordwettumsatz von 90.000 Euro (bei nur zehn Rennen). Doch ereignete sich kurz nach dem Start zum 6. Rennen ein schwerer Unfall, als Karl Höbart mit seinem Pferd zu Sturz kam und dabei auch Martin Redl aus dem Sulky beförderte. Während Redl mit dem Schrecken und Prellungen relativ glimpflich davonkam, erlitt Höbart erhebliche Verletzungen. Die Rettungskette trat daraufhin sofort in Kraft und funktionierte perfekt: Karl Höbart wurde binnen einer Minute von den zwei anwesenden Notfall-Sanitätern erstversorgt, währenddessen war er stets bei Bewusstsein und ansprechbar. Die mittlerweile eingetroffene Rettungs-Besatzung musste natürlich die Arbeit der beiden Rennbahn-Sanitäter abwarten, ehe der Transport zum Spital erfolgte. Wie gut die beiden Badener Notfall-Sanitäter agierten, stellte sich anschließend heraus, denn Höbart hatte u. a. Wirbelverletzungen erlitten, jedoch ohne Gefahr auf eine Querschnittlähmung. Zur weiteren Behandlung wurde der Waldviertler daraufhin von Baden nach Wiener Neustadt geflogen und dort am Montag erfolgreich operiert. Noch am Montag erhielt der BTV die Nachricht, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht, am Dienstag begannen sogar erste vorsichtige Physio-Einheiten. Natürlich wünscht der BTV Karl Höbart alles Gute und eine rasche Genesung, auf dass er so bald wie möglich wieder auf der Rennbahn erscheinen kann.
Natürlich verzögerte sich auch der Ablauf der weiteren Rennen bzw. wurde das 6. Rennen nach dem Zucht-Preis (ohne die gestürzten Pferde und Fahrer) nachgeholt. Damit wären wir beim sportlichen Hauptereignis, dem 49. Großen Badener Zucht-Preis der Dreijährigen um 15.000 Euro, ausgetragen unter dem Patronat des legendären Stalles Tiefenbach.
Nach Startfehlern von Melody’s Best Way, Joana und Co-Favorit Shining Star setzte sich Miracle an die Spitze, ehe 13:10-Topfavorit Charmy Charly AS mit Roberto Vecchione bei Erreichen der ersten Gegengeraden das Kommando endgültig übernahm. „Er war heute nicht ganz so gut wie zuletzt und vor allem nicht leicht durch die Bögen zu führen“, sagte Vecchione beim Sieger-Interview, das Trainer Holger Ehlert übersetzte. Aber die Klasse setzte sich freilich trotzdem überlegen durch, die Zeit von 1:17,9a/ 2100 war angesichts der nicht vorhandenen Gegenwehr gut. Eine spätere internationale Karriere des Riesentalents von Besitzerin Sabine Jackson kann sich Ehlert jedoch absolut vorstellen.
Den Ehrenplatz holte sich Miracle schließlich in sehr guter Haltung vor der nach ihrem Fehler ebenfalls überzeugenden Joana und Fortuna Venus; da Don’t Worry im Einlauf einen Fehler beging, gab es für Shining Star noch das fünfte Geld.
Das zweite große sportliche Thema des Tages waren die Jackpots, und da gab es einen – persönlich anwesenden – Spieler, der echt abräumte: Die Jackpot-Dreierwette als Einziger erraten (Quote: 6.477,40), und mit einem Teil dieses Kapitals dann als Einziger auch den S76-Jackpot geknackt (Quote: 32.489,60 für den Grundeinsatz von 18 Cent)!
Diese Dreierwette des 1. Rennens wurde von Desire BR angeführt, mit der Lehrling Jonas Steiner nach erst wenigen Einsätzen bisher seinen ersten Lebenssieg feierte. Es war einer von zwei Trainererfolgen für Christoph Fischer, der selbst den sehr talentierten Oscarello zum Sieg pilotierte. – Drei Gewinner kehrten in den Stall von Gerhard Mayr zurück: Er selbst scorte mit Kiwi Superstar, der sich zehnjährig in seinem x-ten Frühling befindet und Start – Ziel in 1:16,2a/ 2100 mit „Weile“ gegen die treue Mariah’s Baby K.V. und Eagle’s Flight triumphierte. Zudem traten für Mayr noch Bruder Christian im ersten Amateurfahren (Black Boy Venus) bzw. Martin Floh im zweiten TSK-Bewerb (Kronos Vivienne) ein.
Zum einzigen fahrerischen Double gelangte Franz Konlechner, der sich diesmal mit Cok Jet Venus im Doppelsitzer-Rennen durchsetzte und etwas später mit Dream Gill (Tagesbestzeit 1:15,4a/ 1600) ebenfalls Start – Ziel dominierte. – Der 30. Jahressieg glückte Hubert Brandstätter, der das wegen des Sturzes abgebrochene, nach dem Zuchtrennen gelaufene 6. Rennen mit Toni für sich entschied.