News Frankreich Trab, 09.03.2024
(hen) Kurz nach dem Wintermeeting hat sich der Paris Turf noch einmal mit einem jungen Trainer getroffen, der vor allem in den letzten Monaten mit guten Ergebnissen für Aufsehen gesorgt hat. Die Rede ist von Charley Mottier (Foto:equidia.fr), der mit seinem kleinen Lot nicht nur das Rahmenprogramm bereichert. Mit Kyrielle Des Vaux gab es auch Erfolge in Grupperennen. Der 29jährige Ausbilder, der in Lassay-Les-Chateaux (Departement Mayenne) ansässig ist, sprach mit dem Fachblatt über die Erfolge.
Seit er sich Anfang 2019 selbstständig gemacht hat, verbessert der Sohn des verstorbenen Patrick-Marc Mottier, seine Jahresbilanzen regelmäßig. Im Vorjahr überschreitete er erstmals die Marke von einer Million Euro. Genau genommen waren es 1.212.000 Euro, die seine Pferde eintrabten. Im Jahr 2022 lag das Quartier noch bei 976.740 Euro. Der steile Aufstieg wird noch deutlicher, wenn man sich die Zahlen der vorherigen Jahre ansieht. In der Saion 2021 waren es "nur" 849.980 Euro, in 2020 663.735 Euro und im ersten Jahr der Selbstständigkeit 270.460 Euro.
Auch die Zahlen der Sieger waren eine neue Bestmarke. 62 Siege und 101 Platzierungen bei 306 Startern. "Seit ich begonnen habe, war ich der Erste, der von meinen Erfolgen überrascht war", gesteht der Trainer, als er auf die Zahlen blickt. "Jedes Jahr sage ich mir, dass es in der nächsten Saison nicht besser werden kann. Und letztendlich wird es besser (lacht). Als ich alleine angefangen habe, hätte ich nicht gedacht, dass es so gut läuft. Ich hatte nicht genügend Selbstvertrauen, um mir solche Ergebnisse vorzustellen zu können. Obwohl es ein gutes Beispiel für Erfolg ist, weiß ich nicht wirklich, wie ich es erklären soll. Es stimmt, dass ich im Laufe der Zeit Erfahrung und Reife dazugewonnen habe. Diese Verantwortung hat mich wachsen lassen. Die Qualität der Pferde ist jedes Jahr mehr oder weniger gleich. Ich breche jedes Jahr etwa zehn Pferde ein, die keine besonderen Linien haben. Auch meine besten Pferde haben normale und bescheidene Mutterlinien. Ich habe weder die Mittel dafür, noch die Besitzer, um in gute Stammbäume zu investieren. Ich kaufe lieber günstig ein und erlebe positive Überraschungen, als andersherum. Ich habe das Gefühl, dass sich alles wie von selbst ergeben hat. Ich kann auch sagen, dass ich Glück hatte. Als ich anfing, war es nicht einfach. Ich hatte Boxen, aber keine Pferde.
Ich nahm mein Telefon und rief Leute an, die ich kannte oder auch nicht kannte, um ihnen das vorbereitete Training oder das Einbrechen anzubieten. Gleich im ersten Jahr hatte ich das Glück auf Gimhagine Nobless zu treffen, die mir von Jean-Pascal Bragato anvertraut wurde und in Grupperennen lief, was mir geholfen hat. Dank Selbstaufopferung und harter Arbeit nahm das siegreiche Abenteuer schnell Fahrt auf."
Mit 14 Siegen und 11 Platzierungen konnte er auch im letzten Wintermeeting einen neuen Rekord von 484.520 Euro aufstellen. Dabei erlaubten ihm Igor Du Parc, Levrette, Jusseo, Karna Des Baults und andere zu punkten, während Kyrielle Des Vaux als Zweite im Prix De Vincennes und zweifache Gruppe II-Siegerin herausstach: "Sie war unglaublich. Ich habe damit gerechnet, dass sie gut läuft, aber nicht in diesem Ausmaß. Sie hat mich glücklich gemacht, indem sie den Prix Louis Bourg gewonnen hat. Ein Rennen, welches auch mein Vater gewonnen hat. Der Erfolg war eine Quelle des Stolzes und der Emotionen."
Über die fachlichen Qualitäten hinaus legt Charley Mottier großen Wert auf den menschlichen Aspekt. Er ist kein Mann, der seinen Erfolg egoistisch genießt. Er scheut sich nicht, es mit seinen Lieben zu teilen, wie man es im Aktivenbereich häufig sieht. Und er freut sich auch über den Erfolg anderer: "Es ist mir eine Freude, andere Menschen zu erfreuen. Wenn ich sie glücklich sehe, erfüllt mich das mit großer Befriedigung. Das ist meine Lebensphilosophie, aber nicht nur im Rennsport. Ehrlich gesagt bin ich sehr sentimental und emotional. Ich freue mich zum Beispiel für Guillaume Lenain, der mit Kyrielle des Vaux wieder in den Vordergrund rückt. Er hatte eine gute Saison 2023, aber es ist nie einfach, im Profisport aufzusteigen. Er hat es verdient, eine Chance zu bekommen."
Ein Stall in Grosbois anzumieten, war eine erfolgreiche Wette auf den Winter, was Mottier das erste Mal tat: "Finanziell hatte ich die Mittel, das Risiko einzugehen, um während des Meetings ein angenehmeres Leben zu führen. Wenn es nicht geklappt hätte, hätte ich die Mittel gehabt, um hinterher keine roten Zahlen zu schreiben. Letztendlich erwies sich dies als hervorragende Methode für meine Pferde. Dies ermöglicht einen Wechsel zwischen der Provinz und dem Pariser Zentrum. Als sie nach Hause zurückkehrten, entspannen sie sich auf den Koppeln. Und wenn sie zurück nach Grosbois gingen, verstanden sie, warum sie dort sind. Das war ein großes Plus für Kyrielle Des Vaux. Sie hat ihren Winter besser beendet, als sie ihn begonnen hat.
Ohne diese Wahl hätte das Team meiner Meinung nach weniger Rennen gewonnen."
Auf dem Programm der Saison 2024 stehen der Prix De President De La Republique und der "Elites" für Kyrielle des Vaux. Die Tochter von Rolling D'Heripre könnte Mottier dann seinen ersten Sieg in einem Gruppe I bescheren. Im Sommer setzt der Stall auf "Igor du Parc für die Provinz". Hinzu kommen Hold Up Pece, Karna des Baults und Lynx du Chatelet, "der gerade in Straßburg ein siegreiches Debüt gegeben hat. Es ist ein Pferd, das ich verehre. Er hat Qualität und sollte im April in Vincennes antreten. Außerdem gibt es noch Hurrikan Wind, der zwar ein gewaltiges Pferd ist, aber empfindlich, was die Gesundheit angeht. Ideal du Rocher wird ins Ausland gehen. Er mag flache und kurze Strecken."